kein entrinnen
auf deinen lippen
verblaßt das gestern
im fahlen lichtschein
schatten die geister
und du
weißt für diese eine nacht
brennen die zeiger
fesseln dich
flamme und schwert
und er
der aus dem nebelreigen steigt
ergreift deine schaudernde hand
und führt dich den weg
der dunkelnden wasser...
1. Version
auf deinen lippen
verblaßt das gestern
im fahlen schein der lampe
schatten die geister und du
weißt für diese eine nacht
brennen die zeiger
fesseln dich
flamme und schwert
und er
der aus dem nebelreigen steigt
ergreift deine schaudernde hand
und führt dich den weg
der schweigend schwarzen wasser...
Änderungen aufgrund der Hinweise von scal. Danke!
scarlett, 2007
kein entrinnen
hallo scarlett!
schon in der ersten strophe fällt mir "schatten die geister" angenehm auf. dagegen verblassen dann allerdings für mich formulierungen wie "verblasst das gestern".
ganz stark für mich die zweite strophe. auch wenn sie grammatikalisch ein wenig in die irre führen will.
"nebelreigen" liegt mir persönlich nicht so. ich muss an grillparzer denken und schubertsche vertonungen
das ende kommt ein wenig mystisch daher, aber mir gefällts.
lieben gruß: Niko
schon in der ersten strophe fällt mir "schatten die geister" angenehm auf. dagegen verblassen dann allerdings für mich formulierungen wie "verblasst das gestern".
ganz stark für mich die zweite strophe. auch wenn sie grammatikalisch ein wenig in die irre führen will.
"nebelreigen" liegt mir persönlich nicht so. ich muss an grillparzer denken und schubertsche vertonungen
das ende kommt ein wenig mystisch daher, aber mir gefällts.
lieben gruß: Niko
Liebe scarlett,
ich kann nicht behaupten, dass ich die Aussage Deines Textes verstanden habe, ich mutmaße noch und werde wohl öfter lesen müssen. Vor allem die letzten beiden Verse der zweiten Strophe verschließen sich mir noch. Die letzte Strophe scheint mir da schon etwas klarer, aber ich werde mich jetzt trotzdem mit meinen Deutungsversuchen noch zurückhalten.
Dennoch sprechen mich Deine Verse sehr an und vor allem freue ich mich, Dich endlich hier wieder zu lesen!!!
Liebe Grüße
Jürgen
ich kann nicht behaupten, dass ich die Aussage Deines Textes verstanden habe, ich mutmaße noch und werde wohl öfter lesen müssen. Vor allem die letzten beiden Verse der zweiten Strophe verschließen sich mir noch. Die letzte Strophe scheint mir da schon etwas klarer, aber ich werde mich jetzt trotzdem mit meinen Deutungsversuchen noch zurückhalten.
Dennoch sprechen mich Deine Verse sehr an und vor allem freue ich mich, Dich endlich hier wieder zu lesen!!!
Liebe Grüße
Jürgen
Hallo scarlett,
ich bitte um Nachsicht, wenn meine Wortmeldung jetzt nichts Tiefsinniges zu Deinem Gedicht enthält, da es mir ähnlich wie Jürgen und zum Teil Niko ergeht. Die zweite Strophe mag mich noch nicht
Ich wollte eigentlich nur loswerden, dass ich es sehr schön finde, dass Du wieder da bist!
Herzliche Grüße
Herby
ich bitte um Nachsicht, wenn meine Wortmeldung jetzt nichts Tiefsinniges zu Deinem Gedicht enthält, da es mir ähnlich wie Jürgen und zum Teil Niko ergeht. Die zweite Strophe mag mich noch nicht

Ich wollte eigentlich nur loswerden, dass ich es sehr schön finde, dass Du wieder da bist!
Herzliche Grüße
Herby
Liebe scarlett,
schön, dich wieder zu lesen,-)
Dein Gedicht ist wirklich richtig unheimlich. Ja, ich denke auch ans Totenreich. Dass der Geist des früheren Geliebten das LI mit sich nimmt.
Mir gefällt, wie du den Schatten hier zum Verb machst und das "weißt" hier auch anders verwendest.
Nebelreigen könnte man vielleicht durch Nebelschwaden ersetzen?
Saludos
Mucki
schön, dich wieder zu lesen,-)
Dein Gedicht ist wirklich richtig unheimlich. Ja, ich denke auch ans Totenreich. Dass der Geist des früheren Geliebten das LI mit sich nimmt.
