gegendarstellunG

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
woitek

Beitragvon woitek » 27.07.2007, 18:34

[align=right]gegendarstellunG

muss ich der aussage dieses gedichteS
sowieso früher oder später widersprecheN
weil sich meine ansichten geändert habeN
ich enger oder weiter blickE
neue kenntnisse und informationeN
meine sicht in die eine oder andere richtung verschoben habeN
will ich es jetzt und gleich macheN

ich widerrufe alles von miR
in diesem text gesagtE
ich bedauere, dass ich deM
einen oder anderen auf die füße traT
treten musste und mir dabeI
die eigenen zehen blau schluG

ich behaupte nun gegenteiligeS
will aber unbedingt zur vorsichT
raten irgendwelche dieser annahmeN
in irgendeiner art und weisE
be- oder entstätigen zu wolleN

sinngebender weise sollte es nuN
einigermaßen klar seiN,
dass jedes weitere worT
überflüssig gar schädlicH
für die angezweifelte aussage seI

dementsprechend bedauere ich zutiefsT
mein wirkeN
und verabschiede mich hiermiT
freundlichsT[/align]

Caty

Beitragvon Caty » 28.07.2007, 08:57

Ja, das ist es. Im Namen der Lyrik schlagen sie sich die Köpfe ein. Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 12:12

inhaltlich könnte mehr schmackes rein. aber die idee ist köstlich, supermegaaffengeil!

gruß
chiqu.

Gast

Beitragvon Gast » 28.07.2007, 16:11

Lieber Woitek,

die Idee eines vorauseilenden Widerrufs ist nicht neu.

Nach meinem Dafürhalten handelt es sich um eine Art Pamphlet gegen Gefahr, dass sich Beliebigkeit in der Dichtung breitmacht.
(Alles ist möglich, alles kann nebeneinander und miteinander)

Ein Text, der im weitesten Sinn vielleicht gegen "Werteverfall" in der Literatur angeschreibt ... :confused:

Wenn meine Leseart, den Text satirisch aufzufassen, denn überhaupt deine Intention trifft.

Liebe Grüße
Gerda

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 16:32

ich sehe das genau entgegengesetzt, gerda, ein gedicht, daß für die freiheit des dichtens plädiert.
komisch wohl?

chiqu.

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 16:41

vorauseilender widerruf? selbsterfüllende prophezeiung?
dieser kunstgriff wird erst durch das möbiusband perfekt. man sollte vorsichtig damit umgehen.
catys gedicht liest sich für mich originell, weil es närrig ist. diese närrigkeit ist es, die mir gefällt und nicht der vorauseilende widerruf oder so ein quatsch.

chiqu.

Gast

Beitragvon Gast » 28.07.2007, 18:03

Hallo Chiquita,

lies einfach noch einmal nach, was ich geschrieben habe, dann wirst du feststellen, dass ich ziemlich das Gleiche meine, nur anders herum aufgezogen.
@ Werteverfall der auch mit Freiheit zu tun hat aber ganz sicher nicht mit Beliebigkeit der Interpretation ...


Catys Gedicht? :blink2:

Wo ist das denn bitte? hier steht oben im Seitenkopf ein Gedicht von Woitek

Liebe Grüße
Gerda

Caty

Beitragvon Caty » 28.07.2007, 19:21

Hehey, Chiquita, bring mich nicht unnötig in Verruf, ich kann das ganz gut selbst. (grins) Das Gedicht von Woitek ist nicht mein Werk, und wenn ich über dieses Thema schriebe, würde ich es anders behandeln. Und was ist das Möbiusband? Herzlich Caty

Chiquita

Beitragvon Chiquita » 28.07.2007, 19:52

woitek - hach, und ich schaute auf caty. wahrscheinlich wegen ihres kommentars. macht ja nichts.
schade eigentlich. caty hätte mal was anderes aufgemacht.
ich bleibe bei meinen aussagen über das gedicht.

chiqu.

Max

Beitragvon Max » 28.07.2007, 21:19

Lieber Woitek,

ich halte das für eine Art poetisches Lügnerparadoxon. Das wäre "genial" (wie Chiq) schreibt, wenn die Idee ganz neu wäre, nun ja, dass sie einen Namen hat, spricht eher dafür, dass sie schon älter ist.

Ich finde es aber hübsch, wie Du sie umsetzt und Dich dabei auch mit stilistischen Fragen auseinandersetzt ...

Liebe grüße
Max

woitek

Beitragvon woitek » 30.07.2007, 11:14

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für euer Interesse an meinem Text.

Gruß
Woitek


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