Mozartjahr

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Max

Beitragvon Max » 07.12.2006, 21:56

Mozartjahr, Chatelet, 18:15 Uhr

Nervös
pulsen wir
durch die Adern
der Stadt

Doch dann
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
dieses Kammerorchester
und das Salzburger Divertimento*

Menschen fluten vorbei
nur manchmal
stockt
der
Fluss
und einer bleibt stehen

Die Mauern
knien nieder und lauschen

Und werden jung



*vorher: "das Divertimento, D-Dur, KV 136" geändert auf den Wunsch sehr, sehr vieler ;-) .. der konkrete Vorschlag stammt von Herby, danke
Zuletzt geändert von Max am 09.12.2006, 12:40, insgesamt 1-mal geändert.

Herby

Beitragvon Herby » 08.12.2006, 21:08

Hallo Max,


ich hätte aber gerne etwas, was eben auf Mozart verweist, sonst scheint mir der Titel so sinnlos - hat jemand eine Idee?


wäre da möglicherweise "Salzburger Divertimento" eine Alternative? Immerhin verweist Du ja mit diesem Werk auf die erste Salzburger Sinfonie, wenn ich nicht irre.

Liebe Grüße
Herby

Niko

Beitragvon Niko » 09.12.2006, 10:10

hallo max!

ich fand dein gedicht faszinierend. hatte das divertimento gleich im ohr. ein gelungenes stimmungsbild. hier der erste satz aus dem divertimento. auf keyboard leider nur, aber der melodie wegen dennoch schön zu hören. man muss sich das orchester halt vorstellen. http://www.kunstderfuge.com/mozart.htm#Divertimenti

lieben gruß: Niko

Niko

Beitragvon Niko » 09.12.2006, 10:24

Doch dann
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
dieses Kammerorchester
und das Divertimento, D-Dur, KV 136


nundie letzte zeile hat schon einen ziemlichen aufzählcharakter und klingt ein wenig wissenschaftlich. aber wie halt im link zu erkennen ist, gibt es unzählige divertimenti.

die frage ist, max: braucht es den hinweis auf mozart? oder braucht es den hinweis auf genau dieses divertimento? ich denke, nur ersteres.

etwas zu spielerisch (obwohl, ich find´s jeck) wäre das evtl diese variante:

Doch dann
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
köchelt dieses Kammerorchester
ein Divertimento

dazu muss dann allerdings der geneigte leser wisen, dass KV eben Köchel-verzeichnis bedeutet. weiß vielleicht auch nicht jeder. hm.......
oder so:

Doch dann
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
dieses Kammerorchester
und Mozart


wie auch immer: divertimento wäre mir genug. der titel beinhaltet ja "Mozart", so dass es im grunde nicht (zwingend) notwendig ist, ein werk genau zu benennen.

was meinst du, max?

lieben gruß: Niko

Sabine

Beitragvon Sabine » 09.12.2006, 10:49

Hallo Max,

im Bezug auf das Köchelverzeichnis möchte ich mich auch der Mehrheit anschließen. Es klingt zu wissenschaftlich und trocken, fast schon verstaubt nach Kellerregalen und Ablage. Die Aussage im Titel reicht aber vollkommen aus.

Ich habs gern gelesen, dein Mozartgedicht.

LG Sabine

Max

Beitragvon Max » 09.12.2006, 12:37

Liebe Kommentatoren,

mein Köchlverzeichnis gibt sich geschlagen und verschwindet aus dem Gedicht. Ich finde herbys Variante sehr schön und "leihe" sie mir von ihm.

Lieber Niko,

das mit dem Köcheln finde ich auch eine sehr schöne Variante, vielleicht ein wenig verspielt (mir gefällts auch) - das lohnt sich vielleicht mal für eine anderes Mozartgedicht. Der Link gefällt mir sehr - er hat ja noch viele Werke mehr!!

Lieben Dank
Max

Nifl
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Beitragvon Nifl » 09.12.2006, 16:00

Hi Max.

