Arztbesuch 2007

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Gast

Beitragvon Gast » 29.04.2007, 01:57

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 20.05.2007, 12:55, insgesamt 13-mal geändert.

Gast

Beitragvon Gast » 16.05.2007, 22:36

Entschuldige, liebe Mucki,

das habe ich glatt überlesen, bzw. nicht drauf geachtet, weil die anderen angebotenen Änderungen in diesem Textteil nicht zu meiner Intention passten.
Mich kannst du auch mehrmals hinweisen, wenn di etwas ins Auge sticht, bitte, ich bin manchmal flüchtig.

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.05.2007, 23:16

Macht ja nichts, Gerda,
ich dachte mir schon, dass es unter den anderen Anmerkungen von mir untergegangen war.
Saludos
Mucki

Max

Beitragvon Max » 17.05.2007, 12:51

Liebe Gerda,

erst jetzt sehe ich die überarbeitet Version. Einiges funktioniert wirklich besser als in der Urfassung.

Hieran stoße ich mich (oh, ich sollte schnell sagen: keine neuen Komms gelesen, also falls es doppelt auffällt, ist es meine Schuld) nach wie vor:

Sie bittet mich, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort vertreibe mir die Zeit mit Lesen. Nein, nicht mit den dort herumliegenden üblichen Lesezirkelmagazinen, dafür ist mir die Wartezeit zu kostbar. Die neueste Ausgabe des „Spiegel“ habe ich dabei, und beginne im Kulturteil zu lesen, schweife aber immer wieder ab [...]


Dass es nun der Spiegel ist, statt eines dicken Schmöker tut nichts zur Sache. Man fragt sich (also ich, als Leser, frage mich) unwillkürlich, was uns denn die Autorin oder Protagonistin da vermitteln möchte. Und ich kann nicht anders als zu lesen: Ich lese diese Praxisblättchen nicht, ich lese "Spiegel" und es fehlt eigentlich nur "auf altgriechisch und rückwärst".

Liebe Grüße
Max

Gast

Beitragvon Gast » 17.05.2007, 13:29

Lieber Max,

danke für die nochnmalig Rückmeldung.

wenn du weiter liest, steht da auch, dass der Protagonistin die Zeit zu schade ist, diese mit dem Schmökern dieser Blätter zu vertrödeln.
Hier fließt das Autorenich ein, dass sich nur im Notfall der Lektüre solcher Blätter hingibt :rolleyes:
Solltest du meinen, dass es keinen Unterschied zwischen dem Lesen des "Spiegel" und "Altgriechisch Rückwärts" gibt so hast du natürlich Recht.

Dann möchte ich halt, (in deinem Sinn gelesen) dass die Protagonistin, dem Ausdruck verleiht, dass diese Blättchen unter ihrem Niveau sind, was ich nicht weiter schlimm finde, ob interessant oder notwendig für die Geschichte, meine Güte ... ;-) es sind zwei Sätze, die auch widerspiegeln, dass die Protagonisten eine Kunstinterssierte ist .
(@ vermissende Sensibliltät des Herrn Dr. Hett im weiteren Verlauf, der Leser hat eine Vorstellung davon, dass da kein robuste Sportsfrau erzählt)

Liebe Grüße
Gerda

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 17.05.2007, 13:36

Hallo,

da stimme ich Max zu.

apropos ... "Der Spiegel" gehört mit zu den "üblichen Lesezirkelmagazinen", oder? Insofern sehe ich -- rein von der Logik her -- keinen Gegensatz.

Salute

Pjotr



Edit: Hallo Gerda, ich hatte Deinen Beitrag von 13:29 noch nicht auf dem Schirm.
Zuletzt geändert von Pjotr am 17.05.2007, 13:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 17.05.2007, 13:39

Hallo,
sollte ich eine Stelle an dem text bemängeln - wärs auch diese. Vor allem doch, weild er Spiegel auch in diesne Lesezirkeln ausliegt, oder? Und so hohe Lektüre ist das für mich ehrlich gegsat auch nicht.