Mir gefällt, wie du den Schatten hier zum Verb machst und das "weißt" hier auch anders verwendest.
Nebelreigen könnte man vielleicht durch Nebelschwaden ersetzen?
Saludos
Mucki
Hallo scarlett,
das gefällt mir sehr, die "schwarze" Stimmung ist schön in Szene gesetzt.
Vielleicht überdenkst du das "fahl" in Strophe 1. Das ist (für mich) nicht stark genug.
der aus dem Nebelreigen steigt gefällt mir, erinnert mich an die erste Kurzgeschichte von Stephen King, die ich gelesen hab (Kinder des Mais).
Gruß
reimerle
das gefällt mir sehr, die "schwarze" Stimmung ist schön in Szene gesetzt.
Vielleicht überdenkst du das "fahl" in Strophe 1. Das ist (für mich) nicht stark genug.
der aus dem Nebelreigen steigt gefällt mir, erinnert mich an die erste Kurzgeschichte von Stephen King, die ich gelesen hab (Kinder des Mais).
Gruß
reimerle
Liebe scarlett,
Also gruselig (unheimlich) finde ich dein Gedicht nicht. Eher versunken in den Tiefen und mich erinnern die Bilder an Heine: "Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme" und natürlich, Nietzsche.
Ich grübel mal noch ein wenig, werde dein Gedicht später nocheinmal lesen.
Gruß, Maija
Also gruselig (unheimlich) finde ich dein Gedicht nicht. Eher versunken in den Tiefen und mich erinnern die Bilder an Heine: "Ich bin das Schwert, ich bin die Flamme" und natürlich, Nietzsche.
der schweigend schwarzen wasser...
Ich grübel mal noch ein wenig, werde dein Gedicht später nocheinmal lesen.
Gruß, Maija
Liebe Scarlett,
ich lese das Gedicht nicht schaurig, sondern als ein Gedicht vom Abschied.
Dabei sticht in meinen die 2. Strophe qualitativ heraus und spricht micht am meisten an. Besonders die brennenden zeiger halte ich für ein sehr originelles und mir unbekanntes Bild.
Bei den "nebelreigen" und dem
kommst du mir trotz alliteration ein wenig dicht an Schauergeschichten heran.
Liebe Grüße
Max
ich lese das Gedicht nicht schaurig, sondern als ein Gedicht vom Abschied.
Dabei sticht in meinen die 2. Strophe qualitativ heraus und spricht micht am meisten an. Besonders die brennenden zeiger halte ich für ein sehr originelles und mir unbekanntes Bild.
Bei den "nebelreigen" und dem
schweigend schwarzen wasser
kommst du mir trotz alliteration ein wenig dicht an Schauergeschichten heran.
Liebe Grüße
Max
Max hat geschrieben:ich lese das Gedicht nicht schaurig, sondern als ein Gedicht vom Abschied.
Bei den "nebelreigen" und demschweigend schwarzen wasser
kommst du mir trotz alliteration ein wenig dicht an Schauergeschichten heran.
Liebe Grüße
Max
also doch schaurig, Max?
Also, ich finde es schaurig gut, liebe scarlett,-)
Saludos
Mucki
Einen wunderschönen Sonntagmorgen,
und habt alle lieben Dank für eure Gedanken und Anregungen zu meinem Gedicht.
Ich finde sie sehr interessant, man kann diese Zeilen sicher als etwas Mystisches lesen, als "Schauergeschichte", als etwas, was mit dem Totenreich zu tun hat und doch:
etwas ist außer Acht geblieben, nämlich etwas, was man oft die "Vorstufe" zu Tod usw. nennt, nämlich den Schlaf, den Traum...
Es ging mir um diesen Schwebezustand zwischen Wachsein und Traum, wo sich die Grenzen verwischen zwischen konkret/real (etwa der Schein der Lampe Indiz für Abend/Nacht, sowie das "du weißt") und phantastisch/imaginär/surreal (der Rest), der Moment bevor man endgültig "hinübergleitet" in die manchmal düstere Welt der Träume.
Aber nun zu den einzelnen Aspekten:
"schatten die Geister" --- natürlich ist das eine Verdrehung von geistern die Schatten.
Das können zum einen ganz konkrete Schatten sein, es können aber in dem oben erwähnten Kontext auch die Schatten der Vergangenheit sein, die Erinnerungen, die hochkommen.
