Pandora
Ich habe in deinem Nacken
das Wort gelesen,
halb verdeckt vom Haar.
Erst war ich verwundert,
doch trat der Sinn zu mir:
Pandora.
Mit meinem letzten Kuss,
mit deinem ersten Schweigen,
ward mir bewusst:
Ich muss in diesem trüben
Leben treiben.
Es ist so kalt,
drum schließe deinen Mund,
lösch’ dich aus meinen Augen ---
Ich will für immer
verborgen bleiben.
Pandora
ich bin sehr erstaunt, und zwar über die ähnlichkeit des bildes in deinem gedicht und in meinem gleich folgenden, das ich vor ein paar monaten geschrieben habe:
würde ihr haar ein gesicht enthüllen
in den nacken gestempelt
aber glauben sie ich will nicht
darunterschneiden
vielleicht aber doch wohl
lüftend
darüber bewusst werden und
vielleicht aber doch wohl nichtmal dies
aber ich sollte doch ich wollte
sie
kennen und nicht teilssie umseilen
aber ich sollte doch nicht wollte
wollten sie sollte ich
glauben sie ich will auch
keinen spiegel zur hand oder nur
manchmal
die zeile und überhaupt das motiv "pandora" gefällt mir sehr - der name allein ist gedicht, das blattwerk drum herum muss sorgfältig gemacht sein.
für meinen geschmack ist es ein wenig zu explizit. ich würde wohl noch mehr bilder suchen, um alltäglichere sätze zu vermeiden. aber auf keinen fall das projekt fallen lassen, hoffentlich auch nicht genervt auf diesen hinweis reagieren! denn: "dein erstes schweigen" ist auch eine zeile, die ich wundervoll gelungen finde...
liebe grüsse
momo
würde ihr haar ein gesicht enthüllen
in den nacken gestempelt
aber glauben sie ich will nicht
darunterschneiden
vielleicht aber doch wohl
lüftend
darüber bewusst werden und
vielleicht aber doch wohl nichtmal dies
aber ich sollte doch ich wollte
sie
kennen und nicht teilssie umseilen
aber ich sollte doch nicht wollte
wollten sie sollte ich
glauben sie ich will auch
keinen spiegel zur hand oder nur
manchmal
die zeile und überhaupt das motiv "pandora" gefällt mir sehr - der name allein ist gedicht, das blattwerk drum herum muss sorgfältig gemacht sein.
für meinen geschmack ist es ein wenig zu explizit. ich würde wohl noch mehr bilder suchen, um alltäglichere sätze zu vermeiden. aber auf keinen fall das projekt fallen lassen, hoffentlich auch nicht genervt auf diesen hinweis reagieren! denn: "dein erstes schweigen" ist auch eine zeile, die ich wundervoll gelungen finde...
liebe grüsse
momo
Wunderbar. Habe schon lange nicht mehr etwas ähnlich Gutes gelesen.
Ich bin übrigens - wie moshe - der Meinung, daß der Text auch sehr gut in die Liebeslyrik paßt.
Falls ich dich noch nicht hier im Salon begrüßt haben sollte: Herzlich Willkommen. Bin auf mehr von dir gespannt.
Gruß aus Berlin
Stefan / steyk
Ich bin übrigens - wie moshe - der Meinung, daß der Text auch sehr gut in die Liebeslyrik paßt.
Falls ich dich noch nicht hier im Salon begrüßt haben sollte: Herzlich Willkommen. Bin auf mehr von dir gespannt.
Gruß aus Berlin
Stefan / steyk
hallo falschmünzer,
was für ein schöner titel... *g*
mir gefällt die melodie des gedichtes, ein seltener wohlklang. ich habe schon fast an versteckte reime geglaubt, sie aber nicht gefunden.
dies hier ist wieder so eine ambivalente stelle, die mich innehalten lässt:
Es ist so kalt,
drum schließe deinen Mund,
lösch’ dich aus meinen Augen ---
ich sage: innehalten. ich sage nicht: anhalten. sie stört mich nicht.
dieses ineinanderübergehen/dieser perspektivenwechsel scheint mir dein personal trademark zu sein. eine ganz besondere prägung.
PANDORA
was für ein schöner titel... *g*
mir gefällt die melodie des gedichtes, ein seltener wohlklang. ich habe schon fast an versteckte reime geglaubt, sie aber nicht gefunden.
dies hier ist wieder so eine ambivalente stelle, die mich innehalten lässt:
Es ist so kalt,
drum schließe deinen Mund,
lösch’ dich aus meinen Augen ---
ich sage: innehalten. ich sage nicht: anhalten. sie stört mich nicht.
dieses ineinanderübergehen/dieser perspektivenwechsel scheint mir dein personal trademark zu sein. eine ganz besondere prägung.
PANDORA
Ich danke dir und den anden anderen nochmals
für die Willkommensgrüße!
Die Sache mit den Perspektiven stimmt tatsächlich.
Ich fühle mich gern in andere hinein, vielleicht
auch nicht nur in Menschen ...
Andererseits fühlt man sich doch selbst oft sehr
gespalten - als schaue man sich aus verschiedenen
Blickwinkeln an.
Es gibt Reimworte in dem Gedicht,
die die Rede etwas binden:
"Haar" ist ein unreiner Reim auf "Pandora",
ähnlich ist es mit "Kuss" und "bewusst"
und "Schweigen" und "treiben",
sowie die Endsilben von "Augen" und "bleiben".
Soviel dazu ...
für die Willkommensgrüße!
Die Sache mit den Perspektiven stimmt tatsächlich.
Ich fühle mich gern in andere hinein, vielleicht
auch nicht nur in Menschen ...
Andererseits fühlt man sich doch selbst oft sehr
gespalten - als schaue man sich aus verschiedenen
Blickwinkeln an.
Es gibt Reimworte in dem Gedicht,
die die Rede etwas binden:
"Haar" ist ein unreiner Reim auf "Pandora",
ähnlich ist es mit "Kuss" und "bewusst"
und "Schweigen" und "treiben",
sowie die Endsilben von "Augen" und "bleiben".
Soviel dazu ...
Hallo Falschmünzer,
ich finde diese Stelle am Schönsten:
-Weil man hier einen direkten Bezug zur Mythologie sehen könnte, die Hoffnung bleibt ja auch lange zeit in ihrer "Büchse" verborgen.
Wolltest Du diesen Bezug zeiegn oder ging es einzig und allein um die "Frau" an sich.
Ansonsten finde ich das auch sehr gelungen!
Liebe Grüße, louisa
ich finde diese Stelle am Schönsten:
Es ist so kalt,
drum schließe deinen Mund,
lösch’ dich aus meinen Augen ---
Ich will für immer
verborgen bleiben.
-Weil man hier einen direkten Bezug zur Mythologie sehen könnte, die Hoffnung bleibt ja auch lange zeit in ihrer "Büchse" verborgen.
Wolltest Du diesen Bezug zeiegn oder ging es einzig und allein um die "Frau" an sich.
Ansonsten finde ich das auch sehr gelungen!
Liebe Grüße, louisa
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