Lorama

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Louisa

Beitragvon Louisa » 19.05.2007, 13:26

Guten Tag lieber Leser! Dies ist mein kleines Experiment einer Geschichte, die ohne "Monsieur Morgenrot" :wub: auskommen will (Welch´ Emanzipation :smile: !)...
Aber dennoch ein bisschen Liebe enthält. Da ich am Sonntag eine Geschichte vorlesen möchte und die früheren lieber für mich behalte, würde ich mich sehr freuen, wenn sich bis Morgen ein oder zwei Kritiker hierzu äußern könnten :smile: ...
Ich weiß, es ist sehr kurzfristig, aber vielleicht ist sie ganz schlimm und ich weiß es noch nicht!
Vielleicht noch schlimmer als die letzten Gedichte :pfeifen: ...
Ich danke jedenfalls schon einmal für die Aufmerksamkeit, Erwin ebenfalls: :blumen:



Die weiße Stadt Lorama lag abgeschnitten von der Welt und sah für die fliegenden Möwen wie ein Nest voller Perlen aus. Die Perlen wurden von hellen Pagodendächer, Mauern und Plätzen gebildet, umsäumt von einem Nest aus Pinienwäldern.
In diesem weißen Nest gab es nur einen einzigen Fleck nahe der Küste. Es war der „rote Palast“ des Königs, der auf die Vögel wirkte wie ein einzelnes, blutendes Küken inmitten der weißen Glanzpunkte.

An diesem Sonntag feierten die Loramer ein Fest zu Ehren ihres Gottes Koridos. Dieser hatte am Anfang der Welt, so stand es geschrieben, einen gewaltigen Fehler in seiner Schöpfung bemerkt, der nicht mehr rückgängig zu machen war. Er hatte den „Gegensatz“ auf die Erde gebracht.
Aus Trauer und Schmerz über seine eigene Unzulänglichkeit und im Wissen über das Verderben, das er damit bewirkt hatte, vergoss der Gott eine einzelne Träne, aus welcher das loramische Meer entstand.

Doch die Loramer, ein genießerisches, argloses Volk, kümmerten sich wenig um ihre alten Sagen. Es war den meisten mehr am Fest gelegen, als an seiner Vorgeschichte – Das war so wie bei jedem guten Volkslied in Lorama: Man wollte nicht wissen, wer es erdichtet hatte – und so kamen die Berühmtheiten des Landes, Musikanten, Schreiber, Gelehrte und Generäle mit ihren Frauen auf den bunt geschmückten Hof des Königs Tion.
Der mit beigem Marmor geflieste Terrasse leuchtete im Schein der gelben Fackeln und an den Akazien, die ihn umgaben, hatte man hunderte von gläsernen Tränen aufgehängt. Die Glastränen schwankten in der leichten Meerbrise hin und her, während sich in ihnen die lachenden, diskutierenden, speisenden und manchmal küssenden Gesichter spiegelten.
„Auf Koridos!“, rief der Hofmusikant und man stieß die blauen Kristallgläser aneinander. König Tion reichte seiner Frau eine Schale mit Mandeln und rieb sich die Reste des Weißweines von seinem kurzen, grauen Bart.
„Es ist spät, Tion.“ flüsterte die Königin und zog ihre hohe Stirn in Falten, wobei sich ihr schwarzes Haar hinter dem Ohr löste und nach vorn fiel.
„Aber das Bankett hat gerade erst begonnen. Gefällt es Dir nicht?“
„Doch, es ist wundervoll. Aber die Sonne hat mich heute ermüdet… Wo warst Du heute den ganzen Mittag lang? Die Fischer haben heute einen Octopus mitgebracht…“

"Aha!? Mm, was kommt denn heute im Fernsehen?"

Die Königin beantwortete diese Frage mit einem langen Schweigen und zog es vor die Mandelschale traurig und genüsslich zu leeren.

Während das Königspaar also über den vergangenen Tag und sein einziges Geschenk, die Müdigkeit, diskutiert hatte, legte der Hofmusikant an seinem Pult die beliebtesten Platten auf.
Einige Paare begannen zu tanzen und andere fingen schließlich, im Rausch des Festes, damit an heimlich ihre Partner zu tauschen. Die Nacht füllte sich langsam wie eine Karaffe mit Lustgefühl und Musik, sodass niemand der Anwesenden den kleinen weißen Schaumfleck auf einer der Akazien bemerkte.

Die Morgensonne brannte bereits sehr heiß auf die Stirn des Königs. Als wäre die Sonne eine große, gelbe Spinne, die ihre Lichtfäden durch die engen Gassen hindurch verknüpfte, um am Ende die gesamte Stadt zu umspannen und zu fressen.
König Tion (deshalb mit einer Sonnenbrille) stieg an der leeren Strandpromenade in sein anthrazitfarbenes Cabriolet ein. Seinen Leibwächtern hatte er für den Vormittag frei gegeben und nun traten seine Sandalen abwechselnd auf das Gas- und Bremspedal. Lange fuhr er am Meer, an den Olivenplantagen, Lichtnussbäumen und an der Macchia entlang, bis er an der weißen Höhle ankam. Die weiße Höhle war ein vom Meer ausgespültes Versteck im Felsgestein am äußersten Rand der loramischen Küste. König Tion schaltete sein Mobiltelefon aus und betrat die Höhle. Es war ihm schwindlig von den Träumen der letzten Nacht und von den Gespenstern seiner Tagesgedanken, sodass er sich trotz der kühlen Höhle den Schweiß von der Stirn strich. Ungeduldig starrte der König auf seine silberne Armbanduhr.
„Wo bleibt sie nur? Es ist schon viel zu spät.“ flüsterte er gerade, als Salia, eine Wäscherin aus seinem Palast, in dem typisch blauen Umhang der Bediensteten in die weiße Höhle herein trat.

Die beiden begrüßten sich, ohne sich zu berühren und setzten sich auf das weiße Felsgestein.
„Salia, ich habe geträumt von Dir. Es jagt mir immer noch Angst ein… ich dachte schon Dir wäre etwas zugestoßen.“
„Aber stößt mir nicht jeden Tag etwas zu?“
„Ich meine etwas Übles…Möchtest Du wissen, was ich träumte?“

Salia strich ihre blaue, dünne Kapuze zurück und sah den König mit erwartungsvollen dunklen Augen an. Der König legte das Gesicht in seine immer noch schweißnassen Hände, als ob er sich damit in die Wirklichkeit zurückholen wollte. Er wandte sich wieder an Salia und streichelte vorsichtig ihren nackten Fuß.
„Es war ein heller Sommertag und ich trat in meinen Garten. Die Kakteen blühten gelb und rosa und der Sand staubte unter meinen Schritten. Von irgendwoher kam der Geruch von gebratenem Fisch und plötzlich sah ich Dich auf der Steinmauer sitzen. Neben Dir lauter bunte Sträuße. Lavendel, Zistrosen, Ginster… Ich sah fort und wieder zurück zu Dir, da waren all die Vasen auf einmal verschwunden, aber ein Strauß des gelben Ginsters stand in Deinem Mund. Mitten in Deinem Mund, als ob Du selbst eine Vase wärst. Dein Kopf war zurück gelehnt und Du sahst so leblos aus. Ich rannte zu Dir und wollte die Blumen aus Deinem Mund nehmen, doch durch meine hastigen Bewegungen fiel eine einzelne gelbe Blüte ab und Du schienst daran zu ersticken. Ich wollte Dir helfen, aber ich wusste nicht wie, Salia. Ich wusste nicht wie. Ich schrie und schrie, aber die Stadt schien ganz leer zu sein. Als ob wir die einzigen Menschen im Land wären.“
Sorgenvoll sah Salia den König an und nahm seine Hand in ihre.
„Wir sollten gar nicht hier sein.“ murmelte der König und wandte seinen Blick an die nass schimmernde Decke.
„Aber wo sollten wir sonst sein, wenn nicht hier?“
„Kein Ort ist der richtige in dieser Zeit. Vielleicht gibt es in einer fernen Zeit die richtigen Orte, aber wir werden sie nicht mehr finden.“
„Aber wir haben unsere Höhle. Sicher sind die Liebenden hier schon seit tausenden von Jahren zusammen getroffen und…“


Der König und Salia lächelten traurig und küssten sich anfangs so vorsichtig, als ob sie aus Pergament wären und jeder Kuss schien eine weitere Frage und noch eine weitere Sorge aus ihren Köpfen zu ziehen…

Der König legte Salia den blauen Umhang zurück auf den nackten, glänzenden Rücken und bemerkte, dass die Höhle sich in der letzten halben Stunde beträchtlich erwärmt hatte.
„Sie werden kommen, Salia.“
„Wer wird kommen?“
„Ich weiß nicht, wer sie sind. Sie werden kommen, aber wir können nicht vor ihnen fliehen.“
„Wovon sprichst Du? Ist das auch ein Traum?“
„Nein.“

-Salia fühlte die Stirn des Königs ab, da sie vermutete, er hätte Fieber oder vielleicht einen Sonnenstich…
„Geht es Dir nicht gut, Tion?“
„Es geht mir nicht schlecht. Ich wollte es Dir erzählen. Ich habe Angst um mich, um Dich, um mein Volk. Ich habe Angst vor ihnen.“
„Wer sind <<sie>> ?“
„Ich kenne sie nicht. Es sind Männer mit schwarzen Westen und sie führen weiße Hunde bei sich, weiße bissige Hunde, denen das Blut aus den Augenwinkeln rinnt. Diese Hunde sind wie Wächter.“
„Was sind das für Geschichten? Bist Du krank, mein König?“
„Das ist immer dieselbe Geschichte. Sie sind schon immer gekommen. Warum sollten sie bei uns eine Außnahme machen?“
„Hast Du sie schon einmal gesehen?“
„Ich habe nur das gesehen, was ich Dir erzählt habe. Von weitem habe ich sie gesehen und mein Vater hat mir früher einmal von ihnen berichtet…“

Der König sah wieder auf seine Uhr.
„Es ist spät, Salia. Es ist schon viel zu spät. Wir müssen gehen.“
„Zusammen?“
„Das geht doch nicht. Was würden die Leute denken, wenn ich meine Wäscherinnen im Wagen umher chauffiere. Ich bin ihr König!“


