Weiden kämmen sich
im Meereswind
an ihren Zweigen
zwinkern Tropfen
glätten spiegelnd
dem Morgen die Stirn
Schatten winken
scheinen begehbar
zwischen ihnen
sinkt der Fuß
in frühes Licht.
Wolken federn ostwärts.
Der Himmel
war er auch gestern
so groß, so weit -
ein Wort: genug
sich in den Tag zu lieben.
Erstfassung:
Weiden kämmen sich
im Meereswind
an ihren Zweigen
zwinkern Tropfen
und glätten spiegelnd
dem Morgen die Stirn
Schatten winken
scheinen begehbar
zwischen ihnen
sinkt der Fuß
in frühes Licht.
Wolken federn ostwärts.
Der Himmel
war er auch gestern -
so groß, so weit:
ein Wort
genug um sich
in den Tag zu lieben.
Atlantiktief – rückseitig
Liebe leonie,
aha - das ist dann ein zwar etwas verzwickter, da zu kennender, aber feiner Titel!
Ich würde vielleicht - wenn du das "und" und "um" wegstreichst - den Umbruch auch fortnehmen?
Die anderen Überlegungen kann ich gut nachvollziehen. Bleibt so oder so ein schöner Text.
Liebe Grüße,
Lisa
aha - das ist dann ein zwar etwas verzwickter, da zu kennender, aber feiner Titel!
Ich würde vielleicht - wenn du das "und" und "um" wegstreichst - den Umbruch auch fortnehmen?
Die anderen Überlegungen kann ich gut nachvollziehen. Bleibt so oder so ein schöner Text.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich kann im Moment von den Umbrüchen schwer weg. Dann kommt die Überlegung, doch lieber die gestrichenen Worte drin zu lassen. Ich weiß noch nicht ganz genau, warum das so ist. Ich glaube, ohne Umbrüche wird es mir "zu schnell". Ich behalte es im hinterkopf und lasse es sacken.
Danke nochmal!
Liebe Grüße
leonie
ich kann im Moment von den Umbrüchen schwer weg. Dann kommt die Überlegung, doch lieber die gestrichenen Worte drin zu lassen. Ich weiß noch nicht ganz genau, warum das so ist. Ich glaube, ohne Umbrüche wird es mir "zu schnell". Ich behalte es im hinterkopf und lasse es sacken.
Danke nochmal!
Liebe Grüße
leonie
Hallo leonie,
wunderbarer Text, hier die Wermutstropfen eines Pharisäers:
da ist also auflandiger Wind. Kann ich glauben, da das Tief vom Atlantik her kam. Kann auch sein, dass die Weiden halt ein wenig mehr landeinwärts stehen, auch wenn sie das Gedicht eröffnen und damit bild/textlich dem Meeresufer nah sind, obwohl sie da botanisch eher nicht hingehören?
Der zweite Tropfen ist das
der Himmel
war er auch gestern-
so groß so weit
"gestern" beziehe ich auf das Tief, das hat bestimmt dicke Wolken mitgebracht. Kann da der Himmel weit gewesen sein?
Nun aber Schluss mit dem metereologischen und botanischen Geplärre.
War wunderbar zu lesen
Sneaky
wunderbarer Text, hier die Wermutstropfen eines Pharisäers:
da ist also auflandiger Wind. Kann ich glauben, da das Tief vom Atlantik her kam. Kann auch sein, dass die Weiden halt ein wenig mehr landeinwärts stehen, auch wenn sie das Gedicht eröffnen und damit bild/textlich dem Meeresufer nah sind, obwohl sie da botanisch eher nicht hingehören?
Der zweite Tropfen ist das
der Himmel
war er auch gestern-
so groß so weit
"gestern" beziehe ich auf das Tief, das hat bestimmt dicke Wolken mitgebracht. Kann da der Himmel weit gewesen sein?
Nun aber Schluss mit dem metereologischen und botanischen Geplärre.
War wunderbar zu lesen
Sneaky
Lieber Sneaky,
vielen Dank für Deine Rückmeldung, freut mich, dass der Text Dir gefällt.
Ich hatte gar nicht an einen Standort in der Nähe des Meeres gedacht, die Tiefausläufer reichen ja weit darüber hinaus und treiben ihr Wesen auch im Landesinnern.
Zu dem zweiten Punkt: Ich selber lese diese Stelle als Frage.
Der Himmel war so weit, ja, er ist ja immer so weit. und gleichzeitig war er, wenn das Tief aktuell ist, nicht so weit, weil nicht sichtbar so weit...
Liebe Grüße
leonie
vielen Dank für Deine Rückmeldung, freut mich, dass der Text Dir gefällt.
