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Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 23.03.2008, 19:24

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sehne ich
wenig
von versprochenem

DonKju

Beitragvon DonKju » 26.03.2008, 16:22

Hallo moshe c.,

also entweder habe ich ein Brett vor'm Kopf, aber das "sehne" will mir an dieser Stelle nicht ins Bild passen, ich denke immer "ersehne", weil entweder "sehne ich ... mich ... nach" oder "ersehne ich ... von".

Noch mit dem Holze kämpfend grüßt
Bilbo

Mucki
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Beitragvon Mucki » 26.03.2008, 17:22

Hallo Moshe, du Meister der Verknappung,-)

ich lese deine Zeilen automatisch so: (füge es in Klammern dazu)

tags(über)

(er)sehne ich
wenig
von versprochenem (der Nacht)

D.h. ich erlese ein Ich, dem in der Nacht viel (heißes) versprochen wird, es jedoch am Tage ernüchtert, nicht mehr verklärt ist von der "Süße der Nacht". Sprich: Am Tag sieht alles anders aus als nachts. Sicher ist dies nur eine von mehreren Interpretationsmöglichkeiten. Es muss auch nichts "heißes" sein oder "Süße der Nacht". Es können ebenso Gedanken sein, Versprechen, die das Ich sich selbst macht. Die Gedanken kreisen gerade nachts wild im Kopf herum.
Ich lese es für mich so, da ich das nachempfinden kann. Nachts denkt/spürt man irgendwie anders/intensiver als tagsüber.
Saludos
Mucki

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 26.03.2008, 19:38

Lieber Bilbo!

Du hast keine Probleme mit deinem Holz! Derzeit bin ich in der Tat sehr schwer bis garnicht zu lesen.
Es ist eine Art Suche, auf der ich mich befinde, und das bringt so seine Schwierigkeiten mit sich.

Liebe Mucki!

Ja, an Verknappung liegt mir im Moment. Mir ist es das Wagnis wert so mit der Sprache zu spielen, auch wenn das erst mal auf Kosten der Verständlichkeit geht.

Du liest das schon ganz richtig, aber, wie du du ja selbst einschränkst, geht es nicht nur um 'Heißes' oder 'Süßes'.
Nachts hat man Träume und Vorstellungen, wie das Leben sein sollte, wo es hingehen soll, aktuell und längerfristig, und dann kommt der Alltag: Wenig bleibt davon übrig, ggf. garnichts oder das Gegenteil passiert sogar, und Zeit zum Sehnen hat man dann auch keine mehr.

Besten Dank an Bilbo und Mucki

Moshe


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