"Fließend" - VORMALS : double feature - night &

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
DonKju

Beitragvon DonKju » 05.04.2008, 21:36

[beitrag vom autor gelöscht]
Zuletzt geändert von DonKju am 11.07.2015, 11:31, insgesamt 5-mal geändert.

Max

Beitragvon Max » 06.04.2008, 11:27

Lieber Bilbo,

vom ersten Gefühl sagt mir der erste Text dieses double features sehr zu. Da sind Anspielungen und Bilder, die stimmig sind.

Der zweite Teil hinkt für mich etwas hinterher. Zum einen bekommt man bei den "Sonnenlichtsplittern" leicht den Eindruck man habe das nach den "Mondlichtsplittern" schon gelesen (umgekehrt kannst Du natürlich auch argumentieren, dass das gerade das verbindende Element ist), zum anderen finde ich das Bild, die Splitter blitzen wie Diamanten in einem anderen Stein (ist es ein Halbedelstein, ich weiß es nicht), der nun auch als Schmuckstein verwendet wird, ergibt einen seltsamen Widerhaen beim Lesen ...

Liebe Grüße
Max

Sneaky

Beitragvon Sneaky » 06.04.2008, 13:00

Hallo Bilbo,

das zweite lese ich als Anspielung auf Sonne im Wasser?

Gruß

Sneaky

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annette
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Beitragvon annette » 06.04.2008, 14:13

Hallo Bilbo,

Der erste Dreizeiler gefällt mir hier besser als in der "Reise". Die Magnolienblüten kommen so besser zur Geltung als den Kirschblüten hinterher geklappert.

Wichtig ist mir, zu verstehen, wie das Bild zustande kommt. Mein erster Eindruck ist der, dass das Mondlicht von Tautropfen auf den Blüten reflektiert wird. Ohne Wasser wäre es einzig die weiße oder rosa Blüte, die das Licht einfängt, und ich weiß nicht, ob dadurch ein Lichtsplitter-Effekt entstehen kann.

Im zweiten Teil geht es mir mit "Diamant" und "Aquamarin" so wie vorher mit den Blüten: Edelstein und Diamant stehlen einander die Schau. Wenn es Dir hauptsächlich nicht um den Stein, sondern um den Farbton oder um das Meer geht, dann würde ich eine andere Bezeichnung verwenden (zB. Ozeanblau).

Dann wäre die Verbindung von Licht und Wasser als der Ursprung beider Bilder zu erkennen, das würde mir sehr gefallen.
Den wie-Vergleich (wie Diamanten) finde ich einem so kurzen Text übrigens nicht schön.

Wie Max anmerkt, würde ich auch nicht in beiden Bildern von "Splittern" sprechen, sondern versuchen, den jeweiligen Eindruck zu konkretisieren. Wenn es sich im ersten Teil tatsächlich um Tautropfen handelt, würde ich vielleicht "Mondlichttropfen" sagen.

Ein spontaner Vorschlag:

Mondlichttropfen auf
den Magnolienblüten
zwischen Nachtschatten

=====

Sonnenlichtsplitter
blitzen im Ozeanblau
Diamantenfeld

(nur als Anregung, wobei das "Diamantenfeld" zwar meinen Eindruch einer blitzenden Meeresoberfläche wiedergibt, aber klanglich so mittelmäßig schön ist.)

Gruß - annette

DonKju

Beitragvon DonKju » 08.04.2008, 21:53

Hallo Leute,

etwas verspätet zwar, aber besser als nie !

@Max
Die "~lichtsplitter" sind hier tatsächlich als bindendes Element gedacht. Was den "Aquamarin" angeht, so verweise ich auf die Kommentare von Sneaky und annette.

@annette
Wieder einmal eine sehr konstruktive Textarbeit; Das erste Bild kam auf einer morgendlichen Radfahrt zur Arbeit zustande und das war der Originaltext :

Silbriges Mondlicht
umspielt zärtlich die weißen
Magnolienblüten

<04.04.2007>

welcher für die "Mondlichtsplitter"-Version Pate stand; Von den ~lichtsplittern würde ich mich ungern trennen, da sie, wie Max ja auch schon anfragte, als das die beiden Texte verbindende Element gedacht sind. Ebenso hänge ich am "Aquamarin" und würde mich da eher von den Diamanten trennen ...

An alle :
Ich versuch's mal mit einem zweiten Entwurf ...

Liebe Grüße und Dank sendet Euch Bilbo

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Beitragvon annette » 11.04.2008, 11:17

Bilbo,

Du forderst zu Recht Feedback ein.
Wenn Du beide Lichteindrücke als "Splitter" empfindest, muss es so bleiben.

Ansonsten bin ich immer noch nicht begeistert, kann das aber schlecht direkt am Text fest machen. Da stehen zwei Beobachtungen nebeneinander und wirken sehr statisch. Das Begriffspaar Mond-Sonne birgt ja eigentlich Spannungen und Gegensätze oder auch eine harmonische Ergänzung, aber die beiden Dreizeiler kommunizieren für mein Empfinden überhaupt nicht, bleiben unverbunden.

Für Haiku fehlt ihnen mE die "Pointe" der dritten Zeile, etwas, das die Betrachtung wendet und ihr Tiefe gibt. Oder hab ich etwas überlesen? Die Idee von Sonnenlicht- und Mondlichtreflexionen gefällt mir, aber mir fehlt dabei die gedankliche Reflexion.

