Neue Fassung:
Es regnet. Der Teer glänzt, wenn er von den Scheinwerfern angestrahlt wird und am Rand des Kegels schwärzt er aus. Sie fährt auf dem Mittelstreifen, weil sie den schnellen Wechsel der Markierung liebt. "Es ist, als würde das Schwarz zerhackt werden", sagt sie. Mir ist nicht wohl dabei, zumal wir bestimmt 140 fahren. Sie beugt sich vor. So weit, dass ihre Brust gegen die Speiche des Lenkrads drückt. Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten. Ich sehe ihr Gesicht nicht mehr, weil ihre langen Haare einen Vorhang bilden. Aber ich weiß, dass sie nun auch nicht mehr blinzelt.
"Soll ich fahren?"
Sie reagiert nicht. Ich überlege die Handbremse zu ziehen, stelle mir vor, wie der Wagen dann ausbrechen würde, wie der Kegel das Raster verließe. Dann sieht sie mich an. Viel zu lange bei dieser Geschwindigkeit. Tränen rinnen.
"Du hast noch keinen Lappen!", sagt sie und bekommt unvermittelt einen Lachkrampf. Ich mag es nicht, wenn sie mir klarmacht, dass sie 2 Jahre älter ist.
"Fick dich".
Sie bremst hart. Die Sicherheitsgurte rasten ein.
"Raus!"
"Hier, mitten in der Pampa?"
Sie lächelt ihr überlegenes Lächeln. So, als hätten wir gerade Sex und sie säße auf mir. Bestimmend.
Ein paar Kilometer bis zum nächsten Kaff balanciere ich auf der durchgezogenen Seitenmarkierung. Eine Kirche, ein Denkmal. Immerhin. "Zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten..."
Ich fingere eine zerknitterte "Camel-ohne"-Schachtel aus der Hosentasche und setze mich auf eine Stufe vor das Denkmal. Die Luft ist frisch.
"Scheiß auf die Nässe".
Original:
Es regnet. Der Teer glänzt, wenn er von den Scheinwerfern angestrahlt wird und am Rand des Kegels schwärzt er aus. Sie fährt auf dem Mittelstreifen, weil sie den schnellen Wechsel der Markierung liebt. "Es ist, als würde das Schwarz zerhackt werden", sagt sie. Mir ist nicht wohl dabei, zumal die Tachonadel auf 140 steht. Sie beugt sich vor. So weit, dass ihre Brust gegen die Speiche des Lenkrads drückt. Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten. Ich sehe ihr Gesicht nicht mehr, weil ihre langen Haare einen Vorhang bilden. Aber ich weiß, dass sie nun auch nicht mehr blinzelt.
"Soll ich fahren?"
Sie reagiert nicht. Ich überlege die Handbremse zu ziehen, stelle mir vor, wie der Wagen dann ausbrechen würde. Raus aus dem Kegel. Dann sieht sie mich an. Viel zu lange bei dieser Geschwindigkeit. Tränen rinnen.
"Du hast noch keinen Lappen!", sagt sie und bekommt unvermittelt einen Lachkrampf. Ich mag es nicht, wenn sie mir klarmacht, dass sie 2 Jahre älter ist, fühle mich dann nur ausgehalten von ihr.
"Fick dich"
Sie bremst hart. Die Sicherheitsgurte rasten ein.
"Raus!"
"Hier, mitten in der Pampa?"
Sie lächelt ihr überlegenes Lächeln. So, als hätten wir gerade Sex und sie säße auf mir. Bestimmend.
Ein paar Kilometer bis zum nächsten Kaff balanciere ich auf der durchgezogenen Seitenmarkierung. Eine Kirche, ein Denkmal. Immerhin. "Zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten..."
Ich fingere eine zerknitterte "Camel-ohne"-Schachtel aus der Hosentasche und setze mich auf eine Stufe vor das Denkmal. Die Luft ist frisch.
