Keine Tage

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 19.02.2009, 21:41

Keine Tage

verlassen mich
nach der Geburt.

Weder deine Schläge,
noch der Essensentzug
und die fehlende Liebe.

Kälte in deiner Knute
bis zur letzten Silbe
die Demütigung

der Pädagogik,
du Zeuger deiner Zeit
in mir.

Wäre ich nur eine Schwalbe!

Deine Frau ein Luder
an dem du hängst,
und mir zur Mutter versuchst.

Und du
betest
und beichtest nicht.

Du wirst niemals
beichten.

Noch nichtmal das!

Und deine Frau
ist eine Matratze,
verlässlich...

Na klar:
Ich bin ein Schwein,
das Ferkel dein
und werde dein
Richter sein.

Max

Beitragvon Max » 25.02.2009, 20:43

Lieber Moshe,

hier sehe ich den gesellschaftlichen Bezug sehr viel deutlicher als bei "Am Anfang". Dafür finde ich "Am Anfang" aber auf lyrischem Niveau eine Ecke stärker. Es ist nicht ganz einfach beides zu bedienen, vermute ich.

Liebe Grüße
Max

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 27.02.2009, 18:30

Lieber Max!

Hm?
Was ist lyrisches Niveau?, könnte ich fragen, obwohl ich dich verstehe.

Ich denke, das grobe Umstände eine grobe lyrische Sprache brauchen.

Die Grenze liegt für mich da, wo das Grobe zum Selbstzweck wird. Und dies scheint mir hier nicht gegeben zu sein.

Sodann finde ich es verfehlt, grobe Umstände durch Sprache zu verharmlosen.

Es ist natürlich immer eine Sache der Abwägung.

MlG

Moshe


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