Im Abend
(Für Ze'ev Sternhell)
Ein Schweigen im Abend
lebt uns
auf
Lebt uns vom
Baum
sehr
Die Kinder wurden
von den Bäumen geschossen
Ich ward noch übrig
Immer noch
Und habe ein Gesicht gefunden
In das ich jeden Tag schaue
Im Abend
hallo moshe!
das finde ich sehr gelungen, auch wenn mir "lebt uns vom/baum/sehr" ein wenig zu schaffen macht. (zeilenbrüche und das "sehr") vor allem "und habe ein gesicht gefunden / in das ich jeden tag schaue" gefällt mir sehr. komma respektive punkt in den letzten beiden zeilen fänd ich streichenswert.
lieben gruß: Niko
das finde ich sehr gelungen, auch wenn mir "lebt uns vom/baum/sehr" ein wenig zu schaffen macht. (zeilenbrüche und das "sehr") vor allem "und habe ein gesicht gefunden / in das ich jeden tag schaue" gefällt mir sehr. komma respektive punkt in den letzten beiden zeilen fänd ich streichenswert.
lieben gruß: Niko
Lieber Max!
Sei so lieb und drösel mir mal jetzt auf, was du an den ersten beiden Strophen verstehst, bzw. nicht verstehst.
Lieber Moshe,
gerne!
Nun, ich verstehe ungefähr was das ist
Ein Schweigen im Abend
und das hier
lebt uns
auf
verstehe ich als ein "lässt uns aufleben", wobei mir nicht klar ist, warum du das dann nicht sagst. Man könnte es natürlich auch mit Strophe 2 verknüpfen und denken
Ein Schweigen im Abend
lebt uns
auf
den Baum
Das hätte den Vorteil, das Strophe 1 und 2 nun zusammenhängen, aber den Nachteil, dass man (also ich) nicht mehr weiß, was Strophe 1 bedeuten soll.
Andernfalls fragt man sich hier:
Lebt uns vom
Baum
was das lyr. Ich denn so auf dem Baum treibt, und was der Satz
"Ein Schweigen am Abend lebt uns vom Baum"
denn bedeuten könnte. Ich habe das Bild noch nie gesehen und es bleibt mir verschlossen. Ebenso, wieso man es mit
sehr
steigern kann. Das wären die Fragen der bretonischen Jury zu den ersten zwei Strophen.
Liebe Grüße
Max
Lieber Max!
An deinem Verständnis der ersten Strophe sehe ich gar kein Problem, denn der Inhalt ist dir klar, und ich habe es halt aus rythmischen Gründen so geschreiben wie ich es tat, um dieses dann in der zweiten Strophe mit einer Abwandlung noch mal zu wiederholen und eben eine Verbindung herzustellen, die sich auf den Baum bezieht, also konkreter wird und dann die weitere Verbindung herstellt zu der Situatuation der Erinnerung aus der Kindheit, in der die Kinder aus den Bäumen geschossen wurden im einem Ghetto.
Der Baum, der ja das Symbol für Leben ist, wird durch diese Situation ins Gegenteil verwandelt, auch noch doppelt durch die abgeschossenen Kinder.
Dieses wird durch das 'sehr' in der zweiten Strophe unterstrichen.
Es ist ein Gedicht über Erinnerung und für die Bedeutung dieser, für ein Leben, erstmal, des Ze'ev Sternhells, aber auch anderer und auch des meinigen.
Der Text ist aufgrund eines Interviews mit Ze'ev Sternhell entstanden. Er ist ein bedeutender Historiker, der in diesem Jahr den Israel-Preis für sein Lebenswerk erhalten halten hat. Dieses Interview ist in der Haaretz vom vergangenen Wochenende erschienen und auf englisch lesbar.(Bei interesse sende ich gern den Text.)
