Hardweizenware

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Andreas

Beitragvon Andreas » 06.08.2007, 13:44

10 Minuten kocht die Nu
Dell Computer kaufen Ju
den Italiener zu beein
drucken sie verein
Samt Prospekte, hoch
glanzlos, bald moch
ten minutes PC noo
dle for the jew.

----------------------

Möchte auch mal wieder von mir hören lassen, weil ich doch einige Zeit hier nichts verfasst habe, dennoch lese ich recht regelmäßig und hoffe, dass man mich hier nicht löschen wird. Obige Zeilen sind wirklich nur ein experimentelles Bastelwerk und hoffentlich in dieser Rubrik gut aufgehoben.

Liebe Grüße
Andreas :neutral:

Gast

Beitragvon Gast » 06.09.2007, 13:46

Lieber Andreas,

ich würde sehr gern mit diesem Text etwas anfangen können, aber er entzieht sich mir immer wieder.
Nun hast du ihn ja unter Experimentelle Lyrik gestellt, und das wirst du wohl mit Bedacht getan haben.
Aber ich weiß nicht, wie ich das Gemisch aus Englisch und Deutsch zu lesen habe.
Dass der Hersteller von PCs und Zubhör genannt ist, Italiener und Juden, geht mir völlig ab - was nichts heißen muss. Wieso beeindrucken Juden durch den Kauf der PCs die Italiener? Weshalb gibt es für die Juden Nudeln?
Die Reime ergeben für mich "no sense" ;-) Wortspielereien allein können es doch nicht sein, die dich in die "Experimetelle Ecke" getreiben haben.
Vielleicht kannst du etwas wie eine Art Leseanleitung zum Text schreiben, da wäre hilfreich, denke ich. :confused:

Liebe Grüße
Gerda
- ich habe lange gezögert, aber jetzt, da du so toll Auskunft bei "Klimakaterstrophe" gibst, dachte ich, es ist den Versuch wert.

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 06.09.2007, 14:51

Gerda wünscht, dass Kommentare nicht kommentiert werden, also sage ich es direkt an Andreas: Diesen Text will ich als Parodie nehmen; parodistisch gegen die unsäglichen zeitgenössischen Enjambements, wo jede noch so banale Zeile umgebrochen wird, um pseudokreative Doppeldeutungen herauszustümmeln. Was dabei oftmals herauskommt, ist unmusikalisches Gestammel mit dem Charme eines Busfahrplans. Dies zu parodieren, hat Andreasens Text fertiggebracht. Ich applaudiere.

Andreas

Beitragvon Andreas » 06.09.2007, 15:48

Hallo zusammen, hallo Gerda, hallo Pjotr,

die obigen Zeilen sind jede für sich gar nicht interpretierbar und selbst, wenn man das Werk als ein Ganzes liest und damit auf eine Konklusion oder ähnliches hofft, dann trifft es geübte Kritiker / Lyriker immer noch ins Mark, weil es so ohne wirklichen Nährwert ist. Damit bist du, liebe Gerda, schon recht nah am Geschehen, wenn du alles, was du in Zeile 1-5 zu diesen Zeilen von mir schreibst, gedanklich streichst und dich mehr auf das von dir erwähnte "no sense" stürzt. "No sense" ist es aber auch nur insofern, dass die Zeilen ansich keine Aussage besitzen.

Ich habe es natürlich mehr als bewusst in die experimentelle Lyrik gepackt, da das sehr exakt das trifft, was ich in 8 Zeilen (es hätten auch genauso gut 12 oder 4 sein können) schrieb. Für mich hat es etwas dadaistisch-hermetisch-experimentelles, was natürlich fast vermessen ist zu behaupten, aber es geht eben durch neue Wortschöpfungen, das brechen vorhandener Wörter, Misachtung von Syntax etc. ein bisschen in diese Richtung. Gerne hätte ich es noch extremer "getrieben" und dem Metrum bösere Dinge angetan, aber es hat sich nicht ergeben.

Hier, Pjotr, kommst du auch ins Spiel, wenn ich dich zitieren darf:
gegen die unsäglichen zeitgenössischen Enjambements, wo jede noch so banale Zeile umgebrochen wird, um pseudokreative Doppeldeutungen herauszustümmeln

So in etwa ist es. 8 Zeilen voller Banalität, möglichst konsequenter Bruch jedes Wortes am Zeilenende und damit einer Gedichtkonvention. Dass auch englische Sprache mit einfloß, das ist lediglich Mittel zum Zweck gewesen. Es hätte ebenso französisch sein können, hätte es meiner experimentellen Vorstellung Genüge getan.

Leseanleitung:
(Natürlich) liest du es wie 4 aneinander liegende Paarreime, Gerda. Ich würde Zeile 1+2, 7+8 auf der letzten Silbe betonen und 3+4 auf der Vorletzten, 5+6 steht jedem frei.

Liebe Grüße
Andreas

Gast

Beitragvon Gast » 06.09.2007, 16:02

Vielen Dank Pjotr und Andreas.
Jetzt weiß ich wo ich dran bin und ich freue mich, so wieder etwas dazu lernen zu können.

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon Pjotr » 06.09.2007, 16:48

Du freust Dich wirklich, Gerda? Oder ist das nur Diplomatie?

Gast

Beitragvon Gast » 06.09.2007, 17:03

Ja, Pjotr,

weil ich nämlich diesen Text nur hervorgeholt habe, um dahinter zu kommen, wie er sich verstehen lässt.
Ich habe nämlich von Experimenteller Lyrik so gut wie keine Ahnung.
Ich weiß ja nicht was für Absichten du mir unterstellst, und ich will es hier auch nicht diskutieren. Aber denk dir mal schlicht, dass ich in der Regel als User geradeaus schreibe, was ich meine. Die diplomatische Schiene nutze ich als Mod.
Du könntest beispielsweise einmal überlegen, warum der Text so lange unbesprochen blieb ...
Wahrscheinlich weil einige ander Leser ganz ähnliche Probleme damit haben wie ich sie hatte.
Aber vielleicht hätte ich nur noch den Nachmittag heute abwarten müssen - aber ich wusste ja nicht, dass du gerade heute wiede auftauchst - und deine Erläuterungen lesen können.

Denkbar wäre aber auch,
dass mein Kommentar
erst für dich der Antrieb war. ;-)

Liebe Grüße
Gerda

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Beitragvon Pjotr » 06.09.2007, 17:27

Den Text hatte ich erst heute nachmittag entdeckt. Ich wusste nicht, dass der hier tagelang unkommentiert stand.


Edit: Falsch. Mein Fehler. Das war eine Verwechslung. Ja, diesen Text hier habe ich nur dank Gerda entdeckt.


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