gerettet?

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
lagunkel

Beitragvon lagunkel » 22.07.2007, 20:51

Warum fängst du mich
wenn ich falle?
Sollst mich nicht halten
ich halt dich doch auch nicht
auf

Perry

Beitragvon Perry » 22.07.2007, 21:57

Hallo lagunkel,
ja, manche Menschen wollen nicht gerettet werden. :smile:
Formale würde ich das zweimalige halten/halt vermeiden.
Eine gewisse Unschärfe sehe ich auch im Vergleich "auffangen" und aufhalten, aber das könnte auch Absicht sein.
LG
Manfred

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 22.07.2007, 22:27

Lieber Perry,

ich dachte mit dem ersten 'halten' gut auf das Zweite zu leiten und somit auffangen und aufhalten eine Gemeinsamkeit entlocken zu können (die ich da Zweifels ohne sehe).

lg

Rebekka

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 23.07.2007, 09:27

Hallo Rebekka,

ich würde das mit dem "halten" und "aufhalten" unbedingt so lassen. Hier sehen Zwei eine Sache ganz verschieden, und das kommt so - für mich zumindest - prima rüber.

Liebe Grüße
Marlene

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 25.07.2007, 18:26

Liebe Marlene,

ich habe deinen Kommentar leider gänzlich übersehen :icon_redface: und möchte dir nun leider etwas spät dafür danken ;-)
Ja, ich werde das Gedicht so belassen, denn ich finde gar keine andere Möglichkeit die Sache auszudrücken, als mit diesen Worten.

lg

Rebekka

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.07.2007, 22:34

Hallo rebecca!

Dein Text beschreibt eine Katastrophe: Die Unmenchlichkeit der Beziehungslosigkeit in etwas, das du vermutlich 'Beziehung' nennst.
Mehr kann man nicht mehr aneinander vorbeileben.

Die armen Kinder, die unter solchen Umständen aufwachsen müssen!

Entsetzt

Moshe

MarleneGeselle

Beitragvon MarleneGeselle » 27.07.2007, 10:03

Also an eine Unmenschlichkeit der Beziehungslosigkeit denke ich gar nicht, eher ans Gegenteil. Auf der einen Seite will jemand um jeden Preis festhalten und beschützen, auf der anderen Seite fühlt sich jemand völlig eingeengt und nahezu gefesselt. Das kann eine Eltern-Kind-Beziehung sein, muss aber nicht zwangsläufig, da käme auch die eine oder andere Partnerschaft in Frage.

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 27.07.2007, 10:22

Lieber mosche,

es geht nicht um die Unmenschlichkeit einer Beziehungslosigkeit - ganz und gar nicht! Es geht auch nicht um eine Mutter-Kind-Beziehung (und es geht auch nicht um mich, mosche).
Es geht um ein Paar, wo einer sich lösen möchte, sich fallen lassen und der andere ihn nicht verlieren will, ihn hält, weil er Angst hat, wodurch sich sein Gegenüber gebremst, aufgehalten, gefangen fühlt.
Einer möchte einen neuen Weg gehen, ins Ungewisse, der Andere bremst ihn, hält ihn zurück, aus Angst!

Ich denke Marlene hat das gut erkannt.

Bringt dich das weiter, oder siehst du es immer noch anders?

lg


Rebekka

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 27.07.2007, 21:34

Liebe Rebekka!

Langsam kann ich es auch anders lesen, aber es fällt mir schwer, weil meine Lesart nunmal auch da ist.

Danke dir für deine Unterstützung.

Moshe

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 28.07.2007, 10:00

Lieber mosche,

ich finde es wirklich interessant, wie unterschiedlich man die paar Zeilen interpretieren kann. Das kommt wohl immer auf den eigenen Hintergrund an. Ich danke dir für dein Bemühen, es auch nach meiner Art zu lesen, das freut mich sehr.
Ich will es auch mal mit deiner Lesart versuchen...

lg


Rebekka


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