(keinen Kommentar gelesen)
Gefällt mir ganz gut. Besonders der erste Absatz.

Ein bisschen störend inhomogen finde ich die Ausgestaltung des Settings.
Erst befinden "wir" uns in den Adern (der Stadt) … die mir dann plötzlich als Tunnel geschildert werden. Wenn Stadtleben pulsiert, dann doch nicht in einem Tunnel? Oder war das eine Raver-Party mit Kammerorchester?

Isoliert gesehen ist dies eine starke Textstelle:
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
dieses Kammerorchester
und das Salzburger Divertimento*

aber sie fügt sich nur sperrig ins Gesamtbild ein.

ebenfalls hier:
Menschen fluten vorbei

"Wir" pulsen nervös und einige Menschen fluten vorbei?
Das kann ich mir zusammenhängend nicht vorstellen.

Menschen fluten vorbei
nur manchmal
stockt
der
Fluss
und einer bleibt stehen

So geschrieben stockt der Fluss und deshalb bleibt einer stehen. Aber es ist ja umgekehrt.
Sonst müsste es heißen "weil einer stehen bleibt"
"und" legt ja eine kausale Folge fest.

Die Mauern
knien nieder und lauschen

Und werden jung


Würde das letzte Und streichen
Leider verstehe ich den Inhalt ebenfalls nicht, auch wenn es sich sehr bedeutend und poetisch liest.
Die Tunnelmauern?
Kanalmauern?
Wie muss ich mir junge Mauern vorstellen? Ist es gut eine junge Mauer zu sein?
Ich vermute du spielst auf die Gleichaltrigkeit von den Mauern und Musik an.
*hm

Für mich mindestens drei schöne Texte. Leider schwächen sie sich gegenseitig.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

Max

Beitragvon Max » 09.12.2006, 17:59

Hi Nifl,

danke für das kritische Lesen. Zu Deinem Kommentar versuche ich mal die folgende Rechtfertigung.

Erst befinden "wir" uns in den Adern (der Stadt) … die mir dann plötzlich als Tunnel geschildert werden. Wenn Stadtleben pulsiert, dann doch nicht in einem Tunnel? Oder war das eine Raver-Party mit Kammerorchester?



Ja, das mag sein, bloß steht da halt auch nicht, dass das Stadtleben pulsiert. Vielleicht hilft es beim Verständnis, wenn man weiß, dass Chatelet der größte Pariser U-Bahnhof ist. Die Adern der Stadt sind, wenn du sozusagen eine Übersetzung anfertigen willst, die Linien der Metro.

Isoliert gesehen ist dies eine starke Textstelle:

Zitat:
am Ende eines Tunnels
aus Leben und aus Arbeit
dieses Kammerorchester
und das Salzburger Divertimento*


aber sie fügt sich nur sperrig ins Gesamtbild ein.


Hm, sie fügt sich in die Erfahrung, die ich schildern möchte chronologisch ein ... mir ist das "sperrig" nicht klar.

"Wir" pulsen nervös und einige Menschen fluten vorbei?
Das kann ich mir zusammenhängend nicht vorstellen.


Hm, m.E. geht es nur zusammenhängend, nämlich nacheinander ... das "doch dann", das das "pulsen" und das "fluten" trennt, leitet ja eine Zäsur ein.

So geschrieben stockt der Fluss und deshalb bleibt einer stehen. Aber es ist ja umgekehrt.
Sonst müsste es heißen "weil einer stehen bleibt"
"und" legt ja eine kausale Folge fest.


?? Du hast recht, sonst müsste es ja heißen, "weil einer stehen bleibt" ... insofern legt "und" auch keine kausale Folge fest. Wenn "und" schon kausal ist, wie sollte ich dann ein nebeneinander beschreiben?

Wie muss ich mir junge Mauern vorstellen? Ist es gut eine junge Mauer zu sein?


Das, lieber Nifl, darst Du Dir selbst überlegen ...

