Noch reiten wir
die Kapuze voll Abenteuerlust
über Dunkelfelder
tragen Schiffe im Mund übers Meer
und die bunte Saat an unseren Schuhen in die Welt
wir schreiben Postkarten von Minaretten
sammeln ferne Freunde wie Stocknägel.
Und manchmal sehne ich mich nach der Bank
die am Waldrand wartet
mit Blick auf die Streuobstwiese.
Sehe zu wie die Schlange im Gras
ihren Zahn verliert
und schließe den endlosen Knoten.
Ballett der Windräder über abendfeuchten Niederungen.
Mucki: hat der ersten Strophe einige überflüssige 3-Buchstaben-Wörter entwendet und für die konsequente Ich-Perspektive in Strophe 2 gesorgt.
Max: Zeile 6 aus > von
Ursprüngliche Fassung:
Noch reiten wir
mit der Kapuze voll Abenteuerlust
über Dunkelfelder
tragen die Schiffe im Mund übers Meer
und die bunte Saat an unseren Schuhen in die Welt
wir schreiben Postkarten aus Minaretten
und sammeln ferne Freunde wie Stocknägel.
Und manchmal sehne ich mich nach der Bank
die am Waldrand wartet
mit Blick auf die Streuobstwiese.
Den endlosen Knoten vollenden
und zusehen, wie die Schlange im Gras
ihren Zahn verliert.
Ballett der Windräder über abendfeuchten Niederungen.
Noch reiten wir
Hallo Stefan,
Ich freue mich, dass Du mit meiner Erklärung was anfangen konntest - und natürlich, dass ich Dich überzeugen konnte. :)
Naja, hier im Text es eben ein Ort, an dem sich das Ich selbst sieht in solch einem ruhigen Zustand. Letztlich ist es das Gefühl der Ruhe in einen Ort transponiert.
Ja, so wars gedacht, das ist die Lösung des "Rätsels" - aber grade nicht die Lösung des Knotens, sondern eben das Vollenden, das Schließen, also das Fertigknüpfen des Knotens.
Und natürlich hast Du recht mit "überhöht" - es hat halt jeder seine eigenen spirituellen Anwandlungen.gif)
Na, ich hab mich jetzt für einen Namen entschieden - hoffentlich war's der Richtige
Gruß - annette
Ich freue mich, dass Du mit meiner Erklärung was anfangen konntest - und natürlich, dass ich Dich überzeugen konnte. :)
jondoy hat geschrieben:Gibt es einen Ort, der das eigene Ruhigwerden spiegelt, (dies ist eine interessante Aussage), über diese Frage wäre nachzudenken.
Naja, hier im Text es eben ein Ort, an dem sich das Ich selbst sieht in solch einem ruhigen Zustand. Letztlich ist es das Gefühl der Ruhe in einen Ort transponiert.
jondoy hat geschrieben:In meinen Augen ist die Lösung (des Knotens) des Rätsels, das vielleicht keins sein wollte, das da, was du da geschrieben hast („das Geheimnis des Lebens“, wie du es nennst, das find ich übrigens einen überhöhten Ausdruck):
Ja, so wars gedacht, das ist die Lösung des "Rätsels" - aber grade nicht die Lösung des Knotens, sondern eben das Vollenden, das Schließen, also das Fertigknüpfen des Knotens.
Und natürlich hast Du recht mit "überhöht" - es hat halt jeder seine eigenen spirituellen Anwandlungen
.gif)
jondoy hat geschrieben:„jondoy/stefan, Mann mit den zwei Namen“ steht da vor mir,
das stimmt, es spiegelt irgendwie innere Zerrissenheit wieder, diese Frage beschäftigt mich, seit Mucki mich da aus der Falle gelockt hat (was doch so ein spontaner Satz aussagt, sachlich müsste es korrekt heißen „aus der Reserve gelockt hat“.