Gruß - annette

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Beitragvon annette » 11.04.2008, 11:51

Äh, fällt mir grad noch auf: Der Titel ist ernst gemeint?

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 11.04.2008, 12:58

alle varianten ob du sie erlabt hast oder nicht,
wirken "tod" und konstruiert.

vielleicht fährst du noch mal dran vorbei und spürst in dich hinein,
mag sein es lässt sich etwas entdecken, was deinen text lebendig werden lässt.


splittert-blütet-blitzt-nachtschattenden
gruß

hakuin

DonKju

Beitragvon DonKju » 13.04.2008, 13:59

Hallo annette,

Danke für's Feedback - Was den Titel angeht, manchmal steckt mir halt ein kleiner Schalk im Nacken, ich fand's ganz lustig ... - Vielleicht war der Versuch, zwei Haiku zu verbinden, ja einfach ein Schuß in den Ofen, weil außer dem Paar Sonne & Mond oder Yin & Yang und den ~lichtsplittern steht jeder der Texte wohl eher für sich allein ... - Die "gedankliche" Ebene sollte hier beim Versuch des Nachvollziehens entstehen und vielleicht kommt auch das einfach nicht rüber ... was schade, aber dann nicht zu ändern ist ...

Hallo Hakuin,

ich nehm' das "erlabt" mal als Schreibfehler, ansonsten denke ich kann es wohl immer passieren, daß es einem Autor nicht gelingt, das Gewollte auch zum Leser rüberzubringen; "konstruiert" habe ich die Texte aber ganz gewiss nicht und das mit dem "in sich hineinspüren" spiele ich jetzt einfach "ping - pong" einmal zurück ...

Trotzdem liebe Grüße von Bilbo

Nachtrag am 16.04.2008:

Wie man oben sehen kann, hat mir die Kritik keine Ruhe gelassen, auch wenn das letzten Endes dazu geführt hat, das ich einen ganz anderen Text auf's Spielfeld schicke ; Auf Rückmeldungen bin ich mal gespannt, aber laßt Euch ruhig Zeit, die nächsten Tage bin ich unterwegs und daher "offline" ...

Liebe Grüße Bilbo

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Beitragvon annette » 16.04.2008, 19:48

Hallo Bilbo,

das lese ich jetzt eigentlich nicht mehr als überarbeiteten Text, sondern als einen komplett neuen. Es bleiben ja weder die Bilder noch die Struktur erhalten.

Davon abgesehen habe ich an dem Text nicht viel auszusetzen.
Ich habe mich zunächst gefragt, ob die letzten Sonnentöne wirklich zart sind, ich denke bei Abendsonne eher an warme Töne und kräftige Farben. Aber zB an einem kalten, etwas diesigen Winterabend kann ich mir das schon gut vorstellen, ja.

Dann bleibt mir nur noch der Titel. Sorry, aber das ist für mich Kaffeewerbung. Außerdem ist es ja jetzt auch nicht mehr wirklich "Tag und Nacht", sondern die Zeit dazwischen, oder?
Fällt mir aber leider auch nichts besseres ein.

Gruß - annette

DonKju

Beitragvon DonKju » 22.04.2008, 20:36

Hallo annette,

wenn's oben nicht so deutlich geworden ist: Da ist ein komplett neuer Text - ansonsten Danke !

Vielleicht würde als Titel jetzt ja so etwas wie "Dazwischen" besser passen ...

Lieben Gruß Bilbo

Mucki
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Beitragvon Mucki » 22.04.2008, 23:13

Hallo Bilbo,

mir gefiele "fließen" als Titel besser als "Dazwischen". Es geht hier ja um den fließenden Übergang. "Übergang" käme m.E. auch in Frage, aber ein Verb fände ich poetischer.
Was meinst du?
Saludos
Mucki

Hakuin

Beitragvon Hakuin » 24.04.2008, 13:46

Über den letzten
zarten Sonnentönen steht
schon silbern der Mond
***
Mondlichtsplitter auf
den Magnolienblüten
zwischen Nachtschatten

bilbo, gut du hast was völlig anderes kreiert. die spannung zwischen sonne und mond fängt an zu wirken, anders als deine mondlichtsplitter ;-)

es ist ein prozess zu lesen: letzte sonnentöne....die werden wohl noch weniger werden. doch der mond tritt in den vordergrund. ich frag mich kannst du noch was machen an sonnentönen/silbern der mond. das eine ist auditiv, das andere visuell. aber veiielicht sit das auch der reiz. aud./vis. dadurch der spannung teil 2. müssen sie zart sein? oder geht es dir um das bild, dass der mond auf den plan tritt obgleich die sonne noch tönt?

salve
hakuin

Mucki
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Beitragvon Mucki » 24.04.2008, 14:55

Hallo Hakuin,

das verstehe ich nicht. Wieso siehst du hier eine Spannung zwischen Auditivem und Visuellem?
Mit "zarten Sonnentönen" sind doch die zarten Sonnenfarben gemeint und nicht Töne, die die Sonne von sich gibt? Also, für mich bleibt Bilbo durchaus im Visuellen
meint
Mucki


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