Du
Wir begleiten uns
bei Halbmond
am Rande unserer Klippen
Sprechen nicht
wenn wir in uns sind
Wange an Wange
Du
Lieber moshe,
mir gefällt der Text auch sehr, er schafft es gekonnt - besonders die erste Strophe (die zweite wird etwas erklärender) - die verschiedenen Ebenen (Körper, Psyche, Liebe) zusammenstimmen zu lassen. Auch wenn ich finde, dass die letzten beiden Zeilen als Bild auf eine Art unfreiwillig komisch wirken, weil
ins uns - wange an wange
das seltsame (und auch zurückgepfiffen-züchtige?) Assoziationen wachruft. Ich könnte mir vorstellen, dass du die Zeile in den Titel ziehst?
Wange an Wange
Wir begleiten uns
bei Halbmond
am Rande unserer Klippen
Sprechen nicht
wenn wir in uns sind
So finde ich das "in uns" zudem mehrstimmiger, als wenn die letzte Zeile noch darunter steht, denn es ist ja körperlich und "seelisches" in uns sein zugleich gemeint. Die Wangen brauche ich danach als Eindruck nicht, da sie ein weniger kräftigeres Bild sind (rein intensitätsmäßig meine ich) als das davor, das Gedicht aber auf Intensität hinarbeitet und "in ihr" schließen will.
[meckerweilüberzogeneansprüchean] von den Kommentatoren hätte ich mir durchschnittlich vielleicht etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, was denn wunderschön an dem Text ist. Nicht, dass das ein Muss ist, aber die Aneinanderreihung so kurzer Statements empfinde ich doch als etwas inhaltsleer [/meckerweilüberzogeneansprücheaus]
Liebe Grüße,
Lisa
mir gefällt der Text auch sehr, er schafft es gekonnt - besonders die erste Strophe (die zweite wird etwas erklärender) - die verschiedenen Ebenen (Körper, Psyche, Liebe) zusammenstimmen zu lassen. Auch wenn ich finde, dass die letzten beiden Zeilen als Bild auf eine Art unfreiwillig komisch wirken, weil
ins uns - wange an wange
das seltsame (und auch zurückgepfiffen-züchtige?) Assoziationen wachruft. Ich könnte mir vorstellen, dass du die Zeile in den Titel ziehst?
Wange an Wange
Wir begleiten uns
bei Halbmond
am Rande unserer Klippen
Sprechen nicht
wenn wir in uns sind
So finde ich das "in uns" zudem mehrstimmiger, als wenn die letzte Zeile noch darunter steht, denn es ist ja körperlich und "seelisches" in uns sein zugleich gemeint. Die Wangen brauche ich danach als Eindruck nicht, da sie ein weniger kräftigeres Bild sind (rein intensitätsmäßig meine ich) als das davor, das Gedicht aber auf Intensität hinarbeitet und "in ihr" schließen will.
[meckerweilüberzogeneansprüchean] von den Kommentatoren hätte ich mir durchschnittlich vielleicht etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, was denn wunderschön an dem Text ist. Nicht, dass das ein Muss ist, aber die Aneinanderreihung so kurzer Statements empfinde ich doch als etwas inhaltsleer [/meckerweilüberzogeneansprücheaus]
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Lisa hat geschrieben:[meckerweilüberzogeneansprüchean] von den Kommentatoren hätte ich mir durchschnittlich vielleicht etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, was denn wunderschön an dem Text ist. Nicht, dass das ein Muss ist, aber die Aneinanderreihung so kurzer Statements empfinde ich doch als etwas inhaltsleer [/meckerweilüberzogeneansprücheaus]
muß gestehen, daß ich immer eine gewisse scheu habe, empfindliche dinge zu zerreden, aber recht hast du natürlich in dem sinne, daß es darauf ankäme, wie man über etwas spricht, lisa.
daher gelobe ich hiermit besserung.

lg eva
Hallo Lisa,
Sehe ich anders. Gerade dieses "in uns" und dann "wange an wange" erzeugt für mich eine viel intensivere Nähe (deshalb schrieb ich oben von der Nähe, die diese Zeilen ausdrücken), als wenn es so, wie du vorschlägst:
Sprechen nicht
wenn wir in uns sind
unten stände. Das ist m.E. ja gerade der feine Unterschied hier, dass Moshe eben nicht so direkt auf Sex anspielt.
Lisa, es gibt Texte, da braucht es keine ellenlangen Kommentare. Da reicht ein Eindruck, den man von den Zeilen hat. Und bei diesem Text bedarf es keiner großen Interpretation, weil dies einer der wenigen Texte von Moshe ist, die man 1:1 lesen kann.
Zudem sind solche Fäden wie dieser hier, bei dem fünf kurze Kommentare hintereinander folgen, wirklich sehr selten.
Wenn es nichts groß zu interpretieren gibt, man nur seinen positiven Eindruck an den Autor wiedergeben möchte, finde ich es völlig in Ordnung, wenn man dafür nur eine oder zwei Zeilen verwendet, weil man damit alles gesagt hat. Schade für den Autor fände ich es, wenn man dann lieber gar nichts schreibt, um bloß keine kurzen Statements abzugeben.
