2. Fassung
musik ist
ein tanz um den tod
1. Fassung
musik ist ein spiel
hört nicht auf und
beginnt
immer wieder von vorn
unkenntlich alt -
eben erfunden -
vertraut
wie ein sprung übern bock
wie schwimmzüge im see
die blendung über den brauen
hinnehmend
bis zur mitte
zum tiefsten
zum dunkel
eintauchen
wo schlingpflanzen lauern
und fremde fische an den füßen
knabbern könnten
ein wagnis
eine sehnsucht
eine ewigkeit
im takt fest
gehalten
fallen wir doch
bei jeder erhebung
neu hin
:
musik ist ein tanz um den tod
musik ist
Wenn Beispiele aus dem Alltag, auch in dessen Sprache (wie ein sprung übern bock) benutzt werden, ist das immer mit einem Risiko behaftet. Mit dem, wirklich nur sein ganz persönliches Ich zu spiegeln und die fast romantisierend lyrische Sprache zu durchbrechen. Das ist hier m.E. so.
Ich verstehe die Einwände mehr als deine Erklärungen, liebe Klara. Der Leser wird hier echt gefordert, deine Bilder so nachvollziehen zu können. Mir gelingt dies nicht gut, vor allem nicht mit dem Schluss, der bei dir "Helle" bedeuten soll. Warum dann aber "Tod"?
Wenn ich dem Gedicht etwas abgewinnen kann, das meinem Empfinden entspricht, dann dieses: "
bis zur mitte
zum tiefsten
zum dunkel
eintauchen
Ja, eintauchen bis zum tiefsten Dunkel. Das schafft Musik. Herzlichst, KÖ
Ich verstehe die Einwände mehr als deine Erklärungen, liebe Klara. Der Leser wird hier echt gefordert, deine Bilder so nachvollziehen zu können. Mir gelingt dies nicht gut, vor allem nicht mit dem Schluss, der bei dir "Helle" bedeuten soll. Warum dann aber "Tod"?
Wenn ich dem Gedicht etwas abgewinnen kann, das meinem Empfinden entspricht, dann dieses: "
bis zur mitte
zum tiefsten
zum dunkel
eintauchen
Ja, eintauchen bis zum tiefsten Dunkel. Das schafft Musik. Herzlichst, KÖ
Hallo,
ich meine, das ist ein Text jener Sorte, bei der der Leser zum Einstieg ein bisschen Vorwissen über den Autor selbst benötigt.
Dieses Vorwissen ist übrigens kein Geheimnis, es ist offen im Salon in ein, zwei Fäden verfügbar, wenn ich mich nicht irre. Dies meine ich als Hinweis, nicht als Vorwurf. Die Information zu finden ist sicherlich Sache des Zufalls (oder so ähnlich).
Cheers
Pjotr
ich meine, das ist ein Text jener Sorte, bei der der Leser zum Einstieg ein bisschen Vorwissen über den Autor selbst benötigt.
Dieses Vorwissen ist übrigens kein Geheimnis, es ist offen im Salon in ein, zwei Fäden verfügbar, wenn ich mich nicht irre. Dies meine ich als Hinweis, nicht als Vorwurf. Die Information zu finden ist sicherlich Sache des Zufalls (oder so ähnlich).
Cheers
Pjotr
Danke, lieber Pjotr, aber wenn man "ein bestimmtes Vorwissen" nicht hat und auch keine Fäden im Forum suchen will, sondern den Text ganz unbedarft liest, dann entsteht für mich eben dieser Eindruck. Bei allem Nicht- Wissen über einen Autor: Kann ein Gedicht nicht auch ohne dieses entschlüsselbar sein?
Herzlichst, KÖ
Herzlichst, KÖ
Hallo,
oben steht eine zweite Fassung, die möglicherweise das Unverständnis multipliziert, aber wenigstens nicht drum herum redet. Sie ist wesentlich kürzer als die erste.
Hallo Kö,
danke für dein Feedback!
Ich verstehe, dass du nicht nachvollziehen kannst, wie auch die anderen Leser, aber ich verstehe den Grund nicht.
Meinst du, dass das Risiko von "Alltagssprache ungebräuchlich benutzt" darin besteht, das Ich zu spiegeln? Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein großer Teil moderner und auch nicht so moderner Lyrik Alltagsbegriffe in einen anderen Zusammenhang bringt und so eine alte Wahrnehmung bricht und eine neue ermöglicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das für moderne Lyrik wesentlich ist.
Inwiedern ist die Sprach "romantisierend lyrisch" bzw.: Was meinst du damit?
Ich würde es wirklich gerne verstehen!
Ja, das habe ich verstanden. Das ist wohl eine Schwäche des Textes. Vielleicht habe ich sie mit der zweiten Fassung beseitigt?
Das ist interessant, denn gerade das Eintauchen ist ja das Risiko von Musik, das das Gedicht zum Bild zu machen versucht. Denn unter Eintauchen verstehe ich nicht "hach, ist das schön" oder "hach, ist das traurig", sondern: "huch, ist das kalt" oder: "auweia, ist das tief".
Pjotr, dank dir für dein Verständnis. Du bist süß.
Herzlich
Klara
oben steht eine zweite Fassung, die möglicherweise das Unverständnis multipliziert, aber wenigstens nicht drum herum redet. Sie ist wesentlich kürzer als die erste.
