Aphorismus IV

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Niko

Beitragvon Niko » 20.07.2007, 16:30

.

Wer mit der Tür ins Haus fällt, .

.
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 15:02, insgesamt 2-mal geändert.

Niko

Beitragvon Niko » 22.07.2007, 23:48

Flur hat für mich was Längliches, wo rechts und links Zimmer zu den Seiten angelegt sind.

sag ich doch!
Ich nenne unseren Flur hier in der Wohnung z.B. nicht Flur, sondern Foyer
ich nenne meinen flur immer Douglas (come in and find out) :mrgreen:

sondern schon fast eine Art Halle. Wenn es oben offen wäre, würde man es Atrium nennen,-)
da lässt sich bestimmt was machen. sprich mal mit cyrill. oder notfalls mit dem ortsansässigen abrissunternehmen :idee: :razz: :pfeifen:

bekloppte grüße: Niko

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.07.2007, 23:51

Hi, hi, täte ich das, würde ich wohl einen Flurschaden anrichten ... :pfeifen:
kichernde Grüße
Mucki

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 23.07.2007, 11:04

Schönen guten Tag,

ich habe großen Respekt vor allen Beteiligten in diesem Faden. Ich möchte eine negative Kritik abgeben, will andererseits aber nicht gehasst werden dafür. Nun denn.

Ich finde diesen Aphorismus banal und den ausgedehnten Elefantenapplaus zu diesem Fliegenfleck kann ich nur als Höflichkeitsapplaus wahrnehmen (mir persönlich sind Mitleidsalmosen eher peinlich, ich ziehe die Ehrlichkeit vor).

Begründung:
Aus diesem Aphorismus lerne ich, dass Ungeduld oder Plumpheit schädlich sein kann. Das ist meiner Ansicht nach keine originelle Erkenntis. Nun ist der Aphorismus gewissermaßen auch widersprüchlich. Wenn ich achte, bin ich nicht türeinfallend. Entweder falle ich mit der Tür ins Haus, oder ich gebe Acht. Ich kann nicht beide Handlungen zugleich vollziehen. -- Dies könnte zwar als paradoxe Pointe interpretiert werden, aber selbst wenn dies die Absicht ist, so halte ich auch diese Absicht nicht für originell genug, um sie zu einem Aphorismus zu erheben. Zudem empfinde ich das Wortspiel aus Hausflur und Erdenflur eher als, wie soll ich sagen, substanzlos, es fehlt der gewisse Funke im Bild. Und zum Satzbau: Er könnte kompakter, runder, eingängiger sein; mir klingt der Satz wie in Hausordnungssprache geschrieben; möglicherweise kann aber auch das als Absicht des Autors interpretiert werden ...

Und nun buht mich aus, ha!


Cheers

Pjotr


Edit: Ich hätte ihn wenigstens (und auch nur ganz ungefähr) eher so formuliert: "Mit der Tür ins Haus gefallen, über Flurschaden ge[Verb einfügen, ventuell gereimt]". So in etwa, ganz grob. So fällt das paradoxe "achten" weg, und die Hausmeistersprache fällt weg, und durch die Kürze wird der Flur-Wortwitz nicht zu überstrapaziert.


Edit 2: Ich hoffe, ich bin mit dieser Kritik vorsichtig genug eingetreten und habe keinen Flurschaden angerichtet!

Sam

Beitragvon Sam » 23.07.2007, 11:29

Hallo Pjotr,

mein Gott, warum denn ausbuhen? Dir gefällt es nicht und du hast es erkärt. Ist doch wunderbar so!

In deinem Sinne könnte man den Apho so ändern:

Wer mit der Tür ins Haus fällt, braucht sich nicht zu wundern, wenn er einen Flurschaden anrichtet.

Oder?

Liebe Grüße

Sam

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Beitragvon Pjotr » 23.07.2007, 12:07

Ja. Zum Beispiel.

Es müsste natürlich hinsichtlich Rhetorik etwas außergewöhnlicher formuliert werden, sonst ist es ein Allerweltssatz und schon gar nicht eine philosophische Sentenz.


Cheers

Pjotr

Klara
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Beitragvon Klara » 23.07.2007, 15:38

Hei,

wie wär's so, Pjotr:

Wer mit der Tür ins Haus fällt, riskiert missfällige Flurschäden (es sei denn, es handelt sich beim Ausfälligen um einen Hinfälligen).


,-)

Klara

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Beitragvon Pjotr » 23.07.2007, 15:54

So ein zusätzliches Spiel mit "hin- und ausfällig" finde ich gut, Klara, es kurbelt meine Hirnwindungen an. Das Wort "missfällige" erschien mir hingegen erst später als ein Wortwitz, beim ersten Lesen empfand ich es als überflüssige Tautologie zu "Schaden".