Saludos
Mucki
Auch wenn ich finde, dass die letzten beiden Zeilen als Bild auf eine Art unfreiwillig komisch wirken, weil
ins uns - wange an wange
das seltsame (und auch zurückgepfiffen-züchtige?) Assoziationen wachruft.
Sehe ich anders. Gerade dieses "in uns" und dann "wange an wange" erzeugt für mich eine viel intensivere Nähe (deshalb schrieb ich oben von der Nähe, die diese Zeilen ausdrücken), als wenn es so, wie du vorschlägst:
Sprechen nicht
wenn wir in uns sind
unten stände. Das ist m.E. ja gerade der feine Unterschied hier, dass Moshe eben nicht so direkt auf Sex anspielt.
[meckerweilüberzogeneansprüchean] von den Kommentatoren hätte ich mir durchschnittlich vielleicht etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht, was denn wunderschön an dem Text ist. Nicht, dass das ein Muss ist, aber die Aneinanderreihung so kurzer Statements empfinde ich doch als etwas inhaltsleer [/meckerweilüberzogeneansprücheaus]
Lisa, es gibt Texte, da braucht es keine ellenlangen Kommentare. Da reicht ein Eindruck, den man von den Zeilen hat. Und bei diesem Text bedarf es keiner großen Interpretation, weil dies einer der wenigen Texte von Moshe ist, die man 1:1 lesen kann.
Zudem sind solche Fäden wie dieser hier, bei dem fünf kurze Kommentare hintereinander folgen, wirklich sehr selten.
Wenn es nichts groß zu interpretieren gibt, man nur seinen positiven Eindruck an den Autor wiedergeben möchte, finde ich es völlig in Ordnung, wenn man dafür nur eine oder zwei Zeilen verwendet, weil man damit alles gesagt hat. Schade für den Autor fände ich es, wenn man dann lieber gar nichts schreibt, um bloß keine kurzen Statements abzugeben.
Saludos
Mucki
Mucki hat geschrieben: es gibt Texte, da braucht es keine ellenlangen Kommentare. Da reicht ein Eindruck, den man von den Zeilen hat. Und bei diesem Text bedarf es keiner großen Interpretation, weil dies einer der wenigen Texte von Moshe ist, die man 1:1 lesen kann.
Zudem sind solche Fäden wie dieser hier, bei dem fünf kurze Kommentare hintereinander folgen, wirklich sehr selten.
Wenn es nichts groß zu interpretieren gibt, man nur seinen positiven Eindruck an den Autor wiedergeben möchte, finde ich es völlig in Ordnung, wenn man dafür nur eine oder zwei Zeilen verwendet, weil man damit alles gesagt hat. Schade für den Autor fände ich es, wenn man dann lieber gar nichts schreibt, um bloß keine kurzen Statements abzugeben.
Saludos
Mucki
Dazu kann ich nur nicken. Was soll man an Moshes Text denn groß interpretieren oder zerlegen? Es sei denn, man ist Literaturwissenschaftler.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Liebe Lisa!
Ich ging heute mit deinem Kommentar durch den Tag.
Auf den ersten Bilck fand ich deinen Vorschlag nicht schlecht, ja, er hatte auch was Überzeugendes an sich.
Dann dachte ich: Dann ist aber das 'Du' weg und dies spezifische an der Beziehung hier.
Weiter dachte ich: Nee, dann wird das Ganze auch mehr reduziert, auf eine rein 'sachliche' Ebene in der zweiten Strophe. Und damit war ich dann nicht zufrieden.
Somit nimmt dein Vorschlag dem Text etwas, ohne Ersatz.
Kurz: Tiefe geht verloren.
Und nun lese ich die weiteren Kommentare.....
Schlicht: Ich müsste noch eine dritte Zeile erfinden für die zweite Strophe. Ich werde es versuchen.
Hast du eine Idee?
Dank dir, und Mucki und Elsa!
MlG
Moshe
Ich ging heute mit deinem Kommentar durch den Tag.
Auf den ersten Bilck fand ich deinen Vorschlag nicht schlecht, ja, er hatte auch was Überzeugendes an sich.
Dann dachte ich: Dann ist aber das 'Du' weg und dies spezifische an der Beziehung hier.
Weiter dachte ich: Nee, dann wird das Ganze auch mehr reduziert, auf eine rein 'sachliche' Ebene in der zweiten Strophe. Und damit war ich dann nicht zufrieden.
Somit nimmt dein Vorschlag dem Text etwas, ohne Ersatz.
Kurz: Tiefe geht verloren.
Und nun lese ich die weiteren Kommentare.....
Schlicht: Ich müsste noch eine dritte Zeile erfinden für die zweite Strophe. Ich werde es versuchen.
Hast du eine Idee?
Dank dir, und Mucki und Elsa!
