sie
bleiern
fällt ihr schleier
verschüttet
aus dem nichts
meine lachfältchen
prügelt
ohne gnade
den spiegel
in mein gemüt
wann endlich
begreife ich
ihr begehr
und
meine ohnmacht
Auch interessant, wie sich ein Rätsel verbreitet. Wer ist "sie"?
Allerdings glaube ich, dass sich dein Gedicht letztlich zu sehr ins Private neigt und dass eben dieses "sie" noch mehr ausgestaltet werden müsste.
(Muss eigentlich die "Unordnung" sein? Ich verstehe manchmal nicht, auch bei anderen Gedichten, warum die Sätze so ineinander übergehen müssen. Ist das gewollt? Soll der Leser die Sätze für sich selbst ordnen? Aber stört dieses dann nicht das Anliegen des Gedichts? Eine Frage.)
ich lese es als eine Art "Rivalität" zwischen einer "sie" und dem lyrIch
selbst das etwas ungewöhnliche "begehr" paßt m M nach- irgendwie empfinde ich Schauer beim Lesen, es ist nicht immer leicht, den Spiegel zu ertragen...
Es steht alles da, ohne Metaphern.
Wogegen ich mich instinktiv wehre, ist das Bild des Spiegels. Es sieht so aus, als nähme die Sprecherin des Gedichts das gespiegelte Bild als "wahrer" denn das eigene Selbstbild. Aber kann es das, objektiv betrachtet, sein? Wäre hier nicht, im Sinne einer kritischen Distanz, eine Formulierung wie "dein Spiegel" oder "dein Bild" besser?
Gibt es im Gedicht selbst eine Entsprechung für das "sie"? Also ich kann an vieles denken. Mir fällt zum Beispiel das Wort "Mutter" ein, oder wie oben "Wintersonne". Dass du aber sagst, das "sie" sei ganz gewiss nur eines, macht das Gedicht dann doch, zumindest in diesem Ansatz, privat.
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