Na, ich hab mich jetzt für einen Namen entschieden - hoffentlich war's der Richtige

Gruß - annette
Max, Du hattest jetzt schon wiederholt bemerkt, dass Du mit dem endlosen Knoten nichts anfangen kannst.
Es ist ein Band, das ohne Anfang und Ende ineinander verschlungen ist. Das Symbol für die Verbundenheit und Endlosigkeit des Lebens gibt es in vielen Kulturen (siehe Wikipedia, der deutsche Artikel besteht leider aus nur zwei Zeilen).
Daher geht es beim Vollenden des Knotens nicht um das Lösen, sondern um das Schließen des Knotens. Darum, ihn erst endlos zu machen.
Dass das Ich im Text diese Handlung übernimmt, soll ausdrücken, dass das Ich diese Endlosigkeit erkennt und sie lebt.
Gruß - annette
Es ist ein Band, das ohne Anfang und Ende ineinander verschlungen ist. Das Symbol für die Verbundenheit und Endlosigkeit des Lebens gibt es in vielen Kulturen (siehe Wikipedia, der deutsche Artikel besteht leider aus nur zwei Zeilen).
Daher geht es beim Vollenden des Knotens nicht um das Lösen, sondern um das Schließen des Knotens. Darum, ihn erst endlos zu machen.
Dass das Ich im Text diese Handlung übernimmt, soll ausdrücken, dass das Ich diese Endlosigkeit erkennt und sie lebt.
Gruß - annette
Liebe Annette,
Ich kannte das Wort bisher nicht. Ich hab nachgelesen, was es bedeutet.
Damit hast du wohl ausdrücken wollen – Letztlich ist in diesem Text das Gefühl der Ruhe in einem Ort ausgedrückt, welcher im Lyrischen Ich dieses Gefühl hervorruft und ihm wohl auch vertraut ist.
Das ich jetzt die Erklärung der Bedeutung des endlosen Knotens lese (das Symbol für die Verbundenheit und Endlosigkeit des Lebens) find ich schade, denn es engt die Sicht dieses Bildes in meinen Augen ein. Im Kontext deines Textes lies es mehrere Interpretationen zu. Für mich hätte es etwas anderes bedeutet. Die Symbolbedeutung ist so universalbeladen, find ich, der Text drückt dagegen etwas individuelles aus. Das gefällt mir viel besser.
Zum Namen.
Natürlich war es der Richtige.
Es ist für jeden in diesem Forum der Richtige.
Was diesen leeren Kommentar von mir betrifft. Den hab ich wieder gelöscht. Als ich ihn schrieb, hatte ich deine Bitte noch nicht gelesen. Entschuldigung auch von mir.
Viele Grüße,
Stefan
Letztlich ist es das Gefühl der Ruhe in einen Ort transponiert.
Ich kannte das Wort bisher nicht. Ich hab nachgelesen, was es bedeutet.
Damit hast du wohl ausdrücken wollen – Letztlich ist in diesem Text das Gefühl der Ruhe in einem Ort ausgedrückt, welcher im Lyrischen Ich dieses Gefühl hervorruft und ihm wohl auch vertraut ist.
Das ich jetzt die Erklärung der Bedeutung des endlosen Knotens lese (das Symbol für die Verbundenheit und Endlosigkeit des Lebens) find ich schade, denn es engt die Sicht dieses Bildes in meinen Augen ein. Im Kontext deines Textes lies es mehrere Interpretationen zu. Für mich hätte es etwas anderes bedeutet. Die Symbolbedeutung ist so universalbeladen, find ich, der Text drückt dagegen etwas individuelles aus. Das gefällt mir viel besser.
Zum Namen.
Natürlich war es der Richtige.

Es ist für jeden in diesem Forum der Richtige.
Was diesen leeren Kommentar von mir betrifft. Den hab ich wieder gelöscht. Als ich ihn schrieb, hatte ich deine Bitte noch nicht gelesen. Entschuldigung auch von mir.