Mit schweren Schritten stieg König Tion zurück in sein dunkles Cabriolet und raste davon. Wieder an den Olivenhainen, den Nussbäumen und an Zedern vorbei… Doch dieses Mal erkannte er an jedem einzelnen Baumstamm weiße Bälle. Er hielt an einer Kreuzung und sah, dass die Bälle aus Schaum waren. „Vielleicht ein Pflanzenschutzmittel.“ Überlegte der König und fuhr verwundert an den schaumbedeckten Bäumen seines Landes vorbei, bis er seinen Palast erreicht hatte.
Er betrat eilenden Schrittes den beigen Marmorvorhof. Seine Bediensteten hatten aufgehört die Glastränen von den Akazien zu hängen, als der Schaum ihnen in die Augen rann.
„Was ist das für ein Schaum?“ schrie König Tion über den Hof, aber keines der ratlosen Gesichter begann eine Antwort.
„Wir wissen es nicht, Majestät. Im Laufe des Vormittags wurde er immer größer und sehen sie, hier! Er breitet sich schon über die Stufen aus!“
Tatsächlich kroch der Schaum von einer der am Palast stehenden Akazien schon über die Fransen des goldenen Teppichs in Richtung Palasttor.
„Wasser! Schüttet Wasser darauf!“ befahl König Tion.
Man brachte einen silbernen Eimer Wasser herbei und schüttete ihn auf eine schaumbedeckte Marmorfliese, aber der Schaum sog das Wasser nur in sich auf wie ein gewaltiger Schwamm.
„Es hilft nicht, Majestät! Der Schaum nährt sich nur am Wasser!“ Während der König überlegte bewegte sich hinter ihm einer der muskulösen Leibwächter mit kraftvollen Schritten und einer Kettensäge in der rechten Hand auf eine der Akazien zu. Er krempelte die dunkelblauen Ärmel seines Anzugs hoch und warf den Motor mit einem lauten Brummen an. König Tion wandte sich erschrocken um und ehe er noch „Halt!“ schreien konnte, war der Baum auch schon durchsägt.
„Du hättest wohl einen Baum von der Straße nehmen können, Du Tölpel!“ rügte er seinen Leibwächter.
Der König seufzte und gesellte sich zu der kleinen Gruppe von Bediensteten, welche gespannt um den kleinen Baumstumpf herum standen.
„Der Schaum ist weg! Er ist weg!“ jubelte einer der Diener, während man langsam vor Glück zu Lachen anfing.
„Jetzt müssen wir nur alle Bäume des Landes abroden!“, schrie ein anderer.
„Das ist doch Irrsinn!“, bemerkte König Tion. „Wie wollt ihr ohne Bäume leben? Ohne Bäume werden wir ersticken und wir werden kaum noch etwas ernten! Wir werden keine Oliven, keine Mandeln, keine Pflaumen und Feigen mehr sehen! Wir werden kein Holz mehr haben! Wir werden keine Boote mehr bauen! Wohin sollen die Waldtiere gehen? Wohin sollen die Vögel fliegen? Alles Holz, was wir noch haben, wird morsch werden und was dann? Wie könnt ihr Euch bloß freuen? Ihr werdet ersticken an eurem Lachen!“
Das Gelächter legte sich so schnell wie ein Sommersturm, obwohl es weniger durch die Rede des Königs, sondern vielmehr von einem neuen weißen Schaumfleck in der Mitte des Baumstumpfes getrübt wurde.
„Seht mein König, der Schaum kommt zurück!“
König Tion seufzte erneut und sah auf die weiß bedeckte Akazie am Boden des Vorhofes. Sie lag da wie die tote Lofina (eine weitere Sagengestalt der Loramer) nachdem sie im verbotenen See des Schweigens gebadet hatte.
Aufgewühlt und voller Sorgen um sein Land eilte König Tion in seinen Palast. Man öffnete ihm die hohen Türen und schnitt ihm schließlich den Weg ab, da sein Diener Perinos ihm ein Telefon reichte.
„Ein Herr, der sie sprechen möchte, Majestät.“
„Ja?“
fragte König Tion außer Atem.
„Wenn Du sie nicht umbringst, geht Dein Land unter!“ hörte er eine raue Männerstimme flüstern.
„Hallo? – Aufgelegt… Wer war das, Perinos? Hat er Dir noch etwas erzählt?“
„Nein, mein König.“

Als König Tion auf seinen Balkon trat, sank sein Kopf unter den schweren Gedanken etwas nach unten und er zündete sich eine Zigarette an.
„Wen soll ich umbringen? Hoffentlich meinen sie nicht Salia… Aber woher sollte…wer auch immer…von ihr wissen? Oder sind sie das etwa? Aber ich dachte sie würden viel später kommen. Ob sie auch etwas mit diesem Schaum zu tun haben? Sicher! Sie werden die Wurzeln angezapft haben. Sie werden sich unter das ganze Land gegraben haben und nun bekämpfen sie mich unterirdisch! So kann sie niemand sehen und doch sind sie da. Unter uns! Sie sind unter uns! – Perinos?“
Der Diener des Königs eilte auf den Balkon.
„Ich glaube, dass dieser Schaum keine Naturerscheinung ist. Ich denke eine Gruppe von unseren Feinden hat die Bäume unterirdisch vergiftet. Ich erhielt vorhin einen Drohanruf, ich solle eine Frau umbringen, sonst ginge mein Land unter. Wir werden bedroht, Perinos. Was gedenkst Du zu tun?“
„Nun, mein König… Es wäre angebracht die Bevölkerung über diese Bedrohung aufzuklären. Sie sollten eine Ansprache halten. Vielleicht über Funk. Die meisten Menschen sind Bauern und besitzen vielleicht nur ein Radio…“
„Aber was soll ich ihnen sagen?“
„Wir werden einen Krisenstab einberufen und dort ihre Rede konzipieren.“


Der König nickte und trat mit Perinos zurück in den Palast, als von einem hohen Akazienast ein kleiner Schaumballen auf seinen dampfenden Aschenbecher fiel und die Glut löschte.

Die Chemiker des Landes trafen im Palast zusammen und versuchten den Schaum mit Säuren, Alkoholen, Pulvern, Stoffen und anderen Essenzen einzudämmen, obgleich nichts davon half die Ausdehnung der weißen Bläschen aufzuhalten.
Währenddessen begab sich der König an ein hohes Holzpult und schaltete das Mikrophon ein. Das grüne Lämpchen blinkte auf und der König nahm seine Rede zur Hand.

„Meine Landsleute, in dieser Stunde befinden wir uns in der wohl größten Krise, die unser geliebtes Land jemals in seiner langen Geschichte erleben musste. Es ist das erste Mal, dass Lorama von feindlichen Mächten angegriffen wird und dies geschieht in einem Ausmaß, das jedem einzelnen von Euch bereits bewusst sein dürfte. All unsere Bäume verströmen einen weißen Schaum, den wir bisher mit keinem Gegenmittel bekämpfen konnten. Auch ist uns nicht klar, ob dieser Schaum eine toxische Wirkung besitzt. Ich warne deshalb alle Bürger Loramas davor ihn zu kosten oder ihre Kinder unbeaufsichtigt in der Nähe von Bäumen allein zu lassen.

Die Chemiker und Gelehrten unseres Landes haben sich bereits in meinem Palast zusammengefunden, damit wir gemeinsam eine Lösung finden werden, um den Schaum einzudämmen. Wir haben außerdem schon erste Anhaltspunkte, welche Männer diese Bedrohung in unser Land gebracht haben und wir werden alles dafür tun, um sie ausfindig zu machen, sie angemessen zu bestrafen und zur Rechenschaft zu ziehen. Denn unser Land ist ein friedliches Land und der Frieden dieses Landes sollte durch keine andere Macht gefährdet werden, als durch die unseres Gottes.

Ich möchte sie, meine Landsleute, darum bitten ihre Fenster und Türen vor dem Schaum zu verbarrikadieren und jede einzelne Öffnung zur Außenwelt zu verschließen. Wenn der Schaum sich noch weiter ausbreiten sollte, müssen wir eine Evakuierung über den Seeweg in Betracht ziehen.

Doch noch sind wir stark und in der Lage, unser geliebtes Land zu verteidigen. Wir werden unseren Frieden mit Koridos Hilfe bewahren und wir werden den Feind bezwingen! Jeder einzelne Loramer ist mit all seiner Tapferkeit dazu aufgefordert seinen Besitz und sein Land vor dem Schaum zu schützen! Möge Koridos unser Land segnen und alle, die es verteidigen!“


Etwas erleichtert schaltete König Tion das Mikrophon ab. Die kleine Gruppe von Bediensteten applaudierte ihm, während sich die Königin ernsten Hauptes durch die jubelnden hindurch drängte. Schnell trat man zur Seite und sie erreichte ihren Mann.
„Ich habe soeben einen anonymen Anruf erhalten, Tion.“
„Du ebenfalls? Ich habe vorhin auch mit einem Mann gesprochen, der –
„Ja, ein Mann hat auch mit mir gesprochen. Er meinte Du solltest die Wäscherin Salia umbringen, sonst würde Dein Land untergehen.“

Der König sah seine Frau erschrocken an und hielt sich unbewusst die Hand vor den Mund, den er so etwas zusammen drückte.
„Es ist ja nur eine einzelne Frau gegen Dein ganzes Land.“ überlegte die Königin.
„Bist Du von Sinnen? Wir haben ein Gesetz und wir haben ebenfalls ein Gesetz Gottes. Wir werden nicht auf diese Verbrecher und ihre Gesetze hören und unsere Untertanen umbringen. Es wird einen anderen Weg geben den Schaum einzudämmen.“


