wer?

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Hakuin

Beitragvon Hakuin » 03.03.2009, 19:08

reflektier ich -
war.

plan ich -
werd.

bin ich -
wer?

© hakuin2009

DonKju

Beitragvon DonKju » 03.03.2009, 22:03

Hallo Hakuin,

ich weiß nicht so recht - ein paar ungewöhnliche Formulierungen allein, macht das schon einen guten Text ?

Und trotzdem mal so hingedacht :

reflektier ich -
ward.

plan ich -
wird.

bin ich -
ist.

Ungeplant reflektierend ist grüßend Hannes

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.03.2009, 00:28

Huhu!

hatte auch mal ein gedicht, das so hieß... das war aber anders.

Zu Deinem: Mm... es kommt darauf an was du "reflektierst" oder? "Reflektieren" bedeutet ja erst einmal nur, dass du deine Gedanken zu einer Sache "hinwendest" ... Das kann also genauso gut deine Zukunft oder deine Gegenwart sein.

Dann also schon eher:

Erinnere ich -
war.


"Planen" - das klingt so erfolgreich - Auch hier passt für mich eher ein Wort wie vorausblicken, aber das passt vom Rhythmus nicht mehr gut. Wobei man "planen" auch gelten lassen kann ;-)

Die ersten Vier Zeilen gefallen mir in ihrer Überlegung gut. Es erinnert mich zudem ungemein an das Thema meiner Hausarbeit :smile: - da würde es ebenso dialektisch ungefähr heißen:

Dieses Ich ist das Baby, der heutige und der Greis Hakuin in seiner sich widersprechenden Einheit :smile:

Und das wäre dann auch die Antwort auf die letzten zwei Zeilen deines GEdichtes :smile:

Ich denke hiermit heißt es für dich, den Sandmann und Hegel:

Gute Nacht :smile: !
l

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 04.03.2009, 07:47

hey bilbo, bin ja deshalb hier um dran zu arbeiten...

"ich weiß nicht so recht - ein paar ungewöhnliche Formulierungen allein, macht das schon einen guten Text ?"


"bin ich -
ist."

ist auch gut, ich hatte auch: bin ich - bin....

danke für deine zeilen, mal sehen was wird

salve
hakuin

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 04.03.2009, 08:04

hey lou,

"es kommt darauf an was du "reflektierst" oder? "Reflektieren" bedeutet ja erst einmal nur, dass du deine Gedanken zu einer Sache "hinwendest" ... Das kann also genauso gut deine Zukunft oder deine Gegenwart sein."

ja hier ist dein blick sehr scharf, ich bin wohl unpräzise im text ;-)

deine anregungen zu
erinnern / planen gehen in die richtige richtung.

ich brauche für den text einen: vergangenheitsbezug, da gefällt mir erinnern sehr.

für den zukunftsbezug hab ich grad nur: planen, als den akt, wie man sich irgendwohin denkt, in die zukunft, wo man eben noch nicht ist aber hin will

"Dieses Ich ist das Baby, der heutige und der Greis Hakuin in seiner sich widersprechenden Einheit"

kann nicht auch der greis völlig frisch, völlig neu sein?

vielleicht in diese richtung:

erinnernd - war
planend - werd

bin ich -
wer?


oder

erinnernd - war

bin ich -
wer?

planend - werd


danke, lou
gegrüßt
hakuin

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.03.2009, 11:44

Hallöchen.

Ich fühle mich geehrt, da dir mein erster Vorschlag zusagt. Ich finde deine erste Variante (also von den fett gedruckten hier über mir) aber gelungener.

1. Weil deine "Pointe" dann am Ende steht und

2. Weil ich glaube, dass der Mensch eher in diesem Muster denkt. Man überlegt sich jeden Tag, was war und was sein könnte - aber man ist nur ganz selten wirklich in der Gegenwart, finde ich. Ist ja auch schwierig.

Deine zweite Variante wäre also, hätte die Zeit das Gedicht geschrieben durchaus logisch aufgebaut. Da es aber ein Mensch war :smile: ....

Zu Deiner Frage mit dem Greis:

Mm... Natürlich kannst du auch behaupten, dass der Geist etwas "Neues" - ein "neues Ich" des Hakuin ist - Aber das schließt ja nicht die Tatsache aus, dass zu diesem Ich auch das Kind und der Jetztige Hakuin gehören.

