Am Bahnsteig -
Liebe Ramona,
ich habe für mich jetzt glaube ich erfasst, warum mir dieser Text so außerordentlich gefällt, weil du nämlich die "Stillebenebene" austrickst und etwas soziales/über Liebe schaffst, so wie ein Stillleben mit einer Vase, auf deren Körper lauter lebendige Szenen gezeichnet sind. (OK, der Trick ist nicht einwandfrei, weil du das Possessivpronomen hast und der text eh kein klassischer Haiku ist (?)), aber dieser Effekt ist trotzdem da. Ein paar Körper im Raum formen sich zu einer Liebesszene.
Ich muss zugeben, dass mir auch Auf dem Bahnsteig klanglich reizvoller erscheint, warum weiß ich nicht mal, aber ich dachte es sofort. Ich las auf dem Bahnsteig auch als generell auf dem bahnsteig (wie eine Szenenüberschrift eines Drehbuches.) Die Hände werden sozusagen formal entpersonalisiert. Aber es stimmt natürlich, dass es ein Trick ist, das zeigt das Possessivpronomen, arams version ist also wegen dem "unseren" korrekter.
Rein wäre:
Auf dem Bahnsteig -
zwischen Händen
die kalte Scheibe
aber ob das dadurch an zuviel Wirkung verliert? (auch wenn es durch auf dem wieder etwasgewinnt
).
Sind nur so Überlegungen.
Liebe Grüße,
Lisa
ich habe für mich jetzt glaube ich erfasst, warum mir dieser Text so außerordentlich gefällt, weil du nämlich die "Stillebenebene" austrickst und etwas soziales/über Liebe schaffst, so wie ein Stillleben mit einer Vase, auf deren Körper lauter lebendige Szenen gezeichnet sind. (OK, der Trick ist nicht einwandfrei, weil du das Possessivpronomen hast und der text eh kein klassischer Haiku ist (?)), aber dieser Effekt ist trotzdem da. Ein paar Körper im Raum formen sich zu einer Liebesszene.
Ich muss zugeben, dass mir auch Auf dem Bahnsteig klanglich reizvoller erscheint, warum weiß ich nicht mal, aber ich dachte es sofort. Ich las auf dem Bahnsteig auch als generell auf dem bahnsteig (wie eine Szenenüberschrift eines Drehbuches.) Die Hände werden sozusagen formal entpersonalisiert. Aber es stimmt natürlich, dass es ein Trick ist, das zeigt das Possessivpronomen, arams version ist also wegen dem "unseren" korrekter.
Rein wäre:
Auf dem Bahnsteig -
zwischen Händen
die kalte Scheibe
aber ob das dadurch an zuviel Wirkung verliert? (auch wenn es durch auf dem wieder etwasgewinnt
.gif)
Sind nur so Überlegungen.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
>>> danke annette ...
liebe Lisa, über das Einsparen des 'unseren' denke ich nach,
das ja'n Ding ... das ist eine Überlegung wert, oder auch zwei ...
tzzzz - übrinx, ich trickse nich *smile*
Hakuin ... danke schön, so viele Sterne,
waren das alle Schnuppen?
Euch einen schönen Abend, ohne viel Sturm ...
herzlich Ramona
liebe Lisa, über das Einsparen des 'unseren' denke ich nach,
das ja'n Ding ... das ist eine Überlegung wert, oder auch zwei ...
tzzzz - übrinx, ich trickse nich *smile*
Hakuin ... danke schön, so viele Sterne,
waren das alle Schnuppen?
Euch einen schönen Abend, ohne viel Sturm ...
herzlich Ramona
Liebe Ramona,
Herzlichen Glückwunsch zur ersten Version.
Sie sagt mir so viel mehr als alle anderen gut gemeinten Versuche, an dem Haiku Änderungen vorzunehmen.
Das "auf" enthält einen kleinen Kosmos von Bahnhofsabschieden.
Es ist natürlich nur der Zurückbleibende der auf dem Bahnsteig stehen belibt... aber genau das ist nicht in "am" enthalten. Das "am" hat so etwas Gleichmachendes, dabei ist es ein großer Unterschied wie ich finde, ob man der Wegfahrende ist oder der Zurückbleibende.
Dann zum unseren, was genau in mein Verständnis von "traurigen" Bahnhofsabschieden passt, und aus der beobachtenden Schilderung m. E. erst ein Stimmungbild macht.
Ich würde den Haiku lassen wie er ist.
Liebe Grüße
Gerda
Herzlichen Glückwunsch zur ersten Version.
Sie sagt mir so viel mehr als alle anderen gut gemeinten Versuche, an dem Haiku Änderungen vorzunehmen.
Das "auf" enthält einen kleinen Kosmos von Bahnhofsabschieden.
Es ist natürlich nur der Zurückbleibende der auf dem Bahnsteig stehen belibt... aber genau das ist nicht in "am" enthalten. Das "am" hat so etwas Gleichmachendes, dabei ist es ein großer Unterschied wie ich finde, ob man der Wegfahrende ist oder der Zurückbleibende.
Dann zum unseren, was genau in mein Verständnis von "traurigen" Bahnhofsabschieden passt, und aus der beobachtenden Schilderung m. E. erst ein Stimmungbild macht.
Ich würde den Haiku lassen wie er ist.
Liebe Grüße
Gerda
Liebe Gerda,
Du nun wieder ... ich danke Dir sehr für Deine Zeilen.
So ist das mit den kleinen Dingelchen, so viele Leser sie
haben, so viele Ansichten gibt es, so viele Meinungen etc.
Ich könnte mich, nach einigen Überlegungen auch
Auf dem Bahnsteig -
zwischen ihren Händen
die kalte Scheibe
... damit wohl fühlen.
Danke Euch allen,
Ramona
Du nun wieder ... ich danke Dir sehr für Deine Zeilen.
So ist das mit den kleinen Dingelchen, so viele Leser sie
haben, so viele Ansichten gibt es, so viele Meinungen etc.
Ich könnte mich, nach einigen Überlegungen auch
Auf dem Bahnsteig -
zwischen ihren Händen
die kalte Scheibe
... damit wohl fühlen.
Danke Euch allen,
Ramona
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