Viele Grüße,
Stefan
Liebe annette,
zu diesem Text ist schon zu fast jeder Stelle etwas gesagt worden - also zügel ich ausnahmsweise meine ausführliche Art und sag einfach nur, dass auch mir der Text gefällt und ich mich freue, von dir wieder etwas im Salon zu lesen!
Für mich liegt das Rätsel des Textes darin, dass ich eigentlich gar keinen (Zustands-)unterschied in Strophe 1 und 2 erkenne, sondern dass beide Strophen erst das "noch" des "noch reiten wir" einfangen, weshalb ich auch den Titel besonders gut gewählt werde (er klingt aber auch so verlockend und schön), für mich fängt das den Mut ein, den es zu all dem braucht. Ganz seltsam auch, wie leicht es dem Text fällt, obwohl seine Bilderwelt in sich geschlossen märchenhaft/altertümlich wirkt, trotzdem für heute zu gelten - etwas einzufangen, was zumindest mir ein Gefühl einfängt, dass hoffentlich im Laufe eines Lebens nicht immer weniger wird. Besonders schön auch (und ohne das ginge der Text wohl gar nicht), dass die Perspektive ein "Wir" ist.
Obwohl mir alle Bilder in ihrer Kräftigkeit gefallen, so finde ich, dass das Bild der zahnenden Schlange (und ihr zuzusehen) besonders stark, das muss ich loswerden.
Die kleinen Änderungen der Neufassung finde ich bis auf die Streichung des "die" gelungen (du arbeitest sonst durchweg mit Artikeln, darum vermisse ich es).
Zur Einheitlichkeit habe ich noch einen Plural/Singularfrage: Würde es nicht flüssiger klingen, wenn es
die Kapuzen voll(er) Abenteuerlust
hieße?
Ein tiefvioletter Text für mich (was immer das heißt .-)), der einem Freude beim Lesen bereitet, weil er einen aufgeregt macht.
liebe Grüße,
Lisa
zu diesem Text ist schon zu fast jeder Stelle etwas gesagt worden - also zügel ich ausnahmsweise meine ausführliche Art und sag einfach nur, dass auch mir der Text gefällt und ich mich freue, von dir wieder etwas im Salon zu lesen!
Für mich liegt das Rätsel des Textes darin, dass ich eigentlich gar keinen (Zustands-)unterschied in Strophe 1 und 2 erkenne, sondern dass beide Strophen erst das "noch" des "noch reiten wir" einfangen, weshalb ich auch den Titel besonders gut gewählt werde (er klingt aber auch so verlockend und schön), für mich fängt das den Mut ein, den es zu all dem braucht. Ganz seltsam auch, wie leicht es dem Text fällt, obwohl seine Bilderwelt in sich geschlossen märchenhaft/altertümlich wirkt, trotzdem für heute zu gelten - etwas einzufangen, was zumindest mir ein Gefühl einfängt, dass hoffentlich im Laufe eines Lebens nicht immer weniger wird. Besonders schön auch (und ohne das ginge der Text wohl gar nicht), dass die Perspektive ein "Wir" ist.
Obwohl mir alle Bilder in ihrer Kräftigkeit gefallen, so finde ich, dass das Bild der zahnenden Schlange (und ihr zuzusehen) besonders stark, das muss ich loswerden.
Die kleinen Änderungen der Neufassung finde ich bis auf die Streichung des "die" gelungen (du arbeitest sonst durchweg mit Artikeln, darum vermisse ich es).
Zur Einheitlichkeit habe ich noch einen Plural/Singularfrage: Würde es nicht flüssiger klingen, wenn es
die Kapuzen voll(er) Abenteuerlust
hieße?
Ein tiefvioletter Text für mich (was immer das heißt .-)), der einem Freude beim Lesen bereitet, weil er einen aufgeregt macht.
liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
Deshalb dachte ich auch bei der letzten Zeile an moderne Windräder und nicht an Windmühlen, aber ich denke, letztlich ist es egal, welches Bild man vor sich hat.