Ich hatte gar nicht an einen Standort in der Nähe des Meeres gedacht, die Tiefausläufer reichen ja weit darüber hinaus und treiben ihr Wesen auch im Landesinnern.
Zu dem zweiten Punkt: Ich selber lese diese Stelle als Frage.
Der Himmel war so weit, ja, er ist ja immer so weit. und gleichzeitig war er, wenn das Tief aktuell ist, nicht so weit, weil nicht sichtbar so weit...
Liebe Grüße
leonie
hallo leonie,
die umbrüche sollten, finde ich, erhalten bleiben.
es schwebt ja.
'frühes' sagt, finde ich, in verbund mit 'licht' wenig aus; es ist ja eigentlich nicht das licht, das 'früh' ist, sondern der fuß, der ins immerwährende(wenn auch durch standort/wolken/erddrehung verdeckte) 'sinkt'.
vielleicht ginge auch:
'Schatten winken
scheinen begehbar
zwischen ihnen
sinkt der Fuß
ins Licht. '
gruß
a.
die umbrüche sollten, finde ich, erhalten bleiben.
es schwebt ja.
in frühes Licht
'frühes' sagt, finde ich, in verbund mit 'licht' wenig aus; es ist ja eigentlich nicht das licht, das 'früh' ist, sondern der fuß, der ins immerwährende(wenn auch durch standort/wolken/erddrehung verdeckte) 'sinkt'.
vielleicht ginge auch:
'Schatten winken
scheinen begehbar
zwischen ihnen
sinkt der Fuß
ins Licht. '
gruß
a.
Lieber Anton,
vielen Dank Dir!
Hm, mit dem frühen Licht geht es mir so, dass es eine Menge Assoziationen auslöst, mehr als "Licht" allein das täte. Deshalb würde ich es ungern streichen...
Vielleicht sagt noch jemand was dazu, wie er/sie es empfindet.
Ich jedem Fall freu ich mich über Deine Rückmeldung!
leonie
vielen Dank Dir!
Hm, mit dem frühen Licht geht es mir so, dass es eine Menge Assoziationen auslöst, mehr als "Licht" allein das täte. Deshalb würde ich es ungern streichen...
Vielleicht sagt noch jemand was dazu, wie er/sie es empfindet.
Ich jedem Fall freu ich mich über Deine Rückmeldung!
leonie
Liebe leonie,
ich meinte -falls das nicht deutlich geworden ist -in letzterem Fall nur den Umbruch des vorletzen Verses. Findest du nicht, dass wenn man die Stimme anhebt, der Bruch seltsam zu lesen wäre?
ein Wort
genug sich
in den Tag zu lieben.
Ich finde
ein Wort
genug
sich in den Tag zu lieben.
oder
ein Wort
genug sich in den Tag zu lieben.
oder
ein Wort: genug
sich in den Tag zu lieben
(mein Favorit)
oder etwas ähnliches intuitiver als deine Setzung, probiere ich es "mit Stimme". Was natürlich keien Nötigung sein soll, ich sags nur nochmal, weil ich nicht weiß, ob ich missverstanden wurde, weil ich ja eingangs sagte, dass ich mir die Umbrüche auch insgesamt anders vorstellen könnte.
Liebe Grüße,
Lisa
ich meinte -falls das nicht deutlich geworden ist -in letzterem Fall nur den Umbruch des vorletzen Verses. Findest du nicht, dass wenn man die Stimme anhebt, der Bruch seltsam zu lesen wäre?
ein Wort
genug sich
in den Tag zu lieben.
Ich finde
ein Wort
genug
sich in den Tag zu lieben.
oder
ein Wort
genug sich in den Tag zu lieben.
oder
ein Wort: genug
sich in den Tag zu lieben
(mein Favorit)
oder etwas ähnliches intuitiver als deine Setzung, probiere ich es "mit Stimme". Was natürlich keien Nötigung sein soll, ich sags nur nochmal, weil ich nicht weiß, ob ich missverstanden wurde, weil ich ja eingangs sagte, dass ich mir die Umbrüche auch insgesamt anders vorstellen könnte.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe leonie,
Lisas Argument (Umbruch) ist plausibel, in der neuen Fassung kommt das sehr gut.
Was die Frage zum "frühen Licht" betrifft, ja, das ist etwas anderes als nur "Licht", frühes Licht schimmert kühler, blasser, diffuser.
Ich finde die 2. Fassung richtig fein!
Lieben Gruß
Elsa
Lisas Argument (Umbruch) ist plausibel, in der neuen Fassung kommt das sehr gut.
Was die Frage zum "frühen Licht" betrifft, ja, das ist etwas anderes als nur "Licht", frühes Licht schimmert kühler, blasser, diffuser.
Ich finde die 2. Fassung richtig fein!
Lieben Gruß
Elsa
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