Herbst
Endlich
mich kleiden
in leichteres Licht
Den Tränenschleier
aus Sommertagen
beiseite legen –
jetzt, da Nebel
die Dürre
durchfluten
und Asche wandeln
in Winterrosen
Erstfassung:
Herbst
Endlich
mich kleiden
in leichteres Licht
Den Tränenschleier
aus Sommertagen
beiseite legen –
Nebel durchfluten
die Dürre jetzt
Asche zu wandeln
in Winterrosen
Herbst
Liebe leonie,
ist Herbstlicht leichter oder einfach nur milder, milchiger, wärmer im Gegensatz zum harten Sommerlicht??? Das war der erste Gedanke, den ich beim Lesen deines Gedichtes hatte.
Es gefällt mir gut, die Stimmung, die du eingefangen hast, kommt rüber, erreicht den Leser.
Etwas schwer tue ich mich allerdings mit den Tränenschleiern des Sommers - aber das liegt wohl an meiner persönlichen Empfindung - ich würde sie nicht im Zusammenhang mit Sommer sehen.
Sehr gut hingegen die von Nebel durchflutete Dürre, die dann die Winterrosen hervorbringt - ein originelles, wunderschönes Bild, wenn auch etwas arg verkürzt.
Die Anordnung der Verszeilen finde ich auch sehr gut, sie unterstützt m M nach die Aussage.
Liebe Grüße,
scarlett
ist Herbstlicht leichter oder einfach nur milder, milchiger, wärmer im Gegensatz zum harten Sommerlicht??? Das war der erste Gedanke, den ich beim Lesen deines Gedichtes hatte.
Es gefällt mir gut, die Stimmung, die du eingefangen hast, kommt rüber, erreicht den Leser.
Etwas schwer tue ich mich allerdings mit den Tränenschleiern des Sommers - aber das liegt wohl an meiner persönlichen Empfindung - ich würde sie nicht im Zusammenhang mit Sommer sehen.
Sehr gut hingegen die von Nebel durchflutete Dürre, die dann die Winterrosen hervorbringt - ein originelles, wunderschönes Bild, wenn auch etwas arg verkürzt.
Die Anordnung der Verszeilen finde ich auch sehr gut, sie unterstützt m M nach die Aussage.
Liebe Grüße,
scarlett
das geht so gänzlich gegen den üblichen sommerabschiedsherbststimmungsstrom, und dabei so leicht und tief.
das gefällt mir sehr gut.
nur- bei *nebel durchfluten* stockt es etwas für mich, kanns aber nicht genau sagen, woran es liegt, am bild oder an den vocalen selbst?
nebel durchdringen, aber fluten bringe ich mit fließendem wasser zusammen.
lg. johanna
das gefällt mir sehr gut.
nur- bei *nebel durchfluten* stockt es etwas für mich, kanns aber nicht genau sagen, woran es liegt, am bild oder an den vocalen selbst?
nebel durchdringen, aber fluten bringe ich mit fließendem wasser zusammen.
lg. johanna
Liebe leonie,
Dein Gedicht beschäftigt mich, seitdem ich es zum ersten Mal gelesen habe, und dies aus mehreren Gründen. Zum einen lese ich Herbstgedichte mit der ihnen oft eigenen wehmütigen Stimmung sehr gerne. Zum anderen erfüllt dein Gedicht meine subjektiven Erwartungen an einen Text dieses Themas teilweise nicht, da es aus diesem gängigen Bild- und Stimmungsschema zumindest teilweise herausfällt. Es weist für mich als Leser Brüche auf, die aber den besonderen Reiz Deines Textes für mich ausmachen.
Eigentlich beginnt es für mich schon mit dem ersten Wort. Der Herbst ist keine Jahreszeit, deren Anbruch ich für mich mit dem Wort „Endlich“ herbeisehnen und bezeichnen würde. Auch das Licht, das ja zudem in dieser Jahreszeit stetig abnimmt, empfinde ich zumindest oft nicht als leicht.
Dann geht’s in der zweiten Strophe weiter. Den Begriff „Tränenschleier“ bringe ich nicht mit dem Sommer überein, der für mich viel eher mit den gängigen Vorstellungen von Sonne, Leichtigkeit und Lebensfreude besetzt ist.
Die anderen Bilder der letzten vier Verse – Nebel, Dürre, Asche, Winterrosen - sind für mich dann wieder stimmig.
Aber gerade dass Dir ein Text gelungen ist, der mit seinen Berührungspunkten von Jahreszeit und Gefühlswelt eben nicht durchgängig die üblichen Klischees bedient, die der Titel vielleicht ( und oft auch bei mir ) hervorruft, macht ihn für mich zu einem sehr lesenswerten Gedicht!