"Scheiß auf die Nässe".
spurlos
Lieber Nifl,
hm - was mir an dem Text gefällt ist wieder sein Spotlightcharakter, wenn man einige deiner Texte als Sequenzen hintereinander setzen würde, wäre das ein bisschen so, als könnte man einen Tag nicht nur mit sich selbst verbringen, sondern mitbekommen, was alles so geschieht (und würde vielleicht bei einem ganz anderen gefühl landen).
Trotzdem finde ich diesen Text noch nicht so ausgereift und ich glaube das liegt daran, dass so ein Kurztext nur funktioniert, wenn die Sätze es schaffen, die Figuren und die Welt so anzuschneiden, dass sie ein ganzer Kuchen werden. Für mich bereiten dem Text die Figuren Probleme sich glaubhaft aufzufalten und zwar aus folgendem Grund:
Für mich gestaltet der Text die Figuren nicht aus sich selbst heraus, sondern benutzt die Leseerfahrung des Lesers, lässt ihn auf Beschreibungsklischees reagieren, indem er mit ihm aus anderen (Text-)kontexten bekannte Bausteinen/Erfahrungen hier die Lücken füllt - hat der Text Spotlight-Charakter muss er natürlich immer mit Anschneiden arbeiten, aber das muss er mit seiner eigenen Magie zwischen seinen Sätzen schaffen und nicht, indem er mit einem Plus arbeitet, das ihm nicht gehört, das ist dem Text anzulasten, erstens weil man kennzeichnen muss, was einem nicht gehört, und zweitens, weil er sich selbst so klischeesiert (außer es wäre ironisch gebrochen, dann kann es intertextuell spannend und eigenständig werden, aber das sehe ich hier nicht).
Vielleicht muss ein (Spotlight-)text immer so wirken und bei den guten merkt man es nur nicht, aber wenn man es merkt (was ja auch nichts objektives ist, aber bei mir setzte diese Haltung zum Text eben ein), dann funktioniert bei einem der Text nur bis zu einem gewissen Grad, er behält immer einen erfundenen Charakter, den man ihm vorwirft, weil er nicht fertig erscheint (erscheint im doppelsinn).
(Ein bisschen macht das auch das Bild der wilden Autofahrt, das mir etwas zu oberflächlich erscheint, vielleicht hab ich einfach zu viele Filme geguckt, da kommt bishin zu Musikvideos unendlich oft vor und natürlich hat der Film stärkere Suggestionsmittel, um so eine Szene eindrücklich zu gestalten. In einem kurzen Text kommt dann so eine Szene wild und zugleich blutarm rüber, das funktioniert dann bei mir nicht, würde es vielleicht, wenn der Text durch die Gestaltung der Szene die Dramatik zurückweisen würde und anders arbeiten würde).
Noch eine (dumme?) Detailfrage, dieser Satz:
Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten
Die kann im Zusammenhang nur der männliche Prot. sagen, da es keine indirekte und keine wörtliche Rede ist und die personale Erzählperspektive eingebaut ist. Aber eigentlich ist das ja ein Satz, den eher die weibliche Figur sagen würde. Insofern passt es auch, dass er ihn nicht sagt, sondern nur denkt. Ist es so gemeint: dass der Satz zeigen soll, dass der männliche Prot ihre Wahrnehmung/Affizierung versteht und sogar teilt, nur eben weniger ausführt? Dass sie weitergeht als er, dass dieses Weitergehen, aber zwischen ihnen nicht nur einen graduellen, sondern prinzipiellen Unterschied macht? (er dadurch als Normalo gekennzeichnet wird, der von ihr so beeinflussbar/dominierbar ist, weil sie sich hinter seinen Grenzen bewegt und so seine Armseligkeit (die sich durch sie von ihm auftut) zeigt?)