Hallo Kö,
danke für dein Feedback!
Ich verstehe, dass du nicht nachvollziehen kannst, wie auch die anderen Leser, aber ich verstehe den Grund nicht.
Wenn Beispiele aus dem Alltag, auch in dessen Sprache (wie ein sprung übern bock) benutzt werden, ist das immer mit einem Risiko behaftet.
Mit dem, wirklich nur sein ganz persönliches Ich zu spiegeln und die fast romantisierend lyrische Sprache zu durchbrechen. Das ist hier m.E. so.
Meinst du, dass das Risiko von "Alltagssprache ungebräuchlich benutzt" darin besteht, das Ich zu spiegeln? Ich war bisher davon ausgegangen, dass ein großer Teil moderner und auch nicht so moderner Lyrik Alltagsbegriffe in einen anderen Zusammenhang bringt und so eine alte Wahrnehmung bricht und eine neue ermöglicht. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass das für moderne Lyrik wesentlich ist.
Inwiedern ist die Sprach "romantisierend lyrisch" bzw.: Was meinst du damit?
Ich würde es wirklich gerne verstehen!
Ich verstehe die Einwände mehr als deine Erklärungen, liebe Klara. Der Leser wird hier echt gefordert, deine Bilder so nachvollziehen zu können. Mir gelingt dies nicht gut, vor allem nicht mit dem Schluss, der bei dir "Helle" bedeuten soll. Warum dann aber "Tod"?
Ja, das habe ich verstanden. Das ist wohl eine Schwäche des Textes. Vielleicht habe ich sie mit der zweiten Fassung beseitigt?
Wenn ich dem Gedicht etwas abgewinnen kann, das meinem Empfinden entspricht, dann dieses: "
bis zur mitte
zum tiefsten
zum dunkel
eintauchen
Das ist interessant, denn gerade das Eintauchen ist ja das Risiko von Musik, das das Gedicht zum Bild zu machen versucht. Denn unter Eintauchen verstehe ich nicht "hach, ist das schön" oder "hach, ist das traurig", sondern: "huch, ist das kalt" oder: "auweia, ist das tief".
Pjotr, dank dir für dein Verständnis. Du bist süß.
Herzlich
Klara
Hallo Elsa,
es ist halt eine momentane Betrachtungsweise. Mehr nicht. Aber weniger auch nicht. Wenn ich mir hierhin stelle, sehe ich eine Sache anders als von dort. Die Entfernung macht auch etwas aus, von wo man guckt. Und der allgemeine Zustand des Betrachters: Ist er ausgeschlafen? offen? schlecht gelaunt? erfahren? jung? warmherzig? verkrampft? Wechselt er manchmal seinen Standpunkt? Etc. Die Beleuchtung... Die Tageszeit...
Es wäre vermessen, von einem Text die Wahrheit zu verlangen.
Aber es wäre dennoch dumm, sich mit weniger zufrieden zu geben.
Denn: Texte sind vermessen.
Herzlich
klara
es ist halt eine momentane Betrachtungsweise. Mehr nicht. Aber weniger auch nicht. Wenn ich mir hierhin stelle, sehe ich eine Sache anders als von dort. Die Entfernung macht auch etwas aus, von wo man guckt. Und der allgemeine Zustand des Betrachters: Ist er ausgeschlafen? offen? schlecht gelaunt? erfahren? jung? warmherzig? verkrampft? Wechselt er manchmal seinen Standpunkt? Etc. Die Beleuchtung... Die Tageszeit...
Es wäre vermessen, von einem Text die Wahrheit zu verlangen.
Aber es wäre dennoch dumm, sich mit weniger zufrieden zu geben.
Denn: Texte sind vermessen.
Herzlich
klara
Hi Pjotr,
ich fürchte, du hast recht ,-)
Nee, ehrlich!
Die zweite Fassung klingt zu müde.
Es ist wahrscheinlich auch nur die Vorbereitung auf die dritte Fassung - wobei möglich ist, dass die dritte wieder die erste sein wird. Wegen: Tanz.
Ich schau mal. Gebt mir Zeit.
Herzlich
Klara
die zweite Fassung erscheint mir etwas langatmig.
ich fürchte, du hast recht ,-)
Nee, ehrlich!
Die zweite Fassung klingt zu müde.
Es ist wahrscheinlich auch nur die Vorbereitung auf die dritte Fassung - wobei möglich ist, dass die dritte wieder die erste sein wird. Wegen: Tanz.
Ich schau mal. Gebt mir Zeit.
Herzlich
Klara
Liebe Klara,
Ich hoffe, du hast mein re nicht als mosern verstanden, so war es nicht gemeint. Hätt wohl einen Gelbkopf daneben stellen sollen ...
Lieben Gruß
ELsa
Genau! Das hast du wunderbar gesagt!Denn: Texte sind vermessen.

Ich hoffe, du hast mein re nicht als mosern verstanden, so war es nicht gemeint. Hätt wohl einen Gelbkopf daneben stellen sollen ...
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Ich hoffe, du hast mein re nicht als mosern verstanden, so war es nicht gemeint. Hätt wohl einen Gelbkopf daneben stellen sollen ...
Nee, Elsa, keine Sorge. Überhaupt nicht! Aber manchmal nehme ich halt jede Gelegenheit wahr zum scheinbaren Klugscheißern, *hehe*
Herzlich
Klara
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