nur einen augenblick

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Mucki
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Beitragvon Mucki » 29.12.2006, 00:42


nur einen augenblick
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Lisa
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Beitragvon Lisa » 02.01.2007, 16:12

Liebe Magic,
ich kann verstehen, was du meinst und denke, du handelst richtig, den Text für diesen Moment (oder für immer) so zu lassen. Ich glaube dieser kurze Text wird tatsächlich zu serh zerstört. Dass das Bild des Kokons vielleicht nicht ganz stimmig ist, wurde ja nun angesprochen. Ihn rausnehmen hinterlässt aber eine solche Lücke, dass ,egal wie neu gefüllt, der Text zumindest ein ganz anderer wird. Wenn du für dich dabei das Gefühl hast, der Text zerbricht dabei, würde ich ihn auch schützen.

Vielleicht aber ergibt sich ja die Möglichkeit, das Bild der Zeitschlüssel und den Grundgedanken des Textes, den Gesetzmäßigkeiten der Erdschwere für einen Moment entfliehen zu wollen, in einem zweiten, neuen Text (er könnte durchaus länger sein) nochmal zu einem weiteren Text zu erweitern. Ich wäre neugierig darauf.

Ein Stopp vom Autor ist genauso wichtig wie OK.

Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Mucki
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Beitragvon Mucki » 02.01.2007, 16:21

Liebe Lisa,

du sprichst den wichtigsten Punkt an. Das Bild des Kokons rauszunehmen, würde eine zu große Lücke reißen, den ganzen Sinn zerbrechen.

Ja, vielleicht schreibe ich einen neuen Text. Dieses Thema ist ja eines, das mich immer wieder beschäftigt.
Saludos
Magic

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Mnemosyne
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Beitragvon Mnemosyne » 03.01.2007, 12:14

Hallo Magic,

schöner Text. Verträumt mit einem Schuß Melancholie. Kann man sich "in etwas weben"? Vielleicht wäre "spinnen" besser?

Grüsse

Merlin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.01.2007, 12:28

Hallo Merlin,

ja, man kann sich in einen Kokon einweben. Gerade bei diesem "Traum"-Text, in dem sowieso alles möglich ist. Ansonsten siehe mein posting oben. Ich ändere nichts mehr an diesem Gedicht,-)
Saludos
Magic

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 03.01.2007, 15:05

ahoh magic

Magic hat geschrieben:nur einen augenblick
suchte ich leichte
wob mich
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© G.M.C.
29.12.06


eine tiefe ackerfurche die du hier ziehst,
und du schreibst, du schreibst dir von der seele zu schreiben und nicht des lesers willen. gut das sind zwei ansätze.
kurzlyrik, lebt auch vom verdichten, von bildern zwischen den zeilen. romantische kurzlyrik schwelgt in bildern, vielleicht ist dein weg der dazwischen. ja, finde deinen weg. spüre ihn auf und vielleicht ist es ja dann das was dein schreiben ausmacht.

weniger bilder = mehr ebenen, mehr mhystik, mehr treffsicherkeit nötig um im leser zu wirken...

grosse anforderungen? was ist es was du suchst?

salve
hakuin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.01.2007, 15:28

Hallo Hakuin,

kurz OT: ich denk, du bist im Urlaub? Konnte dir auf deine pn nicht antworten, da dieser "Urlaubsbutton" über deinem Avatar steht. OT/ende

Nun, romantische Kurzlyrik ist, wie du sicher schon bemerkt hast, nicht so mein Gebiet, auch die Liebeslyrik kommt bei mir sehr selten vor und wenn, dann eher mit kritischem/zwielichtigen Blick. Eher sind es Gemütszustände, Lebensumstände, innere Zerrissenheit, etc., Zwischenmenschliches, über das ich schreibe. Und dies meist mit einem touch Melancholie oder Verträumtheit (ohne jedoch romantisch zu werden), im Gegenteil, gerade beim Zwischenmenschlichen schreibe ich ziemlich "krasse Texte" (siehe..> "verbrannt"). Ich setze mich meist mit mir selbst, mit meinem Seeleninneren, dem Erlebten, das noch nachhallt, in meinen Texten auseinander. (Ausnahme: Prosa, wenn ich z.B. Märchenhaftes schreibe, obwohl ich mich prosamäßig zur Zeit auf ganz anderen Pfaden befinde, deshalb auch lange nichts mehr von mir kam)

Was ich suche? Mich selbst in den Zeilen. Ich möchte sagen können: Ja, das bin ich, das fühle ich, so denke ich. Und genau DAS macht es, glaube ich, so schwer, meinen Zeilen zu folgen, da sich ja jeder in einem anderen Gemütszustand befindet, andere Dinge erlebt hat, etc.
Profanes Beispiel: Ist jemand gerade in lustiger Stimmung, beschwingt, so kann er mit einem melancholischen Text von mir wohl in dem Moment wenig anfangen, bzw. er kann es nicht aufnehmen. Später vielleicht, ja. Na ja, auf jeden Fall versuche ich, Stimmungen aufzufangen, einen besonderen Augenblick festzuhalten und mir treu zu bleiben.
Saludos
Magic

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 03.01.2007, 15:31

bin gerade sehr froh

und kann dich
spüren
in deinem text....

was nu ;-)

Mucki
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Beitragvon Mucki » 03.01.2007, 15:37

was nu?

Guuuuuuuuut! Das möchte ich ja erreichen:)
Saludos
Magic
P.S: Mit dem "lustig sein" meine ich ja nicht, dass jemand froh ist, sondern, dass jemand sich gerade in einer "albernen" Stimmung befindet, verstehst?
Wieder ein konkretes Beispiel, diesmal anders herum: Als ich den Nonsens-Text "Rosalindes Rache" in die Hörbar stellte, war ich albern drauf und wollte ein bisschen für Aufheiterung sorgen, da die Stimmung in dem Moment gerade ziemlich unten war im Forum hier (aufgrund der politischen Diskussion). Aber dieser Nonsens konnte von niemandem aufgenommen werden, da wohl alle, die gerade online waren, ziemlich mies drauf waren...


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