Endfassung:
in dunklen stunden stehn
die worte wieder auf
durchkrücken die stille
auf klappernden silben –
die leichtfertig vergebenen
gebrochen und verschmäht
umzischeln mich gierig
und fordern ihr recht –
das gibt es nicht
schleuder ich zitternd
ihnen entgegen
aus leeren Hüllen dringt
höhnisch spitzes lachen...
Mit Dank an alle Kommentatoren!
2. Version
in dunklen stunden stehn
die worte wieder auf
durchschreiten die stille
auf krücken tock - tock -
die leichtfertig vergebenen
gebrochenen verschmähten
umzischeln mich gierig
und fordern ihr recht –
verbindlichkeit? die gibt es nicht
schleuder ich zitternd
ihnen entgegen
aus leeren Hüllen dringt
höhnisch spitzes lachen...
1. Version
in dunklen stunden stehn
die worte wieder auf
zerreißen die stille
mit krückenschritten –
die leichtfertig vergebenen
verschmähten abgelegten
umzischeln mich gierig
und fordern gebrochenes recht –
sicherheit? die gibt es nicht
schleuder ich zitternd
ihnen entgegen
aus leeren Hüllen dringt
ihr spitzes falsches lachen...
mit Dank an elsa, leonie, gerda, annette
scarlett, 2007
Aufstand der Worte (vorher:Albtraum)
Liebe scarlett,
ich lese gerade eine weitere Fassung im Textfaden, ja ich finde den Text, ohne tock, tock auch wieder besser, er hat durch das "durchkrücken" kolossal gewonnen. Toll, das Wort!
Mit dem Krückschritt, hast du glaube ich Recht, das wäre zu sehr auf eine weitere Deutung ausgerichtet, um die es im Gedicht nicht geht.
Lese ich richtig, dass du dir in Vers 2 mit der Auswahl der Attribute und in Vers 3 mit dem Verb noch nicht sicher bist?
Vielleicht: V2
durchkrücken die stille
auf tackernden silben
V3
ich wäre ja schon für "umzischeln" wegen des Schlangenbildes.. s. o.
Liebe Grüße
Gerda
ich lese gerade eine weitere Fassung im Textfaden, ja ich finde den Text, ohne tock, tock auch wieder besser, er hat durch das "durchkrücken" kolossal gewonnen. Toll, das Wort!
Mit dem Krückschritt, hast du glaube ich Recht, das wäre zu sehr auf eine weitere Deutung ausgerichtet, um die es im Gedicht nicht geht.
Lese ich richtig, dass du dir in Vers 2 mit der Auswahl der Attribute und in Vers 3 mit dem Verb noch nicht sicher bist?
Vielleicht: V2
durchkrücken die stille
auf tackernden silben
V3
ich wäre ja schon für "umzischeln" wegen des Schlangenbildes.. s. o.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
ich dachte gerade vor ....na ja, den ganzen Vormittag schon über
"durchkrücken die stille
auf klappernden silben"...
nach... ????????????
ich denke, das paßt ganz gut ins Bild: die kaputten Wörter, zerlegt in ihre Silben und das akkustisch verstärkende Klappern (was ja ursprünglich leonies Idee war, danke!) .
Und ja, die Entscheidung ist inzwischen für das "zischeln" gefallen - die falschen Worte hab ich da im Hinterkopf...
Kopflastige Grüße,
scarlett
ich dachte gerade vor ....na ja, den ganzen Vormittag schon über
"durchkrücken die stille
auf klappernden silben"...
nach... ????????????
ich denke, das paßt ganz gut ins Bild: die kaputten Wörter, zerlegt in ihre Silben und das akkustisch verstärkende Klappern (was ja ursprünglich leonies Idee war, danke!) .
Und ja, die Entscheidung ist inzwischen für das "zischeln" gefallen - die falschen Worte hab ich da im Hinterkopf...
Kopflastige Grüße,
scarlett
Liebe scarlett,
"durchkrücken" gefällt mir gar nicht, aber da ich da in der Minderheit bin, macht das vielleicht nichts.
Ich bin immer noch für die Krückenschritte - oder so etwas wie
humpeln durch die stille
auf klappernden silben
denn "auf klappernden ..." macht es eigentlich überflüssig, die Krücken noch zu erwähnen.
die leichtfertig vergebenen
gebrochenen verschmähten
finde ich nach wie vor sehr ungelenk vom Satzbau her. Warum nicht zB
die leichtfertig vergebenen
gebrochen und verschmäht?
"das gibt es nicht"
passt für mich überhaupt nicht in den Sprachduktus des Textes. Ich dachte erst, es ginge Dir darum, dass diese Wörter ihre Verbindlichkeit, Dauerhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Wahrheit etc verloren haben. Diese Nuance finde ich jetzt nicht wieder, deshalb weiß ich nicht mehr, was Du mit der Zeile eigentlich sagen willst und kann Dir leider auch keinen Gegenvorschlag machen.
Ich würde zwischen Zeile 6 und 7 keine Leerzeile setzen, hier schließt der Satz doch direkt an.
Lieber Gruß, annette
"durchkrücken" gefällt mir gar nicht, aber da ich da in der Minderheit bin, macht das vielleicht nichts.
