weihe
Hallo Niko!
Ich stellte schon bei deinen letzten Gedichten fest, dass es mir immer schwerer fiel, deinen Gedanken zu folgen, und hier hast du mich nun endgültig abgehängt - ich erkenne noch nicht einmal ansatzweise, worum es hier gehen könnte
Ferdigruß!
Ich stellte schon bei deinen letzten Gedichten fest, dass es mir immer schwerer fiel, deinen Gedanken zu folgen, und hier hast du mich nun endgültig abgehängt - ich erkenne noch nicht einmal ansatzweise, worum es hier gehen könnte

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Lieber Niko,
obschon mir die zwölfendige Gabel eine Anspielung auf Musik zu sein scheint (aber auch das ist mir nicht ganz klar), ist das Gedicht für mich selstam dissonant.
Neben - wie ich finde - aungenzwinkernden Anspielungen auf den Struwelpeter in den letzten Zeilen, in denen ich daher eine ironische Note finde, raunt das Gedicht zwischendurch mystisch, besonders bei
Darüber hinaus finden sich neben dem schon Eva entdeckten Zwölfender auch (vielleicht ungewollt) eine Gabelweihe wieder .. das ist zoologisch interessant, verstellt mir aber den Blick auf eine Aussage des Gedichts.
Liebe Grüße
Max
obschon mir die zwölfendige Gabel eine Anspielung auf Musik zu sein scheint (aber auch das ist mir nicht ganz klar), ist das Gedicht für mich selstam dissonant.
Neben - wie ich finde - aungenzwinkernden Anspielungen auf den Struwelpeter in den letzten Zeilen, in denen ich daher eine ironische Note finde, raunt das Gedicht zwischendurch mystisch, besonders bei
zwei inseln im blausee
so dunkelwarm
Darüber hinaus finden sich neben dem schon Eva entdeckten Zwölfender auch (vielleicht ungewollt) eine Gabelweihe wieder .. das ist zoologisch interessant, verstellt mir aber den Blick auf eine Aussage des Gedichts.
Liebe Grüße
Max
Lieber Niko,
ich kann den Text auch nicht konkret fassen - vielleicht auch sogar getrennt vom Lesegefühl mich der Kritik ein bisschen anschließen, dass der Text sehr geschlossen ist - aber in sich finde ich ihn rund und ich finde auch, dass er eine (dunkelwarme) Stimmung erzeugt, die mithilfe sakraler Konnotationen ihre Wirkung für Nichtsakrales nutzt - das gelingt zwar nicht in hundertprozentig bannender Intensität, aber schon so, dass ich den text als rund und fertig erachte.
Ich bin sozusagen analytisch wehrlos geschaltet
Gehst du auf die Kommentare zu deinem letzten Text, wo du schriebst, dass du dich noch meldest, noch ein?
(bin ne Meckertante, aber ich will es eben genau wissen @Frage)
Liebe Grüße,
Lisa
ich kann den Text auch nicht konkret fassen - vielleicht auch sogar getrennt vom Lesegefühl mich der Kritik ein bisschen anschließen, dass der Text sehr geschlossen ist - aber in sich finde ich ihn rund und ich finde auch, dass er eine (dunkelwarme) Stimmung erzeugt, die mithilfe sakraler Konnotationen ihre Wirkung für Nichtsakrales nutzt - das gelingt zwar nicht in hundertprozentig bannender Intensität, aber schon so, dass ich den text als rund und fertig erachte.
Ich bin sozusagen analytisch wehrlos geschaltet

Gehst du auf die Kommentare zu deinem letzten Text, wo du schriebst, dass du dich noch meldest, noch ein?