MlG
Moshe
Liebe Mucki,
du hast definitv Recht, dass es übertrieben war, das hab ich ja auch gekennzeichnet, ich fand es trotzdem einfach auffallend, es hat mich befremdet, (ich finde, das kein Text durch eine Auseinandersetzung mit ihm angegriffen oder irgendeines Geheimnis beraubt werden kann und wenn mich ein Text begeistert, dann will ich zu ihm sprechen, das setzt bei mir dann automatisch ein).Und wenn ich 5 Kommentare hintereinander lese, die ohne zu erklären, was sie meinen, sagen, der Text ist schön, dann kommt bei mir immer der Gedanke: Sprechen die Parteien eigentlich wirklich miteinander oder denken sie nur, dass sie übereinstimmen? Gerade so große, allgemeine, absolute Entitäten wie Liebe zeichnen sich doch dadurch aus, dass jeder sehr strenge/resolute/unabrückbare Vorstellungen davon hat, was denn Liebe ist - ich (für meinen Teil!) habe selten den Fall, dass ich so große Übereinstimmung von einem Liebesausdruck eines anderen und meiner eigenen Vorstellungen vorfinde, dass ich der Verständigung darüber Sprachlosigkeit zutraue, dass ich eben hier die Augenbrauen nicht unten lassen konnte - was aber nicht heißt, dass das nicht übertrieben war (war es ,-) ) und auch nicht, dass meine Skepsis zutreffen muss! Ich stimme dir also zu minus ein paar kleine mir wichtige Abers.
Lieber moshe,
für mich ist das Du im Wir und im Uns - kann ein Du mehr sein als dort? Ein explizites Du ist für mich weniger für ein Ich anwesend als ein wir
. Ich verstehe allerdings, dass du eine Spannung siehst dadurch, dass du das Du im Titel noch einmal setzt -wie eine Widmung oder eine Art "Hymne" (das Wort ist übertrieben, aber mir fällt gerade kein entsprechend kleineres ein, das dieselbe Geste in sich fasst ( doch: Liebe ,-) ).
Zum Ende: Ich las die Zeile "wenn wir in uns sind" eben auch nicht als explizit, aber gerade durch die letzte Zeile wirkt für mich die Zeile direkter auf das Sexuelle bezogen - weil sie so wirkt, als sei sie aus Zähmungsgründen gesetzt, als sollte sie die indirekte Lesart stützen, als müsste sie es. Mucki scheint es nun damit genau andersherum zu gehen - für diese konträren Lesarten eine neue dritte Zeile zu finden, die beiden entgegenkommt, stelle ich mir nahezu unmöglich vor
. Ich würde sie nach wie vor weglassen. Vielleicht müsste man übertragen arbeiten? Das würde den Korrekturcharakter wegnehmen? Vielleicht könnte man aus dem Klippenkontext etwas nehmen oder aus ihm etwas entlehnen? Also Wange an Wange metaphorisch ausdrücken (das ist ja auch schon metaphorisch, ich meine jetzt aber vom Wortfeld her). Vielleicht wäre das eine Idee..
liebe Grüße,
Lisa
du hast definitv Recht, dass es übertrieben war, das hab ich ja auch gekennzeichnet, ich fand es trotzdem einfach auffallend, es hat mich befremdet, (ich finde, das kein Text durch eine Auseinandersetzung mit ihm angegriffen oder irgendeines Geheimnis beraubt werden kann und wenn mich ein Text begeistert, dann will ich zu ihm sprechen, das setzt bei mir dann automatisch ein).Und wenn ich 5 Kommentare hintereinander lese, die ohne zu erklären, was sie meinen, sagen, der Text ist schön, dann kommt bei mir immer der Gedanke: Sprechen die Parteien eigentlich wirklich miteinander oder denken sie nur, dass sie übereinstimmen? Gerade so große, allgemeine, absolute Entitäten wie Liebe zeichnen sich doch dadurch aus, dass jeder sehr strenge/resolute/unabrückbare Vorstellungen davon hat, was denn Liebe ist - ich (für meinen Teil!) habe selten den Fall, dass ich so große Übereinstimmung von einem Liebesausdruck eines anderen und meiner eigenen Vorstellungen vorfinde, dass ich der Verständigung darüber Sprachlosigkeit zutraue, dass ich eben hier die Augenbrauen nicht unten lassen konnte - was aber nicht heißt, dass das nicht übertrieben war (war es ,-) ) und auch nicht, dass meine Skepsis zutreffen muss! Ich stimme dir also zu minus ein paar kleine mir wichtige Abers.
Lieber moshe,
für mich ist das Du im Wir und im Uns - kann ein Du mehr sein als dort? Ein explizites Du ist für mich weniger für ein Ich anwesend als ein wir

Zum Ende: Ich las die Zeile "wenn wir in uns sind" eben auch nicht als explizit, aber gerade durch die letzte Zeile wirkt für mich die Zeile direkter auf das Sexuelle bezogen - weil sie so wirkt, als sei sie aus Zähmungsgründen gesetzt, als sollte sie die indirekte Lesart stützen, als müsste sie es. Mucki scheint es nun damit genau andersherum zu gehen - für diese konträren Lesarten eine neue dritte Zeile zu finden, die beiden entgegenkommt, stelle ich mir nahezu unmöglich vor

liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
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