Herbstblatt

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 26.09.2009, 09:54

:richtig: :richtig:
Zuletzt geändert von Renée Lomris am 28.07.2011, 03:19, insgesamt 3-mal geändert.

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 27.09.2009, 01:29

Hallo,

Ich möchte lernen, mit lyrischen Texten sorgfältiger umzugehen, und frage mich hier, ob die Kommata so vereinzelt stehen bleiben können, ob die Abschnitte sinnvoll sind, ob Bilder entstehen, ob der Rhythmus akzeptabel ist.

Ich bitte diejenigen unter euch, die mehr Erfahrung und bestimmte grundsätzliche Fehler feststellen, mir diese bitte mitzuteilen.

Bevor ich einen längeren Text einstelle; möchte ich an kurzen Texten üben.

Vielen Dank
mein Mimosendasein ist zu Ende, glaubts mir
Renée

DonKju

Beitragvon DonKju » 27.09.2009, 14:20

Liebe Renée,

selbst nach mehrmaligen Lesen Deines Textes glaube ich höchstens, an der Oberfläche vage Bedeutungen zu erahnen; Will sagen, die genaue Aussage Deiner Worte bleibt mir, zumindest momentan, verschlossen. Eher formal gesehen, gefällt mir die letzte Strophe in ihrer Schlusspassage nicht so richtig. Du schreibst :

"...
Lache der Tag
Jeder Tag heiter
Weiter
Im Jetzt und Hier"

Da wage ich mal einen Vorschlag :

"...
Lache der Tag
ein jeder heiter
im Hier und Jetzt"

Und einen lieben Sonntagsgruß dazu von Hannes

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noel
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Beitragvon noel » 27.09.2009, 16:34

in der ersten version blieb ich beharrlich am ersten absatz hängen

"mir aber - satest du"
& dann enstanden zahlrieche immer sich lauter artikulierende was Was WAs WAS


aber ich frage mich was natürliche feinde wie
-der fuchs & der wildhase friedlich nebeneinander
-an einem unterirdischen see
-in einem bergwerk

ale drei gedankenstrichaussagen bekomme ich nicht erfühlt

der uns absatz scheint mir
ein ankommen im uns
man schnäbelt "spricht" & oder "küsst" bzw. nährt sich mit & am anderen
die lange schatten passenzum SPÄT

der letzte absatz ist mir am eingänglichsten
aber alles im allen finde ich keinen bogen
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

Wir sind alle Meister/innen der Selektion und der konstruktiven Hoffnung, die man allgemein die WAHRHEIT nennt ©noel

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noel
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Beitragvon noel » 27.09.2009, 16:36

*ach

schade dass der binnenreim heiter-weiter streichung fand
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 27.09.2009, 17:11

Ich probiere es anders :

Herbstliebe

Tief unten in meiner Seele wunderlichem Bergwerk,
an meinem See, dort, wo
Fuchs und Hase sich Gute Nacht sagen,
sagst du zu meinem fallenden Herbstblatt:
Dreh dich noch einmal im Wind.

Lange Schatten werfen wir,
Zwiegespräch schnäbelnd,
zuversichtlich, gelbsonnig,
uns sagst du:
Spät kreuzen sich unsere Wege.

Beherzt den Apfel greifend,
sagst du heiter weiter
Dir lache stets der Tag
im Hier und Jetzt.

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noel
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Beitragvon noel » 27.09.2009, 17:19

1. absatz

jetzt bekommt see & bergwerk einen raum
einen raum im LyrI
aber warum die natürlichen FEINde --> fuchs & hase sich dort gute nacht sagen müssen(?)
es gibt dies als geflügelte aussage:
wo fuchs & has sich gute nacht sagen... aber das ist mir viel zu vernudelt

2. absatz
jetzt ist dem schnäbeln auch der dialog verflochten
AUGT!


3. absatz
war in allen versionen klar

unklar bleibt mir hingegen, warum nach einem
ICh -> lyri das anskizziert wird 1. absatz
einem UNS --> 2. absatz
ein 3. absatz auf das gegenüberdu verweist & auf sein immerwährendes heiter sein(?)
ist mir ein unrundes ende

aber ich denke der apfel ist der schnittpunkt zu absatz 1 + 2
aber dieses bild. des apfels als versuchung (wenn es denn so wäre)
ist mir auch zu abgenudelt.
NOEL = Eine Dosis knapp unterhalb der Toxizität, ohne erkennbare Nebenwirkung (NOEL - no observable effect level).

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Beitragvon leonie » 27.09.2009, 21:33

Liebe Renée,

mir hat die erste Version Deines Gedichtes gut gefallen. Ich habe zwar auch nicht gleich alles erfasst, aber die Stimmung war für mich deutlich.

Wenn Du ein wenig mehr "Hinweis" geben willst, würde vielleicht reichen "in meinem Bergwerk". Mir sagt die erste Strophe, dass das geschehen an verborgenen und entlegenen Orten stattfindet. Da stört mich auch das "Fuchs und Wildhase" nicht. Es sind schöne Metaphern. Miteinander für ein friedliches geschehen. Wildhase: etwas Wildes, Ursprüngliches.

Auch die zweite und dritte Strophe lassen einem angenehm viel Raum für die eigenen Assoziationen. Dass es um die Liebe geht, ist deutlich. Um eine späte Liebe. Herbstlich, sonnig, zuversichtlich. Der Apfel passt doch gut zur Jahreszeit. Natürlich erinnert er an die paradiesische Verführung. Aber so wie Du ihn hier einbaust, finde ich es nicht abgelutscht.

In mir weckt das gedicht Bilder, Phantasien, Stimmungen. ich finde auch den Schluss in seiner Ermutigung schön. Es ist nicht immer die Frage nach der Dauer, die entscheidend ist, sondern das beherzte Zugreifen im Hier und Jetzt, das glücklich macht.

Liebe Grüße

leonie

Renée Lomris

Beitragvon Renée Lomris » 27.09.2009, 22:52

Hallo Bilbo, Noel und Leonie,

Nach all euren Überlegungen und Vorschlägen stelle ich nun fest, dass es mir extrem schwer fällt, zu entscheiden, was ich nun für mich selbst die richtige, mir entsprechende Version finde. Bei einem Gedicht finde ich das besonders schwer. Im Grunde wäre es wieder einmal Version 1 - denn sie entspricht meinen Bildern.

Vielleicht sollte ich jetzt mehr auf die "Metrik" achten. Und etwas Abstand gewinnen.

Einige Worte sind mir besonders wichtig: Bergwerk z.B.
Einige Konnotationen will ich vermeiden: der Apfel soll nicht als Versuchung wahr genommen werden. Fuchs & Wildhase sollte wegführen vom bekannten Klischee, genauso statt "Gute Nacht--Sagen" = grüßen.

Wenn meine Absichten nur Verwirrung stiften ... Immerhin sehe ich etwas klarer, was meine Probleme angeht.

Vielen Dank

liebe Grüße
Renée


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