Liebe Grüße
max

Nifl
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Beitragvon Nifl » 09.12.2006, 19:20

Ich bin mal wieder unbequem spitzniflig und klebrig *sorry …

Hm, m.E. geht es nur zusammenhängend, nämlich nacheinander ... das "doch dann", das das "pulsen" und das "fluten" trennt, leitet ja eine Zäsur ein.

Nein, es ist ja keine Zäsur, weil es nicht das "Wir" betrifft, sondern "die Menschen"

das "sperrig" nicht klar.

Mit der U-Bahn Info nehme ich das zurück (dachte tatsächlich Chatelet gehört zu Mozart *g)

Menschen fluten vorbei
nur manchmal
stockt
der
Fluss
und einer bleibt stehen

?? Du hast recht, sonst müsste es ja heißen, "weil einer stehen bleibt" ... insofern legt "und" auch keine kausale Folge fest. Wenn "und" schon kausal ist, wie sollte ich dann ein nebeneinander beschreiben?

Doch, allein durch die narrative Chronologie. Also erst "das" "und dann" das …
Nebeneinander? während, derweil, indes, inzwischen, solange, unterdessen

>Wie muss ich mir junge Mauern vorstellen? Ist es gut eine junge Mauer zu sein?
Das, lieber Nifl, darst Du Dir selbst überlegen ...

Okay, alte Mauern sind viel viel schöner… (ein Grund, warum Heidelberg die schönste Stadt Deutschlands ist) Und nun? Das heißt sie werden durch die Musik hässlich?

Wie knien sich Mauern nieder? Ruinös? Wie fügen sich die Mauern in den Kontext? Was sind das für Mauern?

Ich weiß, ich nerve.

LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)

lichelzauch

Beitragvon lichelzauch » 09.12.2006, 20:33

Hallo ihr,

also, ich weiß schon, was nifl mit "nicht zusammenhängend lesbar" meint, ich denke, es könnte daran liegen, dass du den Perspektivwechsel einfach nicht mitmachst, oder?

Strophe 1 ist ja scheinbar Sicht eines Passanten, gestresst etc. während ab Strophe 3 "die Kamera" sozusagen zur Seite schwenkt - "nervös" ist eben nicht immer "von außen" erkennbar - und das finde ich durchaus überzeugend, (ich könnte jetzt Schopenhauer zitieren :mrgreen: mit seiner Kunsttheorie, nach der der Mensch mittels der Kunst das principium individuationis überwinden, die Welt nicht mehr subjektiv als Vorstellung wahrnehmen muss, sondern sich ins "objektive" Reich der interesselosen Anschauung der Ideen begibt... - oder ich sage einfach das Stichwort "Selbstvergessenheit" und erreiche dasselbe... aber ersteres ist natürlich schöner :smile: )

(Für die Richtigkeit der hier erfolgten oder noch erfolgenden Klugscheißerein gilt wie immer keine Gewähr)

Jedenfalls... für mich funktioniert dieser Perspektivwechsel also, trägt gut zu der Vermittlung der Wirkung von Musik bei (was ja ziemlich schwierig ist nur mit Sprache).

Übrigens hat mir die KV-Nummer ganz gut gefallen :mrgreen:

Das "und" kann man schon kausal lesen (*grins, fies wäre: http://de.wikipedia.org/wiki/Post_hoc_ergo_propter_hoc) ansonsten kann man das auch wieder mit der Perspektive totschlagen: "im Fluss" sieht man ja meistens zunächst, dass es stockt, und nicht, dass einer stehen bleibt, trägt also ganz gut zum inneren Bildlauf bei, finde ich. Wie würdest du es machen, nifl?

(Übrigens, 2. Strophe, "Licht am Ende des Tunnels" (sozusagen) noch gedichttauglich zu machen ist auch ein schönes Stück :daumen: )

Über das Gedicht kann man schön streiten, wie man sieht, mit Ausnahme jedoch der letzten Stophe... ich denke, die kann man entweder mögen oder eben nicht, denn das Gedicht ist auf sie hin geschrieben, kann sie nicht rechtfertigen (eher andersherum)... ich kann sie auch nur gefühlsmäßig erfassen und gebe das Prädikat "magisch" gerne ab :smile: kann aber auch verstehen, dass sie einen kalt lassen... ich stelle mir vor, dass ich sie an anderen Tagen auch nicht überzeugend finde - das ist eben das Risiko mit solchen Bildern. Das zweite "und" könnte man allerdings tatsächlich entfernen bzw. darüber nachdenken (Hörversion bitte!)