Ich finde die Wirkung auch unangenehm - und der erzielte Effekt (positive Kennzeichnung des lyr. Ich) setzt nicht ein.

ich würde das einfach weglassen. Oder die Prot einfach nur die vorhandene Lektüre bemängeln lassen.

Liebe grüße,
Lisa

edit. ups sorry Pjotr..gleicher Gedanke
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 17.05.2007, 13:48

Liebe Gerda,

wenn du weiter liest, steht da auch, dass der Protagonistin die Zeit zu schade ist, diese mit dem Schmökern dieser Blätter zu vertrödeln.


jo, das habe ich auch so verstanden, aber das hat für die Geschichte keinerlei Funktion und dient nur der Abgrenzung des lar. oder Auorenichs von den Klatschehftlesern (das wäre aber nur dann sinnvoll, wenn diese von Ärzten auch besser bedient würden).

es sind zwei Sätze, die auch widerspiegeln, dass die Protagonisten eine Kunstinterssierte ist .



Ja, aber das ist für die Geschichte genauso nutzlos zu wissen. Die Kunst einer Glosse besteht u.a. auch in der Zuspitzung. Die Sensibilität, die Du vielleicht schildern möchtest, wird in meinen Augen zur Eitelkeit.

Liebe Grüße


max

PS: Den Satz verstehe ich nicht:
Solltest du meinen, dass es keinen Unterschied zwischen dem Lesen des "Spiegel" und "Altgriechisch Rückwärts" gibt so hast du natürlich Recht.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 17.05.2007, 16:09

Liebe Gerda,

ich würde diesen Satz mit dem "Spiegel" einfach abkürzen und schreiben: Ich vertreibe mir die Wartezeit und lese im Kulturteil des Spiegel.
So ist die "vermeintliche" Eitelkeit draußen, auch wenn ich da, ehrlich gesagt, keine sehe. LI sieht es halt so und fertig. Nur das "Dafür ist die mir Wartezeit zu kostbar" würde ich ganz rausnehmen.
Saludos
Mucki

Gast

Beitragvon Gast » 18.05.2007, 01:36

Liebe Lisa, lieber Pjotr und lieber Max,

danke euch Dreien für die Wortmeldungen.

ich ändere "Spiegel" in "Kultur-Spiegel".
(Den gibt es nur monatlich für Abonnenten)

Pjotr du hast Recht damit,
1. dass der "Spiegel" an und für sich nichts Besonderes ist, aber sicher hebt er sich gegenüber beispielsweise der "Frau im Spiegel" doch ab, oder? ;-)
2. dass der Spiegel inzwischen auch bei Ärzten (vielleicht nicht bei allen) ausliegt.

Max, du hast den Vergleich gezogen zwischen Spiegelleser und Altgriechisch - der natürlich hinkt - aber ich wollte dich damit einfach ein wenig "hoch" nehmen ;-) verzeih.

Ich empfinde mich, dann allerdings gern als eitel, wenn es für Eitelkeit ausreicht, dass ich keine der üblichen Blättchen lese. (Das habe ich der Icherzählerin einfach mal gegönnt in dieser Meinungsäußerung)

Lisa, ja, nun habe ich geändert s. o. :smile:


Liebe Mucki,

danke auch für deine nochmalige Hilfe. :smile:

So sieht für der Kompromiss aus, mit dem ihr hoffentlich auch leben könnt:

Für die üblichen Lesezirkelmagazine ist mir die Wartezeit zu kostbar. Ich habe die neueste Ausgabe des „Kultur-Spiegel“ dabei, beginne zu lesen, usw.


Nachtgrüße an euch alle
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 18.05.2007, 09:08

Liebe Gerda,

Ich hatte kein Problem mit der "Überheblichkeit" der Protag, dass sie die miesen Blättchen im Wartezimmer nicht lesen mag.
Warum sollte sie sich nicht abheben von anderen? Es macht sie persönlicher. Sie ist ein intellektueller Chara, aber eben deswegen oder dennoch (!) [und das gefällt mir an ihr] dem System hilflos gegenüber. So las ich es.

