Beitragvon Renée Lomris » 18.12.2009, 10:20
Hallo,
@Louisa, du hast eine Diskussion des Textes eingeleitet, und das fand ich sehr interessant. Ich habe deine Ausführungen zu Bildern und sprachlicher Raffinesse sehr ernst genommen, obwohl nicht viel mit deinem Beispiel anfangen konnte. Ich finde, dass bei Gedichten etwas sehr Persönliches entsteht, dessen Vermittlung nicht unbedingt von größter Bedeutung ist. Ich habe allerdings Lust, mehr über dein Verständnis von Sprache und Lyrik zu erfahren.
@Max : deine Rückmeldung hat mir den Rücken verstärkt, zumal du Wort für Wort das ausdrückst, was ich selbst zu meinem Text ausführte.
@Elsa, nach deinem Kommentar habe ich die Version 3 erstellt, war aber irgendwie nicht ganz zufrieden.
@Herby, auch du verweist mich auf die erste Fassung zurück. Zu diesem Zeitpunkt war ich verwirrt, und wusste selbst nicht mehr (genau), was ich nun mit diesem Gedicht wollte.
@Ferdi : sone Art zu sagen, das dauernde rumverbessern macht NICHTS besser. Ein Ansatz zur "kritik der kritik" (oder dem absoluten Wunsch solche zu kriegen.
@Flora: das war eine sehr interessante Antwort, die mir ermöglicht hat, zu sehen, was nun bei mir da stehen soll, was ich vertreten kann. Flora, dein Vorschlag ist sehr schön, und der Text gefällt mir, aber es ist nicht mehr meiner. Diese Liebesgedichte (man sollte sich einfach des Schreibens solcher enthalten) müssen stimmen, und das "Wir" passt hier einfach nicht.
Hölderlin zu einem ähnlichen Thema:
Aber wir, zufrieden gesellt, wie die liebenden Schwäne,
Wenn sie ruhen am See, oder, auf Wellen gewiegt,
Niedersehn in die Wasser, wo silberne Wolken sich spiegeln,
Und ätherisches Blau unter den Schiffenden wallt,
So auf Erden wandelten wir. Und drohte der Nord auch,
Er, der Liebenden Feind, klagenbereitend, und fiel,
Von den Ästen das Laub, und flog im Winde der Regen;
Ruhig lächelten wir, fühlten den eigenen Gott,
Unter vertrautem Gespräch, in einem Seelengesange.
Ganz im Frieden mit uns und kindlich, und freudig allein.
Aber das Haus ist öde mir nun, und sie haben mein Auge
Mir genommen auch mich hab ich verloren mit ihr.
Darum irr ich umher, und wohl, wie die Schatten, so muss ich
Leben, und sinnlos dünkt lange das übrige mir.
Dabei stelle ich fest, dass ich trotz meiner Liebe zu Hölderin, mit diesem Gedicht nicht viel anfangen kann. Ich finde es überfrachtet und diese Diotima-problematik irritiert mich. Um Himmelswillen, natürlich bleibt H. ein großer Meister. Ich frage mich nur, was diese Thematik eigentlich soll. (Mir ist schon klar, warum ich in dieser Rubrik was eingestellt habe ...)
Nein, kein Lehrgedicht. Eine Beobachtung. Dort sieht man das Paare, die Paare, und etwas von der Zeit und vom Wissen hat sich tief in sie einegraben. Sie sind vom Ende gezeichnet.
Ich hoffe, dass ich die wichtigsten Gedanken aufgegriffen habe.
Danke für eure Vorschläge und Kommentare
l G
Renée