Nifl
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Beitragvon Nifl » 09.12.2006, 22:19

Huhu lichel.

also, ich weiß schon, was nifl mit "nicht zusammenhängend lesbar" meint, ich denke, es könnte daran liegen, dass du den Perspektivwechsel einfach nicht mitmachst, oder?

"mitmachen will" würde ich genauer sagen … weil ich einen Perspektivenwechsel bei den wenigen Zeilen für keinen guten Stil halte…

Wie würdest du es machen, nifl?


Menschen fluten vorbei
nur manchmal
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stockt
der
Fluss

LG
Nifl
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aram
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Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 09.12.2006, 23:33

lieber max,

spannendes thema.

ich gebe zu, die umsetzung gefällt mir diesmal nicht -

erster bogen: wir pulsen durch die adern der stadt --> ende des tunnels --> mozart.
zweiter bogen: menschen fluten vorbei --> nur manchmal bleibt einer stehen --> mauern knien nieder, lauschen, werden jung.

die jeweils ersten beiden elemente empfinde ich als collage von allgemeinplätzen.

"am ende des tunnels aus leben und arbeit" verstehe ich nicht ...ist am ende des tunnels kein leben mehr?

den perspektivwechsel lese ich wie nifl- kaum motiviert, unergiebig - in so kurzem text zumindest fragwürdig.

zusätzlich schwächen sich "pulsen" und "fluten vorbei" gegenseitig - zwei bilder, die zu nah beisammen sind, nicht so recht zusammenpassen - wie die perspektiven des textes, denen sie entsprechen.

der text ist zweiteilig konzipiert: s1 + s2 'erzählen' - hier könnte der text 'inhaltlich' enden - es folgt in s3 + s4 das 'nachspüren' - hier könnte sich die qualität der dichtung zeigen, d.h. während die "ereignisschilderung" prosaischer geschrieben sein kann, ist dies die domäne des lyrischen - de facto ist es aber umgekehrt: s3 wirkt ausführlich und unverdichtet - ok ich gebe zu: stockt / der / fluss in jeweils eigener zeile - ist mir zu vordergründig um da "mitzugehen" und es so zu lesen wie durch die setzung intendiert - dadurch lese ich s3 prosaähnlich.

dann s4 mit dem letzen bild, in das - ich stimme lichel zu - das gedicht "mündet". das ich daher mit spannung erwarte - und nicht glücklich finde: es scheint etwas nichtssagend - schwelgend, klingt berührend - aber was wird gesagt? --> mauerverjüngung.

"mauern werden jung" ist ein sehr eigenwilliges bild - doch in diesem kontext schwer zuzuordnen - ich beginne am ende nach interpretation zu suchen, nachdem der vorausgehende text klar verständlich war...dies scheint aber hier nicht beabsichigt - das letzte bild ist wohl nicht relativierend gemeint, sondern 'umschließend.'

...wenn man dem text nicht 'bedingungslos folgt', klingt er vor allem am ende ziemlich kitschig - gerade hier wird mir das folgen jedoch inhaltlich sehr schwer gemacht (- ich kann nicht nachvollziehen, wie die rezensenten von seite 1 das bild knieender, lauschender und jung werdender mauern interpretieren)

trotz dieses "verrisses" .-) - thema und ansatz finde ich schön. ein punkt ist noch das "mozartjahr" im titel - ich könnte mir vorstellen, diese information ans ende zu setzen, um die aussage zu relativieren - denn ich verstehe in der jetzigen form nicht, wie ich sie lesen, auf die aussage des textes beziehen soll.

insgesamt leidet/ scheitert der text für mich daran, dass er die musik nicht hören macht - an der betreffenden stelle steht einfach "dieses" (doch dann /.../ dieses kammerorchester) - im entscheidenden moment ist der text sprachlos, dafür knien dann die mauern - man muss die musik "glauben".

liebe grüße,
aram
there is a crack in everything, that's how the light gets in
l. cohen

Max

Beitragvon Max » 10.12.2006, 12:36

Tja Nifl,

ich denke Du sagst es am besten selbst, wenn Du schreibst

Huhu lichel.