Man sah den König schweigend an und diesem erschienen die fragenden Augen in diesem Moment wie immer weitere Gewichte, die sich auf seine ohnehin schon belasteten Gedanken legten.
Er stürzte hinaus, rannte in die Garage zu seinem Cabriolet und fuhr durch den Schaum an der Küste entlang. Manchmal erschien es ihm fast so, als würde er durch ein Feld von Wolken fahren, als träume er bloß, dass er eine Tour durch den Himmel erlebte.
Aber ab und an sah er die Loramer, wie sie Bretter vor ihre Fenster nagelten und die Türritzen mit Tüchern ausstopften und immer wieder starrten ihn diese hilfesuchenden Augen an, als wüsste er eine Lösung. Als könnte er ihnen helfen und ganz allein den Schaum vertreiben. Als wüsste er, was in seinem Land geschieht. Aber der König wusste nichts mehr. Er dachte an Salia und stellte sich für einen Moment lang vor, ihr ein schmerzloses Gift zu verabreichen, das nach ein paar Sekunden zum Tod führte… Er dachte an die Worte seiner Frau. Ob sie wohl längst von den beiden wusste? Ob sie den Schaum vielleicht nur als äußeren Anlass genommen hatte, um sich an seiner Geliebten zu rächen? Aber das konnte sich König Tion nicht vorstellen.
Die Olivenhaine, Nussbäume und Zedern des Vormittags waren nun nicht mehr als solche zu erkennen, so hatte der Schaum sie eingehüllt. Sein Weiß war durch das Abendrot einem leichten rosa gewichen und dem König flossen die Tränen aus den Augenwinkeln, um anschließend vom Fahrtwind seine Wange entlang gejagt zu werden.
Doch allmählich, um so weiter sich die Bäume von ihm entfernten und umso näher die weiße Höhle kam, wandelte sich seine Trauer in eine Wut auf die Welt. Eine Wut auf die Bäume, auf den Schaum und er flüsterte zu sich: „Sie müssen es sein! Ich wusste, dass sie wiederkommen und nun sind sie wiedergekommen. Sie sind es, seine Schergen, die den Schaum gebracht haben. Sie sind schon da und sie werden noch näher sein, ich weiß es.“
Der König rannte in die Höhle und wollte Salia anrufen, damit sie zu ihm käme, aber niemand nahm ab. Der König rief im Palast an, aber dort teilte man ihm mit, dass Salia bereits seit dem Mittagsmahl nicht mehr gesehen wurde.
Nervös und im Gefühl als würde sein Kopf bald bersten vor lauter wirren Gedanken und Fragen, lief er in der Höhle auf und ab wie ein gefangener Bär.
„Wie spät es schon ist. So spät.“ bemerkte der König und sah erneut auf seine Uhr, als ihm plötzlich mit Gewalt die Arme nach hinten gerissen wurden. Er sah nur die weiße Höhlenwand und hörte einen Hund kläffen und knurren.
„Lasst mich los!“, schrie er ohne zu wissen, wem er das befahl. Niemand gab Antwort und als ob sie gerade erst aus der Luft aufgetaucht wäre, sah er Salia zusammengekauert an der Höhlenwand sitzen. In ihren Augen glänzte der Schrecken und ihr Mund zitterte.
„Die Männer mit den schwarzen…“ wollte sie flüstern, aber plötzlich erstarrte ihre Stimme vor Angst.
Nun sah der König einen der weißen Hunde, eine Art Dogge, der Salia Zähne fletschend und mit blutverschmierten Augen ansah und er wirkte so kräftig, dass es eigentlich nicht sein eigenes Blut sein konnte, dass aus den Augenwinkeln rann.
Eine kräftige Hand mit schwarzem Lederhandschuh reichte dem König eine Pistole und gleichzeitig fühlte er den festen Druck eines Gewehres an seiner Schläfe.
„Erschieß sie oder Dein Land geht unter.“ flüsterte dieselbe Stimme wie zuvor am Telefon, meinte der König.
Der König dachte an die Plantagen seines Landes, an die heißen Tage, die er mit Salia in der Höhle verbracht hatte… Die Höhle! Der einzige Ort, an den er sich jetzt noch retten konnte, weil um sie nur der Strand und das Meer waren... Er dachte an die Sonne, die morgens über seinen Balkon direkt in das Schlafzimmer schlich wie eine Geliebte. Er dachte an das Fest auf seinem Hof, als er seiner Königin die Mandeln reichte und er wünschte sich zurück in jenen Moment, als es noch nicht zu spät war. Als die Königin mit ihm anstieß und er wünschte sich immer weiter zurück und immer weiter… Bis er schon gar nicht mehr lebte und erst noch geboren werden müsste. Wie leicht mussten seine Gedanken am Tag seiner Geburt noch gewesen sein und wie viel leichter musste sein aller erster Gedanke gewesen sein… So errinnerte sich der König an alles, was er mit dem Leben auf der Erde verband und konnte sich keine zweite Welt darunter vorstellen. Wie schrecklich und riesig musste wohl der Gegensatz zwischen diesem "Darauf" und "Darunter" sein...
In diesem Augenblick ließ der König die Waffe auf den harten weißen Boden fallen. Salia sah sein schmerzverzerrtes Gesicht und beide hörten nur noch die Schüsse und das Aufbellen der Hunde, als ob beides eine letzte Musik war.
Salia spürte die Kugel wie in einem Traum durch ihren Kopf gleiten. Es wurde warm hinter ihrer Stirn und es fühlte sich so kitzelnd an, als ob eine Gliedmaße eingeschlafen wäre.
„Bin ich schon tot?“ fragte sie sich, denn alles war dunkel geworden. „Bin ich schon tot? Aber wenn ich denke, kann ich noch nicht tot sein. Ich denke ja noch…“

Die jungen und die reichen Loramer packten all ihre Habseligkeiten und den letzten Proviant, der noch nicht vom Schaum angerührt war auf ihre Boote und segelten über den Horizont davon. Die jedoch, die keine Boote hatten oder die alt und gebrechlich waren, konnten dem Schaum nicht entkommen, denn ganz Lorama wurde von Pinienwäldern umsäumt, die allesamt denselben Schaum verströmten.
So sahen die Möwen auch den kleinen Blutfleck in diesem großen Perlennest nicht mehr, denn ganz Lorama versank im Schaum.
Zuletzt geändert von Louisa am 20.05.2007, 14:39, insgesamt 11-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.05.2007, 14:37

Hallo Louisa,

die anderen sind alle begeistert von der Mischung zwischen Märchen und Gegenwart, ich nicht, stimmt. Mir hätte es halt gefallen, im Märchen zu bleiben. Und das wäre auch nicht kitischig geworden oder so. Du bist die Autorin. Und wenn du diese Mischung lieber magst, dann mach es so.

Klar, für eine Lesung ist Interpunktion und Groß-und Kleinschreibung sowie Zusammenschreibung oder nicht schnurzpiepegal, aber du willst doch diese Geschichte sicher auch mal ausdrucken, oder? Und dann sollte sie grammatikalisch schon stimmen.
Saludos
Mucki

Louisa

Beitragvon Louisa » 20.05.2007, 14:44

Ich ändere es ja gerade :smile: ! Dankeschön noch einmal!

aram
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Beitragvon aram » 20.05.2007, 16:03

liebe lou,

eine schöne geschichte über den untergang - aus unmöglichkeit liebe zu leben (wie ich sie lese) -

die stilistische feinarbeit (wiederholungen reduzieren) hat mucki schon angemerkt (was mir einige arbeit spart -danke! .-)

wie pandora finde auch ich, dass die geschichte auch das zeug zum erzählt werden hat.

in 'literarischer lesung' kommt ihre qualität vielleicht - d.h. setting- und publikumsabhängig - weniger auf den punkt. - ich wünsche dir natürlich trotzdem rauschenden erfolg bei deinem heutigen auftritt! - vielleicht gelingt es dir ja, beim lesen zu erzählen!

-dass "märchen" in konflikt mit "zeitgemäßen bezügen" liegt, finde ich übrigens nicht - märchen und geschichten spielen und wirken über die zeiten - also auch in der heutigen.


alles liebe
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Nifl
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Beitragvon Nifl » 20.05.2007, 18:35

Tag.

wie pandora finde auch ich, dass die geschichte auch das zeug zum erzählt werden hat.


Unbedingt. Märchen dürfen NICHT vorgelesen werden!
Allerdings handelt es sich hier ja nicht um einen "Hardcoreklassiker" … die Story ist ja doch eher seicht und schüchtern. Das Cabrio - Macho Klischee nervt mich ja immer gleich … Ich hätte es auch reizvoller gefunden im - auch anfänglich eingeführten- (ist dir die Luft ausgegangen? … oder die Erzählphantasiepferde durch-) "zeitlich märchenhaften" zu bleiben. Deine Jetztzeitbezüge sind allesamt schwach und klischiert. Diesen aufgesetzten (albernen?) Witz braucht mE. der Text nicht und stört.
Aber du hast echt erzählerisches Talent! Einige Wendungen sind wirklich köstlich und die Geschichte liest sich fließend.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.05.2007, 18:47

Hallo Nifl,

Märchen dürfen NICHT vorgelesen werden!


Wie meinst du denn das? Gerade Märchen MÜSSEN vorgelesen werden, behaupte ich (also echte Märchen). Mit verschiedenen Stimmen, damit sich die Kinder das so richtig schön vorstellen können.
Du hast doch Kinder. Liest du ihnen keine Märchen vor oder hast es getan, als sie klein waren?

Oder meinst du etwas ganz anderes?
Saludos
Mucki

Nifl
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Beitragvon Nifl » 20.05.2007, 20:35

Nein, hast mich schon verstanden. Pädagogisch gesehen ist Märchen vorlesen ein Tabu. Sie müssen erzählt werden.
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Mucki
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Beitragvon Mucki » 20.05.2007, 23:05

Hallo Nifl,

also meinst du doch was anderes. Nämlich, dass Märchen erzählt "gelesen" werden müssen. Ja klar. Sehe ich auch so. Es kann sich ja nicht jeder ein Märchen ausdenken und es aus dem Stehgreif erzählen. Die gibt es auch, sicher, aber bei den anderen werden schon Märchenbücher herhalten müssen.
Saludos
Mucki

Louisa

Beitragvon Louisa » 21.05.2007, 11:40

Oh, es hat sich etwas getan!

Ihr kommt aber reichlich zu spät mit Eurem Vorschlag es nicht zu vorzulesen :smile: ! Puh, ich hätte nicht gedacht, dass es so lang ist... Das war ja fast eine halbe Stunde! Aber einmal habe ich gelesen: "König Tion zündete sich eine Zigarette an" und in genau dieser einen Sekunde zündete sich ein Gast mit kurzem grauen Bart eine Zigarette an (hihi)... Es war ein Wunder! Es war der König! Huch! War es vielleicht wirklich der König? -Wer weiß...