(bin ne Meckertante, aber ich will es eben genau wissen @Frage)
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Niko,
ich bekomme - ähnlich wie Max - die verschiedenen semantischen Felder, mit denen Du spielst, nicht unter einen Hut. Ich finde ein dichtes Geflecht von Bedeutungsbezügen, die ich hier erstmal zum Sortieren stumpf aufliste (sorry dafür, kommt mir jetzt vor wie aus dem Buch "Kunst aufräumen" - dieses Einsortieren ist aber reine Hilflosigkeit):
Geweihträger: zwölfendig, Gabel, Spitzen
Weihen (Greifvögel): Gabel, Weihe (Gabelweihe)
Landschaft: Blausee (schweizer Bergsee mit zwei Inseln), Inseln, Moos, Winter, hinaus
Musik: zwölfendig, Musik, (Stimm-)Gabel
Verletzung, Gefahr: Gabel, Messer, Schere, Licht, stechen, geschunden, Tode, Scherben
Religiosität: Weihe, Schuld
Dabei fällt mir auf, dass das Feld mit "Gefahr und Verletzung" besonders groß ist, und insgesamt ein bedrohliches Szenario entstehen lässt, durch den Begriff der "Schuld" auch etwas schicksalhaft.
Wenige Wörter fallen völlig aus meiner Liste:
unendlich
ein lächeln das rührt
so dunkelwarm
Besonders "ein lächeln das rührt" gibt dem ganzen Text Hoffnung - zusammen mit dem letzten Wort, das ich nicht nur im Messer-Schere-Licht-Zusammenhang lese, sondern auch als Gegensatz von Dunkelheit (dunkelwarm): Erneuerung, Zuversicht.
Dein metaphorischer Wortgebrauch vermischt sich mir mit der realen (?) schweizer Landschaft und ihrer Fauna.
Insgesamt scheint mir der Text sehr kunstvoll, sehr vielschichtig, aber mir fehlt der inhaltliche Zusammenhang.
Nur an einer Stelle möchte ich näher heran gehen:
und wintert die tode
ins treiben hinaus
Subjekt müsste auch hier die Gabel sein (wie bei "uns sticht ..."). Also: "die gabel wintert die tode ins treiben hinaus". Das will mir überhaupt nicht eingehen. Ich will beim Lesen immer die Worte vertauschen: "treibt den winter aus" oder "treibt den tod in den winter hinaus" oder "ins winterliche treiben hinaus".
Micht machen die vielen Bezüge neugierig, deshalb lese ich den Text auch gerne und immer wieder. Mir scheint das alles bedeutungsvoll, aber ich bekomme nichts zu fassen.
Gruß - annette
ich bekomme - ähnlich wie Max - die verschiedenen semantischen Felder, mit denen Du spielst, nicht unter einen Hut. Ich finde ein dichtes Geflecht von Bedeutungsbezügen, die ich hier erstmal zum Sortieren stumpf aufliste (sorry dafür, kommt mir jetzt vor wie aus dem Buch "Kunst aufräumen" - dieses Einsortieren ist aber reine Hilflosigkeit):
Geweihträger: zwölfendig, Gabel, Spitzen
Weihen (Greifvögel): Gabel, Weihe (Gabelweihe)
Landschaft: Blausee (schweizer Bergsee mit zwei Inseln), Inseln, Moos, Winter, hinaus
Musik: zwölfendig, Musik, (Stimm-)Gabel
Verletzung, Gefahr: Gabel, Messer, Schere, Licht, stechen, geschunden, Tode, Scherben
Religiosität: Weihe, Schuld
Dabei fällt mir auf, dass das Feld mit "Gefahr und Verletzung" besonders groß ist, und insgesamt ein bedrohliches Szenario entstehen lässt, durch den Begriff der "Schuld" auch etwas schicksalhaft.
Wenige Wörter fallen völlig aus meiner Liste:
unendlich
ein lächeln das rührt
so dunkelwarm
Besonders "ein lächeln das rührt" gibt dem ganzen Text Hoffnung - zusammen mit dem letzten Wort, das ich nicht nur im Messer-Schere-Licht-Zusammenhang lese, sondern auch als Gegensatz von Dunkelheit (dunkelwarm): Erneuerung, Zuversicht.
Dein metaphorischer Wortgebrauch vermischt sich mir mit der realen (?) schweizer Landschaft und ihrer Fauna.
Insgesamt scheint mir der Text sehr kunstvoll, sehr vielschichtig, aber mir fehlt der inhaltliche Zusammenhang.
Nur an einer Stelle möchte ich näher heran gehen:
und wintert die tode
ins treiben hinaus
Subjekt müsste auch hier die Gabel sein (wie bei "uns sticht ..."). Also: "die gabel wintert die tode ins treiben hinaus". Das will mir überhaupt nicht eingehen. Ich will beim Lesen immer die Worte vertauschen: "treibt den winter aus" oder "treibt den tod in den winter hinaus" oder "ins winterliche treiben hinaus".