Im Singular wäre mir das Bild zu konkret.
Was immer das heißt - es freut mich ;)
Gruß - annette
Ganz seltsam auch, wie leicht es dem Text fällt, obwohl seine Bilderwelt in sich geschlossen märchenhaft/altertümlich wirkt, trotzdem für heute zu gelten
Deshalb dachte ich auch bei der letzten Zeile an moderne Windräder und nicht an Windmühlen, aber ich denke, letztlich ist es egal, welches Bild man vor sich hat.
Zur Einheitlichkeit habe ich noch einen Plural/Singularfrage: Würde es nicht flüssiger klingen, wenn es
die Kapuzen voll(er) Abenteuerlust
hieße?
Im Singular wäre mir das Bild zu konkret.
Ein tiefvioletter Text für mich (was immer das heißt .-))
Was immer das heißt - es freut mich ;)
Gruß - annette
Hallo Stefan,
Das Wort war gar nicht so gut von mir gewählt, da es ja eben weniger um eine Änderung der Tonart geht, als vielleicht eher um dieselbe Tonart auf einem anderen Instrument? Aber Du hast das schon genau richtig verstanden.
Ich habe es hauptsächlich erklärt, weil Max danach fragte. Zum Verständnis es Textes ist es mE nicht notwendig. Da kann sich jeder seinen eigenen Knoten drauf knüpfen ;)
Gruß - annette
Letztlich ist es das Gefühl der Ruhe in einen Ort transponiert.
Ich kannte das Wort bisher nicht. Ich hab nachgelesen, was es bedeutet.
Damit hast du wohl ausdrücken wollen – Letztlich ist in diesem Text das Gefühl der Ruhe in einem Ort ausgedrückt, welcher im Lyrischen Ich dieses Gefühl hervorruft und ihm wohl auch vertraut ist.
Das Wort war gar nicht so gut von mir gewählt, da es ja eben weniger um eine Änderung der Tonart geht, als vielleicht eher um dieselbe Tonart auf einem anderen Instrument? Aber Du hast das schon genau richtig verstanden.
Das ich jetzt die Erklärung der Bedeutung des endlosen Knotens lese (das Symbol für die Verbundenheit und Endlosigkeit des Lebens) find ich schade, denn es engt die Sicht dieses Bildes in meinen Augen ein.
Ich habe es hauptsächlich erklärt, weil Max danach fragte. Zum Verständnis es Textes ist es mE nicht notwendig. Da kann sich jeder seinen eigenen Knoten drauf knüpfen ;)
Gruß - annette
Liebe annette,
Aber du verwendest das Bild doch im Singular?
Liebe Grüße,
Lisa
Zur Einheitlichkeit habe ich noch einen Plural/Singularfrage: Würde es nicht flüssiger klingen, wenn es
die Kapuzen voll(er) Abenteuerlust
hieße?
Im Singular wäre mir das Bild zu konkret.
Aber du verwendest das Bild doch im Singular?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Sorry, ich meinte "im Plural wäre es zu konkret". Dann wären es nämlich die Kapuzen, die wir tragen. So ist es die "metaphorische Kapuze" ;)
Also, das, was uns vor Wind und Wetter schützt, was uns verwegen aussehen lässt und worunter wir uns auch mal verbergen können. Naja, so ähnlich. Aber eben abstrakter als "die Kapuzen" - finde ich.
Ist das irgendwie nachvollziehbar?
Gruß - annette
Also, das, was uns vor Wind und Wetter schützt, was uns verwegen aussehen lässt und worunter wir uns auch mal verbergen können. Naja, so ähnlich. Aber eben abstrakter als "die Kapuzen" - finde ich.
Ist das irgendwie nachvollziehbar?
Gruß - annette
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