Aphorismus IV

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Niko

Beitragvon Niko » 20.07.2007, 16:30

.

Wer mit der Tür ins Haus fällt, .

.
Zuletzt geändert von Niko am 16.11.2007, 15:02, insgesamt 2-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 20.07.2007, 16:40

Lieber Niko,

der Aphorismus ist dir echt gelungen finde ich. :daumen:

Klasse die Mehrdeutigkeit von Flurschaden.

Wenn du dem "Aohorismus" statt des ersten "o" ein "p" spendierst im Thema ... :pfeifen:

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 20.07.2007, 18:16

Hallo Niko,

sehr gut gefällt mir das. Da gibt es m.E. kein Wort zu ändern. :daumen:
Saludos
Mucki

Benutzeravatar
Thomas Milser
Beiträge: 6069
Registriert: 14.05.2006
Geschlecht:

Beitragvon Thomas Milser » 21.07.2007, 00:24

Hallo Niko,

kommt nach der Tür nicht die 'Diele'? Ein Flur ist eher ein Korridor, ein Verbindungsraum...

Aber das klingt so schön, lass es so.... 'Dielenschaden' wäre dann eher Kratzer und Macken im Holzboden... und hat keine Zweideutigkeit...
Eine gewisse Unschärfe sollte man sich gelegentlich gönnen...

Tom
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Gast

Beitragvon Gast » 21.07.2007, 01:58

da wo ich herkomme heißt die diele flur... ich nehme mal an, das ist bei niko ähnlich

:) Bea

Benutzeravatar
Lisa
Beiträge: 13944
Registriert: 29.06.2005
Geschlecht:

Beitragvon Lisa » 21.07.2007, 12:54

Huhu, sowas macht mich immer assoziationsmunter

meine Ideen (gänzlich andere bis keine Intention):


Wer mit der Tür ins Haus fällt, bringt sich um den Hof.

Wer mit der Tür ins Haus fällt, ist sein eigenes Haus(un)tier.


Wer mit der Tür ins Haus fällt, macht sie von draußen zu.


Wer mit der Tür ins Haus fällt, schließt einmal zuviel ab


Wer mit der Tür ins Haus fällt, sieht nie den Garten.



Wer mit der Tür ins Haus fällt, benutzt immer den langweiligen Weg.


Wer mit der Tür ins Haus fällt, steht nicht am Fenster.


Ich finde den Aphorismus im übertragenen Sinne wahr (und das istja mit das wichtigste Gefühl, was so einer erzeugen soltle, obwohl er so stark behauptet), aber sprachlich wirkt er noch zu umständlich, die Doppeldeutigkeit liest sich noch zu "direkt", wie eine Türschwelle, die sehr hoch ist, noch zu aufällig.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Sam

Beitragvon Sam » 21.07.2007, 19:46

Ein wirklich gelungener Aphorismus. Weil er schön mit Doppeldeutungen spielt. Und ein Flurschaden wird ja immer dann angerichtet, wenn man grobe zu Werke geht. Dabei neigt man ja gerne dazu, den Flurschaden zu bagatellisieren. Das wächst ja wieder nach.
Der Flur im Haus ist zwar nur der Eingangsbereich eines Hauses oder einer Wohnung, ohne die Intimität eines Wohn- oder gar Schlafzimmers. Wer aber schon bei seinem Eintritt hier einen "Schaden" anrichtet, der braucht sich nicht zu wundern, wenn ihm die anderen Räume erst gar nicht mehr gezeigt werden.

Wirklich sehr gut!

Liebe Grüße

Sam

Nifl
Beiträge: 3915
Registriert: 28.07.2006
Geschlecht:

Beitragvon Nifl » 22.07.2007, 11:35

Hi NJ.

Für mich ist der Aphorismus stimmig. Ich dachte immer, "Diele" sei die Bezeichnung für "Flur" aus dem letzten Jahrhundert und so was gäbe es sowieso nur in Bauernhäusern? Vermutlich tatsächlich regional verschieden.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Max

Beitragvon Max » 22.07.2007, 13:25

HiNiko,

ich musste zunächst mal grinsen .. Gelungenes Ding finde ich ...

Liebe grüße
max

lagunkel

Beitragvon lagunkel » 22.07.2007, 19:51

Lieber Niko,

ich kann nur wieder säuseln: gelungen! ;-)

lg


Rebekka

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 22.07.2007, 20:52

Hi Niko,

Da kann ich nichts mehr machen, als den Anderen zuzustimmen. Gelungener Aphorismus.

Zur Diskussion Flur/Diele, also ich kenne den Flur und dachte wie Nifl immer Diele meine das Gleiche. Vielleicht gibt es regionale Unterschiede?


MfG

Jürgen

Niko

Beitragvon Niko » 22.07.2007, 23:00

hallo an alle!
bin grad ein wenig platt ob des großen lobes.
diele und flur unterscheiden sich laut wikipedia dadurch, dass die diele eine art raum hinter der (haus)türe ist, von dem aus die zimmer abgehen, der flur hingegen ist gangartig angelegt.
aber ich denke, die regionalen unterschiede spielen mit rein. vielleicht auch dadurch bedingt, das die bauarten der häuser regional sich (zumindest früher) unterschieden / unterscheiden.

die spielarten von dir, lisa, finde ich interessant. vor allem das mit dem garten gefällt mir. ich habe auch das gefühl, dass du an einen aphorismus ganz anders herangehst, als ich.

euch allen ganz viel "danke"!

euer Niko

Mucki
Beiträge: 26644
Registriert: 07.09.2006
Geschlecht:

Beitragvon Mucki » 22.07.2007, 23:09

Hallo Niko,

ich wusste gar nicht, dass es da überhaupt einen Unterschied gibt, ehrlich gesagt.
Für mich ist Diele ein älterer Ausdruck. Flur hat für mich was Längliches, wo rechts und links Zimmer zu den Seiten angelegt sind. Ich nenne unseren Flur hier in der Wohnung z.B. nicht Flur, sondern Foyer *g*, weil es kein länglicher Flur ist, sondern ein großer weiter offener Raum, von dem alle anderen Zimmer ausgehen, also kein Gang, sondern schon fast eine Art Halle. Wenn es oben offen wäre, würde man es Atrium nennen,-)
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 22.07.2007, 23:45

Lieber Niko,

wie schon oben erwähnt, finde ich du hast diesen Bezug "Flur" und "Flurschladen" bestens verknüpft.
Ich glaube, dass so gut wie jeder das Wort "Flur" kennt, als Bezeichnung für einen Raum direkt hinter einer Haustüre, von dem die anderen Zimmer abgehen. In großen Gebäuden heißt so etwas auch Korridor.

Liebe Grüße
Gerda


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 2 Gäste