Arztbesuch 2007

Bereich für Erzähl- und Sachprosa, also etwa Kurzgeschichten, Erzählungen, Romankapitel, Essays, Kritiken, Artikel, Glossen, Kolumnen, Satiren, Phantastisches oder Fabeln
Gast

Beitragvon Gast » 29.04.2007, 01:57

Bei der Accountlöschung bat die Autorin darum, dass ihre Texte gelöscht werden. Dieser Bitte kommt die Administration nach.
Zuletzt geändert von Gast am 20.05.2007, 12:55, insgesamt 13-mal geändert.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.05.2007, 23:41

@ Empfang: Ich kenne durch die Bank freundliche Arzthelferinnen. Ich will da auch nicht in die eine oder andere Richtung einsteigen.
@ Volle Wartezimmer:
Klar waren die Wartezimmer früher immer voll. Weil jeder wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rannte.
Das hat sich gewaltig geänderet, seit die Krankenkassen Leistungen für diverse Wehwehchen nicht mehr übernehmen.


Da kann ich dich nur beneiden, Gerda. Ich kenne es genau andersherum. Total genervte, sogar richtig ätzende Arzthelferinnen, bei denen mir gleich die Laune verdorben wird. Und extrem! gefüllte Sprechzimmer. Da hat sich in meiner Erfahrung überhaupts nichts geändert, leider. Im Gegenteil, es ist sogar schlimmer geworden. Aber das ist anscheinend nur meine Erfahrung.
Saludos
Mucki

Maija

Beitragvon Maija » 04.05.2007, 11:23

Liebe Gerda,

Deine Zeilen gerne gelesen und es kamen gleich Erinnerungen in mir hoch. Geteiltes Leid ist halbes Leid. :drück:
Durch solche Erfahrungen fand ich zur Literatur.(s. Nietzsche - Schmerz)
Aus deinem Text spüre ich eine kleine Kritik an die "Weißkittel" heraus, die aber auch in diesem System zum Teil gefangen sind.

Gruß, Maija

Charly

Beitragvon Charly » 06.05.2007, 14:05

Hallo Gerda,
ich habe mich eben dazu entschlossen, mich unbeliebt bei dir zu machen - unabhängig was die anderen dazu sagen werden.

Deine neue Version ist Themen bezogener, keine Frage.
Aber der Text zieht sich. Er ist schlicht weg langweilig. Was du erzählst ist alltäglich. Der Versuch Spitzen hineinzubringen greift nicht.
Du gehst einfach nicht weit genug.
Die von dir verwendete Sprache, das Stilmittel mit dem du die Geschichte bringst, erzählst, ist nicht im Stande den Leser zu fesseln. Du plauderst. Das ist alles.
Warum bettest du nicht alles in ein Klatschgespräch ein?
Ein Kaffeekränzchen?
Oder überziehst das Ganze so, dass die Sprache, die Formulierungen, Biss und Bissigkeit weiterlesen lassen.
So, wie die Geschichte momentan da steht, reicht es noch nicht einmal auf eine Pointe hin zu arbeiten. Es ist kein Spannungsbogen vorhanden. Es ist nur Erkennen.
Lass doch die Protagonistin Konsequenzen aus diesem Arztbesuch ziehen. Etwas total verrücktes machen.

Die Idee ist fabelhaft. Daraus kann etwas gemacht werden. Zum Beispiel eine Satire.

Gast

Beitragvon Gast » 08.05.2007, 17:35

Liebe Maja,

danke dir für deine verständnissinnigen Worte. :smile:

Liebe Grüße
Gerda

(Gleich mal schnell wieder beim MoE einklinken)

Lieber Charly,

um dich bei mir unbeliebt dzu machen, müsstest du schon ein wenig mehr tun, als einen meiner Texte"langweilig" zu finden. ;-)
Erst Mal danke ich dir für die nochmalige Stellungnahme.
Bitte entschuldige, wenn ich derzeit nicht darauf eingehen kann.

Ich brauche im Moment für andere Teste, die mich intensiv gedanklich beschäftigen (gefangen nehmen) meine kreative Kraft.

Ich komme sobald ich kann an den Ort deiner Kritik zurück.
Vielleicht hat sich bis dahin sogar meine Einstellung zu diesem Text geändert, denn derzeit ... s. o.

Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 09.05.2007, 10:19

Hallo Gerda,

die überarbeitete Fassung ist für mein Lesen nciht wesentlich verbessert.

Ich kopier dir hier mal eine Überarbeitung rein - ohne Satire, sondern nur im Hinblick auf die unsichere, schüchterne Patientin. Wenn du die Änderungen nachverfolgen willst, schicke ich dir gerne die Datei. Dafür bräuchte ich per PN deine Mail-Adresse. Wenn dir das gar nichts bringt, hab ich umsonst gearbeitet - aber das ist dann eben mein Pech.

Titelvorschlag: Gesundheitsreform beim Orthopäden

„Sie haben ihre Versicherungskarte dabei?“, fragt mich die Sprechstundenhilfe am Empfang.
Ich nicke und ziehe die Karte aus meiner Tasche und reiche sie über den Tresen. Sie bittet mich, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Ich hole mein Buch hervor, aber ich bin zu nervös zum Lesen. Patienten kommen und gehen, und ich versuche zu erraten, was sie „haben“. Manchmal ist es einfach. Müsste ich bei mir selbst raten, würde ich denken, die simuliert. Ich werde noch nervöser.
„Was soll ich dem Arzt erzählen?“, frage ich mich fieberhaft. Als hätte ich nichts. Als ginge es mir gut. Sollte ich mir schnell noch meine Fragen aufschreiben?
Doch da werde ich schon aufgerufen. Es geht schneller, als ich dachte.

Schon als Dr. Hett mir die Hand reicht, wendet er sich wieder ab. Ich bekomme das dringende Gefühl mich beeilen zu müssen.
„Weswegen sind sie denn heute hier?“, fragt er. (Ich war vorher noch nie bei ihm.) Etwas hastig nenne ich die Bereiche meines Körpers, in denen ich Schmerzen habe - von der Halswirbelsäule über die gesamte linke Körperrückseite bis hinunter zum Kreuzdarmbeingelenk. Die Schmerzen sind ziemlich stark, aber ich schäme mich, weil man sie nicht sieht.

Ich gehe nicht gern zu Ärzten, weil ich immer befürchte, ihnen die Zeit zu stehlen, aber nun wäre ich doch froh gewesen, wenn der Doktor mir ein klein wenig mehr Zeit zugestanden hätte; wenn er gefragt hätte, seit wann die Schmerzen so stark sind, ob ich überhaupt schon mal an der Wirbelsäule Probleme hatte, und ob ich schon Erfahrung hätte mit Behandlungsmethoden.

Aber all diese Informationen braucht der Doktor offenbar nicht, um seine Diagnose zu stellen. Im Eiltempo werde ich untersucht [hier ist ausnahmsweise das Passiv passend ,-)] , bekomme unverständliche Fachausdrücke und Zahlen an meinem Ohr vorbei in ein winziges Diktiergerät genuschelt. Dann werde ich geröngt, während der Doktor einen anderen Patienten abfertigt, bevor er einen Blick auf die Röntgenbilder wirft.
„Sie könnten noch alles Mögliche machen bei Ihrer Kondition“, sagt er kurz.
Ich schäme mich, obwohl ich doch eigentlich stolz sein könnte, denke ich verwundert, über meine „Kondition“, die dieser Doktor so hellseherisch erkannt hat. Ich schäme mich, weil er mich offensichtlich als eine Patientin betrachtet, die seine Hilfe nicht nötig hat
„Aber Ihre Knochen sind halt alt“, meint er noch, "da müssen Sie sich nicht wundern, wenn Sie bei Überlastung weh tun."
Nun habe ich keine weiteren Fragen: Wenn es mit dem Alter zusammenhängt, muss ich mich abfinden. Ich traue mich nicht, nach einem Rezept für Krankengymnastik zu fragen, sondern fühle mich schuldig. Meine Schmerzen sind zu unbedeutend für den Dotkor.
Ich bin kein Ernstfall.
Ich möchte das Budget nicht unnötig belasten.
„Gehen Sie zur Wirbelsäulengymnastik“, rät er noch murmelnd, „oder schwimmen Sie! Zweimal in der Woche - aber nur Rückenschwimmen!“
Von der Chlorwasserallergie weiß er ja nichts.
Die Sprechstundenhilfe reicht mir zum Abschied zwei Rezepte: den Rat, Zugluft zu vermeiden und meinen Rücken warm zu halten – und eine Liste mit sechs Buchtiteln zum Thema Wirbelsäule.
Ich bedanke mich.
Es geht ganz schön ins Geld, wenn man nicht krank sein darf.

