Zuflucht

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Max

Beitragvon Max » 13.03.2008, 19:37

Zuflucht

Am Rande des Dorfes mit den geduckten Häusern
schon bei den Klippen zum Meer
ist ein stämmiges Pferd angepflockt
Weiter unten zäunt ein Alter

Die Küste – übersät von Bunkern
wie die Austern am Strand
von Seepocken

Meine Gedanken machen fest
bei einem Mädchen im Osten

Ein Sturm, der Bäume entwurzelt
Schlechte Zeiten für Luftschlösser

Im Krieg verbrannte das Dorf
im Feuer der Freunde

Quel beau temps
lacht der Alte
und ich sehe, dass er zahnlos ist

Die See geht hoch
Zeit, ein Luftschloss zu bauen



Version 2:

Zuflucht

Am Rand des Dorfes mit den geduckten Häusern
schon bei den Klippen
ist ein stämmiges Pferd angepflockt

Weiter unten zäunt ein Alter

Die Küste – übersät von Bunkern
wie die Austern von Seepocken

Meine Gedanken machen fest
bei einem Mädchen im Osten

Ein Sturm, der Bäume entwurzelt
Schlechte Zeiten für Luftschlösser

Im Krieg verbrannte das Dorf
im Feuer der Freunde

Quel beau temps
lacht der Alte
und ich sehe, dass er zahnlos ist

Die See geht hoch
Zeit, ein Luftschloss zu bauen


Version 3:


Zuflucht (vorläufige Endversion)


Am Rand des Dorfes mit den geduckten Häusern schon
bei den Klippen ist ein stämmiges Pferd angepflockt

Abseits
zäunt ein Alter

Die Küste – übersät von Bunkern
wie von Seepocken

Ein Sturm, der Bäume entwurzelt
Schlechte Zeiten für Luftschlösser

Meine Gedanken machen fest
bei einem Mädchen im Osten

Im Krieg verbrannte das Dorf
im Feuer der Freunde

Quel beau temps
lacht der Alte zahnlos

Die See geht hoch
Zeit, ein Luftschloss zu bauen


Version 4:



Zuflucht


Am Rand des Dorfes mit den geduckten Häusern schon
bei den Klippen ist ein stämmiges Pferd angepflockt

Weiter unten
zäunt ein Alter

Die Küste – übersät von Bunkern
wie von Seepocken

Meine Gedanken machen fest
bei einem Mädchen im Osten

Im Krieg verbrannte das Dorf
im Feuer der Freunde

Quel beau temps
lacht der Alte zahnlos

Ein Sturm, der Bäume entwurzelt
Die See geht hoch

Schlechte Zeiten
für Luftschlösser

Zeit, eines zu bauen
denke ich




Version 2 verarbeitet viele gute Ideen von Aram, Version 3 weitere Vorwschläge von Annnette, Elsa, Leonie, Carl, Scarlett ... uvm Ich danke allen herzlich. Version 4 ist nun eine zweite mögliche Endversion.
Zuletzt geändert von Max am 30.03.2008, 19:43, insgesamt 9-mal geändert.

Perry

Beitragvon Perry » 23.03.2008, 21:24

Hallo Max,
keine Sorge ich steuere keine weitere Version bei, vielmehr möchte ich ein paar Gedanken zum Titel anbringen. "Zuflucht" suggeriert mir ein konkretes Ziel (das Mädchen im Osten?), bei dem das LyrIch Schutz zu finden glaubt. Dazu wollen mir aber die Luftschlösser so gar nicht gefallen, denn sie zeichnen eine Beliebigkeit, die für mich nicht zu der konkreten Bildebene passt. Als Alternative fällt mir nur ein, entweder du änderst den Titel in "Flucht" oder schmeißt die Luftschlösser raus.
Bin auf das Endergebnis schon mächtig gespannt.
LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 24.03.2008, 14:55

Lieber Manfred,

über den Titel habe ich auch schon nachgedacht.

"Flucht" erscheint mir allerdings auch nicht passend, wenn ich bedenke, welches Gefühl das Gedicht vermitteln soll. An den Luftschlössern hänge ich aber auch, weil sei auch für einen Teil dessen stehen, was das Gedicht auf der künstlerischen Ebene versucht, nämlich real und in diesem Sinne wirklich zu sein, das heißt reale Gedanken darzustellen.

Ich werde mri wohl alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen.

Liebe Grüße
Max

Max

Beitragvon Max » 24.03.2008, 15:54

Liebe alle,

ich habe einige der Änderungsvorschläge noch vrsucht zu verwikrlichen.

ich lglaube viel mehr kann ich nicht ändern, ohne dass das Gedicht etwas anderes sagt.