Ich finde trotzdem, dass der Satz grammatisch/erzählhaltungstechnisch markiert werden müsste: etwa: ich weiß genau, sie findet, kurz vor der Stoßstange käme es am besten oder so etwas? In deiner Version fällt der "experimentelle" Charakter des Satzes sonst heraus. Aber vielleicht meinst du ihn ja auch ganz anders.
Dann fällt mir noch auf: dass Frauen, die beim Geschlechtsverkehr oben sitzen, überlegen lächeln ist auch so ein Standardannahme, die im Leben etwas langweilig (würd mir jemand erzählen) daherkommt und in der Literatur das Erzählte (für mich) als Phantasie entlarvt (auch wenn es sicher auch vorkommt, da das Bild aber so standardisiert für reizvolle Dominanz etc. herangenommen wird, erscheint es mir zumindest wenig glaubhaft)
bemerkesnwert: Komischerweise kommen die beiden für mich wie Geschwister rüber. Und das hab ich schon vor dem 2-Jahre älter Satz gedacht (der ja auch ein normales Paar meinen kann, aber trotzdem etwas die Möglichkeit in Richtung Geschwister tippt), im Grunde sofort. Das finde ich wieder überaus gelungen (selbst wenn du es nicht gemeint hast, und auch der Geschlechtsverkehrvergleich bekäme für mich aus dieser Leseweise einen größeren Reiz (weil es eben ein Vergleich ist,a lso etwas anderes beschreibt als Sex und doch mit den Schatten der Assoziationen spielt, ja ich könnte mich so reinsteigern, dass ich diesen Vergleich als Beweis dafür nehmen könnte, dass es Geschwister sind .-) (könnte!)). Und auch das Ende finde ich klasse gesetzt. (Denkmal, Nässe). Verstärkt meine Leseweise der Konstellation der beiden.
Titel verstehe ich schon, find ich aber etwas langweilig, hobbyschreibanmutend. Warum nicht den letzten Satz auch als Titel nehmen (z.B.)?
Liebe Grüße,
Lisa
hm - was mir an dem Text gefällt ist wieder sein Spotlightcharakter, wenn man einige deiner Texte als Sequenzen hintereinander setzen würde, wäre das ein bisschen so, als könnte man einen Tag nicht nur mit sich selbst verbringen, sondern mitbekommen, was alles so geschieht (und würde vielleicht bei einem ganz anderen gefühl landen).
Trotzdem finde ich diesen Text noch nicht so ausgereift und ich glaube das liegt daran, dass so ein Kurztext nur funktioniert, wenn die Sätze es schaffen, die Figuren und die Welt so anzuschneiden, dass sie ein ganzer Kuchen werden. Für mich bereiten dem Text die Figuren Probleme sich glaubhaft aufzufalten und zwar aus folgendem Grund:
Für mich gestaltet der Text die Figuren nicht aus sich selbst heraus, sondern benutzt die Leseerfahrung des Lesers, lässt ihn auf Beschreibungsklischees reagieren, indem er mit ihm aus anderen (Text-)kontexten bekannte Bausteinen/Erfahrungen hier die Lücken füllt - hat der Text Spotlight-Charakter muss er natürlich immer mit Anschneiden arbeiten, aber das muss er mit seiner eigenen Magie zwischen seinen Sätzen schaffen und nicht, indem er mit einem Plus arbeitet, das ihm nicht gehört, das ist dem Text anzulasten, erstens weil man kennzeichnen muss, was einem nicht gehört, und zweitens, weil er sich selbst so klischeesiert (außer es wäre ironisch gebrochen, dann kann es intertextuell spannend und eigenständig werden, aber das sehe ich hier nicht).
Vielleicht muss ein (Spotlight-)text immer so wirken und bei den guten merkt man es nur nicht, aber wenn man es merkt (was ja auch nichts objektives ist, aber bei mir setzte diese Haltung zum Text eben ein), dann funktioniert bei einem der Text nur bis zu einem gewissen Grad, er behält immer einen erfundenen Charakter, den man ihm vorwirft, weil er nicht fertig erscheint (erscheint im doppelsinn).
