flüchtig

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
rya

Beitragvon rya » 17.09.2006, 06:27

Ich will nicht leise sein
Ich will noch lauter schrein

Ich will mich in dich bohren
Ich hab dich auserkoren

ich bin wie ein Spuk
ich bin ein flüchtiger Gedanke

ich bewege mich in dir
ich lass dich nie mehr los

ich bin dein bester Freund
ich bin dein grösster Feind

ich nähre mich von deiner Glut
ich bin es der dir Gutes tut.
Zuletzt geändert von rya am 29.01.2007, 13:39, insgesamt 1-mal geändert.

DasM

Beitragvon DasM » 17.09.2006, 12:53

oh,

bin gerade beim flug durchs forum und stoße auf diesen text.
hier bleibt die frae, worum es geht.
der text hört sich von vorne bis hinten an wie ein kinderreim, ich weiss aber nicht ob das beabsichtigt ist.

der inhalt ist nicht tief undd der text hat keine pointe oder überraschung.

verstehe ich nicht

Michael

rya

Beitragvon rya » 18.09.2006, 02:45

macht ja nichts.

rya

Beitragvon rya » 18.09.2006, 02:47

Sorry,war ein blöder Kommentar - aber Textkritik sieht ja dann doch etwas anders aus.
und ja,war und ist beabsichtigt.
Gruss,Rya

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 18.09.2006, 10:51

Hi rya

Nicht böse sein, aber mit diesem Gedicht habe ich ziemliche Schwierigkeiten.

Aber erstmal muss ich gestehen, auch keine wirkliche Ahnung zu haben, was Du beschreibst. Ein Suchtmittel vielleicht?

Meine Schwierigkeiten beziehen sich eher auf die Umsetzung der Idee. Mal reimst Du, mal nicht, mal sind die Zeilen in ein Versmaß eingebettet, z. B. hier:


Ich will nicht leise sein
Ich will noch lauter schrein

Ich will mich in dich bohren
Ich hab dich auserkoren


Die Verse sind jambisch, die Betonung liegt auf der zweiten Silbe. Dann aber folgen Verse, die da völlig ausbrechen:

ich bin wie ein Spuk
ich bin ein flüchtiger Gedanke


Beim ersten Vers gibt es kein Versmaß (unbetont/betont/unbetont/unbetont/ betont), dann folgt wieder ein Jambus. Durch das Hin- und Herspringen zwischen frei und Versmaß, Reim und Nicht-Reim wird der Text arg holperig. Außerdem hast Du durch den sehr einseitigen Satzbau (ich bin..., ich hab...) wenig Abwechslung, was den Text nicht unbedingt interessanter macht. Wie wäre z. B. diese Alternative:

für dich bin ich ein Spuk
doch nur ein flüchtiger Gedanke.

Das Hauptproblem ist aber, wie gesagt, das Hin und Herspringen. Entweder völlig frei und ohne Reim, oder mit Versmaß und Reim.

ich bin es der dir gutes tut.

Warum hast Du hier einen Punkt gesetzt, bei den anderen Versen nicht. Auch so ein entweder-oder für mich. Durch den Punkt fällt mir das fehlende Komma hinter es auf, dass ich ganz ohne Zeichensetzung nicht vermißt hätte. Und Gutes solltest du noch groß schreiben.

Du arbeitest an einigen Stellen mit Gegensätzen (leiser - lauter, Freund - Feind), was erstmal ein guter Ansatz ist. Da könnte man sicher mehr draus machen.

So long

Jürgen

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.09.2006, 13:35

Hallo rya,

Tiefe sehe ich in deinen Zeilen durchaus. Auch, dass du mal reimst und mal nicht, stört mich nicht. Aber die vielen "Ich will" oder "Ich bin" würde ich rausnehmen und alles klein schreiben und anders formatieren.