Liebe Grüße
Max

Perry

Beitragvon Perry » 24.03.2008, 18:59

Hallo Max,
also bevor du Version 4 stehen lässt, hier doch noch eine Variante von mir:

Zuflucht

Am Rand des Dorfes bei den Klippen
ist ein stämmiges Pferd angepflockt

Neben den geduckten Häusern
zäunt ein Alter die Küste

ist übersät von Bunkern
wie Seepocken

Ein Sturm, der Bäume entwurzelt
Schlechte Zeiten für Luftschlösser

Im Krieg verbrannte das Dorf
im Feuer der Freunde

Meine Gedanken machen fest
bei einem Mädchen im Osten

Quel beau temps
lacht der Alte zahnlos

Die See geht hoch
flutet mein Chateaux en Espagne

LG
Manfred

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 24.03.2008, 19:17

Lieber Max,

ich lese in Nr.4 ein völlig anderes Gedicht? Entseelt nahezu. Finde ich schade.

Ich wähle die Nr. 3 für mich :-)

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 24.03.2008, 20:43

Liebe Elsa, lieber Perry,

selbstverständlich war Nr. 4 nicht ernst gemeint - es sollte nur zeigen, dass ich nicht allen Kürzungsvorschlägen folgen kann.

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon Elsa » 24.03.2008, 21:48

Oh, Max!!!

Wie kannst du mich alte Dame nur so erschrecken, duu!

:-)
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 25.03.2008, 10:46

Liebe Elsa,

ich werde es explizieter machen.

Liebe Grüße
Max

Lieber Perry,

ich habe Deine Version sehr gespannt gelesen. Der Ausweg mit dem Chateau d'Espagne, um die doppelten Luftschlösser zu vermeiden scheint mir typisch "Perrysch" ;-). Die Quintessenz scheint mir aber weniger hoffnungsvoll als bei mir, oder?

liebe Grüße
Max

Perry

Beitragvon Perry » 25.03.2008, 16:55

Hallo Max,
ja, da das Mädchen im Osten für mich als Leser kein Gesicht hat und Luftschlösser noch nie eine echte Hoffnung waren, ist der Text für mich eher "hoffnungslos." Vielleicht liegt es aber auch daran, dass die Aussage des Alten in französich auf mich nicht nachhaltig wirkt. Ich bin ebenfalls für die 3. Version mit ev. einer Perryschen Anregung. :-)
LG
Manfred

Max

Beitragvon Max » 25.03.2008, 23:09

Lieber Perry,

auch wenn es alle für falsch hielten: Das Mädchen im Ostern muss bleiben ;-).

Die Luftschlösser sind für mich schon eine Hoffnung - aber das ist sicher Interpretation.

Version 4 ist nun endlich als Scherz gekennzeichnet - vielleicht versuche ich es damit mal bei gedichte.com ;-) ....

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon Elsa » 26.03.2008, 08:51

Max hat geschrieben:auch wenn es alle für falsch hielten: Das Mädchen im Ostern muss bleiben ;-).



Lieber Max,

da möchte ich mich explizit distanzieren! Ich habe es richtig gefunden, es würde mir fehlen :-)

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 26.03.2008, 09:16

Hallo Max!

Ich weiß, du brauchst nicht wirklich noch jemanden, der dir Vorschläge macht, aber ich kann's mir nicht verkneifen ;-) Es ist auch mehr eine Frage, nämlich die nach den Luftschlössern. Ich sehe durchaus ein, dass sie am Ende noch einmal auftauchen und finde das passend - aber warum muss denn das Wort "Lufftschloss" noch einmal kommen? Das wirkt dann doch etwas seltsam. Jedenfalls auf mich :-) Kannst du denselben Sachverhalt denn nicht umschreiben? "(Ein) Bauherr will ich sein / in den Wolken" - oder "in den Lüften", falls der Bezug zu den ersten Luftschlössern stärker sein soll, oder ganz etwas anderes (denn klar: das "ich" ist schon Auslegung von meiner Seite :-)) Ich bin sicher, da fiele dir etwas ein...

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

scarlett

Beitragvon scarlett » 26.03.2008, 09:43

Ohne das Mädchen aus dem Osten ... wäre das gesamte Gedicht doch seines Mittelpunktes beraubt!

scarlett

Perry

Beitragvon Perry » 26.03.2008, 15:19

Hallo Scarlett, hallo Max,
ich mag das Mädchen aus dem Osten ja auch, nur sollte wenigsten eine geringe Andeutung vorhanden sein, welcher Art die Sehnsucht des LyrIch ist. Mir würde schon reichen, wenn sie einen Namen hätte.
LG
Manfred


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