(Ein bisschen macht das auch das Bild der wilden Autofahrt, das mir etwas zu oberflächlich erscheint, vielleicht hab ich einfach zu viele Filme geguckt, da kommt bishin zu Musikvideos unendlich oft vor und natürlich hat der Film stärkere Suggestionsmittel, um so eine Szene eindrücklich zu gestalten. In einem kurzen Text kommt dann so eine Szene wild und zugleich blutarm rüber, das funktioniert dann bei mir nicht, würde es vielleicht, wenn der Text durch die Gestaltung der Szene die Dramatik zurückweisen würde und anders arbeiten würde).
Noch eine (dumme?) Detailfrage, dieser Satz:
Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten
Die kann im Zusammenhang nur der männliche Prot. sagen, da es keine indirekte und keine wörtliche Rede ist und die personale Erzählperspektive eingebaut ist. Aber eigentlich ist das ja ein Satz, den eher die weibliche Figur sagen würde. Insofern passt es auch, dass er ihn nicht sagt, sondern nur denkt. Ist es so gemeint: dass der Satz zeigen soll, dass der männliche Prot ihre Wahrnehmung/Affizierung versteht und sogar teilt, nur eben weniger ausführt? Dass sie weitergeht als er, dass dieses Weitergehen, aber zwischen ihnen nicht nur einen graduellen, sondern prinzipiellen Unterschied macht? (er dadurch als Normalo gekennzeichnet wird, der von ihr so beeinflussbar/dominierbar ist, weil sie sich hinter seinen Grenzen bewegt und so seine Armseligkeit (die sich durch sie von ihm auftut) zeigt?)
Ich finde trotzdem, dass der Satz grammatisch/erzählhaltungstechnisch markiert werden müsste: etwa: ich weiß genau, sie findet, kurz vor der Stoßstange käme es am besten oder so etwas? In deiner Version fällt der "experimentelle" Charakter des Satzes sonst heraus. Aber vielleicht meinst du ihn ja auch ganz anders.
Dann fällt mir noch auf: dass Frauen, die beim Geschlechtsverkehr oben sitzen, überlegen lächeln ist auch so ein Standardannahme, die im Leben etwas langweilig (würd mir jemand erzählen) daherkommt und in der Literatur das Erzählte (für mich) als Phantasie entlarvt (auch wenn es sicher auch vorkommt, da das Bild aber so standardisiert für reizvolle Dominanz etc. herangenommen wird, erscheint es mir zumindest wenig glaubhaft)
bemerkesnwert: Komischerweise kommen die beiden für mich wie Geschwister rüber. Und das hab ich schon vor dem 2-Jahre älter Satz gedacht (der ja auch ein normales Paar meinen kann, aber trotzdem etwas die Möglichkeit in Richtung Geschwister tippt), im Grunde sofort. Das finde ich wieder überaus gelungen (selbst wenn du es nicht gemeint hast, und auch der Geschlechtsverkehrvergleich bekäme für mich aus dieser Leseweise einen größeren Reiz (weil es eben ein Vergleich ist,a lso etwas anderes beschreibt als Sex und doch mit den Schatten der Assoziationen spielt, ja ich könnte mich so reinsteigern, dass ich diesen Vergleich als Beweis dafür nehmen könnte, dass es Geschwister sind .-) (könnte!)). Und auch das Ende finde ich klasse gesetzt. (Denkmal, Nässe). Verstärkt meine Leseweise der Konstellation der beiden.
Titel verstehe ich schon, find ich aber etwas langweilig, hobbyschreibanmutend. Warum nicht den letzten Satz auch als Titel nehmen (z.B.)?
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Hallo Nifl (keinen Kommentar gelesen),
soll der Text für sich bestehen oder kommt da vorher und nachher noch was?