Liebe Grüße
Herby
Dein Gedicht beschäftigt mich, seitdem ich es zum ersten Mal gelesen habe, und dies aus mehreren Gründen. Zum einen lese ich Herbstgedichte mit der ihnen oft eigenen wehmütigen Stimmung sehr gerne. Zum anderen erfüllt dein Gedicht meine subjektiven Erwartungen an einen Text dieses Themas teilweise nicht, da es aus diesem gängigen Bild- und Stimmungsschema zumindest teilweise herausfällt. Es weist für mich als Leser Brüche auf, die aber den besonderen Reiz Deines Textes für mich ausmachen.
Eigentlich beginnt es für mich schon mit dem ersten Wort. Der Herbst ist keine Jahreszeit, deren Anbruch ich für mich mit dem Wort „Endlich“ herbeisehnen und bezeichnen würde. Auch das Licht, das ja zudem in dieser Jahreszeit stetig abnimmt, empfinde ich zumindest oft nicht als leicht.
Dann geht’s in der zweiten Strophe weiter. Den Begriff „Tränenschleier“ bringe ich nicht mit dem Sommer überein, der für mich viel eher mit den gängigen Vorstellungen von Sonne, Leichtigkeit und Lebensfreude besetzt ist.
Die anderen Bilder der letzten vier Verse – Nebel, Dürre, Asche, Winterrosen - sind für mich dann wieder stimmig.
Aber gerade dass Dir ein Text gelungen ist, der mit seinen Berührungspunkten von Jahreszeit und Gefühlswelt eben nicht durchgängig die üblichen Klischees bedient, die der Titel vielleicht ( und oft auch bei mir ) hervorruft, macht ihn für mich zu einem sehr lesenswerten Gedicht!
Liebe Grüße
Herby
Hallo zusammen,
ich danke Euch herzlich für die vielen Rückmeldungen.
Ich glaube, ich hätte das Gedicht unter Liebeslyrik einstellen müssen, vielleicht kann es jemand dahin verschieben. Vielleicht braucht es auch einen anderen Titel.
Es hat für mich diese zweite Ebene, dass der Sommer mit etwas Schwerem verbunden war (Ende einer Liebe im weitesten Sinne, es könnte auch z.B. eine Fehlgeburt sein) (deshalb der Tränenschleier), und das lyrIch gerade im Herbst neue Perspektiven gewinnt. (Deshalb arbeitet das Gedicht mit Bildern, die entgegen der gängigen Jahreszeitenbilder gesetzt sind)
Ich muss mir die Anregungen in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Gerade das „arg verkürzt“ von Dir, scarlett, beschäftigt mich. Johanna, ich glaube das „Durchfluten“ möchte ich lassen, gerade weil es für Nebel ungewöhnlich ist und es eben nicht nur um dürren Boden geht.
Liebe Grüße und vielen, vielen Dank!
leonie
ich danke Euch herzlich für die vielen Rückmeldungen.
Ich glaube, ich hätte das Gedicht unter Liebeslyrik einstellen müssen, vielleicht kann es jemand dahin verschieben. Vielleicht braucht es auch einen anderen Titel.
Es hat für mich diese zweite Ebene, dass der Sommer mit etwas Schwerem verbunden war (Ende einer Liebe im weitesten Sinne, es könnte auch z.B. eine Fehlgeburt sein) (deshalb der Tränenschleier), und das lyrIch gerade im Herbst neue Perspektiven gewinnt. (Deshalb arbeitet das Gedicht mit Bildern, die entgegen der gängigen Jahreszeitenbilder gesetzt sind)
Ich muss mir die Anregungen in Ruhe durch den Kopf gehen lassen. Gerade das „arg verkürzt“ von Dir, scarlett, beschäftigt mich. Johanna, ich glaube das „Durchfluten“ möchte ich lassen, gerade weil es für Nebel ungewöhnlich ist und es eben nicht nur um dürren Boden geht.
Liebe Grüße und vielen, vielen Dank!
leonie
Liebe leonie,
ich schwärme natürlich, ... habe ich doch in einem Gedicht aus 2005 selbst das Bild: dein sommerlächeln kleidet mich in herbstlicht verwandt...
Eine zauberhafte Idee, die aber Tränenschwere (für mich lesbar) birgt.
Mir geht es mit dem Tränenschleier ähnlich wie Mark_Leo...
Kannst du noch einmal überlegen, was du genau sagen möchtest?
War der Sommer z. B. so schrecklich, dass das Lyrich die Augen von Tränen verschleiert hatte, bzw. haben musste, wegen des "Grellen Lichts", und jetzt froh ist, dass das milde Herbstlicht die Grausamkeit des Sommerlichts hinweg nimmt?
Oder wollte/konnte das Lyrich die Wahrheit nicht wahrnehmen, trotz des hellen Sommerlichts, deshalb der Tränenschleier?
Nebel fluten ist auch so eine Sache... Nebel / Schleier/... hängt ja zusammen denke ich...
Im Sommer der Tränenschleier und im Herbst der Nebel...