Das „fahl“, reimerle, hab ich deswegen gewählt, um zu verdeutlichen, daß selbst der schwache Schein der Lampe ausreicht, um alles Vorherige (das Gestern, was bei Tage klar zu sein scheint) zu verwischen, auszulöschen. Was würdest du dafür als Ersatz vorschlagen?
„du // weißt für diese eine Nacht“ ---- daß diese Schatten, die Vergangenheit, die Erinnerungen, ergänzt um Phantasien die Oberhand gewinnen werden, daß das lyrIch sich ihnen überlassen wird, daß sie es gleichsam mitnehmen werden.
„brennen die Zeiger“ ----- d h die Zeit ist aufgehoben, „zählt“ nicht mehr, ist der Moment, wo sich alles verwischt, wo alles ineinander übergeht. Für diese Zeile gebührt Niko mein Dank, meine „Ur-version“ hatte an dieser Stelle eine zu deutliche Formulierung und kein richtiges Bild. Ich weiß zwar nicht, Niko, ob du dieses Bild so verstanden wissen wolltest, aber für mich hat es 100% gepaßt!
„es fesseln dich“ und „schaudernde Hand“ ---- soll den Gegensatz zwischen Faszination einerseits und Angst/Widerwillen sich fallenzulassen verdeutlichen
„Flamme und Schwert“ ----- kommen sicherlich etwas „martialisch“ daher aber: im Zusammenhang mit einem „er“ – dem große Bedeutung zukommt, (was allein schon an der Setzung abzulesen ist, vielmehr aber noch, dass es ebenso wie die beiden als drittes Subjekt zu „fesseln“ gehört) hatte ich bei diesen Worten an die leidenschaftlichen, "heißen" aber gefährlichen, fast schon destruktiven Elemente der Beziehung gedacht, die ebenso faszinieren wie abstoßen können.
Ihnen überläßt sich das Ich schließlich – im Traum, in der Phantasie kann es das ja tun – geht mit
den Weg „der schweigend schwarzen Wasser“.....
(Hihi.... grade denke ich auch sehr „erotisch“ darüber –)
Der Titel schließlich soll auf das Ausgeliefertsein des Ich in dieser Situation hinweisen.
„Nebelschwaden“ hatte ich auch mal angedacht, Mucki, aber die kamen mir zu bekannt, deswegen wieder verworfen.
So, das wars zunächst mal von meiner Seite.
Euch allen, Niko, Jürgen, Herby, Elsa, Mucki, reimerle, Maija, Max ....
ganz liebe Sonnengrüße,
scarlett
und habt alle lieben Dank für eure Gedanken und Anregungen zu meinem Gedicht.
Ich finde sie sehr interessant, man kann diese Zeilen sicher als etwas Mystisches lesen, als "Schauergeschichte", als etwas, was mit dem Totenreich zu tun hat und doch:
etwas ist außer Acht geblieben, nämlich etwas, was man oft die "Vorstufe" zu Tod usw. nennt, nämlich den Schlaf, den Traum...
Es ging mir um diesen Schwebezustand zwischen Wachsein und Traum, wo sich die Grenzen verwischen zwischen konkret/real (etwa der Schein der Lampe Indiz für Abend/Nacht, sowie das "du weißt") und phantastisch/imaginär/surreal (der Rest), der Moment bevor man endgültig "hinübergleitet" in die manchmal düstere Welt der Träume.
Aber nun zu den einzelnen Aspekten:
"schatten die Geister" --- natürlich ist das eine Verdrehung von geistern die Schatten.
Das können zum einen ganz konkrete Schatten sein, es können aber in dem oben erwähnten Kontext auch die Schatten der Vergangenheit sein, die Erinnerungen, die hochkommen.
Das „fahl“, reimerle, hab ich deswegen gewählt, um zu verdeutlichen, daß selbst der schwache Schein der Lampe ausreicht, um alles Vorherige (das Gestern, was bei Tage klar zu sein scheint) zu verwischen, auszulöschen. Was würdest du dafür als Ersatz vorschlagen?
„du // weißt für diese eine Nacht“ ---- daß diese Schatten, die Vergangenheit, die Erinnerungen, ergänzt um Phantasien die Oberhand gewinnen werden, daß das lyrIch sich ihnen überlassen wird, daß sie es gleichsam mitnehmen werden.