Das ist ja gerade das schöne an dieser Behauptung, finde ich. Das man eben weder den Säugling, noch den Heutigen, noch den Greis auf eine höhere Stufe stellt. Es ist alles gleich neu und gleich alt, weil alles eine Einheit des "Ich" bildet.

(Wenn ich das richtig verstanden habe. Wenn nicht ist das jetzt eben meine These :smile: )

Schönen Tag!
l

PS: Gehst du noch nach Steglitz? Ich war schon lange nicht mehr dort, aber jetzt habe ich Semesterferien. Wieso kommst du nicht mal nach Mitte am Sonntag :smile: ?
(Da ist es sehr viel cooler ;-) ...)

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 04.03.2009, 12:58

danke lou,

die sache mit dem ICH.... und der einheit, puh - das ist nen thema für sich ;-)

ja es hat der mensch geschrieben, daher auch für mich die obere varainte....
und in sachen mitte..sag mal wo und was und wann..., ggf per PN

salve
h.

Louisa

Beitragvon Louisa » 04.03.2009, 13:12

Ahoi!

Ja, das ist wirklich ein riesen Thema... und am Ende findest du nicht einmal eine Arbeit damit :smile: !

Schweinerei! Es sei denn ich werde "Philosophin" :smile:

In Sachen Mitte gibt es eigentlich keine Geheimnisse:

http://www.lauter-niemand.de/

Dann ganz rechts unten in der lila Spalte auf "literaturlabor" klicken und alle Informationen werden angezeigt!

Tuttifrutti!
l

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 04.03.2009, 14:26

lou,

das mit der philosophin, das lass mal lieber bleiben, jedenfals um ein ICH zu ergründen.

fahr lieber nach ERFAHRUNGEN da gibt es ICH-wissenschaftler wie sand am meer ;-)

salve
h.

DonKju

Beitragvon DonKju » 05.03.2009, 17:05

Hallo Hakuin,

so ganz mag ich mich von meinen ersten Vorschlägen noch nicht trennen, also jetzt mal sozusagen in Kombination mit Deinen eigenen Variationen :

erinnernd - ward
planend - wird

bin ich -
wann?
wer?

Ganz ohne schmückende Beigedanken über Gott & die Welt, aber aus der Tonne grüßend

Hannes

Louisa

Beitragvon Louisa » 05.03.2009, 19:48

Ähem -

Mein Problem bei der Sache ist eigentlich:

Das liest sich so, als sei man "keiner", als sei man "niemand", wenn man sich nicht in der Gegenwart begreifen könnte - und da man im Augenblick des Begreifens ja schon ein Stückchen hinter der Gegenwart liegt (könnte man glauben) wird es nie dazu kommen, dass man sich unkittelbar als existierend wahrnimmt.

Aber wieso soll das Zukünftige und das Vergangene Ich ausschließen, dass es überhaupt eine Identität gibt?

Das Wahre bleibt das Ganze :mrgreen: !

Tuttifrutti!
l

Louisa

Beitragvon Louisa » 05.03.2009, 23:43

Hihi... ich habe da oben geschrieben:

"dass man sich unkittelbar als existierend wahrnimmt"

Wie schon der große Spinoza sagte: Die Existenz als Arzt muss erst gekitttelt sein!

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 08.03.2009, 18:48

bilbo

lou

danke euch für wort und geistreichem ;-)

lou, wenn ich jetzt über den inhaltlichen ausdruck schacher, verlässt es die angelegte linie...
nur soviel, ja es geht auch um die frage: wer bin ich? und wer bin ich jenseits meiner ichkonstruktion. der vergangenen und der zukünftigen ;-)

da kommt mir grad:

erinnend
planend

bin ich
wer?


bilbo, vielleicht kommt es ja deinem vorschlag wieder näher.... :-)

sehr gegrüßt
hakuin

DonKju

Beitragvon DonKju » 09.03.2009, 18:21

Hallo Hakuin,

nun noch einer :

erinnend
planend

wann bin ich
wer?

Noch'n Gruß "Zurück aus der Zukunft" (Teil I - III) von Hannes


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