Cheers

Pjotr


Edit: Oder so ungefähr: Wer mit der Tür ins Haus fällt, macht Flurschäden auffällig. Nur eben grammatisch harmonischer, beide Nebensätze ähnlicher (der "fallen"-Fall einheitlich passiv oder so). Ich weiß auch nicht, mir fällt keine gescheite Alternative ein ...

Klara
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Beitragvon Klara » 23.07.2007, 16:11

Wer mit der Tür ins Haus fällt, riskiert auffällig oft Flurschäden.

Auwei, auwei, und wenn der hinterlistige Niko da nachher noch die auffällig oft mit der Tür ins Haus fallende Klara gemeint hat?? Und das auch noch verspätet!? [Siehe Abstimmungsfaden zur Benennnug des Prosa-Dialogs :pfeifen: ]

Man könnt ja auch sagen:

Wer nie mit der Tür ins Haus fällt, weiß nicht, was ein Flurschaden ist.

Oder:

Wer mit der Tür ins Haus fällt, verursacht Flurschäden in Aphorismen, die das Mit-der-Tür-ins-Haus-Fallen moralisch und materiell (Flurschaden!!!) verwerfen wollen.

Oder:

Lasset die Türen nicht ins Schloss, sondern ins Haus fallen, auf dass die Flure lichter werden!

Niko, vergibst du mir den Nonsense?

Klara

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 23.07.2007, 17:10

Lieber Pjotr,

ich hatte ja schon vor deiner Kritik ähnlich Kritik geübt. Ich glaube allerdings, dass beim Aphorismus wie bei fast keiner anderen Form der inhaltliche Nettobetrag von der sprachlichen Durchführung abhängt. Darum fällt deine Kritik am Inhalt mit der an der Sprache zusammen.
Warum du allerdings erwartest, dass man dich ausbuht, ist mir nicht klar. (ich buhe dich nur für die Erwartung ,-)).

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Beitragvon Pjotr » 23.07.2007, 17:46

Hallo Lisa,

ja stimmt, Deine Kritik auf Seite 1 ist ähnlich. Das ist mir jetzt auch wieder bewusst geworden.

Cheers

Pjotr


(Mit gefühlten virtuellen Buhs ist immer zu rechnen, ebenso damit, dass ich nicht alles, was ich schreibe, ganz ernst gemeint ist, was zur Folge hat, dass die Ironiedosis oftmals nur zu erraten ist.)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 23.07.2007, 21:10

diele und flur unterscheiden sich laut wikipedia dadurch, dass die diele eine art raum hinter der (haus)türe ist,

Mir ist heute eingefallen wie der Raum in meinem Elternhaus genannt wurde:Vorflur!
Du siehst, der Aphorismus hallt nach!

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Niko

Beitragvon Niko » 23.07.2007, 22:08

und wenn der hinterlistige Niko da nachher noch die auffällig oft mit der Tür ins Haus fallende Klara gemeint hat??
ich glaube, da überschätzt du mich ein wenig, klara. oder dich? ;-)

nun kurz zu dir, pjotr.
verstehe mich nicht falsch: ich akzeptiere deine bedenken bezüglich des aphorismus. kann man ja alles so sehen. aber:
Ich finde diesen Aphorismus banal und den ausgedehnten Elefantenapplaus zu diesem Fliegenfleck kann ich nur als Höflichkeitsapplaus wahrnehmen (mir persönlich sind Mitleidsalmosen eher peinlich, ich ziehe die Ehrlichkeit vor).

das wiederum finde ich jetzt ein wenig peinlich. du erhöhst dich zum einzig ehrlichen und offenen. und die anderen verteilen mitleidsalmosen mit ausgedehntem elefantenapplaus zu einem fliegendreck. wie peinlich ist das denn? nicht wahrzunehmen, dass menschen unterschiedliche meinungen haben können?
wie gesagt: ich habe überhaupt nix gegen offene kritik. die hast du ja auch verargumentiert dargelegt. darüber hinaus andere kommentierer zu denunzieren finde ich absolut beschissen. und mal ganz ehrlich gesagt verstehe ich nicht, warum man so manchem (dir hier zb.) soetwas durchgehen lässt. im gegenteil. darüber ärgere ich mich fast noch mehr. mir tut diese subtile form der wichtigtuerei nur leid.

ich finde es scheiße. richtig dicke scheiße sowas.

verärgerte grüße (nicht über den sachlichen teil deiner kritik) Niko

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Beitragvon Pjotr » 23.07.2007, 22:20

Niko,

ich finde Du übertreibst jetzt mindestens so stark wie ich.


Skoll

Pjotr

Niko

Beitragvon Niko » 23.07.2007, 22:34

ne, pjotr, ne....machs dir da mal nich so einfach


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