Gast

Beitragvon Gast » 11.05.2007, 03:50

Liebe Klara,

herzlichen Dank für deine Arbeit am Text.
Vergleichen kann ich bei dem relativ kurzen Text auch so, ich glaube ich kann ihn fast auswendig inzwischen, ;-) um zu sehen was du mit ihm so gemacht hast.

Wir lesen uns.

Liebe Grüße
Gerda

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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 15.05.2007, 09:55

Hallo liebe Gerda.

So: Da ich ja wie immer als Kolumnen-Scout auf leisen Sohlen unterwegs bin, möchte ich mich jetzt mal deinem Textchen widmen. Ich mach's dir mal in gewohnter Manier, also zunächst orthografisch:


Arztbesuch 2007

„Sie haben Ihre Versicherungskarte dabei?“, fragt mich die Sprechstundenhilfe am Empfang.
Indem ich antworte: „Ja, Moment, hier, bitte“, ziehe ich die Karte aus meiner Tasche, und gebe sie der jungen, (Komma) freundlichen Frau in der orthopädischen Praxis. Sie bittet mich, im Wartezimmer Platz zu nehmen. Dort vertreibe mir die Zeit mit Lesen. Nein, nicht mit den dort herumliegenden, (Komma) üblichen Lesezirkelmagazinen; dafür ist mir die Wartezeit zu kostbar. Die neueste Ausgabe des „Spiegel“ habe ich dabei, und beginne im Kulturteil zu lesen, schweife aber immer wieder ab, wenn Patienten das Wartezimmer verlassen oder neue hereinkommen.
„Was soll ich dem Arzt, bei dem ich zum ersten Mal bin, erzählen?“, geht mir durch den Kopf. „Soll ich mir schon mal eine Reihenfolge überlegen, damit es schnell geht? Mist, warum kann ich mich nicht konzentrieren?“
Doch da werde ich schon aufgerufen. Das geht aber überraschend fix hier.

Schon als Dr. Hett mir die Hand reicht, habe ich das Gefühl, (Komma) mich beeilen zu müssen.
„Weswegen sind sie denn heute hier her gekommen?“, fragt er. (Wieso heute? Ich war doch vorher noch nie bei ihm.) Schnell benenne ich gezielt jene Bereiche meines Körpers, angefangen von der Halswirbelsäule über die gesamte linke Körperrückseite bis hinunter zum Kreuzdarmbeingelenk, in denen die Schmerzen auftreten.

Ich halte mich zwar ohnehin nicht gern lange bei Ärzten auf, denn ich will ihnen nicht die Zeit stehlen, die sie nach der Gesundheitsreform noch dringender als zuvor für die Behandlung ihrer Privatpatienten brauchen; allerdings hätte ich Dr. Hett gern erzählt, seit wann ich die akuten Beschwerden habe und auch wann ich überhaupt das erste Mal wegen diverser Wirbelsäulenprobleme behandelt wurde. Ebenso, dass diese oder jene Anwendung mehr oder weniger erfolgreich gewesen ist (war?).

Aber das scheint er alles nicht wissen zu müssen, denn er fragt wenig, untersucht mich im Eiltempo, (Komma) und nuschelt für mich nicht zu verstehende Fachausdrücke und Nummern in ein winziges Diktiergerät. Dann gehts ab zum Röntgen. Eine Assistentin übernimmt. Dauerte das Ganze bislang höchstens zehn Minuten, kommen für die Röntgenaufnahmen jetzt noch einmal fünf hinzu. Eine Zeit in der Dr. Hett (Komma weg) (wie ökonomisch) bereits einen anderen Patienten abfertigt. Mir erklärt er nach kurzem Blick auf die Bilder: „Auf Grund Ihrer Kondition könnten Sie noch alles Mögliche machen“,
(„Woran mag er erkennen, dass ich Kondition - wofür auch immer - habe?“, denke ich erstaunt).
„aber Ihre Knochen sind halt alt, da ist es kein Wunder, dass sie beginnen zu schmerzen, wenn Sie ihnen zu viel abverlangen“.
(Was meint er mit dem „zu viel“, wonach bemisst er das?)

