Zwischen Alleebäumen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Perry

Beitragvon Perry » 12.09.2006, 09:55

Zwischen Alleebäumen


Kaum war die Melodie
des Sommers verklungen
traten wir zurück
jeder in die Reihe
auf seiner Seite der Straße

Es machte keinen Sinn
aufzubegehren
auf dem Asphalt
konnten wir nicht wurzeln

Mit traurigem Schütteln
warfen wir die Blätter
in den fortziehenden Fluss
sahen ein letztes Mal zu
wie sie sich umtanzten

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 12.09.2006, 10:09

sosein
kommen und gehen
der lauf der dinge
wunderbar!

dank dir,

hakuin

Perry

Beitragvon Perry » 12.09.2006, 11:01

Hallo Hakuin,
schön dich bei mir zu lesen. Ja, auch wenn es keine Zukunft für diese Sommerliebe gab, bleibt das Gefühl wie das Licht in einem Edelstein.
LG
Perry

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tulpenrot
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Beitragvon tulpenrot » 12.09.2006, 14:21

Hallo Perry,

sehr traurig, doch gut in Bilder und Worte gefasst, dieser Abschied, dieses hoffnungslose Weh. Man spürt beim Ankommen in der letzten Zeile ein richtiges Ziehen, als ob man die Endgültigkeit des Auseinandergehens nicht wahrhaben will. Eigentlich ist alles gesagt, und dennoch möchte man meinen, es fehlt der Schlusspunkt ... der zusammenschnürende Gedanke, der die Aussichtslosigkeit dokumentiert. Vielleicht.

Ich lese und lese es immer wieder.
LG
tulpenrot
"Ach, wissen Sie, in meinem Alter wird man bescheiden - man begnügt sich mit einem guten Anfang und macht dem Ende einen kurzen Prozess." AST

Perry

Beitragvon Perry » 12.09.2006, 15:45

Hallo tulpenrot,
danke für dein intensives Hineinlesen. Manchmal muss man die Endgültigkeit eines Abschieds einsehen. Es bleibt nur die "schöne" Erinnerung.
LG
Manfred


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