Zitat:
also, ich weiß schon, was nifl mit "nicht zusammenhängend lesbar" meint, ich denke, es könnte daran liegen, dass du den Perspektivwechsel einfach nicht mitmachst, oder?


"mitmachen will" würde ich genauer sagen



Genau darum geht es - allerdings nicht nur bei diesem Text, sondern eigentlich bei allem, was versucht, ein literarischer Text zu sein. Man muss sich auf ihn einlassen, um ihn zu verstehen. Du willst das nicht, mein Text kann Dich dazu nicht überreden, nicht überzeugen, das ist schade, aber nicht zu ändern.

Lichel (danke Dir), hat ja einiges sehr schön erklärt, aber ohne eine Bereitschaft zu verstehen, bliebt der Text wirkungslos, d'accord.

Das "darauf einlassen" gilt natürlich besonders für den Versuch poetische Bilder zu gebrauchen - wenn der Leser da nicht folgen will, versteht er notgedrungen nichts mehr. Daher kann oder will ich Dir das Mauerbild auch nicht erklären - es würde eh nichts helfen. Ein erklärtes poetisches Bild ist ungefähr so wirkungsvoll wie ein erklärter Witz.
Die Fragen, die Du über die Mauern stellst sind, gegeben, dass Du bis zu dem Punkt keine Affinität zu dem Inhalt entwickelt hast, vielleicht berechtigt - gleichzeitig empfinde ich es als den Versuch, dem Bild den Garaus zu machen. Wenn Hilde Domin, die Du wie Du andersorts schreibts, magst (ähnlich wie ich), z.B. als Motto über ihren ersten Lyrikband schreibt:

"Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug"

fragst Du Dich dann auch, wie das ist den Fuß in die Luft zu setzen, ob die Luft aus Beton ist, dass sie trägt, ob es gut ist in der Luft zu laufen, besser als auf dem Boden?

Ich weiß nicht, ob das alles nur daran liegt, dass die wenigen Zeilen "keinen guten Stil" zeigen wie Du schreibt, mag sein. Wo wir allerdings nun bei Stilfragen angelangt sind, so muss ich Dir sagen, dass ich Deine Art der Kritik, den Versuch, das Gedicht zum Schluss hin lächerlich zu machen (das ist so einfach und man ist immer auf der sicheren Seite) als ziemlich schlechten Stil empfinde.

Gruß,
max
Zuletzt geändert von Max am 10.12.2006, 12:47, insgesamt 1-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 10.12.2006, 12:43

Lieber Aram,

danke für Deine Auseinandersetzung mit dem Text. Ich bin im Moment wohl nicht in der Lage darauf eine fundierte Antwort zu geben - vielleicht für den Augenblick so viel: Vielleicht ist es ein zu hohes Ziel für mich, einen Text zu schreiben, der Mozarts Divertimento wirklich hörbar macht - vielleicht muss ich da einfach stumm bleiben und darauf vertrauen, dass Leser das Divertimento kennen(lernen können).

Liebe Grüße
Max

aram
Beiträge: 4509
Registriert: 06.06.2006

Beitragvon aram » 10.12.2006, 13:45

lieber max,

natürlich kann der text die musik nicht erklingen lassen. aber er muss nicht daran scheitern.

er kann durch seine eigenen, literarischen qualitäten überzeugen.

ich finde der text hat einiges an verbesserungspotential. die ansatzpunkte dafür habe ich mich bemüht aufzuzeigen.

(fände schade, wenn du "stumm" bliebest)

liebe grüße,
aram
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l. cohen


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