Also: Monsieur Aram, sie konnten anscheinend nicht dabei sein ;-) ... Ich möchte zu all Deinen Zeilen andächtig nicken und fand dies hier sehr schön formuliert:

-dass "märchen" in konflikt mit "zeitgemäßen bezügen" liegt, finde ich übrigens nicht - märchen und geschichten spielen und wirken über die zeiten - also auch in der heutigen.


Monsieur Nifl, nein, ich hatte mir das schon vorher überlegt und ich glaube, dass es durch diese Aktualitätsbezüge näher an eine kleine Parabel rückt, aber ich kann mich täuschen.
Ich empfinde das auch immer noch als spaßiger...

Stimmt, vielleicht ist es noch zu klischeehaft, aber an welchen Stellen hättest Du denn aktualisiert, wenn nicht bei Kommunikationstechniken, Fortbewegung und Technik? (Ich schrieb eigentlich immer das hinein, was mir gerade nützlich erschien. Wenn sie einen Toaster benötigt hätten: Bittesehr, ein Toaster!)

Ich kann ja noch eine Märchenfassung für Dich und Mucki verfassen :smile: !

Danke für Deine Hilfe!

(Zu Eurer Diskussion: Ich finde es auch schöner, wenn man nachts ein leises Märchen erzählt bekommt, aber wenn es ein guter Vorleser ist... Ist es ja fast wie beim Erzählen oder?)

Danke und einen schönen, feurigen Tag :smile: ! Es ist Badezeit!
l.

Kleine Nachricht der Glücklichen: Eben hat es... Ein Wunder! Ein Wunder! GEKLINGELT! Und jemand war am Apparat.... Aber wer? Hihi... Oh, wie schön das ist! Ich habe Dir gesagt: Wenn Du klingelst, komme ich zu Dir, aber heute ist mein erster Arbeitstag am Gorki-Theater, Monsieur Peter. Um 13 Uhr soll ich dort sein und mir die Probe zu Kabale und Liebe anschauen. Ich weiß nicht wie lange das geht, aber da es Friedrichstraße ist... Also: Wenn ich es noch schaffe den Zug um 16.15 zu nehmen, wäre ich um 17.25... auf derselben Strecke wie das letzte Mal und sonst wäre ich erst um 19.25 dort... Geht das, Monsieur Dichter? Oh, bitte, bitte... Schau, es geht keine Gefahr von mir aus! Ich kann mich auch zwischen die Bäume stellen und tun, als wäre ich eine Eiche! Du kannst sagen: "Was machen Sie denn hier? Na, da werde ich aber schnell verschwinden!" und ich werde sagen: "Na fein!" und das ist doch schon ein Riesenabenteuer (hihi)... Für mich ist das schon fast eine Affaire...hihihi... Denn bedenke: Es ist kein Zufall, dass auf allen Spielkarten immer zwei Damen abgebildet sind (denke ich)... Oh, vielleicht wolltest Du auch gar nicht, dass ich zu Dir komme oder diese Vorschläge, nach fünf, nach sieben... Die sind Dir zu spät!? Aber hat man nicht immer mal fünf Minuten Zeit (hihi) ? Oder eine Minute? Ist denn dieses kleine Ufer mit der Weide sooo weit weg von Dir, Monsieur? Oh, ich muss mich anziehen! Was mache ich hier schon wieder? Hihi.. Oh, was für ein schöner Tag! Und wie schön und herrlich er noch werden könnte! Unglaublich! (Heißt das eigentlich es geht Dir gut, Monsieur Peterchen? Ich hoffe so sehr!)
Bis später, wenn ich wieder enttäuscht zurück bin...
Zuletzt geändert von Louisa am 24.05.2007, 03:14, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Elsa » 21.05.2007, 12:11

Liebe Louisa,

Stimmt, vielleicht ist es noch zu kischeehaft
Märchen sollen Klischees bedienen, das ist meine Meinung. Sie erwecken archaische Grundgefühle eben dadurch.

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

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Beitragvon Nifl » 21.05.2007, 18:40

Huhu.

Ich empfinde das auch immer noch als spaßiger...

Was haben wir denn:
"beliebteste Platten", "Cabrio", "Sonnenbrille", "Mobiltelefon" …usw. …
Das Problem dieser Einschübe ist für mich auch mehr, dass es phrasenartig daherkommt, als der Umstand der Aktualität (von der ich allerdings trotzdem nicht weiß, was sie beitragen, was sie der Geschichte bringen.) Es fehlt einfach sprachliche Genauigkeit und der Ausdruck verwässert sich in einer belanglosen Unbestimmtheit, ist beliebig.

Naja und spaßig …*ä räusper … vielleicht eine Frage des Alters. Apropos Alter, wer ist eigentlich das Zielpublikum? Kinder doch wohl nicht? … es ist zwar schon eine Ewigkeit her (als wenn es in einem anderen Leben war), dass ich meiner Tochter vorgelesen habe, aber mit diesem Text hätte ich mir und ihr keinen Gefallen getan.

19Uhr (nach dem Vorlesen)
A: Können wir uns auch mit einem Boot retten, wenn das bei uns passiert?
J: Ä … das ist doch nur von Madame Louisa erfunden. So was gibt es doch gar nicht.
A: Aber wenn?
J: Ja, dann bestimmt.
A: Aber wir sind doch nicht reich und ein Boot haben wir auch nicht?
J: Äh, *stotter nein aber aber …
A: So weiße Flecke habe ich schon mal gesehen!
J: Das war was anderes.
A:Wer weiß?
J: Nun schlaf.

24 Uhr
A: Können wir uns auch mit einem Boot retten, wenn das bei uns passiert?
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2 Uhr
A: Können wir uns auch mit einem Boot retten, wenn das bei uns passiert?
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4 Uhr
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@Elsa
[QUOTE]
Märchen sollen Klischees bedienen, das ist meine Meinung.
[QUOTE]
Dazu gehörte auch ein glückliches Ende.
Und bei "Märchenklischees" geht es um "Plotmuster" und nicht um den Ausdruck und/oder die textliche Ausgestaltung.

@Mucki
Wenn man ein Märchen nicht kennt, dann liest man es vorher und erzählt es dann nach, wenn es nach den Pädagogen geht.
Ehrlich gesagt fand ich Märchen immer doof und habe sie so gut wie nie vorerzählt *g

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.05.2007, 18:56

Dazu gehörte auch ein glückliches Ende.
Und bei "Märchenklischees" geht es um "Plotmuster" und nicht um den Ausdruck und/oder die textliche Ausgestaltung.


Ok.

LG
ELsa
Schreiben ist atmen

Louisa

Beitragvon Louisa » 22.05.2007, 00:26

Hallo Nifl :smile: !

Natürlich könnt ihr Euch mit einem Boot retten, denn Du lernst die einsame Königin auf der Flucht kennen und :wub: ...

Nein, es war nicht für Kinder gedacht, es ist für erwachsene Kinder.

Nun, so genau weiß ich jetzt immer noch nicht in welcher Form ich die Aktualitätsbezüge verändern soll. Ich habe ja versucht den Dingen Farben und Formen zu geben und ich empfand es einfach (wie bereits erwähnt) als "origineller" ein paar Dinge unserer Zeit hinein zu streuen. Ich kann mir nicht vorstellen zum Beispiel die Pistolen heraus zu nehmen oder das Radio... Wenn ihr jetzt alle geraunt hättet: "Was soll denn das mit der Moderne?" dann wäre ich wohl ins grübeln gekommen, aber da es den meisten gefällt und die Leute gestern amüsiert und aufgewacht erschienen, als plötzlich das Handy in der Höhle war... werde ich es wohl dabei belassen!

So "unglücklich" finde ich das Ende auch gar nicht, aber naja :pfeifen: ...

Danke für Eure Hilfe! Ich bin immer noch am Verbessern, aber es wird schon noch was...(hoffe ich)...

Ihr habt mir wirklich sehr geholfen :blumen: !

Gute Nacht und viel Spaß beim erzählen! (Mm...ob ich wohl einmal ein "erotisches Märchen" schreiben sollte :smile: ? Gibt es das auch? -Sicherlich im Orient zu Hauf... Ach ja... :wub: )

:sleepy1:

Kleine Nachricht: Monsieur Peter... :sad: ... Ich habe ein kleines Briefchen in das Loch in dem breiten Baum am Ufer gelegt. Darauf steht: "Der Brief, der nie gefunden wird."
(Es ist für Dich.)
Um 19.40 Uhr war ich an diesem Ufer mit den drei Holzbänken, dort wo das gelbe Ortsschild steht. Als ich durch den Wald dorthin fuhr, habe ich mich nach allen Seiten durch die Bäume umgeschaut und mich gefreut... Mein Herz hat immer lauter geschlagen, umso näher ich dem Ufer kam und alles war voller Aufregung und Hoffnung. Bis kurz nach neun habe ich dann dort gesessen und mir die violetten Wellen, einen fauchenden Schwan, ein tauchendes Blesshuhn, eine kleine Maus, meine mitgebrachte Mohnblume und den ins Wasser gestürtzten Baum angesehen... Manchmal ging jemand mit seinem kleffenden Hund spazieren und manchmal fuhr ein Auto vorbei. Ich spielte dann ein Kartenspiel, bei dem man raten muss, welche kuriose Begebenheit wann stattgefunden hat (es ist spinnig... Wann zum Beispiel empahl der Dominikanermönch Ingold das Würfelspiel als Heilmittel gegen Geiz?
Ich fuhr nach diesen nervenkitzelnden Stunden wieder zurück zum Bahnhof und von der Zugbrücke bis zum Bahnhof Cremmen kullerten die Tränen... Dann waren die Augen wohl leer. Es ist ja nicht so, dass ich gar nichts anderes vor hätte und nur aus Langeweile zu Dir möchte... Ich habe solche Sehnsucht nach Dir und so große Angst, dass wir uns nie mehr sehen...
Vorhin, da habe ich immer gedacht Du hast mich gar nicht lieb, Du willst mich nicht treffen, Du willst niemals allein mit mir sein, nicht einmal, nicht eine Minute, Du willst nicht mit mir sprechen und es ist ganz egal, was ich tue, was ich schreibe, wohin ich auch reise oder welche Kleider ich trage... Es ist alles hoffnungslos, wenn Du mich nicht lieb hast. Ich werde vielleicht nie wieder Deine kleinen Geschichten aus Deinem schönen Mund hören dürfen, nie mehr Deine Augen sehen, nie mehr über Deine kleinen Scherze lachen und erst recht nicht werde ich Dich küssen, Dich berühren und streicheln dürfen... Das mit der Liebe erst recht nicht, habe ich immer denken müssen und immer sind die Tränen gekullert... Aber dann habe ich überlegt, vielleicht wird doch alles schön werden, es wird ein Wunder passieren... Das Glück kommt an, als ob ich wochenlang in der Wüste warte und plötzlich erscheint eine einzelne Regenwolke über mir... Das ist so schrecklich dumm von mir, dass ich überhaupt noch hoffe und träume. Ich komme mir so lächerlich vor mit all diesen Gedichten, die nichts bewirken, mit all den Briefen, die uns kein Wort wechseln lassen, mit all meiner dummen, dummen Sehnsucht nach Dir. Ich weiß gar nicht mehr weiter... Ich schaue mir jede Nacht das Bild von Person B an und erzähle, dass ich zu Dir gefahren bin, aber Du kamst nicht und Du sprichst auch nicht mit mir und vielleicht hast Du niemals ein einziges Wort hier gelesen... Ich will ja gar nicht so jammern und traurig sein... Ich wollte doch nur einmal wissen wie das ist, wenn Du mich auch lieb hast. Ich wollte doch nur einmal allein mit Dir sein. Nur mit Dir. Ich wollte ja gar nichts tun, Dich nur ansehen und mit Dir sprechen, Dir zuhören...einfach nur wieder bei Dir sein ohne das ich es träumen muss.
Morgen früh, wenn ich zum Theater fahre, komme ich auch an der Werkstatt vorbei und ich werde schauen, ob ich Dein kleines Auto sehe. Dann weiß ich wenigstens, ob es Dir gut geht und wenn ich dann frei habe, das wird wohl am Freitag sein, dann sollte ich vielleicht einmal "meine Bücher abgeben".
Morgen habe ich sicher wieder bessere Laune und bin so hoffnungsvoll und glücklich wie heute Morgen, als es klingelte. Ich wünschte Du wärst am Apparat geblieben und hättest mir wenigstens einmal zugehört oder einmal mit mir gesprochen... Ach, ich weiß auch nicht... Das Schönste wäre es gewesen Dich im Wald zu treffen. Es gibt noch einen zweiten Waldweg auf der linken Seite, wenn man die Straße überquert hat. Da fängt der Wald gerade an... Wenn ich noch einmal dorthin reisen darf... Vielleicht treffe ich Dich ja dort. Puh, es fängt wieder an mit den Träumen.
Im Zug habe ich die Augen geschlossen und mir vorgestellt wir hätten uns doch im Wald getroffen und es ist vielleicht alles etwas kindisch und kitschig, aber ich stelle es mir so glücklich und schön vor, als ob es alles, alles Schlimme, was jemals gewesen ist, vergessen machen würde, weil es so wunderschön wäre. Ich habe Dich so lieb... Was soll ich denn bloß tun?
Schlaf schön! (Morgen habe ich gute Laune. Verzeihung...Es musste ja so kommen. Ich glaube manchmal es gibt wirklich keine Wunder mehr. Als ob ich über eine Stufe gegangen wäre, an irgendeinem dunklen Tag und ab da wurde alles grausam. Nur die kleinen Sekunden bei Dir, die Wolken, das Klingeln und die Träume bleiben zärtlich auf der Welt.)

Hallo? Ich fuhr heute um kurz nach neun an der Werkstatt vorbei, aber da war kein kleiner Wagen. Oh... Als ich danach zur S-Bahn fuhr war es als bräche in meinem Kopf ein Vulkan aus und langsam fing ich auch wieder an zu zittern... Es geht Dir wohl doch nicht wieder gut... Aber wieso hat die Frau am Telefon dann gesagt, dass Du nicht im Krankenhaus bist? Puh... Das ist alles so verwirrend. Aber es geht Dir bald besser. Es tut mir Leid, dass ich gestern schon wieder gejammert habe. Es ist ja alles meine Schuld, ich weiß. Ich würde nur alles dafür geben, dass ich Dich wiedersehe und mit Dir sprechen darf, aber das weißt Du ja - Vielleicht mache ich einfach alles falsch... Ich weiß auch nicht, was ich noch tun soll... Es Dir selbst erklären, aber das wollte ich und immer, wenn Du da warst... Da verflog all mein Mut, weil ich Deine blauen Augen gesehen habe und Deine Schritte, Dein kleines "Hallo" und Deinen Mund...und dann ist alles in mir zerflossen, ich konnte gar nicht mehr denken und ich habe mich gefühlt wie in Wolken...So muss der Himmel sein, wenn man darin wohnen könnte. Ich werde am Freitag einfach "meine Bücher abgeben" (Diese Formulierung kommt mir langsam vor wie die Hölle selbst... Wahrscheinlich werde ich nicht nur die Bücher, sondern auch alle Hoffnung und jeden Traum abgeben)...und dann, wenn Du da wärst... Dann könnte ich mit Dir sprechen...Obwohl es viel schöner gewesen wäre im warmen Wald, aber das geht wohl nicht...oder geht es? Ich fange ja schon wieder an mit den Träumen... Heute beim Einkaufen, da stand ich neben dem Obstregal und habe mir wieder vorgestellt wie Du mir im Wald entgegen spazierst und ich Dir alles erzählen kann und wie Du etwas erzählst und alles erklärst (was passiert ist) und wie sich die Sonne zwischen den Blättern hindurch schlängelt...Ich habe uns zwischen all den Bäumen gesehen, als ob wir selbst zwei bewegliche Bäume wären... Ich musste immer daran denken Dich anzusehen, Dich zu streicheln und zu küssen und schließlich hatte ich ganz vergessen, was ich eigentlich am Obstregal wollte und bin gegangen...Oh, ich mag Dir nicht erzählen, was Du gar nicht möchtest... Ich stelle mir vor irgendeiner von diesen Monsieurs mit denen ich nichts anfangen kann schreibt mir immer wieder wie er verliebt mit mir sein möchte... Es wäre mir sicher langweilig und nicht so angenehm... und bestimmt ist es auch so bei Dir. Wieso solltest Du auch etwas für mich empfinden? Das ist ja alles nur meine doofe Fantasie... Oh... Ich weiß nicht mehr weiter. Darf ich Dich anrufen? Aber das darf ich bestimmt nicht... Wenn Du wenigstens "Ja" am Telefon sagen würdest... Ich habe solche Sorgen um Dich...ich weiß gar nicht wie es Dir geht und was passiert ist... und ob ich Dich je wieder sehe? Lichel meint immer zu mir "Ganz bestimmt." ... Aber wenn Du am Freitag nicht in der Werkstatt bist und allein magst Du sicher nie mit mir sein...Puh, es ist alles so schrecklich ohne Dich...Ich habe solche Angst, dass ich nie mehr bei Dir sein darf. Ich habe Dich doch so lieb...
(und das nenne ich "gute Laune" ... Ich werde Dich noch vollends vergraulen mit meinem Gejammer... So wirst Du ja nie mit mir sprechen wollen. Aber ich verspreche nicht zu jammern! Ich verspreche es...Oh... Besser ich frage Herrn Würfel, ob wir uns bald wiedersehen und ob Du bald wieder anrufst...Mm...ich rufe einfach noch einmal beim Krankenhaus an. Wieso stand bloß das kleine Auto nicht da? Puh...)
Später zeige ich Dir wieder Bildchen, ja? Magst Du das? Ich küsse wieder Deinen Mund! (Immer im Kreis geht es...)

PS: Falls das dem Traum hilft: Am Freitag, Samstag und Sonntag habe ich schon einmal frei diese Woche... Sind das Wundertage? Ich hoffe noch...