Jedenfalls ist es eine völlig neue Erkenntnis, zu der ich ohne Herrn Dr. Hetts eingehende Anamnese, sowie der zeitaufwändigen Untersuchung einschließlich der Röntgenaufnahme, nicht gelangt wäre. Meine Knochen sind alt! Da habe ich natürlich keine weiteren Fragen; wenn es mit dem Alter zusammenhängt, muss ich mich abfinden.

Nein, ich schaffe es nicht ihm zu sagen, dass ich das alles wisse, aber gekommen sei, damit er mir eine Behandlung beim Physiotherapeuten verordnet. Ich nicke nur und fühle mich schuldig, dass ich mit Lappalien (kein Komma) (die mich nachts nicht schlafen lassen und die mir die Tage vergällen) Herrn Dr. Hetts Zeit gestohlen habe. Als er hinausgeht, liest er schon in einer anderen Krankenakte, murmelt etwas von Wirbelsäulengymnastik im örtlichen Sportverein und dass ich (kein Komma) (von der Chlorwasserallergie weiß er nichts, wie auch) zweimal wöchentlich zum Rückenschwimmen gehen solle.

Wie gesagt, ich habe nicht danach gefragt, ob er mir vielleicht Massagen oder Krankengymnastik verordnen würde. Es wäre mir vorgekommen, (Komma) als hätte ich von ihm etwas verlangt, wofür er persönlich würde bezahlen müssen oder zur Verantwortung gezogen werden. Wo kämen wir wohl hin, wenn jeder, der so wie ich, ständig zu viel vor dem Bildschirm sitzt, weder zur Wirbelsäulengymnastik geht noch zum Schwimmen, aber joggt, (sehr böse für den Rücken) etwas Derartiges verlangen würde? Gespart werden soll, und ich bin bereit Opfer zu bringen, auf dass es den Ärzten weiterhin gut gehe, damit sie mir im Ernstfall helfen können. Ein Facharzt hat nun einmal nur ein bestimmtes monatliches Kontingent für kassenärztliche Verordnungen. Dafür habe ich Verständnis. Spätestens, seit_dem ich unsere Gesundheitsministerin davon habe sprechen hören, dass schon viele Menschen bereit seien, sich ihre Gesundheit zum Wohle der Solidargemeinschaft privat etwas kosten zu lassen, erfüllt mich tatsächlich manchmal dieses „Gemeinsam-sind-wir-stark“-(Bindestrich)Gefühl. Denn sie hat auch versichert, dass niemand zu fürchten brauche, die notwendige ärztliche Versorgung nicht zu erhalten.

Meine Versorgung sieht wie folgt aus, ich bekomme beim Empfang überraschend doch zwei Rezepte.
Rezept 1: Zugluft vermeiden, Nacken immer warm halten, entweder einen leichten Schal umlegen (auch nachts) oder Rollkragenpullover tragen, mehrmals täglich eine Wärmeflasche auflegen, im Sanitätshaus ein Nackenstützkissen kaufen.
Rezept 2 enthält dann die Nennung von 6 Buchtiteln, die sich alle mit der Wirbelsäule beschäftigen, einschließlich der ISBN-Nummern und der Preise.

So werde ich mit den notwendigen Einkäufen im Sanitätshaus und in der Buchhandlung (kein Komma) einen Beitrag zur Umsatzsteigerung des örtlichen Einzelhandels leisten.
Der Mitgliedsbeitrag für den Sportverein - zusammen dem Betrag für den Erwerb der Jahreskarte fürs Schwimmbad - (Einschub?) werden dazu führen, dass ich mir nicht nur meine Gesundheit etwas kosten lasse. Es fließt darüber hinaus Geld in die Kassen des Turn- und Schwimmvereins, mein Beitrag fürs Gemeinwohl.

Der Gedanke, dass ich krank bin und deshalb eine entsprechende Behandlung benötige, hat sich verflüchtigt.



