lirumlarumlöffelstiel

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Hakuin

Beitragvon Hakuin » 17.12.2009, 13:07

Lirumlarum

Alle Fragen führen zum selben Punkt. Und dieser existiert durch sich selbst.
Nenn ihn Löffelstiel.

aus der sammlung: fragmente #001

hakuin1209
Zuletzt geändert von Hakuin am 24.12.2009, 10:29, insgesamt 2-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 17.12.2009, 18:14

Lieber Hakuin,

ich folge Deinem Text gerne durch die erste Zeile und nicke innerlich dabei. Dafür schüttel ich allerdings ebenso energisch den Kopf, wenn ich Zeile 2 lese. Während Zeile 1 für mich ebenso gut allein stehen könnte, frage ich mich bei der zweiten, was sie überhaupt bedeuten könnte - irgendwie scheint mir, als habest Du vor allem "Lirumlarumlöffelstil" unterbringen wollen ...

Liebe Grüße
Max

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 18.12.2009, 10:19

lieber max,
versuchen wir nicht das unerklärliche allzu oft mit begriffen zu umschreiben, die es einfach verfehlen?
vielleicht gibt es eine innere erkenntnis, die in worte gepackt nie ausgedrückt werden kann.
wir nennen das dann mitunter phänomen, mysterium, erfahrung etc.
lirumlarumlöffenstil trifft es ebenso in der schärfe der erklärung.

mit der aussage:
"alle fragen führen zum gleichen punkt"
könnte der text auch schon enden. der rest ist geplänkel ;-)

mir kam es so vor als wenn es eine "humoristische" wendung gäbe, wenn ich mysterium und lirumlarum... gleichsetze.

dank dir,
hakuin

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 18.12.2009, 12:10

Hallo Hakuin,
steckt denn Absicht dahinter, dass Du sowohl im Text selbst als in Deiner Antwort "...löffenstil" schreibst?
(In der Überschrift heißt es dagegen "...löffelstil".)
Und die üblich Schreibart wäre natürlich "...löffelstiel". Ein Schreibfehler oder hast Du den Lirumlarumlöffelstil als Denk- oder Sprechstil im Sinn?

Gruß von Zefira
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 18.12.2009, 13:21

hallo zefira,
mit dem schreibfehler, gibt es JA noch diese weitere ebene. das war nicht beabsichtigt, soll ichs besser korrigieren?
ich frage mich gerade wo denn stil und stiel zusammenhängen. zwischen t und l seh ich grade...
der verschreiber ist auch ganz auf deiner seite ;-)
"dass Du sowohl im Text selbst als in Deiner Antwort "...löffenstil" schreibst?
(In der Überschrift heißt es dagegen "...löffelstil".)"

so oder so, eine stihlfrage (danke fürs adlerauge)
salve, hakuin

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 18.12.2009, 20:01

Hallo Hakuin,
ich hab mich nicht verschrieben, solltest Du das gemeint haben :pfeifen:

Ich zitiere wörtlich aus Deinem Text:

Nenn es Mysterium, oder Lirumlarumlöffenstil.


lirumlarumlöffenstil trifft es ebenso in der schärfe der erklärung.


Die letztere Antwort erinnert mich übrigens an etwas, was ich mal bei Wiki gelesen habe, Moment, ich kopiere es hier rein, es ist aus dem Artikel über Paul Feyerabend:

Feyerabend rebellierte gegen einen von ihm wahrgenommenen orthodoxen Dogmatismus der Wissenschaft, wobei er bewusst provokativ äußerte, Regentänze seien genauso gut wie Wettervorhersagen, Wahlprognosen nicht besser als Astrologie.


... fand ich ungemein sympathisch!