Lieben Gruß
ELsa
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Gast

Beitragvon Gast » 18.05.2007, 12:14

Liebe Elsa,

danke für die Zustimmung, deshab habe ich auch den Satz nur etwas geändert,
Ich wollte ein wenig vom Wesen der Protag. zeigen, die ansonsten nur über ihre Unsicherheit dem"System" gegenüber beschrieben ist.

Liebe Grüße
Gerda

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 18.05.2007, 12:21

Liebe Gerda,

genau! Intellekt schützt ja nicht vor Unsicherheit, ich glaube sogar, ein "handfester" Mensch, der nicht so schöngeistig ist, schafft es leichter, sich zu wehren.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 18.05.2007, 13:54

Liebe Gerda,

Gerda Jäger hat geschrieben:Max, du hast den Vergleich gezogen zwischen Spiegelleser und Altgriechisch - der natürlich hinkt - aber ich wollte dich damit einfach ein wenig "hoch" nehmen ;-) verzeih.


ich habe keinen Vergleich gezogen, sondern gesagt: Zu dem: "ich lese den Spiegel - den Kulturteil" fehlte mir nur der Nachsatz "und das auf Altgriechisch und rückwärts" ...

Gerda Jäger hat geschrieben:Ich empfinde mich, dann allerdings gern als eitel, wenn es für Eitelkeit ausreicht, dass ich keine der üblichen Blättchen lese. (Das habe ich der Icherzählerin einfach mal gegönnt in dieser Meinungsäußerung)


Ich rede hier nicht dem Lesen von drittklassigen Illustrierten das Wort - auch ich lese nicht Frau im Spiegel, esse nicht Holländsich und trinke keinen Rotwein für 2,50 € - aber das muss ich nicht jederzeit bekanntgeben. Letzteres its es, was mich stört.

Liebe Grüße
Max

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 18.05.2007, 16:22

Hallo Gerda,

was ich beim Lesen empfinde, hat Max genau auf den Punkt gebracht. -- Ich kann aber auch nachvollziehen, was Du und Elsa meinen. Dadurch ist mir gerade folgendes eingefallen:

Vielleicht liegt es am Timing, warum dieser Satz auf mich mehr störend-eitel als sympathisch-eitel wirkt: Am Anfang der Geschichte ist die Frau noch nicht erniedrigt, sie steht auf Augenhöhe mit ihrer normalen Umwelt. In der zweiten Hälfte hingegen sinkt ihre Würde. Wäre so ein vermeintlich eitler Satz in der zweiten Hälfte platziert, also dort, wo die Frau entwürdigt ist und "nach oben" kämpft, würde er wahrscheinlich nicht eitel wirken; er stünde in einem ganz anderen Kontext. Was aber nicht heißen soll, dass der Satz nach hinten verschoben werden sollte, das wäre natürlich Quatsch. Ich wollte nur auf eine mögliche Ursache hinweisen, nämlich, dass das Problem vielleicht nicht an der Formulierung liegt, sondern am Timing.

Die Ansicht, dass die Wartezeit kostbar ist, verstärkt jene "Eitelkeit", meine ich. Vielleicht ist sogar gerade dieser Satz der eigentliche Auslöser, weniger jener Satz mit dem "Kulturspiegel". Ich sehe in dem Wartezeit-Satz außerdem ein technisches Problem: Wartezeit ist nur dann kostbar, wenn damit die Zeit per se gemeint ist; wenn hingegen das Warten per se gemeint ist, so handelt es sich um etwas unangenehmes, wertloses. Ich finde, der Lesefluss wird gehemmt, weil die Doppelbedeutung "Wartezeit" erst sortiert werden muss. Ich würde, wie Mucki, den Satz streichen; sein Zweck hinsichtlich Charakterbeschreibung erfüllt sich meines Erachtens ohnehin in seinem Nachfolgesatz.


Salute

Pjotr


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