Haus des Dichters
Wo der See vors Haus tritt,
Wo der Fuß den Morast der Jahre
Scheut, stand ich.
Ich blickte über die rollende Ebene,
Meine Augen am Ertrinken
In Bildern von Wolken,
Häusern am anderen Ufer.
Keckern einer Weide im Hügelgras.
Rufe in den Wind.
Ein Kahn gründelte, er zog Wasser ins Holz,
Fischergerät dabei, klein war der Fang
Vorzeiten.
Schattenstöbern. Wellenschlag. Klirrende
Gräser. Winde von drüben.
Eine Ringelnatter, hocherhobenen
Kopfes, schwamm vorbei.
Sonst nichts weiter.
Das Haus des toten Dichters
Hinter Baum und Gesträuch.
Hinter Glas.
Haus des Dichters
Hast das Gedicht bis zu Ende gelesen, Moshe. Auf die letzte Zeile kommts an. Aber ich habe nicht Arno Schmidt gemeint, obwohl sie bestimmte Gemeinsamkeiten hatten, sondern das Haus des Herrn b.b. in Buckow. Wobei es mir egal ist, ob man das Weigel-Haus als Brecht-Haus bezeichnet. Man kann Brecht nicht verschweigen, vor allem nicht den politischen Brecht, also wird er relativiert, verfälscht, aufs Podest gestellt, Irrtümer werden ihm unterstellt. Man will nicht wahrhaben, dass er die Leute aus guten Gründen bekämpfte, die ihn heute "verwalten". Würde ich Brecht erst heute kennenlernen, wäre er für mich ein anderer als der, den ich kenne. Ich überlege noch, ob ich den Titel in "Brecht-Haus" ändere. Herzlich Caty
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