Ich finde, für sich wirkt er zwar interessant, besteht aber nicht.
Du lässt arg viel aus, als würdest du mich, Leserin, zwingen wollen, arg viel einzufügen - Dinge, die ich, Leserin aber gar nicht wissen kann. Du machst es mir schwer, überhaupt zu folgen, bei diesem doch kurzen Text muss ich immer wieder zurücklesen und mich fragen: Was meint er denn jetzt. Das nervt.
Das finde ich als Einstiegssatz langweilig. Tausendmal gelesen. Text zu kurz für Unorigelle Sätze.
schwärzt er aus? What do you mean?
schöner Satz.
Schon wieder schwarz. Klar, es ist eine hübsche Metapher, aber mir gefällt sie nicht.
Was käme am geilsten?
Woher?
Dann? Wie lange braucht er denn zum Überlegen?
Warum?
Wirkt nicht echt auf mich, dieses "Lappen".
2=zwei
Das kommt mir so sehr wie eine Wiederholung vor, dass es künstlich wirkt. Ich meine: Die Beschreibung "Sie bremst hart" ist so abgenutzt.
ein - raus: Das find ich ein hübsches Klangspiel.
Ein Sechzehnjähriger? Hatte schon so oft untenliegend Sex, dass ihm das als erstes einfällt? Mag sein, dass ich nicht auf dem neuesten Stand der Sexualerfahrung von Jugendlichen bin.
Ach nö, das ist mir zu billig.
Ich bleibe ratlos. Was will mir der Text erzählen, außer, dass ein paar harte (Film)schnitte durchgeführt werden? Das mag ich schon im Kino nur, wenn es mit dem Rest des Films zu hat. Ich mag etwas erzählt bekommen, und nicht Technik vorgeführt. Zieht micht nicht rein, der Text. Verbirgt sich in Effekthascherei.
Entweder ich bin zu schwach für den Text, oder der Text erzählt zu schwach.
Lieber Gruß
Klara
soll der Text für sich bestehen oder kommt da vorher und nachher noch was?
Ich finde, für sich wirkt er zwar interessant, besteht aber nicht.
Du lässt arg viel aus, als würdest du mich, Leserin, zwingen wollen, arg viel einzufügen - Dinge, die ich, Leserin aber gar nicht wissen kann. Du machst es mir schwer, überhaupt zu folgen, bei diesem doch kurzen Text muss ich immer wieder zurücklesen und mich fragen: Was meint er denn jetzt. Das nervt.
Es regnet.
Das finde ich als Einstiegssatz langweilig. Tausendmal gelesen. Text zu kurz für Unorigelle Sätze.
Der Teer glänzt, wenn er von den Scheinwerfern angestrahlt wird und am Rand des Kegels schwärzt er aus.
schwärzt er aus? What do you mean?
Sie fährt auf dem Mittelstreifen, weil sie den schnellen Wechsel der Markierung liebt.
schöner Satz.
"Es ist, als würde das Schwarz zerhackt werden", sagt sie.
Schon wieder schwarz. Klar, es ist eine hübsche Metapher, aber mir gefällt sie nicht.
Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten.
Was käme am geilsten?
Aber ich weiß, dass sie nun auch nicht mehr blinzelt.
Woher?
Ich überlege die Handbremse zu ziehen, stelle mir vor, wie der Wagen dann ausbrechen würde, wie der Kegel das Raster verließe. Dann sieht sie mich an.
Dann? Wie lange braucht er denn zum Überlegen?
Tränen rinnen.
Warum?
"Du hast noch keinen Lappen!", sagt sie
Wirkt nicht echt auf mich, dieses "Lappen".
Ich mag es nicht, wenn sie mir klarmacht, dass sie 2 Jahre älter ist.
2=zwei
"Fick dich".
Sie bremst hart.
