XI
sie schienen
so merkwürdig festlich
gekleidet
die männer
die dunkle klumpen
aus den gleisen pflückten
vor der grauen stadt
XI
Glückauf,
die Idee, die Arbeitskleidung der Kumpels mit schwarzer Festkleidung zu vergleichen, finde ich originell. Aber ich würde an den Formulierungen noch etwas schleifen.
Ein paar Gedanken, aber ich weiß nicht, ob ich richtig liege:
so merkwürdig -- Merkwürdig bedeutet, dass man sich das merken sollte; warum sollte man sich das merken?
sie schienen -- Waren sie nicht wirklich festlich gekleidet? Schien der Anblick merkwürdig, tatsächlich war er nicht merkwürdig? Schienen sie gekleidet, aber in Wirklichkeit nackt? Wenn das "schienen" -- wie ich vermute -- keine Kalauerverbindung mit Bahn-Schienen und "gleisen" hat, dann würde ich das "schienen" ersetzen oder ganz entfernen.
die männer
die dunkle klumpen -- Wenn ich das langsam und zum ersten mal lese, sind "die männer" diese "dunklen klumpen." Die, die. Die Männer, die Klumpen. Ist das als kleine Grammatikwitz-Pointe gemeint, die sich mit der nächsten Zeile erst auflösen soll? Wenn nicht, brauchen die Männer wirklich ein "die"?
aus den gleisen pflückten -- Sind die Klumpen in den Gleisen? Ich male mir das so aus: Klumpen sind von den Zugwägen gefallen, Männer lesen sie auf, über Tage. Ist das so gemeint? Dann passt das auch für mich. Normalerweise denke ich bei Kumpelarbeit eher an Klumpenhacken unter Tage. Damit böte sich in dieser Stadtserie außerdem auch mal eine perspektivische Abwechslung an, nämlich:
unter der grauen stadt
Aber ich sehe ein, dass Lydia Lyrich sie nicht unter Tage beobachtete. Also bleiben sie vor der Stadt, beim Pflücken, nicht beim Hacken.
Wenn man sich die Satzzeichen hinzudenkt, ist der gesamte Text ein vollständiger Prosa-Satz. In Lyrik umgesetzt, ließen sich die erste Zeile und das "die" vor "männer" herausnehmen, ohne das der Text etwas verlieren würde, oder?
Cheers
P.
P.S.: Könnten allerdings auch Schornsteinfeger gewesen sein, festlich mit Zylinderhut.
die Idee, die Arbeitskleidung der Kumpels mit schwarzer Festkleidung zu vergleichen, finde ich originell. Aber ich würde an den Formulierungen noch etwas schleifen.
Ein paar Gedanken, aber ich weiß nicht, ob ich richtig liege:
so merkwürdig -- Merkwürdig bedeutet, dass man sich das merken sollte; warum sollte man sich das merken?
sie schienen -- Waren sie nicht wirklich festlich gekleidet? Schien der Anblick merkwürdig, tatsächlich war er nicht merkwürdig? Schienen sie gekleidet, aber in Wirklichkeit nackt? Wenn das "schienen" -- wie ich vermute -- keine Kalauerverbindung mit Bahn-Schienen und "gleisen" hat, dann würde ich das "schienen" ersetzen oder ganz entfernen.
die männer
die dunkle klumpen -- Wenn ich das langsam und zum ersten mal lese, sind "die männer" diese "dunklen klumpen." Die, die. Die Männer, die Klumpen. Ist das als kleine Grammatikwitz-Pointe gemeint, die sich mit der nächsten Zeile erst auflösen soll? Wenn nicht, brauchen die Männer wirklich ein "die"?
aus den gleisen pflückten -- Sind die Klumpen in den Gleisen? Ich male mir das so aus: Klumpen sind von den Zugwägen gefallen, Männer lesen sie auf, über Tage. Ist das so gemeint? Dann passt das auch für mich. Normalerweise denke ich bei Kumpelarbeit eher an Klumpenhacken unter Tage. Damit böte sich in dieser Stadtserie außerdem auch mal eine perspektivische Abwechslung an, nämlich:
unter der grauen stadt
Aber ich sehe ein, dass Lydia Lyrich sie nicht unter Tage beobachtete. Also bleiben sie vor der Stadt, beim Pflücken, nicht beim Hacken.
Wenn man sich die Satzzeichen hinzudenkt, ist der gesamte Text ein vollständiger Prosa-Satz. In Lyrik umgesetzt, ließen sich die erste Zeile und das "die" vor "männer" herausnehmen, ohne das der Text etwas verlieren würde, oder?
Cheers
P.
P.S.: Könnten allerdings auch Schornsteinfeger gewesen sein, festlich mit Zylinderhut.
Hallo Pjotr, man kann das Szenario* wohl nur ahnen, wenn man es gesehen hat
merkwürdig: ja, zum Sich-Merken; das ist richtig hier; unfreiwillig
schienen: Auf den Schienen sind Menschen in "anderer" Arbeitskleidung tatsächlich auffällig; es war eine spezielle Uniform - von wem auch immer, BGS oder was, mit sehr viel Weiß
nee, die Männer nehmen die dunklen Klumpen respektvoll aus den Schienen, sind sind es wirklich nicht selbst
Vielleicht sollte ich "dunkelrote Klumpen" schreiben... oder blutige...
*Es geht um eine versehentlich zu frühe Freigabe einer Zugstrecke nach einem Selbstmord auf den Schienen
Also nix "Glückauf".
merkwürdig: ja, zum Sich-Merken; das ist richtig hier; unfreiwillig
schienen: Auf den Schienen sind Menschen in "anderer" Arbeitskleidung tatsächlich auffällig; es war eine spezielle Uniform - von wem auch immer, BGS oder was, mit sehr viel Weiß
nee, die Männer nehmen die dunklen Klumpen respektvoll aus den Schienen, sind sind es wirklich nicht selbst
Vielleicht sollte ich "dunkelrote Klumpen" schreiben... oder blutige...
*Es geht um eine versehentlich zu frühe Freigabe einer Zugstrecke nach einem Selbstmord auf den Schienen
Also nix "Glückauf".
Oje, da lag ich ja wohl komplett daneben :-)
Wie kam ich eigentlich auf Kumpels? Ich weiß es gar nicht mehr! Ja, vielleicht lags and den Klumpen. Und an der "festlichen" Kleidung; darunter verstehe ich schwarze Kleidung. Und im Hinterkopf habe ich wohl immer den Ruhrpott ...
Vielleicht Fleisch statt Klumpen?
Pechab
P.
Wie kam ich eigentlich auf Kumpels? Ich weiß es gar nicht mehr! Ja, vielleicht lags and den Klumpen. Und an der "festlichen" Kleidung; darunter verstehe ich schwarze Kleidung. Und im Hinterkopf habe ich wohl immer den Ruhrpott ...
Vielleicht Fleisch statt Klumpen?
Pechab
P.
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