wäre mein name ein berg

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 21.03.2008, 08:41

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Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:48, insgesamt 3-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 21.03.2008, 09:36

Hallo Niko,

das gefällt mir sehr, dieser Gedanke der Wandlung vom Fragezeichen zum Ausrufezeichen.
dann würde es sich strecken
wenn mein name ein berg ist
der tage gespanntes segeltuch
mich in zugänglichkeit treibt
mir zu
durch die stille

Hast du den Titel bewußt nicht vom Text abgesetzt, zugleich als erste Zeile gedacht? Ich finde das ein wenig Schade, weil es der ersten Zeile die Luft nimmt. Ich könnte mir auch vorstellen, als Titel nur "strecken" zu nehmen, um die Wiederholung in diesem kurzen Gedicht zu vermeiden.
Das "wenn - dann" würde ich versuchen zu umgehen, außerdem braucht es den Konjunktiv, oder?
"wäre mein name ein berg", das wäre doch eine wunderschöne Zeile, nicht? :-)

wäre mein name ein berg
und triebe der tage gespanntes segeltuch
mich in zugänglichkeit
mir zu
durch die stille

Bei den Taubenschlägen bin ich mir nicht sicher. Meinst du die Flügelschläge einer Taube? Ein Taubenschlag ist doch aber das Haus, in dem Haustauben gehalten werden. Das passt für mich nicht zu der Stille und zum ungehört sein.

Die letzte Zeile könnte man ev. weglassen und stattdessen hinter das geradewegs ein "!" setzen?

Sind aber alles nur Anregungen, vielleicht passt etwas für dich.

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

Niko

Beitragvon Niko » 21.03.2008, 09:53

danke für deine hinweise, smile. hab versucht, deine anregungen umzusetzen. wirfst du nochmal einen blick drauf?
danke und karfreitagsgrüße: Niko

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 21.03.2008, 09:55

Hallo Niko, hallo Smile!

Also ich lese den ganzen ersten Abschnitt in Abhängigkeit vom "wenn", so dass sein Weglassen dem Ziehen des Nagels gleichkäme, der das Gedicht an der Wand hält...

"Ausrufezeichen" finde ich allerdings ein schwaches Ende. Das Wort klingt so steif und bemüht. Passt das zum restlichen Text?! Auüerdem ist es mir zu parallel zum "Fragezeichen".

Sonst gefällt mir der Text gut!

Ferdigruß.
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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annette
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Beitragvon annette » 21.03.2008, 10:14

Hallo Niko,

smile hat bereits einige meiner Gedanken formuliert. Mit dem Konjunktiv gefällt es mir viel besser!

Etwas schade finde ich, dass die Flügelschläge nicht mehr konkretisiert werden. Ich steh zwar nicht auf Tauben, aber ein bestimmter Vogel macht das Bild lebendiger.

Ich frage mich:
- Kann man in die Zugänglichkeit getrieben werden? Das Zulassen der Zugänglichkeit und der Zwang des Treibens widersprechen sich für mich
- Verbindet sich die Stille mit den Flügelschlägen oder besteht die Stille nicht vorwiegend aus diesen Flügelschlägen? (zB: durch die stille / aus ungehörtem / Taubenflügelschlag oder durch die stille / aus ungehörten Schlägen / von Taubenflügeln)
- braucht es das "gewundene"? Ungewunden wäre es kein Fragezeichen, oder?

Gruß - annette

PS: Ach, die "Verbindung" von Stille und Flügeln ist ja auch schon raus, ich lass meine Vorschläge trotzdem einfach mal stehen.

Niko

Beitragvon Niko » 21.03.2008, 12:08

Sonst gefällt mir der Text gut!
immerhin ein restgefallen, ferdi! :-)
der wenn - dann nagel wird halt weiter unten gesetzt. so ist das material für den nageleinschlag nach meinem empfinden stabiler.
- Kann man in die Zugänglichkeit getrieben werden?
da stand weniger das "getrieben werden" als "treiben lassen" pate, annette
mit dem "gewundenen" hast du schon recht. wollte durch den begriff einfach verstärken. ich hab aber noch etwas trennungsschmerz... - gib mir noch was (abschieds)zeit. ok?

lieben gruß: Niko

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annette
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Beitragvon annette » 21.03.2008, 12:17

NJKahlen hat geschrieben:da stand weniger das "getrieben werden" als "treiben lassen" pate, annette


Jetzt da Du es sagst, ist es mir völlig klar. Hatte ich ursprünglich aus irgendeinem Grund anders gelesen. Also streich die Bemerkung.

NJKahlen hat geschrieben:mit dem "gewundenen" hast du schon recht. wollte durch den begriff einfach verstärken. ich hab aber noch etwas trennungsschmerz... - gib mir noch was (abschieds)zeit. ok?


"gewunden" ist ja auch ein schönes Gegenüber für das "geradewegs". Ist mir halt nur zuviel hier. Aber egal wie Du Dich entscheidest: Keine Eile mit den Worten, bitte. ;-)

Gruß - annette

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ferdi
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Beitragvon ferdi » 21.03.2008, 14:15

Hallo Niko!

Nö, kein "Restgefallen". Anders formuliert: Bis auf diese eine Sache gefällt mir der Text gut. Wenn du unbedingt willst, ist das natürlich eine Art "Rest", ich würde es aber als "Großteil" bezeichnen :-)

Aber eigentlich schreibe ich, um dazulassen, dass mir nach nochmaligem Lesen die von Smile angestoßene Änderung schlüssig erscheint.

Das "böse Wort" wirst du sicher beibehalten wollen. Ich versuchs trotzdem :-)

Wer fünfmal hintereinander "Ausrufezeichen" sagen kann und das Wort dann immer noch tauglich findet, hat ein von meinem gänzlich verschiedenes phonetisch-rhythmisches Empfinden ;-) Eine Möglichkeit wäre vielleicht, es auf "Rufzeichen" zu verkürzen? Aber ich bin schon still :-)

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 21.03.2008, 14:22

Lieber Niko,

Ausrufezeichen ist einfach schrecklich, verzeih!

Rufzeichen ist klassisch und schön.

Einmischende Grüße,
Elsa
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