Ich bin immer noch für die Krückenschritte - oder so etwas wie
humpeln durch die stille
auf klappernden silben
denn "auf klappernden ..." macht es eigentlich überflüssig, die Krücken noch zu erwähnen.
die leichtfertig vergebenen
gebrochenen verschmähten
finde ich nach wie vor sehr ungelenk vom Satzbau her. Warum nicht zB
die leichtfertig vergebenen
gebrochen und verschmäht?
"das gibt es nicht"
passt für mich überhaupt nicht in den Sprachduktus des Textes. Ich dachte erst, es ginge Dir darum, dass diese Wörter ihre Verbindlichkeit, Dauerhaftigkeit, Vertrauenswürdigkeit, Wahrheit etc verloren haben. Diese Nuance finde ich jetzt nicht wieder, deshalb weiß ich nicht mehr, was Du mit der Zeile eigentlich sagen willst und kann Dir leider auch keinen Gegenvorschlag machen.
Ich würde zwischen Zeile 6 und 7 keine Leerzeile setzen, hier schließt der Satz doch direkt an.
Lieber Gruß, annette
Liebe annette,
für die wahl des - zugegeben etwas lapidaren - "das gibt es nicht" sprach für mich letztendlich die Überlegung, ob man in einer solchen situation ein wort wie "verläßlichkeit" etc. überhaupt denken bzw. sagen würde?
Die ungelenke formulierung ändere ich nochmal - du wirst es nicht glauben, aber ich saß mir diesbezüglich irgendwie auf der leitung - ich hatte alle von dir angesprochenen varianten ausprobiert, auf diese bin ich nicht gekommen, immer fehlte mir entweder eine silbe oder es war eine zu viel...
Jetzt fallen mir die berühmten schuppen...
Das "durchkrücken" mag ich einfach...
Liebe Grüße,
scarlett
Danke!
für die wahl des - zugegeben etwas lapidaren - "das gibt es nicht" sprach für mich letztendlich die Überlegung, ob man in einer solchen situation ein wort wie "verläßlichkeit" etc. überhaupt denken bzw. sagen würde?
Die ungelenke formulierung ändere ich nochmal - du wirst es nicht glauben, aber ich saß mir diesbezüglich irgendwie auf der leitung - ich hatte alle von dir angesprochenen varianten ausprobiert, auf diese bin ich nicht gekommen, immer fehlte mir entweder eine silbe oder es war eine zu viel...
Jetzt fallen mir die berühmten schuppen...
Das "durchkrücken" mag ich einfach...
Liebe Grüße,
scarlett
Danke!
Liebe Scarlett,
durchkrücken ist ja besonders grauslich im besten Sinne!
Das höhnische/falsche will mir nach wie vor nicht unter die Haut. Ich sehe es eher so, dass die WOrte missbraucht waren, jetzt fordern sie ihr Recht. Daher können sie wütend sein, gekränkt für mich aber nicht höhnisch. Hm.
Lieben Gruß
ELsa
durchkrücken ist ja besonders grauslich im besten Sinne!
Das höhnische/falsche will mir nach wie vor nicht unter die Haut. Ich sehe es eher so, dass die WOrte missbraucht waren, jetzt fordern sie ihr Recht. Daher können sie wütend sein, gekränkt für mich aber nicht höhnisch. Hm.
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe annette,
nein, nein... du wirst nicht nervig... (hihi...und wenn, würd ichs eh net zugeben
) -
mir ist jetzt nur was anders aufgefallen:
ist das relative "die" der dritten S jetzt nicht zu weit weg von den Worten... könnte man es somit auf "silben" statt auf "worte" beziehen??? Hiiiiiiiiilfe! ....
Liebe Elsa,
was soll ich sagen? ja, ja.. irgendwo hast du ja recht- für mich soll es dieses umgangssprachliche "von wegen..." oder "da hast du dich aber getäuscht" rüberbringen - so als antwort auf dieses "das gibt es nicht" - und dann die situation: ein kleines, ängstliches lyrIch , in die ecke gedrängt ... lächerlich...von hinkenden worten, die im augenblick mehr macht haben ... irgendwie kann das lachen da schon auch höhnisch sein, denk ich...
Hm.
Ich laß das jetzt einfach mal so stehen.
Grüße euch,
scarlett
nein, nein... du wirst nicht nervig... (hihi...und wenn, würd ichs eh net zugeben
.gif)
mir ist jetzt nur was anders aufgefallen:
ist das relative "die" der dritten S jetzt nicht zu weit weg von den Worten... könnte man es somit auf "silben" statt auf "worte" beziehen??? Hiiiiiiiiilfe! ....
Liebe Elsa,
was soll ich sagen? ja, ja.. irgendwo hast du ja recht- für mich soll es dieses umgangssprachliche "von wegen..." oder "da hast du dich aber getäuscht" rüberbringen - so als antwort auf dieses "das gibt es nicht" - und dann die situation: ein kleines, ängstliches lyrIch , in die ecke gedrängt ... lächerlich...von hinkenden worten, die im augenblick mehr macht haben ... irgendwie kann das lachen da schon auch höhnisch sein, denk ich...
Hm.
Ich laß das jetzt einfach mal so stehen.
Grüße euch,
scarlett
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