PS II: Sag, ist das hier eigentlich der längste Liebesbrief der Welt? Vielleicht im Internet... Ob wir wohl so ins Guinessbuch kommen? Das ist auch ein Buch... Was Du jetzt wohl tust? Entweder schläfst Du, Du liest, Du denkst nach, Du träumst, Du sprichst, Du bist draußen... Oh, vielleicht bist Du jetzt an dem kleinen Ufer. Wenn ich nur dorthin fahren könnte und Dich treffen könnte... Wieso geschieht niemals etwas, wovon man jede Nacht träumt? Aber vielleicht werden wir noch allein sein...Vielleicht bist Du doch am Freitag in der Werkstatt, aber seitdem ich heute Dein Auto nicht sah, glaube ich das nicht. Ich muss die ganze Zeit an Dich denken und weine vor mich hin, weil ich gar nicht weiß wie es Dir geht und weil Du mir so sehr fehlst wie kein anderer Mensch mir je gefehlt hat. Das ist so verrückt, ich weiß das ja... Aber trotzdem sitze ich hier und schniefe. Ich habe Dir Bilder versprochen.
Schau, hier ist das Pärchen und um sie herum die 4 Jahreszeiten. Ich bemerke die Jahreszeiten immer nur, wenn Du bei mir bist. Alles andere ist die Zeit "Grau". http://www.weinstein.com/chagall/FourSeasons.jpg
...und dann gibt es noch dieses Bild hier. Ich habe es Dir schon einmal gezeigt, aber es ist so schön (finde ich), dass man es mehrmals sehen kann. Du musst Dir ja auch nicht vorstellen, das wären wir... Hauptsache es macht Dir Freude. (Darf ich trotzdem denken, das wären wir?) ...Es ist etwas weiter unten: http://reisserbilder.at/index.asp?aid=126
All diese Bilder sehen aus wie meine verschwommenen Träume... Es ist als ob manche Träume fast real wären, so oft habe ich sie schon geträumt. Als wären es fast Erinnerungen, aber das sind sie nicht. Es ist immer ein bitteres Glück in den Träumen, kein süßes. Wenn ich nur bei Dir sein dürfte. Wenn wir nur auch vor einem Blumenstrauch stehen würden. Bei der Zugbrücke waren noch ganz viele davon und an Deinem Ufer flogen immer wieder die Schwalben. Manchmal in Pärchen. Ich habe den Schwan gefragt, ob er Dich schon einmal sah. Ich habe ihm erklärt, er soll mit Dir sprechen. Dir Mut machen und Dir sagen, dass ich Dich liebe und nicht weiß wie das Leben weiter gehen soll, wenn wir uns nie mehr sehen. Dann fiel mir ein, dass ich auch nicht so wichtig bin... und der Schwan hat als Antwort gefaucht.
Vielleicht möchtest Du von einem kleinen Konzert auf Deinem See träumen. Dort gab es auch Boote, s.D... Ich könnte eines mieten und umher rudern (hihi)... Aber dann müsste ich in Deinen Ort und so lange ich nicht weiß, ob Du das wirklich bist, der anrufst...traue ich mich nur zwei Meter davor stehen zu bleiben. Hier ist ein Bild von diesem Konzert: http://www.maldamore.it/immagini/Marc-C ... -83693.jpg
...also träum davon oder etwas anderes Sanftes...und hab nur leichte und schöne Gedanken Morgen. Manchmal nehme ich mich hier in den Briefchen viiiieeeel zu wichtig. Aber Du bist doch der Wichtige. Hihi...freust Du Dich? Ich möchte Dir so gern wieder etwas kleines schenken oder Dich lieb haben... Ach, was erzähle ich Dir das? Ich werde einfach das blaue Tuch küssen, dass ich an der Brücke fand. Bald geht es Dir wieder gut, Monsieur König. Ich bin ganz, ganz sicher. Auch wenn Du niemals zu meinen kleinen Treffpunkten kommst... Ich fahre doch eigentlich sehr gern dorthin. Es ist schön. Fast wünsche ich mir ja, dass Du wieder klingelst, zum Beispiel Morgen...Aber ich weiß nicht genau, wann ich zurück bin. Vielleicht so um zwei... Dann könnte ich auch einmal dort baden...hihi... Aber nein, wäre das nicht peinlich, sozusagen der Gipfel der Peinlichkeit, wenn ich Dir nass und kaum bedeckt begegne... Das wäre aber auch lustig... Ich sehe es schon vor mir. Meine Füße haben schon in diesem See gebadet... Deine auch? Dann küssen wir uns vielleicht über das Wasser. Fußkuss...
Ich gehe wohl besser schlafen! Bis ... Morgen! (Natürlich könnte Monsieur Dichter auch vor neun klingeln... Aber da schläfst Du ja noch... Ich spinne ja schon wieder! Aber dadurch gehen die Tränen meistens weg...Vielleicht möchtest Du mit mir spinnen? Dann spinnen wir uns eine Decke, eine Decke, die uns unsichtbar macht wie eine Tarnkappe und dann können wir ganz lange allein darunter ausruhen von der Welt. Wenn ich Dich bloß küssen dürfte... Wie das wohl wäre? Sicher wäre es das Schönste auf der Welt. Noch schöner als in allen Träumen. Hatte ich mich nicht schon verabschiedet? Gute Nacht, Monsieur Peter.

Noch ein PS: Monsieur Peter...kennst Du eigentlich Io und Zeus? Meinst Du nicht auch, dass wir ihre kleine Geschichte ein bisschen beleben könnten? Schau mal, was ich fand: http://4umi.com/charivarius/herscheppin ... lfde/1.gif
(Muh...)

Oh mein Gott... Die Welt ist ja vollkommen verrückt um mich herum. Vorhin kam ich vom Theater und wollte eigentlich schlafen gehen, weil ich so geschafft war, aber dann dachte ich: "Du kannst nicht mehr bis Freitag warten. Du musst beim Krankenhaus anrufen." Ich rief also meine geliebte Pförtnerin an und sie sagte, dass Du seit Montag auf der Station 52 liegst. Ich war so erschrocken...und es stellte sich heraus, dass das letzte Woche kein Namensvetter von Dir war, sondern Du selbst. Dieser Irrtum kam so: Als ich damals bei der Intensivstation anrief, hat mich die Schwester gefragt: "45 geboren?" und ich habe vollkommen verdattert gesagt: "Ja?" und dann hat sie mich weiter geleitet... und nun dachte ich immer in all meiner Verblüffung (hihi)... Du wärst schon über 60. Aber das bist Du wohl gar nicht... Naja, es ist ja auch unwichtig. Ich bin sowas von dumm... Ich fing also erst einmal an zu weinen. Dann rief ich Monsieur Lichel an, aber er war nicht da. Dann fragte ich Herrn Würfel und mich selbst, was ich jetzt tun soll und schließlich rief ich bei dieser Station an. Ich habe mein Herz im ganzen Zimmer schlagen gehört und ich dachte es zerspringt bald. Mein Kopf hat gepocht...und endlich nahm jemand ab. Es war eine freundliche Frauenstimme und ich habe ihr erklärt: "Hallo, hier ist I.V., ich habe gehört ein Herr ... liegt bei ihnen...Also...wäre es vielleicht möglich...wie geht es ihm denn? Ich meine...wenn er Besuch hat, möchte ich ihn lieber nicht sprechen, aber wenn er allein ist...dann würde ich gern mit ihm telefonieren." Sie hat gar nicht mehr zugehört und ich habe nur noch mibekommen wie sie überall Deinen Namen gerufen hat: "Ist hier ein Herr...? Liegt hier ein Herr...? Kennst Du einen Herrn...?" -Währenddessen habe ich verzweifelt und etwas irre (wie ich manchmal bin, wenn ich den Verstand verliere vor Aufregung) die ganze Zeit gerufen: "Hallo? Hallo? Haben sie mich verstanden? Wenn er Besuch hat, möchte ich nicht stören! Hallo? Hören sie mich? Hört mich hier jemand? Hallo?" und schließlich kam sie wieder an den Apparat und sagte: "Der liegt hier nicht. Vielleicht auf der 51." ...und dann rief ich dort an und dasselbe Spiel begann. Aber dort behandeln sie eine andere Krankheitssorte... Die freundliche Pförtnerin meinte danach, dass Du vielleicht schon wieder entlassen bist, aber der Computer Dich noch anzeigt. Ich werde hier bald wahnsinnig. Wieso warst Du im Krankenhaus, Monsieur Peter :blink2: ? Was ist bloß passiert? Ist es denn wirklich wie bei dem Monsieur, den ich zitiert habe? Das wäre bestimmt sehr schlimm für Dich. Ich kann mir das alles gar nicht richtig vorstellen. Ich habe zwar lange mitbekommen wie es ist, wenn man sehr krank ist, aber ich war selbst niemals richtig krank. Ich weiß nur, dass Du ein starker, mutiger und wunderschöner Mensch bist und ich weiß, dass Du das schaffen wirst. Ich sage es Dir wahrscheinlich zu oft, aber ich glaube manche Dinge kann man nicht oft genug schreiben. Ich habe manchmal Angst Du verlierst ein bisschen von Deinem Mut oder Deiner Hoffnung und dann wünsche ich mir, dass ich Dir etwas davon schenken kann. Damit Du immer gute Gedanken hast. So wie es der Monsieur beschrieben hat, der den Rückfall so gut überstanden hat. Also mein schönster Dichter... Ich hoffe Du hast keine großen Beschwerden und bleibst so tapfer wie ich Dich erlebt habe (bisher). Du bist mein Wüsten-König (wegen Deinem Dörfchen, es klingt wie "Wüste" und ist einsam) , aber ein schlauer und schöner... Nicht so wie der Lorama-König... Stört Dich das, wenn ich Dich so nenne? Ich kann auch aufhören... Ich muss jetzt noch etwas erledigen. Hab keine Angst, mein s.D... Es wird alles gut werden! Ich bin ganz sicher, dass Du das schaffst und eigentlich wollte ich Dir das alles heute am Telefon sagen und Dich ganz nebenbei fragen, ob ich Dich für eine Minute besuchen darf... (Aber das war nur so ein kleiner schöner Traum.)
Bis Morgen und schlaf gut. Es war bestimmt sehr anstrengend im Krankenhaus. Was haben die da gemacht? Wirklich wieder so eine Therapie? Ich habe gelesen wie schlimm sie ist und wie hoch dosiert... Aber ich weiß, dass Du das schaffen wirst, mein Dichter. Am Freitag frage ich die dicke Dame und vielleicht kann ich ja auch bald mit Dir sprechen.
(Ich habe Dich so lieb. Wieso ist alles so erdrückend um uns herum? Wir brauchen leichte Gedanken oder Monsieur? Später zeige ich Dir neue Bilder, ja? Bis dann!)