Micht machen die vielen Bezüge neugierig, deshalb lese ich den Text auch gerne und immer wieder. Mir scheint das alles bedeutungsvoll, aber ich bekomme nichts zu fassen.
Gruß - annette
ich danke euch allen sehr für eure beschäftigung mit dem text. ein text ist immer wie der verfasser. und ich bin wirr. mir gehen tausend dinge durch den kopf, die aber zu persönlich sind, als dass ich sie hier ausschütten möchte. und ja: max und ferdi haben wahrscheinlich recht: ich verlange dem leser zuviel ab. selbst schreibe ich das manchmal in kommentaren, dass der leser nicht zwingend konkretes braucht, aber eine art leitfaden, der ruhig auch nahezu unsichtbar sein kann. aber etwas, woran der leser sich seinen inhalt heften kann. und ich glaube, dass ich diesbezüglich hier den bogen überspannt habe. das sage ich ohne reue, da ich zunächst überlegt habe, dieses gedicht in die experimente-box zu stecken. da hätte es vielleicht besser gepasst.
doch nun zu einzelheiten. vorausgeschickt, dass ihr bitte nicht erwarten dürft, dass ich selbst als intuitiv-schreiber jedes bild deuteln kann.
die gabel, die ich weihe hat nichts mit rudi dem 12-ender zu tun. eine gabel ist eine gabel für mich. das eine gabel flügel verleihen kann, wollte ich durch die assotiation gabelweihe durchscheinen lassen. 12 ist eine bedeutungsvolle zahl: 12 tagstunden, 12 nachtstunden, 12 monate hat das jahr....
dann wird es greifbar: musik in den spitzen.....kennt ihr das, einzelne töne, melodien, rhythmen in den fingerspitzen, in jedem zeh zu spüren? "lächeln, das rührt" rühren ist sowohl ein anrühren, als auch ein aktives "in bewegung bringen" "zwei inseln im blausee" - vielleicht das schwierigste bild. aber wir sind bei liebeslyrik. und bei zwei inseln könnte man profan an sekundäre geschlechtsmerkmale denken, was ich nicht tat, oder aber an die augen. das war eher mein ansinnen. inseln im blausee....-iris eines blauen auges, zweier blauen augen? das dunkelwarm ein (sch)wärmendes anhängsel mit etwas bedrohlicher attitüde vielleicht..
dann "und sticht....etc....."
diese gabel soll wach stechen. wecken, wach halten. im einzelnen: das geschund´ne - is klar, zumindest mach ich ´s nicht klarer *g scherben: das was zerbrach, moos steht für lethargie bei mir. wenn etwas moos ansetzt..... "wintert die tode ins treiben hinaus" auswintern, in eine eiszeit verbannen? wieder bewusst leben lernen? ich muss zugeben, dass mir persönlich diese stelle des textes nahezu am besten gefällt.
schuldig
ein messer die schere
und licht
schuldig fühlen, schuldig bleiben, sich, wem anderen..... und sich schuldig bleiben messer, schere, licht. "messer gabel schere licht taugt für kleine kinder nicht" - ja.....daran soll es angelehnt sein. dieses zitat soll umgekehrt wirken. was kann eine liebe sein, die das kind nicht beherbergt, das in einem ist? was ist liebe? ist sie eine, wenn sie "erwachsen" ist, oder stirbt sie mit dem altern? messer auch als symbol für einen schnitt, die schere als etwas, womit man überflüssiges abschneidet, das licht - die erleuchtung, ein erhellen auf einem weg. oder das erhellen, um einen weg zu sehen.
alles zu wirr? - im moment bin ich so. und ich schreibe wie ich bin. immer...
ich danke euch für´s zu"hören"
lieben gruß: Niko
doch nun zu einzelheiten. vorausgeschickt, dass ihr bitte nicht erwarten dürft, dass ich selbst als intuitiv-schreiber jedes bild deuteln kann.
die gabel, die ich weihe hat nichts mit rudi dem 12-ender zu tun. eine gabel ist eine gabel für mich. das eine gabel flügel verleihen kann, wollte ich durch die assotiation gabelweihe durchscheinen lassen. 12 ist eine bedeutungsvolle zahl: 12 tagstunden, 12 nachtstunden, 12 monate hat das jahr....
