Wir gehen auf schmalem Grat.
Das verbindet uns.
Der Himmel, der Abgrund.
Ausgeklügelt jedes Wort.
Ich lese im Geröll.
Ein Fuss vor den anderen.
Steinschlag. Stille.
Geröll
Liebe Lydie,
Dein Text ist mir schon gestern aufgefallen, als ich noch kurz reinschaute. Und ich finde ihn heute morgen noch genauso fein. Besonders die ersten drei Zeilen haben es mir angetan!
Für mich könnte die vierte Zeile wegfallen (gerade im Zentrum ein so reflektierender Satz, für mich nimmt er den Bildern etwas weg, reduziert den Assoziationsspielraum) und stattdessen eine Leerzeile stehen.
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
leonie
Lieber carl,
magst Du den Text nicht als eigenen einstellen? Ich denke, er ist mehr als ein Kommentar.
Liebe Grüße
leonie
Dein Text ist mir schon gestern aufgefallen, als ich noch kurz reinschaute. Und ich finde ihn heute morgen noch genauso fein. Besonders die ersten drei Zeilen haben es mir angetan!
Für mich könnte die vierte Zeile wegfallen (gerade im Zentrum ein so reflektierender Satz, für mich nimmt er den Bildern etwas weg, reduziert den Assoziationsspielraum) und stattdessen eine Leerzeile stehen.
Sehr gern gelesen!
Liebe Grüße
leonie
Lieber carl,
magst Du den Text nicht als eigenen einstellen? Ich denke, er ist mehr als ein Kommentar.
Liebe Grüße
leonie
Liebe Lydie,
auch ich habe den gestern schon gestern Nacht gesehen. Er hat ganz starke Passagen. Beispielsweise mag mag ich
oder
oder
sehr. Das Ende habe ich zunächst zu dramatisch gelesen, bis ,mir auffile, dass es meine Interpretation ist, die es dramatisiert.
Hat mir sehr gefallen!
Liebe Grüße
Max
auch ich habe den gestern schon gestern Nacht gesehen. Er hat ganz starke Passagen. Beispielsweise mag mag ich
Wir gehen auf schmalem Grat.
Das verbindet uns.
oder
Ausgeklügelt jedes Wort.
oder
Ich lese im Geröll.
sehr. Das Ende habe ich zunächst zu dramatisch gelesen, bis ,mir auffile, dass es meine Interpretation ist, die es dramatisiert.
Hat mir sehr gefallen!
Liebe Grüße
Max
Hallo Leonie,
Das ist eine gute und berechtigte Frage. Ich habe gezögert und mich dann so entschieden. Nein, er ist auf eine ganz bestimmte Beziehung bezogen. Aber an der vielleicht etwas Umfassenderes deutlich wird.
Ich habe mich vermutlich nicht richtig getraut, ihn in der Kategorie Liebeslyrik unterzubringen.
Danke der Nachfrage!
Lydie
Das ist eine gute und berechtigte Frage. Ich habe gezögert und mich dann so entschieden. Nein, er ist auf eine ganz bestimmte Beziehung bezogen. Aber an der vielleicht etwas Umfassenderes deutlich wird.
Ich habe mich vermutlich nicht richtig getraut, ihn in der Kategorie Liebeslyrik unterzubringen.
Danke der Nachfrage!
Lydie
Liebe Lydie,
dein Gedicht habe ich bereits mehrfach gelesen. Und jedes Mal frage ich mich, warum du "Ich lese im Geröll" schreibst? Ich möchte es immer durch "Ich lese in Sandkörnern" oder "Ich lese in jedem Sandkorn" ersetzen, da es m.E. besser zu "Ausgeklügelt jedes Wort", also diesem ganz vorsichtigen, behutsamen und feinen Vorgang passt.
In der letzten Zeile assoziiere auch ich eine Dramaturgie, nämlich, dass LI vom Steinschlag erschlagen wird. Deshalb die "Stille" danach.
Soweit meine Gedanken.
Saludos
Mucki
dein Gedicht habe ich bereits mehrfach gelesen. Und jedes Mal frage ich mich, warum du "Ich lese im Geröll" schreibst? Ich möchte es immer durch "Ich lese in Sandkörnern" oder "Ich lese in jedem Sandkorn" ersetzen, da es m.E. besser zu "Ausgeklügelt jedes Wort", also diesem ganz vorsichtigen, behutsamen und feinen Vorgang passt.