Irgendwie macht das, die von dir versuchte Umkehrung, der Jahreszeit bedingten Verhältnisse zu Nichte... meine ich ... nicht das Gedicht.
Es wäre schön, wenn du etwas dazu sagst, auch zu überlegen wie du besser "Im Bild" bleibst, siehe "Umkehrung";-)
Liebe Grüße
aus dem Taunusnebel...
Gerda
ich schwärme natürlich, ... habe ich doch in einem Gedicht aus 2005 selbst das Bild: dein sommerlächeln kleidet mich in herbstlicht verwandt...
Eine zauberhafte Idee, die aber Tränenschwere (für mich lesbar) birgt.
Mir geht es mit dem Tränenschleier ähnlich wie Mark_Leo...
Kannst du noch einmal überlegen, was du genau sagen möchtest?
War der Sommer z. B. so schrecklich, dass das Lyrich die Augen von Tränen verschleiert hatte, bzw. haben musste, wegen des "Grellen Lichts", und jetzt froh ist, dass das milde Herbstlicht die Grausamkeit des Sommerlichts hinweg nimmt?
Oder wollte/konnte das Lyrich die Wahrheit nicht wahrnehmen, trotz des hellen Sommerlichts, deshalb der Tränenschleier?
Nebel fluten ist auch so eine Sache... Nebel / Schleier/... hängt ja zusammen denke ich...
Im Sommer der Tränenschleier und im Herbst der Nebel...
Irgendwie macht das, die von dir versuchte Umkehrung, der Jahreszeit bedingten Verhältnisse zu Nichte... meine ich ... nicht das Gedicht.
Es wäre schön, wenn du etwas dazu sagst, auch zu überlegen wie du besser "Im Bild" bleibst, siehe "Umkehrung";-)
Liebe Grüße
aus dem Taunusnebel...
Gerda
Lieber Stefan,
ja, so hatte ich es gemeint. Danke für die Rückmeldung!
Lieber Mark,
Dir auch danke, hm, der Tränenschleier war die Grundidee des Gedichtes, ihn als „Kleidungsstück“ zu sehen. Ich glaube, davon kann ich mich nicht trennen. Für die Winterrosen habe ich mich entschieden, weil Rosen eine symbolträchtige Blume sind...
Liebe Gerda,
der Tränenschleier meint, dass der Sommer schwer war und jetzt die Zeit kommt, Abschied von der Trauer zu nehmen. Mit dem Nebel hast Du recht, ebenso mit dem „im Bild“ bleiben. Ich muss noch mal in Ruhe darüber nachdenken, ich habe im Moment noch keine Idee, wie ich das lösen könnte...
Danke Dir und Euch allen liebe Grüße
leonie
ja, so hatte ich es gemeint. Danke für die Rückmeldung!
Lieber Mark,
Dir auch danke, hm, der Tränenschleier war die Grundidee des Gedichtes, ihn als „Kleidungsstück“ zu sehen. Ich glaube, davon kann ich mich nicht trennen. Für die Winterrosen habe ich mich entschieden, weil Rosen eine symbolträchtige Blume sind...
Liebe Gerda,
der Tränenschleier meint, dass der Sommer schwer war und jetzt die Zeit kommt, Abschied von der Trauer zu nehmen. Mit dem Nebel hast Du recht, ebenso mit dem „im Bild“ bleiben. Ich muss noch mal in Ruhe darüber nachdenken, ich habe im Moment noch keine Idee, wie ich das lösen könnte...
Danke Dir und Euch allen liebe Grüße
leonie
Liebe Leonie,
das finde ich eine gelungene Mischung aus beinahe klassischen Bilder - den Sommer als Bedrohung, als schwere Zeit oder der Tränenschleier z.B. - mit ganz frischen Kombinationen, z.B. den Tränenschleier als Kleidungsstück zu verwenden oder den Nebel aus ein Fruchtbarkeitszeiche.
Gern gelesen
Max
das finde ich eine gelungene Mischung aus beinahe klassischen Bilder - den Sommer als Bedrohung, als schwere Zeit oder der Tränenschleier z.B. - mit ganz frischen Kombinationen, z.B. den Tränenschleier als Kleidungsstück zu verwenden oder den Nebel aus ein Fruchtbarkeitszeiche.
Gern gelesen
Max
Lieber Max,
vielen Dank, ich freue mich über Dein Lob. Ich habe aber doch noch zwei kleine Änderungen vorgenommen, damit die Logiik ein bisschen klarer wird.
Liebe Grüße
leonie
Hallo zusammen,
Ich freue mich über Rückmeldungen, ob das hilft oder nicht...
vielen Dank, ich freue mich über Dein Lob. Ich habe aber doch noch zwei kleine Änderungen vorgenommen, damit die Logiik ein bisschen klarer wird.
Liebe Grüße
leonie
Hallo zusammen,
Ich freue mich über Rückmeldungen, ob das hilft oder nicht...
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