Schönen Gruß von Anna
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
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(Ikkyu Sojun)

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 18.12.2009, 21:13

ohhh shit :cool:
jetzt seh ich meine schreiberei in der hier und da die buchstaben ausgehen :pfeifen:

eigentlich sollte es überall: löffelstiel heissen. ich ändere das jetzt.

dein zitat von feyerabend hat mich auch amüsiert. ich finde man sollte das auch mit dem mysterium nicht so ernst nehmen, schliesslich geht es um alles ;-)

genug gesichter im text verteilt. dank dir sehr, nen schönen abend noch
hakuin

ps im editor wurde ich gerade freundlich auf folgedes hingewiesen:
Tipp: Der Stil kann einfach auf den markierten Text angewendet werden.

Max

Beitragvon Max » 19.12.2009, 16:03

Hakuin hat geschrieben:lieber max,
versuchen wir nicht das unerklärliche allzu oft mit begriffen zu umschreiben, die es einfach verfehlen?



Lieber Hakuin,

nun verstehe ich besser, was Du meinst.

Mir kommt allerdings vor, dass das Grundübel eher noch tiefer liegt: Reden, Laut geben ist vielen eh viel wichtiger als zu verstehen. Das Verbalisieren und die richtige Wortwahl kämen ja erst danach.

Liebe Grüße
Max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 19.12.2009, 21:16

Lieber Hakuin,

wenn du den Titel anders nennen würdest, würde durch den Wegfall für mich das, "lirumlarumlöffelspiel" am Ende freier rüberkommen, was meinst du?

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 19.12.2009, 21:31

liebe lisa,
eigentlich gibt es keinen titel.
was schreib ich denn dann in die betreffzeile, die ja nicht der titel ist - oder doch? :blink1:
im text selbst hab ich ja keinen titel gesetzt....

dank dir,
hakuin

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 19.12.2009, 21:42

lieber max,
zu deiner anmerkung:
Max hat geschrieben:Mir kommt allerdings vor, dass das Grundübel eher noch tiefer liegt: Reden, Laut geben ist vielen eh viel wichtiger als zu verstehen. Das Verbalisieren und die richtige Wortwahl kämen ja erst danach.


kann ich nur vermuten, dass das EINE von teufels küchen ist durch die MENSCH hindurch muss/kann.

am anfang war die stille. dann - irgendwann - betrat der mensch die bühne. ermächtigte sich der sprache und eines ICHS. sprache und ICH zu erforschen, gar die eigene ist schon eine aufgabe ;-) dem grundübel zu begegnen, gar die tür passieren, ohne in der küche in den backofen zu geraten finde ich eine schöne übung. öfter mal die worte runterschlucken und sie im innern brennen lassen...

dir noch einen schönen abend,
hakuin

DonKju

Beitragvon DonKju » 20.12.2009, 15:22

Hallo Hakuin,

wohl wahr ist diese Aussage. Ich frage mich allerdings, ob der zweite Teil nicht treffender so formuliert wäre:

Alle Fragen führen zum selben Punkt. Und dieser existiert durch sich selbst.
Und Namen sind hier nicht von Belang.

Mit Sonntagsgrüßen dazu von Hannes

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Beitragvon Ylvi » 20.12.2009, 17:52

Hallo Hakuin,

och schade, mir hat gerade der Löffelstil gefallen. Denn wer hat die Weisheit schon mit dem Löffel gegessen.

Ich frage mich eher, ob ich mit der ersten Zeile mitgehen kann. Also ich bin schon an vielen Punkten gelandet. :pfeifen:

Fragen führen zu Fragen führen zu Fragen. Am Ende setzen wir einen Punkt, weil wir nicht weiter wissen können.

Liebe Grüße
Flora
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

aram
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Beitragvon aram » 20.12.2009, 18:27

lieber hakuin,

wirkt ein bisschen altklug-bedeutsam, was durch das doppelte titelwort glaube ich verstärkt wird. der text wird dadurch etwas langweilig.

was hälltst du von


Lirum, larum,


alle Fragen führen zum selben Punkt. Der existiert aus sich selbst.

Nenn es Mysterium, oder Löffelstiel.





p.s. "am anfang war die stille. dann - (...)"
nö, da gabs keine stille.
,-}


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