Jahrestag

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Max

Beitragvon Max » 03.11.2008, 20:34

Jahrestag

Vor drei Jahren oder fünf
(nein, es sind tatsächlich schon sieben)
brach Dein Grab ein

Die Gärtner sagten
der Sargdeckel sei durchgefault
füllten das Loch
und erneuerten den weißen Kies

Ich pflanzte Heide

Nebenan
war ein frischer Hügel

Dreißig Jahre, dachte ich
Und:
Vielleicht bist Du damals wirklich gestorben



Eine technische Kleinigkeit ist in der Mitte habe ich auf Anraten Ferdis geändert
Zuletzt geändert von Max am 05.11.2008, 15:40, insgesamt 1-mal geändert.

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 06.11.2008, 18:21

Lieber Max,
vielleicht habe ich ein Brett vor dem Schädel, aber ich kapiere nicht, was mit den "dreißig Jahren" gemeint ist.
Es ist mir fast schon peinlich, weil anscheinend alle anderen es verstehen, aber darf ich trotzdem um Nachhilfe bitten?
Danke und lieben Gruß
Zefira

/edit: Sorry, ich nochmal. Da mir die Sache keine Ruhe ließ, habe ich im Bestatterweblog (gibt es tatsächlich) nachgesehen. Dort steht, dass es 40 Jahre und länger dauern kann, bis der Deckel einbricht.
In den mir bekannten Fällen ging es sehr viel schneller, deshalb hatte ich diesen Punkt zuerst nicht verstanden.
Waren wohl alles Ikea-Särge ... :hut0047:
Zuletzt geändert von Zefira am 06.11.2008, 19:08, insgesamt 1-mal geändert.
Vor der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.
Nach der Erleuchtung: Holz hacken, Wasser holen.

(Ikkyu Sojun)

Max

Beitragvon Max » 06.11.2008, 19:06

Liebe Zefi,

max nix, wie wir Mäxe sagen ...

Die Stelle soll heißen: 30 Jahre ist es nun schon her ... aber so viel kann das lyr. Ich nicht auf einmal denken ;-)

Liebe Grüße
Max

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 06.11.2008, 19:07

Liebe Zefi,

ich glaube, es soll heißen, dass der Tote 30 Jahre tot ist - die anderen Zahlen beziehen sich ja auf den Tag, an dem das Grab eingestürzt ist. :-)

Liebe Grüße,
Max .-)
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Beitragvon Lisa » 06.11.2008, 19:07

*lach* na toll @zeitgleich
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 06.11.2008, 19:08

Liebe Lisa,

ICH Max, DU Lisa ... (jetzt hätte ich gerne einen Lianen-Smiley)

Max

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Zefira
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Beitragvon Zefira » 06.11.2008, 19:08

Tschuldigung, ich verweise auf mein Edit oben.
Danke trotzdem.
Wieder was gelernt.
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(Ikkyu Sojun)

Max

Beitragvon Max » 06.11.2008, 19:09

*lach* na toll @zeitgleich


Nix da, ich war eine Minute eher ... wenn das zeitgleich ist, halte ich den 100 Meter Weltrekord :-)
Zuletzt geändert von Max am 06.11.2008, 19:17, insgesamt 1-mal geändert.

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Beitragvon Lisa » 06.11.2008, 19:13

Bild
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 06.11.2008, 19:17

*lach* ... das ist .. nein .. das ist nicht Tarzan ...

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Beitragvon Lisa » 06.11.2008, 19:19

dooch!
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

Max

Beitragvon Max » 06.11.2008, 19:33

Bild

Ich habe zumindest Jane gefunden ;-)

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Beitragvon Lisa » 06.11.2008, 19:37

.. :rolleyes:

.-)

und jetzt lösche ich uns beide wegen offtopic
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

claire.delalune

Beitragvon claire.delalune » 03.12.2008, 18:08

Das ist ein sehr intensiver Text, ich sah Bilder von Gräbern vor mir, wie ich sie von Besuchen auf dem Friedhof kenne - und las die Geschichten und Schicksale mit, die ich kenne oder mir vorstelle bei diesen Gelegenheiten.
Ein nicht-wahrhaben-können bisher lese ich aus dem letzten Satz und eine Erkenntnis, eine Möglichkeit vielmehr, dass Erkennen stattfinden könnte: Du bist wirklich tot.

Mehr meiner Gedanken kann ich grad nicht in Worte fassen. Aber der Text, sein Inhalt, geht mir unter die Haut.

LG,
Kathrin

Max

Beitragvon Max » 03.12.2008, 18:15

Liebe Kathrin,

das freut mich sehr. Gerade entsteht (wenn ich mal Zeit habe zum entstehen-lassen) ein Verwandter dieses Textes zum Monatsthema.

Liebe Grüße
max


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