dann wird es greifbar: musik in den spitzen.....kennt ihr das, einzelne töne, melodien, rhythmen in den fingerspitzen, in jedem zeh zu spüren? "lächeln, das rührt" rühren ist sowohl ein anrühren, als auch ein aktives "in bewegung bringen" "zwei inseln im blausee" - vielleicht das schwierigste bild. aber wir sind bei liebeslyrik. und bei zwei inseln könnte man profan an sekundäre geschlechtsmerkmale denken, was ich nicht tat, oder aber an die augen. das war eher mein ansinnen. inseln im blausee....-iris eines blauen auges, zweier blauen augen? das dunkelwarm ein (sch)wärmendes anhängsel mit etwas bedrohlicher attitüde vielleicht..
dann "und sticht....etc....."
diese gabel soll wach stechen. wecken, wach halten. im einzelnen: das geschund´ne - is klar, zumindest mach ich ´s nicht klarer *g scherben: das was zerbrach, moos steht für lethargie bei mir. wenn etwas moos ansetzt..... "wintert die tode ins treiben hinaus" auswintern, in eine eiszeit verbannen? wieder bewusst leben lernen? ich muss zugeben, dass mir persönlich diese stelle des textes nahezu am besten gefällt.
schuldig
ein messer die schere
und licht
schuldig fühlen, schuldig bleiben, sich, wem anderen..... und sich schuldig bleiben messer, schere, licht. "messer gabel schere licht taugt für kleine kinder nicht" - ja.....daran soll es angelehnt sein. dieses zitat soll umgekehrt wirken. was kann eine liebe sein, die das kind nicht beherbergt, das in einem ist? was ist liebe? ist sie eine, wenn sie "erwachsen" ist, oder stirbt sie mit dem altern? messer auch als symbol für einen schnitt, die schere als etwas, womit man überflüssiges abschneidet, das licht - die erleuchtung, ein erhellen auf einem weg. oder das erhellen, um einen weg zu sehen.
alles zu wirr? - im moment bin ich so. und ich schreibe wie ich bin. immer...
ich danke euch für´s zu"hören"
lieben gruß: Niko
Lieber Niko,
Du schreibst hier, ein Gedicht sei immer so wie der Autor und Du seist im mOment eben etwas wirr.
Das finde ich gut nachvollziehbar und insofern richtig. Gleichzeitig finde ich es aber auch falsch (so viel zum thema wirr
). Einem Mozart sind sicherlich auch gleichzeitig tausende Melodien durch den Kopf gegangen. Er hat sie nicht wild durcheinander in den Figaro oder die Zauberflöte gesteckt und gesagt: "Das fällt mir eben nun mal alles ein!" sondern versucht sie zu ordnen. Insofern ist es vielleicht nur ein wenig diese Ordnung, die ich vermisse.
Liebe Grüße
max
Du schreibst hier, ein Gedicht sei immer so wie der Autor und Du seist im mOment eben etwas wirr.
Das finde ich gut nachvollziehbar und insofern richtig. Gleichzeitig finde ich es aber auch falsch (so viel zum thema wirr
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Liebe Grüße
max
Einem Mozart sind sicherlich auch gleichzeitig tausende Melodien durch den Kopf gegangen. Er hat sie nicht wild durcheinander in den Figaro oder die Zauberflöte gesteckt und gesagt: "Das fällt mir eben nun mal alles ein!" sondern versucht sie zu ordnen.
tja, max....darum bin ich wohl weder mozart noch goethe oder brecht sondern (nur) NJKahlen.
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ich glaube eher an ein austesten. mich selbst, dessen, was ich zumuten kann und nicht, grenzen ausloten, erfahrung dadurch sammeln und neu durchstarten. man kennt von mozart ja auch nur die guten sachen. das schlechte ist ja nach erfolgloser aufführung (wenn überhaupt) gleich wieder im müll verschwunden. oder mozart hat sich eines anderen namen bedient bei den experimentier-stücken. wer weiß das schon so genau?
damals gabs halt kein internet, sondern die natürliche auslese
.gif)
danke nochmals: Niko
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