Spätsommer

[Gast]

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.

[Max]

Liebe Gerda,

na - ich und Sonette . [Das sollheißen, dass ich vermutlich nicht der Richtige bin, um Sonette zu kritisieren].

Sei's drum, das, was einige meiner Vorrdener hier gesagt haben, kann ich im positiven wie in der Kritik bestätigen. Das Gedicht wirkt rund, beinahe klassisch. Umegkehrt scheint mir die Wortwahl manchmal eher der Form geschuldet, oder?

Beispielsweise wäre in

und gelbe rieseln runter auf die Wege;

"rieseln" nicht das Wort meienr Wahl, wenn ich frei wäre zu wählen (wobei mir gerade auffällt, dass "rieseln" nun auch nicht unbedingt aus der Form kommt, was spricht gegen "fallen", "taumeln" ... irgendetwas, was der Leser, also der Max, nicht gleich mit Nässe verbindet?).

Gerade darum bin ich auf Deine Überarbeitung gespannt (ich habe gerade erst gesehen, dass mir das Gedicht wohl durch die Lappen gegangen ist, als Du es eingestellt hast).

Liebe Grüße
Maxias

[Niko]

astrein gereimt, gerda!
und dennoch :
die letzte strofe klappert etwas in der zeile mit dem bindestrich. sie ist 11 silbrig statt der ansonsten zehnsilbrigen zeilen. oder ist das in dieser sonettform so vorgesehen? bin da nicht sicher. in der ersten zeile der letzten strofe ist das komma hinter katze entweder ein stilmittel oder ein fehler. suchs dir aus *g. also "IMHO" muss es weg.
aber ansonsten: respekt und chapeau

lieben gruß: Niko

[Gast]

Lieber Maxias,

ich danke dir auch recht schön ... fast hättest du mirs sagen können

Ich arbeite in den nächsten Tagen, auch an der u. a. von dir bekrittelten Stelle ...
Erst Mal habe ich einen Vers(s)such mit den Terzetten gemacht.
eine schöne WE.
Das Ding ist ganz schön zäh ... aus 2004 immerhin ...Na ja, mancher Wein wird auch erst nach langer Lagerung ...

Lieber Niko,

oh, das ist aber schön, vielen Dank.
also die Kommata, hatte Zefi zu Recht schon bemängelt ... (das ist meiner absolut tiefster Schwachpunkt)
Ja, und du hast recht mit dem "Klappern" es geht aber mit Zäsur beim Lesen.
Aber schau mal, ich habe für die Terzette nun eine sehr freie andere (vielleicht gewagte), Variante gewählt, die aber imho besser schwingt und klingt.

dir auch eine schönes WE

Liebe Grüße
Gerda

[Gast]

Hallo reimerle,

Sonettexperte, kannst du im Moment - vorlaufig - bitte etwas zu den Terzetten sagen?
Ich habe mich über den Reim auf der Endsilbe einfach an einer Stelle hinweggesetzt um die Freiheit zu behalten den mir am Herzne liegenden Inhalt zu transportieren.
Ich wäre für ein Hinschauen dankbar - auch von anderen Lesern -klar.
"Darf" frau das so?

Liebe Grüße
Gerda

[Sneaky]

Hallo Gerda,

in der ersten Terzine will mir die dritte Zeile nicht so recht gefallen. Du beschreibst da eine Siesta von Winzer und KAtze, da frag ich mich wie der Most in den Bechern schäumt. Das ist für mich eher Wachsein, Feiern. Zu wach um gut mit den beiden vorangegangenen Zeilen zu passen.

Ich könnte mir vorstellen, diesen Satz mit
"Wenn frischer Most tiefrot in Bechern schäumt,
und Tage golden fließen reift in Kellern
in Eichenfässern auserlesner Wein
der unser Sehnen nach dem Sommer nährt.

Oder du bindest den Satz alternativ mehr an die zwei vorangegangenen Zeilen.

Den alten DAtiv Schoße würd ich gern das e kappen. Das muss doch nicht, oder.

Der fehlende Reim fällt beim Lesen nicht auf. Den merkt man erst beim Erbsenzählen. Wenn die Aussage stimmt, kannst du die Form auch biegen. Das hält trotzdem.

Gruß

reimerle

[Gast]

Ach wie schön, du bist aber schnell, vielen dank, reimerle, *strahl*

Ja, du wirst es nicht glauben, darüber habe ich auch schon nachgedacht, die "Reihenfolge zu ändern, nur auf "Eichen"fässer "kam ich nicht ...

Einerseits hast du mit dem "Wach-sein" recht, andererseits ist es aber doch auch beschaulich ... Schau mal raus jetzt, und stell dir son alten Wnzer im Rheingau vor, mit der Katze auf dem Schoß und einen Becher frischen Mostes vor sich ...

Was ich ver(s)suchen werde, das "gärt" - ich liebe dieses Wort ... noch unter zu bringen.

Liebe Grüße
Gerda