Beitragvon Lisa » 29.05.2008, 20:56
Liebe Mucki,
ob kurzer oder langer Text, ich hätte sicher zu einer Diskussion angesetzt - der lange Text hätte vielleicht durch seine Länge spüren lassen, dass der Hintergrund fehlt, beim kurzen wird es eben durch die einsparung deutlich, zudem: warum willst du sie vermeiden?
ich denke Max hat nochmal gut angeknüpft. Und noch etwas (auch zu dem Link): Man kann doch gar nicht einschätzen, ob das Klischee (Geisha = Prostituierte) mit dem Gedanken, dass die Geisha weit mehr ist als eine Protituierte nicht durch ein neues ersetzt wurde, mir scheint das eine unechte Erhöhung wie es auch bezüglich der Frau nach ihrer seelischen niederkeit gegenüber dem mann in europa geschah - das ist für mich auch eine (nicht weniger gewaltätige) form der unterdrückung. ich kann mir gut vorstellen, dass europa sowas ein zweites Mal macht, ohne es zu merken (oder merken zu wollen), gerade in Bezug auf eine ihr relativ fremde Kultur, die einst ~"kolonial" behandelt wurde. und dann - könnte man nur annährernd mit dem zeitaufwand, der einem zur verfügung steht in das thema angemessen eintauchen - wer weiß, vielleicht ist die überhöhung sogar in japan, und dabei ist es mir schnuppe wie alt die tradition ist, selbst eine unterdrückung oder pseudolisierung. Ich finde einfach, dass sich bei mir alle diese Fragezeichen auftürmen.
Dieser Kommentar soll jetzt nicht dazu dienen, dich davon zu überzeugen, dass der Text nicht trägt - das wäre zuviel des Guten. Ich wollte nur nochmal auf die Diskussion eingehen (weil ich so etwas interessant finde) - und keine Argumente für oder wider den Text anführen. Ich hoffe, das war OK.
sneakys lösung kann ich im übrigen nicht zustimmen - der text wäre noch weniger aussage und zudem willst du ja gerade auf die aussage der letzten Zeile hinaus - das wäre für mich gemäß deiner Intention ein Stich in die Hautpschlagader des Textes.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.