Die Hundert in zehn Sekunden
Sobald die Nabelschnur durchtrennt ist
du dich zufrieden im Gitterbett streckst
spielen sie im Radio bereits
time to say goodbye
Da kannst du noch so schnell rennen
am Ende wirst du der Verlierer sein
denn der Sarg ist bereits ausgemessen
zweihundert mal fünfundsechzig
Der Tod ist schneller als Armin Hary
Die Hundert in zehn Sekunden
Hallo Manfred,
ziemlich düster, fast schon apokalyptisch, dein Gedicht.
Zuerst suchte ich nach dem Grund, warum du den ersten Mann, der die 10 Sekunden beim 100-m-Lauf schaffte, hier, quasi als Plateau für deine Gedanken verwendest. Ich dachte bei dem Satz
dass Hary evtl. der Verlierer war, aber er war es ja gar nicht. Er konnte nicht mehr weiterlaufen aufgrund eines Unfalls und ist ins Immobiliengeschäft gewechselt. Er hat zwar insofern "verloren", weil er seinen Sport nicht mehr ausführen konnte, jedoch nicht in dem Sinne, wie ich deine Zeilen verstehe. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Grübelnde Magic
ziemlich düster, fast schon apokalyptisch, dein Gedicht.
Zuerst suchte ich nach dem Grund, warum du den ersten Mann, der die 10 Sekunden beim 100-m-Lauf schaffte, hier, quasi als Plateau für deine Gedanken verwendest. Ich dachte bei dem Satz
Da kannst du noch so schnell rennen
am Ende wirst du der Verlierer sein
dass Hary evtl. der Verlierer war, aber er war es ja gar nicht. Er konnte nicht mehr weiterlaufen aufgrund eines Unfalls und ist ins Immobiliengeschäft gewechselt. Er hat zwar insofern "verloren", weil er seinen Sport nicht mehr ausführen konnte, jedoch nicht in dem Sinne, wie ich deine Zeilen verstehe. Oder bin ich da auf dem Holzweg?
Grübelnde Magic
Hallo Gabriella,
danke für deine Eindrücke und die Auseinandersetzung mit dem Text. Armin Hary steht hier nur stellvertretend für die Schnelllebigkeit, wer außer dir und mir kennt ihn heute noch (lächel).
Mit dem Text wollte ich das Gefühl des "Zeitrasens" beschreiben, dass mich manchmal am Jahreswechsel befällt. Der Tod braucht keine 10 Sekunden, um uns einzuholen, deshalb sollten wir keine Zeit vergeuden vor ihm wegzulaufen.
LG
Manfred
PS: Tolles Profil übrigens, auf deinem neuen Foto.
danke für deine Eindrücke und die Auseinandersetzung mit dem Text. Armin Hary steht hier nur stellvertretend für die Schnelllebigkeit, wer außer dir und mir kennt ihn heute noch (lächel).
Mit dem Text wollte ich das Gefühl des "Zeitrasens" beschreiben, dass mich manchmal am Jahreswechsel befällt. Der Tod braucht keine 10 Sekunden, um uns einzuholen, deshalb sollten wir keine Zeit vergeuden vor ihm wegzulaufen.
LG
Manfred
PS: Tolles Profil übrigens, auf deinem neuen Foto.
Hallo Manfred,
ja, dieses Gefühl, dass die Zeit rast, einen zwischen den Fingern zerrinnt, kenne ich nur zu gut. Und mir geht es wie dir, gerade beim Jahreswechsel ist es sehr stark.
Danke wg. dem Foto. Ich hab zwar im Autorenportrait ein anderes drin, aber für das kleine 80er Pixelformat hielt ich dieses für Geeigneter,-)
Saludos
Magic
ja, dieses Gefühl, dass die Zeit rast, einen zwischen den Fingern zerrinnt, kenne ich nur zu gut. Und mir geht es wie dir, gerade beim Jahreswechsel ist es sehr stark.
Danke wg. dem Foto. Ich hab zwar im Autorenportrait ein anderes drin, aber für das kleine 80er Pixelformat hielt ich dieses für Geeigneter,-)
Saludos
Magic
Hallo Manfred,
ich finde, Dein Gedicht beschreibt dieses Gefühl der verrinnenden Zeit und das Thema des Abschieds, das damit verbunden ist, mit starken Bildern. Für mich ist die letzte Zeile nicht notwendig für das Verständnis.
Ich könnte sie mir auch als Titel vorstellen "Schneller als Armin Hary".