Soweit zu den kleinen Fehlerchen (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Die Kommasetzung (dank dieser Korrektur hier musste ich mal wieder im 'Wahrig Zeichensetzung' blättern und bin schon wieder auf mir Unbekanntes gestoßen) ist aber auch wirklich eine heikle Sache. Ich hoffe Komma dass ich alles richtig angemerkt habe Punkt

Interessant fand ich die auch mir bisher unbekannte Unterscheidung zwischen gleichrangigen und ungleichrangigen Beifügungen (Parataxe/Hypotaxe, hallo Carl :o), und der in der Regel noch enthaltenen Ausnahmen.

Während zum Beispiel "...freundlichen jungen Frau" ohne Komma auskäme, da es sich um einen häufig auftretenden Gesamtbegriff handelt (junge Frau), muss es in deinem Fall der Umkehrung "..jungen, freundlichen Frau" nämlich gesetzt werden, da die Beifügungen in diesem Fall zur Parataxe degenerieren. Ich bin heil froh, dass ich Deutsch nicht als Fremdsprache lernen muss :o)

Zum Inhalt:
Der Text ist in sich rund und erfreulich unholperig (dank korrekter Bezüge, du weißt schon :o)) geschrieben. Die etwas zarte Überzeichnung könnte nach meinem Geschmack noch vertieft werden - möglicherweise durch etwas schärferen Wortwitz; das ist aber sicherlich Geschmackssache und tut nicht unbedingt Not. Ich merke, dass du hier tüchtig gearbeitet hast, und stelle ebenso eine deutliche Verbesserung gegenüber früheren Versuchen fest.

Insofern wäre ich glatt geneigt, nach letzter Korrektur deinen 'Arztbesuch' für die nächste Sonntagskolumne zu empfehlen. Natürlich nur, wenn du nix dagegen hast :o)

Schönen Gruß,
Tom.
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Gast

Beitragvon Gast » 15.05.2007, 21:28

Lieber Tom,

danke dir fürs Korrekturlesen. Das allermeiste kann ich so übernehmen.
Ja die lieben Kommata, trallala.

Ich habe irgend etwas in Erinnerung, dass man bei einer Attributaufzählung nur dann ein Komma zwischen die einzelenen Glieder der Aufzählung setzt, wenn man statt des Kommas ein "und" einsetzen kann
Deswegen habe ich zwischen "herumliegenden üblichen" nämlich keines gesetzt. ( auch jetzt nicht). Im Gegensatz dazu, die Stelle: "die junge, freundliche Frau", an der ich geschlampt habe.


Auf (bes.) Kriegsfuß lebe ich offenbar insbsondere mit den Kommata bei eingeklammerten Einschüben. ;-)

„Gemeinsam-sind-wir-stark-Gefühl“.

Ich hoffe, dass dies jetzt so in Ordnung ist, denn mir käme es komisch vor, das beendende Anführungszeichen vor "Gefühl" zu setzen.

Die korrigierte Version stelle ich oben ein.

Gut, wenn du meinst, kann Lisa den Text gern für die Kolumne haben.

Liebe Grüße
Gerda

Gast

Beitragvon Gast » 15.05.2007, 21:37

Liebe Klara,

wie du jetzt erlesen kannst, habe ich mich entschieden meinen Text so zu lassen, wie er meiner Intention entspricht.
Ich möchte mich bei dir noch einmal ganz herzlich bedanken. Es tut mir auch Leid, dass du dir die ganz Arbeit gemacht hast. :neutral:
Wäre ich deinen Vorschlägen gefolgt, dann hätte ich am Enden einen "Klara-Text" gehabt, will mir scheinen.
Weißt du, ich kann mir durchaus vorstellen, dass du zu diesem Thema selbst einen Stoff verarbeitest, der dann eben deine Note hat. :smile:

Liebe Grüße
Gerda

Klara
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Beitragvon Klara » 15.05.2007, 21:47

Hallo Gerda,

dir braucht nichts Leid zu tun. Ich wollte gar nicht, dass du meinen Text übernimmst. Ich wollte nur, ohne viele Worte zu machen, textintern zeigen, wo dein Prosaschreiben meiner bescheidenen Meinung nach mehr Schliff vertragen kann. Und weil ich zu faul war, den Beispiele zeigenden Lehrer zu machen, ich aber den Eindruck hatte, du würdest gern etwas dazu hören, habe ich sozusagen redigiert.