Hallo Monsieur König :smile: ! Ich war heute in der Werkstatt und habe all meine Bücher abgegeben. Es war ein ganz komisches Gefühl wieder die gelben Flure zu sehen und erst der Wunderschaukasten! Mein erster Schock, denn dort stand, dass Du nicht da bist (ich hatte ja schon damit gerechnet und war mir überdies schon fast sicher, dass es ein böser Rückfall ist.)-
Dann sah ich bei der Dicken den bärtigen Monsieur...Nennen wir ihn den "Dirigenten" und Frau Justizia (*kicher*)... ich wollte sie dort heraus schaffen, weil sie doch nicht hören sollen, dass ich nach Dir frage (ich weiß, dass ist etwas paranoid) Also zerstörte ich ihr Gespräch mit der Frage: "Hallo! Wann wird eigentlich das Abitur verliehen?" und als sie danach immer noch nicht gehen wollten, meinte ich: "Aha...mm...und wie erfahren wir unsere Noten? Um wieviel Uhr? Die hängen öffentlich aus?" Hihi...weil sie das nicht wussten, hatte ich sie vetrieben! Juhu!
Die Dicke ging ihrer üblichen Beschäftigung nach etwas zum Essen zuzubereiten (also wirklich: Entweder sie isst gerade, sie garniert irgendwelche Törtchen, schneidet Gemüse in Streifen oder tauscht am Telefon Rezepte aus! Das hat sie wirklich getan! Habe ich schon erzählt wie ich einmal vorbei ging und sie in den Hörer sprach: "...und dann streust Du einfach Puderzucker drauf und fertig!" Naja...)
Ich fragte wegen meiner Bücher...und dann fiel mir ein: Wenn ich sie alle abgebe, habe ich keinen Grund mehr in die Werkstatt zu gehen. Also behielt ich listig den "Hofmeister" von Lenz in der Tasche und sie sah mich verwundert an. Ich meinte: "Oh, hier habe ich wohl Kirschsaft vergossen." und ich bemühte mich sehr verdrießt zu schauen, weil ich doch nun extra wegen des einen Buches noch einmal zur Werkstatt gehen muss. Ich armes, armes Mädchen... und dann kam der entscheidende Moment!
Erst war es still im Raum und ich sah wie sich die Dicke mit Wassereisstäben in einer Schale zufrieden zurück lehnte... Ich meinte: "Also...wie geht es denn jetzt eigentlich dem Herrn .... ?" und sie hat erzählt, dass Du operiert wurdest, aber nächste Woche wieder da sein willst. Das ist zwar immer noch etwas verwirrend für mich, aber anscheinend hast Du ja alles ganz gut überstanden und es ist doch nicht so eine schwere Therapie.
Diese zwei kleinen Erkenntnisse und dann meine Vorstellung wie Du am Telefon sprichst "Nächste Woche will ich zurück kommen." (Es ist ein typischer Königs-Satz! Viel feiner und mutiger, als all meine Versuche Dich aufzuheitern... Ich bin nutzlos! Hihi...) Das zusammen machte mich plötzlich so glücklich, dass ich lächelnd das Haus verließ und dabei die gelben Wände steichelte. Sie fühlen sich schön an mit ihren Riffeln (Sagt man "Riffeln"? Gibt es dieses Wort überhaupt? Es erinnert mich an Waffeln... Mm...das macht Appetit. *räusper*) Ich rannte zum wartenden Bus und setzte mich strahlend in den Sessel. Ich dachte, dass es nicht normal ist wie sehr ich mich freue, dass Du halbwegs gesund bist. Ich habe mich gefragt wieso ich mich nicht freue, dass alle anderen Leute im Bus halbwegs gesund aussehen. Ich dachte man könnte sich auch darüber freuen...Aber ich tue es nicht. Ich trank dann aus meiner kleinen Wasserflasche, bis sich ein älterer Herr, der ganz in weiß gekleidet war und einen Hut trug, neben mich setzte, mich ansah und mir mitteilte: "Ich bin der Mann in weiß."
Das hat er wirklich gesagt! Ich habe gelacht und meinte: "Und ich trinke Wasser."
Dann schwiegen wir uns eine Weile an. Manchmal habe ich den Eindruck ich ziehe diese ganzen verrückten Dinge magisch an wie ein Schwamm. Wenn Du willst, erzähle ich Dir später von gestern Nacht. Da war die Premiere von Kabale und Liebe an "meinem" Theater. Übrigends ist dieser Schauspieler von Baumeister Sollness überhaupt nicht so wie die Figur. Das hat mich ein bisschen betrübt (hihi)... Ich fand ihn ganz schön eingebildet und außerdem hat er Bier getrunken wie ein (*kicher*...ich versuche hier gerade seit zwei Minuten einen Vergleich zu finden "WIE er nun Bier getrunken hat"... Fällt Dir etwas ein? Ich habe über diese Frage vernachlässigt, worum es eigentlich geht und auch den Schauspieler wieder vergessen, deshalb dachte ich eben: "wie eine verdorrte Nelke den Regen", "wie ein Korallenschwamm das Badewasser", "wie ein Schwein an der Tränke"...)
Ähem. Zum Beispiel unterhielt ich mich mit einem Schauspieler vom Deutschen Theater und dann kam dieser Baumeister vorbei und der Schauspieler klopfte ihm auf die Schulter und sagte dann zu mir: "Kennen sie Peter Kurth? Peter, das ist..." -Aber dieser Schnösel hat sich nur noch ein Bier genommen, hat kurz mit dem Schauspieler gesprochen und ist dann gegangen ohne sich für meine äußerst wichtige Person zu interessieren (hihi)... Schnösel -
Aber davon wollte ich eigentlich gar nicht berichten... (Obwohl: Ich hätte nie im Leben gedacht, dass man innerhalb von zwei Tagen noch so viel an einer Inszenierung verändern kann. Ich fand sie haben es zum Negativen hin verändert... Aber mich fragt da ja keiner. Hihi... Noch wissen sie alle nicht, dass die zukünftige Intendantin vor ihnen steht... Dieser Schnösel wird dann gleich entlassen und Du spielst den Baumeister...mit mir...*kicher* - Denn die Intendantin gehört auch zum Ensemble und sie führt ebenso Regie. "Praktikantin" reimt sich nicht durch Zufall auf "Intendantin".
Ich war bei meiner glückseligen Busfahrt stehen geblieben. Ich lächelte aus dem Fenster und hast Du heute den blauen Himmel gesehe und die zarten Wolken? Fühlst Du auch den heißen Wind auf den Wangen? Es ist ein wunderschöner Tag heute... Ach, wenn ich nur zu Dir... Ich werde mich bemühen jetzt nicht wieder damit anzufangen.
(Obwohl: Magst du eigentlich nun das Buch Petrowitsch? Ich finde es sooo schön und bald wird es zu Ende sein. Wenn wir uns in Deiner kleinen "Wüste" treffen, dann möchte ich auch gern so ein Wasser aus dem Kanister nehmen.... und wir könnten uns dann auch aneinander trocknen. Vieleicht willst Du mich, wenn ich "Kasachin" bin. Soll ich nach Kasachstan reisen, mich einer Nomadengruppe anschließen, ein Akkordeon spielen und Ziegen melken?
Falls Du das Buch kennst: Hat es Dich auch so amüsiert, dass die "hässliche" Tochter mit ihrer Mandoline ankam und genau das sang, was sie gerade erlebt hat, als ob es ein uraltes Lied wäre? Ich fand das sehr lustig ("Und es kam ein Reisender, der hatte ein Zelt und schenkte es dem Vater, lalalala...lalala....und der Vater hatte zwei Töchter, die eine war hässlich, die andre war schön...lalala....lalala..." -Wenn ich das auch so gestalten würde, dann fange ich jetzt an zu singen: "Und ich kam aus der Werkstatt, ich hörte es geht dem Geliebten gut und ich lächelte im Bus...lalala...lalala....")
Wieso schweife ich heute andauernd ab?
Besser ich kühle mir die Stirn und was tust Du den ganzen schönen Tag? Vielleicht sitzt Du in einem Korbstuhl im Garten und liest eine Zeitung. Vielleicht stehst Du genau jetzt an dem kleinen Ufer und findest den Brief, der nie gefunden wird. Vielleicht sitzt Du auch hier oben in meinem kochenden Dachbodenzimmer auf der Matratze und möchtest mich auch küssen...Oh, ich bin ein Esel mit all meinem Liebeswünschen. Gestern habe ich noch den Himmel angesehen und (das ist etwas komisch) an den für mich in Spuren vorhandenen Gott gebetet. Mein "Gebet" lautete in etwa so: "Hallo lieber Gott. Eigentlich glaube ich nicht, dass Du existierst, denn ich plappere alles nach, was ich in philosophischen Büchern gelesen habe und ich frage mich, ob Du nicht eher ein Sinnbild für das Leben und die Liebe bist...Auf jeden Fall hörst Du sicher nicht, was ich hier sage, aber dennoch wollte ich mitteilen, dass es einem Mann nicht so gut geht. Wenn Du meine Gedanken lesen kannst und als Gott müsstest Du das, siehst Du jetzt, wen ich meine. Er heißt ... Er wohnt in ... Ich finde es ungerecht und gemein, wenn es ihm schlecht geht. Ich wünsche mir, dass es ihm gut geht. Ich bin bereit einige Zugestndnisse zu machen. Du kannst auch etwas anbieten. Ich biete an: Er muss mich niemals gern haben, niemals wieder mit mir sprechen und mich nie mehr sehen. Ich versuche aufzuhören ihm zu schreiben. Ich schenke mein ganzes Geld einem Obdachlosen in der U-Bahn. Ich beende meine von Zeit zu Zeit auftauchenden "Exzesse". Ich gieße in Zukunft auch die Gräber der Nachbarn und nicht nur die, die ich besuche. Ich höre auf ständig zu jammern und zu weinen, weil er mich nicht will. Ich versuche es jedenfalls... Alles möchte ich tun, aber es soll ihm gut gehen. Es soll ihm immer gut gehen. Oder es soll mir ein bisschen schlecht gehen und ihm ein bisschen gut. Naja...wenn ich ihn dann doch noch allein treffen dürfte...Das wäre ein Zuckerstückchen dazu... Aber sonst bin ich zu Ende mit meinen Forderungen und Angeboten. Viel Erfolg bei Deiner Mission. Amen!"
...und nun hat er vielleicht gesiegt, was schönster Dichter? Oh...aber ich schreibe ja immer noch an Dich... Aber das mit dem maulen ist schon besser geworden, was?
(Vorhin hbe ich mir vorgestellt wir treffen uns heute und ich schenke Dir eine Wildrose, denn sie blühen jetzt. Es gibt rote, gelbe, rosane, violett-weiße....sie duften so schön! Und dann wollte ich das Wasser aus "Deinem" See nehmen und auf Deinen Händen und Armen verteilen... Ich habe immer solche schönen Vorstellungen von Dir und der Liebe... Die sind wohl nur dazu da, um mich trauri... Und schon jammert sie wieder! Schluss damit!
Ich muss schließlich ein bisschen von meinen Angeboten an Gott erfüllen... (Ach, der hat bestimmt schon wieder was anderes zu tun...)
Monsieur Tapfer, ich hoffe Du hast heute einen freudigen Tag, schöne Gedanken und Erlebnisse. Viel Spaß bei Deinen Beschäftigungen. Oh, es ist komisch...Aber es freut mich auch, wenn ich Dir Freude wünsche...hihi... Ich bin bekloppt.
Bis später.