In der letzten Zeile assoziiere auch ich eine Dramaturgie, nämlich, dass LI vom Steinschlag erschlagen wird. Deshalb die "Stille" danach.
Soweit meine Gedanken.
Saludos
Mucki
Lieber Max,
Zunächst einmal herzlichen Dank für deine Rückmeldung, die mich, wie gesagt, sehr freut.
Du hast dir genau die Stellen rausgepickt, die auch mir am besten gefallen. Zum Ende des Gedichts sag ich in der Antwort auf Gabriella noch was.
Und du? schreibst vor allem Prosa? keine Lyrik?
LG
Lydie
Zunächst einmal herzlichen Dank für deine Rückmeldung, die mich, wie gesagt, sehr freut.
Du hast dir genau die Stellen rausgepickt, die auch mir am besten gefallen. Zum Ende des Gedichts sag ich in der Antwort auf Gabriella noch was.
Und du? schreibst vor allem Prosa? keine Lyrik?
LG
Lydie
Liebe Gabriella,
Nun, Geröll, weil es in den Bergen ist. Und weil es grob und unbearbeitet, unmittelbar ist, als Gegenstück zum "ausgeklügelten Wort". Es ist ja ein Stück Dialog mit jemandem in diesem Gedicht, ein Wir und dann ein Ich. Vom Ich wird gesagt, dass es im Geröll liest. Und damit bewegt es sich von dieser "Gratstelle" zwischen Himmel und Erde in Richtung Erde weg, trifft eine gewisse Wahl.
Im Geröll, da geht etwas vom Berg ab, elementar. Geröll, das scheint zunächst keinen Sinn zu machen, eben nur Geröll, zufällig herab- und dahingestürzt, der Schwerkraft nach. Die Dramaturgie des Endes hängt damit zusammen: im Geröll lesen heisst durch Geröll gehen, ganzheitlich. Ein Fuß vor den anderen. Und Steinschlag gibt es da eben auch. Und danach Stille.
GLG,
Lydie
Nun, Geröll, weil es in den Bergen ist. Und weil es grob und unbearbeitet, unmittelbar ist, als Gegenstück zum "ausgeklügelten Wort". Es ist ja ein Stück Dialog mit jemandem in diesem Gedicht, ein Wir und dann ein Ich. Vom Ich wird gesagt, dass es im Geröll liest. Und damit bewegt es sich von dieser "Gratstelle" zwischen Himmel und Erde in Richtung Erde weg, trifft eine gewisse Wahl.
Im Geröll, da geht etwas vom Berg ab, elementar. Geröll, das scheint zunächst keinen Sinn zu machen, eben nur Geröll, zufällig herab- und dahingestürzt, der Schwerkraft nach. Die Dramaturgie des Endes hängt damit zusammen: im Geröll lesen heisst durch Geröll gehen, ganzheitlich. Ein Fuß vor den anderen. Und Steinschlag gibt es da eben auch. Und danach Stille.
GLG,
Lydie
Liebe Lydie, sprachlich finde ich das sehr gelungen, trotzdem stört mich etwas, ich glaube, es ist vor allem die zweite Zeile. Sie hat etwas von "wir sitzen alle im selben Boot", das kennt man schon. Und dass ein Grat zwischen Himmel und Abgrund entlang geht, ist eigentlich auch klar.
Ohne diese Zeilen würde ich den Text einprägsamer und origineller finden:
Wir gehen auf schmalem Grat.
Ausgeklügelt jedes Wort.
Ich lese im Geröll.
Ein Fuss vor den anderen.
Steinschlag.
Stille.
Aber doch noch ein Gruß nach der Stille :)
fenestra
Ohne diese Zeilen würde ich den Text einprägsamer und origineller finden:
Wir gehen auf schmalem Grat.
Ausgeklügelt jedes Wort.
Ich lese im Geröll.
Ein Fuss vor den anderen.
Steinschlag.
Stille.
Aber doch noch ein Gruß nach der Stille :)
fenestra
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