Beitragvon Andreas » 06.09.2007, 15:48
Hallo zusammen, hallo Gerda, hallo Pjotr,
die obigen Zeilen sind jede für sich gar nicht interpretierbar und selbst, wenn man das Werk als ein Ganzes liest und damit auf eine Konklusion oder ähnliches hofft, dann trifft es geübte Kritiker / Lyriker immer noch ins Mark, weil es so ohne wirklichen Nährwert ist. Damit bist du, liebe Gerda, schon recht nah am Geschehen, wenn du alles, was du in Zeile 1-5 zu diesen Zeilen von mir schreibst, gedanklich streichst und dich mehr auf das von dir erwähnte "no sense" stürzt. "No sense" ist es aber auch nur insofern, dass die Zeilen ansich keine Aussage besitzen.
Ich habe es natürlich mehr als bewusst in die experimentelle Lyrik gepackt, da das sehr exakt das trifft, was ich in 8 Zeilen (es hätten auch genauso gut 12 oder 4 sein können) schrieb. Für mich hat es etwas dadaistisch-hermetisch-experimentelles, was natürlich fast vermessen ist zu behaupten, aber es geht eben durch neue Wortschöpfungen, das brechen vorhandener Wörter, Misachtung von Syntax etc. ein bisschen in diese Richtung. Gerne hätte ich es noch extremer "getrieben" und dem Metrum bösere Dinge angetan, aber es hat sich nicht ergeben.
Hier, Pjotr, kommst du auch ins Spiel, wenn ich dich zitieren darf:
gegen die unsäglichen zeitgenössischen Enjambements, wo jede noch so banale Zeile umgebrochen wird, um pseudokreative Doppeldeutungen herauszustümmeln
So in etwa ist es. 8 Zeilen voller Banalität, möglichst konsequenter Bruch jedes Wortes am Zeilenende und damit einer Gedichtkonvention. Dass auch englische Sprache mit einfloß, das ist lediglich Mittel zum Zweck gewesen. Es hätte ebenso französisch sein können, hätte es meiner experimentellen Vorstellung Genüge getan.
Leseanleitung:
(Natürlich) liest du es wie 4 aneinander liegende Paarreime, Gerda. Ich würde Zeile 1+2, 7+8 auf der letzten Silbe betonen und 3+4 auf der Vorletzten, 5+6 steht jedem frei.
Liebe Grüße
Andreas