(ich küsse Deinen Mund... Er hat so lange nicht mehr sein kleines "Hallo" zu mir gesprochen. Ich sehe Dich immer die Glastür öffnen und an mir vorbei schlendern...Wie Du "Hallo" gesagt hast...wie meine Stimme verloren ging. Ich vermisse Dich so sehr.)

PS zu meiner glücklichen Busfahrt: Meine Freude wurde auch durch die Wasserflasche erhöht, denn darauf las ich zuerst:


Der Kunst-Sinn

Wie Sie vielleicht wissen, belebt Römerquelle die Sinne. Dass das keine sinnentleerte Behauptung ist, sondern ihr sinnvolle Taten folgen, zeigt unter anderem der Römerquelle Editorial Award. Dabei beurteilt eine Jury Fotostrecken für Modemagazine mit dem Ziel, junge Künstler zu fördern. Sehr sinnvoll, finden wir. Was finden Sie? Mehr Informationen dazu findet man auf alle Fälle unter http://www.editorialaward.at. Und im Übrigen sind wir der Meinung, Kunst gehört viel mehr gefördert.



...und das schönste stand auf der anderen Seite:

Flasche steht unter Druck, seien sie lieb zu ihr.


(Ich habe sie gestreichelt.)

Guten Morgen Monsieur. Geht es dir heute schon besser? Ich frage mich, wieso sie Dich operiert haben... Aber ich bin auch so froh, dass es Dir nicht so schlecht geht. Was wirst Du heute Feines tun? Ich wollte Dir ein kleines Gedicht schreiben, aber ich weiß nicht, ob es gelingt. Der Roman Petrowitsch ist jetzt aus... Oh, ich würde auch gern mit Dir und einem Chamäleon zusammen wohnen... Wenigstens einen Tag lang, einen Traum lang... Denn ich kann mir nicht vorstellen, dass Du länger mit mir zusammen sein möchtest... Aber heute Morgen, da habe ich mir vorgestellt ich kann Dich umarmen, küssen und mit Dir flüstern... Aber ich verstehe gut, wenn Du das nicht willst. Ich weiß ja auch nicht, wieso ich mir das so sehr mit Dir wünsche. Oh, was erzähle ich hier schon wieder? Hier ist Mohn und Gedächtnis für Dich, Monsieur:

http://www.newhouse.at/images/mohn.jpg und http://www.schueler-nachhilfe.org/gedaechtnis.jpg

Hoffentlich hast Du heute viel Freude und gute Gedanken. Ich wünschte wir könnten uns sehen. Bis Morgen (*schmunzel*) !

PS: Gestern habe ich gelesen:
"Liebe und tu, was du willst!"


vom heiligen Augustinus....lalala....

Gute Nacht Monsieur Dichter! Es ist wirklich eine gute Nacht! Hast Du den Sternenhimmel gesehen? Alle Blumen sind noch nass vom Regen...Kennst Du das Gedicht, in welchem "sie" den Regen trinken? Von Monsieur Celan... Das ist auch fein, aber das Corona ist am besten. Ich hoffe so sehr, dass es Dir gut geht. Was Du jetzt wohl gerade tust? Ob wir einmal einen Nachtspaziergang unternehmen werden...? Oh, bestimmt magst Du das nicht... Aber ich habe in meinem Kleiderschrank eine Art grüner Tunika gefunden... wie Madame Gulja! Ich komme der Kasachin also schon näher. Aber bestimmt bin ich die hässliche von den Töchtern... Hauptsache Du bist schön! (Oh, was ist das für eine komische Logik?) Ich finde Dich wunderschön. Ich habe noch nie einen so schönen Monsieur wie Dich gesehen... :wub: ... Oh, vorhin in einem Geschäft stand etwas von "SD-Speicherkarten" und ein Café hieß Peter... Überall sehe ich Dich. Du stehst zwischen den Regalen in der Bücherei, Du sitzt neben mir im Theater, Du kommst mir im Wald entgegen, Du spiegelst Dich im See, Du gehst durch die gelben Flure in der Werkstatt und immer traue ich mich endlich Dir zu erzählen, dass ich seit so langer Zeit verliebt in Dich bin...und immer (in meinen Träumen) bist Du auch in mich verliebt und wir fliegen durch einen schönen Moment lang zusammen. Wenn es schon so ein Glück ist, wenn sich unsere Blicke treffen... Ich kann mir gar nicht ausdenken, was für ein Glück es wäre Dich wirklich zu berühren und zu küssen... Puh... Oh, ich werde nun davon träumen.
(Geht es Dir jetzt schon besser, Monsieur? Möchtest Du eine Mohnblume aus meinem Garten? Möchtest Du einen Kuss? Mm...er muss ja auch nicht von mir sein. Oh, ich bin doch sonst nicht so... Wieso verhalte ich mich Dir gegenüber wie ein kleines Kind? Das ist ja nicht normal... Aber Du bist so anders als alle anderen Monsieurs, die ich kenne. So wunderschön, so geheimnissvoll und so liebevoll. Ich habe das Gefühl nur die falschen Worte für Dich zu kennen. Oh, ich möchte wieder in Deiner Nähe sein. Wann sehen wir uns wieder?

Feine Träume für Dich! (Hat Gott schon auf mich gehört? Ich habe heute in der S-Bahn einem Mann Gummibärchen und zwei Euro geschenkt...hihi... Er hat sich so gefreut. Das war schön. Nun ist Gott dran.)


Gute Nacht schönster Entfernter! Ich hoffe Du hattest einen feinen Tag. Eigentlich wollte ich ja nicht, aber Madame Julia hat mich auf die "Semester-Feier" mitgeschleppt und es war doch ganz spaßig... Madame Strohfluss hat eine Affaire mit Herrn B? Hihi...naja...ich weiß, das ist vollkommen unwichtig, aber ist Herr B nicht zum eigenen Geschlecht hingeneigt? Das geht mich auch alles nichts an, aber man sprach wohl eine halbe Stunde darüber. Also...*seufz*...so richtig kann ich nichts mit diesen freundlichen Menschen anfangen. Ich kann gar nicht erklären wieso... Ich weiß nicht, ob mich das traurig oder gleichgültig stimmen soll. Was denkst Du darüber? Was Du jetzt wohl denkst? Bestimmt träumst Du jetzt etwas, denn es ist kurz nach 3... Ich habe auf meinem kleinen Telefon gesehen, dass kurz nach 2 jemand anrief...Aber es ist nur mein kleiner Wunderglaube, der versichert, dass Du das warst. Ich stelle mir vor ich hätte heute in Deinen süßen Ort fahren dürfen, hätte wieder das Ufer und den Wald gesehen und Dich endlich getroffen. All das Glück und all die Liebe gehen dann auf in meinem Kopf... Wie dumm und hoffnungsvoll das ist, wenn ich so denke... Aber vielleicht gibt es noch Wunder. Ja, wieso nicht? Oh, aber wieso sollte gerade ich so etwas Schönes erleben? Ich glaube nicht Recht daran... Bis jetzt leuchtete das Glück immer nur einen Moment lang auf, bevor es wieder verblasste. Wieso sollte es plötzlich entflammen? Ob es das überhaupt wirklich gibt? Diese erfüllten Momente, von denen ich immer träume? Puh...ich kann es nicht sagen.
Ich habe heute auf diesem Fest andauernd an Dich gedacht und immer wieder fiel mir ein Satz zu Dir ein, aber dann schwieg ich lieber... Naja... Madame Julia meinte auf dem Nachhauseweg, dass es Dir bestimmt gut geht. Ich hoffe sie hat Recht.
Bis bald, Monsieur Peter und hab nur leichte Gedanken. Es wird alles gut!

Juhu! Mein Gedicht ist fertig...mm...aber was, wenn es schlecht ist? Eigentlich soll es auch nur Dir gefallen...Aber was, wenn nicht? Puh... Kannst Du Morgen wieder in die Werkstatt kommen oder geht es Dir noch nicht sooo gut, Monsieur Peter? Ich habe am Freitag wieder frei... Da wollte ich mein letztes Buch abgeben. Ich hoffe sehr, dass ich Dich treffen kann, Monsieur Seiltänzer - (Dann können wir nämlich das Nichts suchen...in der Werkstatt... Aber sowas geschieht sicher nie... Oh, ich wollte ja nicht maulen! Also besser bis später. Ich habe ein feines Gedicht gefunden im Internet. Ich kann es Dir gleich zeigen, wenn Du möchtest... Ich küsse Deine Ohren! (Sie waren lange nicht an der Reihe.)

PS: Gute Nacht Monsieur. Ich habe heute nun doch die "Frau vom Meer" gesehen in "meinem" Theater...hihi... und kam zum Schluss: Du bist Monsieur Arnholm und ich Madame Bolette... Sie gingen zusammen davon am Ende. (Ja, ich weiß, es ist nur ein kleines Märchen.) Aber früher, wenn ich so viel Hoffnung hatte...Was heißt schon früher? Erst vor kurzem, als Du mich angelächelt hast, erst als ich zu diesem Ufer radelte, als der "Klingelfreund" anrief... Als die Dicke meinte es geht Dir gut...Das waren auch Märchenstunden und ich wünsche sie mir zurück. Ich möchte wieder bei Dir sein. Wieso bin ich hier und Du woanders? Ich verstehe das nicht... Wenn ich doch so verliebt in Dich bin...Wieso darf ich nicht bei Dir sein und Dich anschauen...wie vor ein paar Wochen? Ich vermisse Dich so sehr. Ich habe den ganzen Tag und die ganze Nacht nur an Dich gedacht, an Dich in der Vergangenheit, an Dich heute, an Dich Morgen... Ich würde so gern wissen, ob es Dir wieder besser geht und wenn nicht...dann wollte ich Dir Mut machen.

Schau, dieses Gedicht habe ich heute gefunden und mir das kleine Glück mit Dir vorgestellt: http://www.deutsche-liebeslyrik.de/lili22.htm

Schlaf schön + Küsse auf die Regenwolken, die zu Dir ziehen und auf Deinen Mund herab rieseln... (ein komplizierter Umweg, den ich gern umgehen würde...Darf ich? Darf ich?)

Falls das hier irgendwer verfolgt...ich schrieb hier weiter an meiner Diplomarbeit: http://www.blauersalon.net/online-liter ... php?t=5510



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