Das kommt mir so sehr wie eine Wiederholung vor, dass es künstlich wirkt. Ich meine: Die Beschreibung "Sie bremst hart" ist so abgenutzt.
Die Sicherheitsgurte rasten ein.
"Raus!"
ein - raus: Das find ich ein hübsches Klangspiel.
"Hier, mitten in der Pampa?"
Sie lächelt ihr überlegenes Lächeln. So, als hätten wir gerade Sex und sie säße auf mir. Bestimmend.
Ein Sechzehnjähriger? Hatte schon so oft untenliegend Sex, dass ihm das als erstes einfällt? Mag sein, dass ich nicht auf dem neuesten Stand der Sexualerfahrung von Jugendlichen bin.
Ein paar Kilometer bis zum nächsten Kaff balanciere ich auf der durchgezogenen Seitenmarkierung. Eine Kirche, ein Denkmal. Immerhin. "Zum Gedenken an die Gefallenen und Vermissten..."
Ach nö, das ist mir zu billig.
Ich fingere eine zerknitterte "Camel-ohne"-Schachtel aus der Hosentasche und setze mich auf eine Stufe vor das Denkmal. Die Luft ist frisch.
"Scheiß auf die Nässe".
Ich bleibe ratlos. Was will mir der Text erzählen, außer, dass ein paar harte (Film)schnitte durchgeführt werden? Das mag ich schon im Kino nur, wenn es mit dem Rest des Films zu hat. Ich mag etwas erzählt bekommen, und nicht Technik vorgeführt. Zieht micht nicht rein, der Text. Verbirgt sich in Effekthascherei.
Entweder ich bin zu schwach für den Text, oder der Text erzählt zu schwach.
Lieber Gruß
Klara
Hallo Lisa,
schon für deinen Kommentar hat es sich gelohnt, das Textchen zu schreiben. Danke. Es liest sich sehr sehr spannend. Ein wunderbares Feedback (auch, oder gerade weil der Text letztlich durchfällt). Ich mag auch gar nicht opponieren oder verteidigen, weil mir deine Kritik vollkommen einleuchtet. Ich denke: "Ja, so kann man das sehen" …das stumpft natürlich meine Möglichkeit zur Replik enorm ab und klingt etwas billig. Hm.
hm, also ein Kuchen ist erst ein Kuchen, wenn man ihn anschneidet? *hihi… sehr interessant… ein Auto ist erst ein Auto, wenn man mit ihm fährt, eine Liebe ist erst eine Liebe…ein Leben blabla
Spaß beiseite… die Figurenzeichnung… mehr, aus sich heraus "eigenartiger".Ja.
dieses "fertig" und "unfertig" bei Texten beschäftigt mich schon länger… mit der Tendenz Unfertigkeit anzustreben, ohne künstlich zu sein.
(was mit den Charakteren natürlich nichts zutun hat, die sollten schon -nicht fertig- aber "lebendig" und plausibel sein.
Dabei bin ich voll auf die Bremse getreten *heul, weil ich genau das vermeiden wollte.
Es sollte eine "Erfahrungsäußerung" sein. (also sie hat es ihm schon mal erzählt, oder er hat es schon mal miterlebt)
Höchst anregend. Danke!
LG
Nifl
Huhu Klara.
für dich, ä ich meine für sich … nein beides… und für mich! (jawoll!)
Lisa schrieb ja auch schon, dass dieses Vorhaben scheiterte.
wow* echt? Und ich dachte er wäre klar wie Kloßbrühe. Scheiß Schreiberperspektive.
Du siehst ein Nicken.
Den Übergang vom Hellen ins Dunkle.
Mir eigentlich auch nicht. Deswegen habe ich versucht, ihn nur ganz spitzfingrig … und dann doch die Faust? Hm.