Liebe Grüße
leonie
ich finde, Dein Gedicht beschreibt dieses Gefühl der verrinnenden Zeit und das Thema des Abschieds, das damit verbunden ist, mit starken Bildern. Für mich ist die letzte Zeile nicht notwendig für das Verständnis.
Ich könnte sie mir auch als Titel vorstellen "Schneller als Armin Hary".
Liebe Grüße
leonie
Lieber Manfred,
das Grundgefühl, das du mit diesem Gedicht beschreibst kenne ich ganz gut.
Zu dem Gedicht möchte ich das folgende sagen:
Wenn das Gedicht allgemein die Vergeblichkeit des Weglaufens vor dem Tod beschreiben soll, so ist der Titel irreführend, denn es geht ja nicht darum, wie schnell wer 100 Meter läuft, das ist ja auch für jeden verschieden.
Komisch, mit dem Durchtrennen der Nabelschnur assoziere ich zuallererst den Geburtsschrei und nicht so sehr Zufriedenheit.
Ich kann diese Zeile ironisch lesen und das mag ich daran.
Hier bricht das Bild, oder? Da ist das Kind erwachsen, denn sonst hat es mit den 100 Metern auch in mehr als 10 Sekunden Probleme.gif)
Das ist ein bißchen melodramatisch für mich, aber mir gefällt es trotzdem.
Das fände ich als Schlagzeile beim Tod Armin Harrys gut, in diesem Gedicht wäre sie nicht so notwendig ...
Liebe Grüße
Max
das Grundgefühl, das du mit diesem Gedicht beschreibst kenne ich ganz gut.
Zu dem Gedicht möchte ich das folgende sagen:
Die Hundert in zehn Sekunden
Wenn das Gedicht allgemein die Vergeblichkeit des Weglaufens vor dem Tod beschreiben soll, so ist der Titel irreführend, denn es geht ja nicht darum, wie schnell wer 100 Meter läuft, das ist ja auch für jeden verschieden.
Sobald die Nabelschnur durchtrennt ist
du dich zufrieden im Gitterbett streckst
Komisch, mit dem Durchtrennen der Nabelschnur assoziere ich zuallererst den Geburtsschrei und nicht so sehr Zufriedenheit.
spielen sie im Radio bereits
time to say goodbye
Ich kann diese Zeile ironisch lesen und das mag ich daran.
Da kannst du noch so schnell rennen
am Ende wirst du der Verlierer sein
Hier bricht das Bild, oder? Da ist das Kind erwachsen, denn sonst hat es mit den 100 Metern auch in mehr als 10 Sekunden Probleme
.gif)
denn der Sarg ist bereits ausgemessen
zweihundert mal fünfundsechzig
Das ist ein bißchen melodramatisch für mich, aber mir gefällt es trotzdem.
Der Tod ist schneller als Armin Hary
Das fände ich als Schlagzeile beim Tod Armin Harrys gut, in diesem Gedicht wäre sie nicht so notwendig ...
Liebe Grüße
Max
Hallo Moshe,
ja, das Leben ist zu kurz, um es mit Weglaufen zu vergeuden.
LG
Manfred
Hallo Gabriella,
dann wünsche ich dir einen ruhigen Start ins neue Jahr.
LG
Manfred
Hallo Epos,
freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben. Armin Hary sollte hier nur ein Schlussgag sein und nicht im Vordergrund stehen.
Danke für den Vorschlag und LG
Manfred
Hallo Max,
danke für deine ausführliche Kommentierung, ich denke gerne darüber nach. Vielleicht hilft es, manche Formulierungen nicht allzuwörtlich auszulegen. Was ein Baby kurz nach der Geburt fühlt, können wir wohl nur vermuten (lächel).
LG
Manfred
ja, das Leben ist zu kurz, um es mit Weglaufen zu vergeuden.
LG
Manfred
Hallo Gabriella,
dann wünsche ich dir einen ruhigen Start ins neue Jahr.
LG
Manfred
Hallo Epos,
freut mich, dass dir meine Zeilen gefallen haben. Armin Hary sollte hier nur ein Schlussgag sein und nicht im Vordergrund stehen.
Danke für den Vorschlag und LG
Manfred
Hallo Max,
danke für deine ausführliche Kommentierung, ich denke gerne darüber nach. Vielleicht hilft es, manche Formulierungen nicht allzuwörtlich auszulegen. Was ein Baby kurz nach der Geburt fühlt, können wir wohl nur vermuten (lächel).
LG
Manfred
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