„brennen die Zeiger“ ----- d h die Zeit ist aufgehoben, „zählt“ nicht mehr, ist der Moment, wo sich alles verwischt, wo alles ineinander übergeht. Für diese Zeile gebührt Niko mein Dank, meine „Ur-version“ hatte an dieser Stelle eine zu deutliche Formulierung und kein richtiges Bild. Ich weiß zwar nicht, Niko, ob du dieses Bild so verstanden wissen wolltest, aber für mich hat es 100% gepaßt!
„es fesseln dich“ und „schaudernde Hand“ ---- soll den Gegensatz zwischen Faszination einerseits und Angst/Widerwillen sich fallenzulassen verdeutlichen
„Flamme und Schwert“ ----- kommen sicherlich etwas „martialisch“ daher aber: im Zusammenhang mit einem „er“ – dem große Bedeutung zukommt, (was allein schon an der Setzung abzulesen ist, vielmehr aber noch, dass es ebenso wie die beiden als drittes Subjekt zu „fesseln“ gehört) hatte ich bei diesen Worten an die leidenschaftlichen, "heißen" aber gefährlichen, fast schon destruktiven Elemente der Beziehung gedacht, die ebenso faszinieren wie abstoßen können.
Ihnen überläßt sich das Ich schließlich – im Traum, in der Phantasie kann es das ja tun – geht mit
den Weg „der schweigend schwarzen Wasser“.....
(Hihi.... grade denke ich auch sehr „erotisch“ darüber –)
Der Titel schließlich soll auf das Ausgeliefertsein des Ich in dieser Situation hinweisen.
„Nebelschwaden“ hatte ich auch mal angedacht, Mucki, aber die kamen mir zu bekannt, deswegen wieder verworfen.
So, das wars zunächst mal von meiner Seite.
Euch allen, Niko, Jürgen, Herby, Elsa, Mucki, reimerle, Maija, Max ....
ganz liebe Sonnengrüße,
scarlett
Liebe scarlett,
vielleicht ist die Schlusszeile mit dem
schweigend schwarzen Wasser
ein etwas zu starkes Bild in diesem Zusammenhang.
"der dunkelnden Wasser"
z.b. könnte ich mir als Möglichkeit gut vorstellen.
Vom der Stimmung her und vom Lesefluss aus gesehen wäre eine Alternative zu
im fahlen schein der lampe:
in fahlem Lichtschein
(was ja auf Lampenlicht hinweisen würde).
Nach
weißt
wäre dann ein Zeilenumbruch denkbar.
Statt
ergreift
nur greift ?
Na ja, eine Variante halt. Spannend, deine Zeilen.
Lieben Gruß
Scal
vielleicht ist die Schlusszeile mit dem
schweigend schwarzen Wasser
ein etwas zu starkes Bild in diesem Zusammenhang.
"der dunkelnden Wasser"
z.b. könnte ich mir als Möglichkeit gut vorstellen.
Vom der Stimmung her und vom Lesefluss aus gesehen wäre eine Alternative zu
im fahlen schein der lampe:
in fahlem Lichtschein
(was ja auf Lampenlicht hinweisen würde).
Nach
weißt
wäre dann ein Zeilenumbruch denkbar.
Statt
ergreift
nur greift ?
Na ja, eine Variante halt. Spannend, deine Zeilen.
Lieben Gruß
Scal
Hallo scal,
ja im "fahlen Lichtschein" würde mir gefallen.
Zu den "dunkelnden Wassern" - gefällt mir zwar, aber darüber will ich noch nachdenken, es ist nicht so stark wie meine Variante, hätte aber deutlicheren Bezug zur Nacht, zu den Träumen, die ja auch eigentlich allmählich einsezten, das leistet das Präsenspartizip hier besser. Hmmm.... mal sehen.
Den Zeilenumbruch will ich eigentlich so belassen, wie er jetzt ist.
Eine Frage noch: wo genau siehst du den Unterschied zwischen "greifen" und "ergreifen"?
Liebe Grüße und Danke!
scarlett
ja im "fahlen Lichtschein" würde mir gefallen.
Zu den "dunkelnden Wassern" - gefällt mir zwar, aber darüber will ich noch nachdenken, es ist nicht so stark wie meine Variante, hätte aber deutlicheren Bezug zur Nacht, zu den Träumen, die ja auch eigentlich allmählich einsezten, das leistet das Präsenspartizip hier besser. Hmmm.... mal sehen.
Den Zeilenumbruch will ich eigentlich so belassen, wie er jetzt ist.
Eine Frage noch: wo genau siehst du den Unterschied zwischen "greifen" und "ergreifen"?
Liebe Grüße und Danke!
scarlett
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