Wenn ich noch tiefere Hinweise hier geben darf, geht es mir darum Identität zu finden nach einer Situation, in der man ein Nichts war, weniger als ein Hund oder eine Katze, mit deren Kindern man nicht so umgehen würde, und dann doch nach allem sein Gesicht findet. Nicht das eines anderen. Sondern das eigene nach dieser Entmenschlichung, die er und andere ausgesetzt waren.
Ich klage nicht an mit meinen Texten, auch wenn es manchmal so gesehen wird, sondern mir geht es darum auf den Kern unseres Menschseins zu dringen und drängen.
Soweit
Mit bestem Gruß
Moshe
An deinem Verständnis der ersten Strophe sehe ich gar kein Problem, denn der Inhalt ist dir klar, und ich habe es halt aus rythmischen Gründen so geschreiben wie ich es tat, um dieses dann in der zweiten Strophe mit einer Abwandlung noch mal zu wiederholen und eben eine Verbindung herzustellen, die sich auf den Baum bezieht, also konkreter wird und dann die weitere Verbindung herstellt zu der Situatuation der Erinnerung aus der Kindheit, in der die Kinder aus den Bäumen geschossen wurden im einem Ghetto.
Der Baum, der ja das Symbol für Leben ist, wird durch diese Situation ins Gegenteil verwandelt, auch noch doppelt durch die abgeschossenen Kinder.
Dieses wird durch das 'sehr' in der zweiten Strophe unterstrichen.
Es ist ein Gedicht über Erinnerung und für die Bedeutung dieser, für ein Leben, erstmal, des Ze'ev Sternhells, aber auch anderer und auch des meinigen.
Der Text ist aufgrund eines Interviews mit Ze'ev Sternhell entstanden. Er ist ein bedeutender Historiker, der in diesem Jahr den Israel-Preis für sein Lebenswerk erhalten halten hat. Dieses Interview ist in der Haaretz vom vergangenen Wochenende erschienen und auf englisch lesbar.(Bei interesse sende ich gern den Text.)
Wenn ich noch tiefere Hinweise hier geben darf, geht es mir darum Identität zu finden nach einer Situation, in der man ein Nichts war, weniger als ein Hund oder eine Katze, mit deren Kindern man nicht so umgehen würde, und dann doch nach allem sein Gesicht findet. Nicht das eines anderen. Sondern das eigene nach dieser Entmenschlichung, die er und andere ausgesetzt waren.
Ich klage nicht an mit meinen Texten, auch wenn es manchmal so gesehen wird, sondern mir geht es darum auf den Kern unseres Menschseins zu dringen und drängen.
Soweit
Mit bestem Gruß
Moshe
Lieber Moshe,
lieben Dank für Deine Erklärungen. Der theoretische Teil dessen (inklusive natürlich Deiner hochgesteckten Ziele) leuchtet mir ein und den Kontrast vom Baum, als Symbol des Lebens und den vom Baum geschossenen Kindern ist mir einleuchtend.
Ich hadere eher mit der konkreten Durchführung, genauer mit Strophe 2, deren Verstellungen ich ohne Deine Erklärungen eben nicht verstanden hätte und deren Notwendigkeit ich auch nicht ganz sehen kann.
Der Artikel interessiert mich! (Wobei ich ihn aber erst lesen kann, wenn ich Ende März wieder zu Hause bin).
Liebe Grüße
Max
lieben Dank für Deine Erklärungen. Der theoretische Teil dessen (inklusive natürlich Deiner hochgesteckten Ziele) leuchtet mir ein und den Kontrast vom Baum, als Symbol des Lebens und den vom Baum geschossenen Kindern ist mir einleuchtend.
Ich hadere eher mit der konkreten Durchführung, genauer mit Strophe 2, deren Verstellungen ich ohne Deine Erklärungen eben nicht verstanden hätte und deren Notwendigkeit ich auch nicht ganz sehen kann.
Der Artikel interessiert mich! (Wobei ich ihn aber erst lesen kann, wenn ich Ende März wieder zu Hause bin).
Liebe Grüße
Max
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