Wenn es jemandem Leid tun müsste, dann mir :confused:

Herzlich
Klara

aram
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Beitragvon aram » 15.05.2007, 22:21

liebe gerda,

ich kann den text flüssig lesen und wünsche ihn mir nicht "spektakulärer".

satz zwei stellte eine ziemliche hürde für mich dar: "indem ich antworte, ziehe ich meine karte aus der tasche"
- indem? - falls ich nicht der einzige bin, der das als schlechtes deutsch empfindet, würde ich korrigieren -
z.b. indem (:_) du "indem" durch "während" ersetzt oder überhaupt etwas weniger kompliziert formulierst, etwa:
ich krame die karte mit den worten: "ja, moment, hier, bitte" aus meiner tasche und überreiche sie (...)

zwar kann ich auch die stimmen verstehen, die die ausführlichkeit, mit der du solche einfachen dinge schilderst (hier zwei mal direkte rede für eine standarderöffnung am empang) nicht besonders unterhaltsam finden, aber mir gefällt dieses verweilen beim alltäglichen, das dokumentarische deiner schilderung. am stil ließe sich m.e. noch etwas feilen.

gern gelesen
aram
Zuletzt geändert von aram am 15.05.2007, 22:27, insgesamt 1-mal geändert.
there is a crack in everything, that's how the light gets in
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Thomas Milser
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Beitragvon Thomas Milser » 15.05.2007, 22:25

Jaja, Gerda, die Kommas.

Wie gesagt, der Wahrig macht mich des Öfteren stutzen bzw. innehalten. Ich trau mich kaum, meine eigenen Texte dahingehend zu untersuchen ...

Ich les am besten erstmal zehn Jahre lang Grammatik, bevor ich wieder was veröffentliche...

Deswegen ist Rezensieren auch dankbarer als selbst zu schreiben... Es stellt keinen Anspruch an Vollständigkeit und erschöpfende Richtigkeit :o))))

Guats Nächtle,
Tom..
Menschheit, Du hattest von Anfang an nicht das Zeug dazu... (Charles Bukowski)

Gast

Beitragvon Gast » 16.05.2007, 19:04

Lieber aram,

vielen Dank für dein Lesen und den Einwand hinsichtlich des Satzes:

Indem ich antworte: „Ja, Moment, hier, bitte“, ziehe ich die Karte aus meiner Tasche, und gebe sie der jungen, freundlichen Frau in der orthopädischen Praxis.

Als die Geschichte fertig war, dachte ich zunbächst,: "Bisschen komisch der Satz, aber naja ...".
Später vergaß ich, weiter darüber nachzudenken. Da bis zu deinem Einwand keiner der anderen Kommentatoren Anstoß nahm, blieb der Satz dann auch so.
Nun werde ich deine Anregung übernehmen und umstellen, damit diese Klippe beseitigt ist.

Was den Stil angeht, so sehe ich bei dieser Geschichte nicht unbedingt die Notwendigkeit, weiter zu feilen. Nicht, dass man es nicht könnte, nur
für mich ist die Geschichte so, wie ich sie haben möchte.

Die Kommentare verhallen dennoch nicht wie Schall und Rauch,


das möchte ich auch dir, liebe Klara zurufen.

dir, lieber Charly,
ebenso.

nun bleibt diese Geschichte so wie sie ist und wie ich sie von Beginn an intendiert hatte.

Hallo Tom, jetzt ändere ich noch den Satz Nr. 2, der aram zu Recht aufgestoßen ist. Dann sollte es gut sein.
Sprich, das was ich umgehend poste, ist die aktuelle, endgültige Fassung.

Euch allen einen angenehmen Feiertag, trotz Mistwetter.

Liebe Grüße
Gerda

Mucki
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Beitragvon Mucki » 16.05.2007, 19:33

Liebe Gerda,

Als die Geschichte fertig war, dachte ich zunbächst,: "Bisschen komisch der Satz, aber naja ...".
Später vergaß ich, weiter darüber nachzudenken. Da bis zu deinem Einwand keiner der anderen Kommentatoren Anstoß nahm, blieb der Satz dann auch so.


nur ein kleiner, dezenter Hinweis: Schau mal auf die Seite eins, in der ich deine Story kommentierte. Dort habe ich dieses "Indem...." durchgestrichen,-)
Saludos
Mucki


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