Mein Vorschlag wäre:

ich will nicht leise sein
noch lauter schreien (hier fehlte ein "e")
mich in dich bohren
hab dich auserkoren

ich bin wie ein spuk
flüchtiger gedanke nur
bewege mich in dir
lass dich nie mehr los

bin dein bester freund
und größter feind (ß statt ss)
nähre mich von deiner glut
ich bin es der dir gutes tut (Punkt weg)


Das sind meine Anregungen zu deinem Gedicht. Vielleicht kannst du damit es anfangen.
Saludos
Magic

rya

Beitragvon rya » 18.09.2006, 19:12

Hallo.
@ Gurke.
Jep,ich bin furchtbar böse.Nein im Ernst,danke für deine Kritik.Was das Thema des Gedichtes angeht,da möchte ich eigentlich nicht so viel zu sagen,aber falls es für jemanden deutlich werden sollte,werde ich es bestätigen.
Zur Form,du hast mit deiner Kritik sicherlich recht,aber ich habe beim Verfassen auch nicht darauf geachtet.Was Kommasetztung sowie Grossschreibung betrifft - das wird geändert.
Suchtmittel ist nicht falsch im übrigen. :daumen: .Allerdings auch noch nicht ganz auf den Punkt... :tiere0051:
@ Magic
Danke.Also,zumindest ist das Thema nicht oberflächlich.Das setzen des Wortes "Ich" am Anfang der Zeilen ist mir ziemlich wichtig,weil diese nach vorn gestellte "Ich" eine zentrale Bedeutung hat.Bezüglich des Vorschlages alles klein zu schreiben -da hast du Recht.Ändere ich.

Gruss,Rya

Wannendicht

Beitragvon Wannendicht » 18.09.2006, 21:05

recht egozentrisch das ganze...

das suchtmittel ist dann wohl eine geliebte...

das gedicht ist ganz nett für den anfang

Mucki
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Beitragvon Mucki » 18.09.2006, 22:17

Hallo Rya,

ich dachte als erstes, dass es hier um das Thema "Klammern" in einer Beziehung geht, sprich, das LyrIch klammert.
Saludos
Magic

rya

Beitragvon rya » 18.09.2006, 22:43

@ Wanne
Welcher Anfang?

@ Magic.
Nö,leider nicht.Aber das ist schön,was du darin sehen kannst.Da funktioniert es dann ja auch auf einer anderen Ebene.Aber um eine Beziehung geht es natürlich.Wobei,"klammern" ist es eigentlich nicht was das LyrIch da macht.

Warte mal weiter gespannt.

Danke an euch.
Gruss,Rya

Herby

Beitragvon Herby » 28.01.2007, 22:47

Hallo rya,

beim Rumstöbern fand ich diesen alten Text von dir, der mir auch heute noch kryptisch vorkommt. Mir scheint, er gehörte in die Abteilung Erotik, wenn es sie denn gäbe. Lese ich da in deinen Versen SM -Anklänge?

Der antithetische Aufbau gefällt mir, den ständige Beginn mit "Ich" finde ich dagegen ermüdend. Die zweite Strophe finde ich reimtechnisch hart an der Schmerzgrenze.

Darf ich Dich noch auf zwei "Tippfehler" hinweisen: grösser > größer, gutes > Gutes ;-)

Liebe Grüße und eine gute Woche
Herby

Mucki
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Beitragvon Mucki » 28.01.2007, 23:45

Hallo Herby,

wenn ich das so lese, was du schreibst, SM, hm..
Würde passen, ja. Vor allem, weil alle Sätze so herrisch rüberkommen. Der Dominus oder die Domina spricht.
Nur der Titel "flüchtig" würde da irgendwie nicht passen, oder?
Saludos
Magic

Herby

Beitragvon Herby » 28.01.2007, 23:57

Hi Gabriella,

was den Titel angeht, magst Du Recht haben, aber wie gesagt, ich stochere da im Dunkeln.
Harren wir Franks erleuchtender Antwort :idee:

Nächtliche Grüße
Herby

rya

Beitragvon rya » 29.01.2007, 01:35

Licht an...
@Magic + Herby.
zunächst einmal meinen Dank für das "Ausbuddeln".
Herby hat es schon erkannt,es ist ein "erotisches/SM" Gedicht.
Und damit erklärt sich -für mich- auch das dominante"Ich".
Herby,du schreibst die 2te Strophe wäre für dich "hart an der Schmerzgrenze"....ja,das soll sie doch :tiere0051: Ernsthaft,ist es die sexuelle Intention oder der Reim der dich stört?
Die Rechtschreibfehler habe ich registriert,das ist so...die ändere ich.
Für meinen Begriff ist es nicht nur ein Gedicht,es ist eine -persönliche- Liebeserklärung.
Und somit natürlich sehr persönlich.Daher auch zuvor mein Verweis auf die Interpretierung.
Danke für eure Kommentare.
Frank


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