Na, das Hacken! (*lach)
Erfahrung
Ähm, ja, dass eine Erklärung notwendig ist, und nicht… usw. … sehr schade
Vielleicht ja gerade. Ich habe den Eindruck, dass "die Jugend" prüder geworden ist…
Okay, ich würde sagen, bei dir ist der Text total gescheitert. Schade. Aber ich habe durch deinen Kommentar eine Ahnung bekommen, woran das liegen könnte. DANKE!
LG
Nifl
schon für deinen Kommentar hat es sich gelohnt, das Textchen zu schreiben. Danke. Es liest sich sehr sehr spannend. Ein wunderbares Feedback (auch, oder gerade weil der Text letztlich durchfällt). Ich mag auch gar nicht opponieren oder verteidigen, weil mir deine Kritik vollkommen einleuchtet. Ich denke: "Ja, so kann man das sehen" …das stumpft natürlich meine Möglichkeit zur Replik enorm ab und klingt etwas billig. Hm.
die Figuren und die Welt so anzuschneiden, dass sie ein ganzer Kuchen werden.
hm, also ein Kuchen ist erst ein Kuchen, wenn man ihn anschneidet? *hihi… sehr interessant… ein Auto ist erst ein Auto, wenn man mit ihm fährt, eine Liebe ist erst eine Liebe…ein Leben blabla
Spaß beiseite… die Figurenzeichnung… mehr, aus sich heraus "eigenartiger".Ja.
dann funktioniert bei einem der Text nur bis zu einem gewissen Grad, er behält immer einen erfundenen Charakter, den man ihm vorwirft, weil er nicht fertig erscheint (erscheint im doppelsinn).
dieses "fertig" und "unfertig" bei Texten beschäftigt mich schon länger… mit der Tendenz Unfertigkeit anzustreben, ohne künstlich zu sein.
(was mit den Charakteren natürlich nichts zutun hat, die sollten schon -nicht fertig- aber "lebendig" und plausibel sein.
wenn der Text durch die Gestaltung der Szene die Dramatik zurückweisen würde
Dabei bin ich voll auf die Bremse getreten *heul, weil ich genau das vermeiden wollte.
Kurz vor der Stoßstange käme es am geilsten
Es sollte eine "Erfahrungsäußerung" sein. (also sie hat es ihm schon mal erzählt, oder er hat es schon mal miterlebt)
Höchst anregend. Danke!
LG
Nifl
Huhu Klara.
soll der Text für sich bestehen oder kommt da vorher und nachher noch was?
für dich, ä ich meine für sich … nein beides… und für mich! (jawoll!)
Lisa schrieb ja auch schon, dass dieses Vorhaben scheiterte.
bei diesem doch kurzen Text muss ich immer wieder zurücklesen und mich fragen: Was meint er denn jetzt. Das nervt.
wow* echt? Und ich dachte er wäre klar wie Kloßbrühe. Scheiß Schreiberperspektive.
Text zu kurz für Unorigelle Sätze.
Du siehst ein Nicken.
schwärzt er aus? What do you mean?
Den Übergang vom Hellen ins Dunkle.
Schon wieder schwarz. Klar, es ist eine hübsche Metapher, aber mir gefällt sie nicht.
Mir eigentlich auch nicht. Deswegen habe ich versucht, ihn nur ganz spitzfingrig … und dann doch die Faust? Hm.
Was käme am geilsten?
Na, das Hacken! (*lach)
Aber ich weiß, dass sie nun auch nicht mehr blinzelt.
Woher?
Erfahrung
Tränen rinnen.
Warum?
Ähm, ja, dass eine Erklärung notwendig ist, und nicht… usw. … sehr schade
Ein Sechzehnjähriger? Hatte schon so oft untenliegend Sex, dass ihm das als erstes einfällt? Mag sein, dass ich nicht auf dem neuesten Stand der Sexualerfahrung von Jugendlichen bin.
Vielleicht ja gerade. Ich habe den Eindruck, dass "die Jugend" prüder geworden ist…
Okay, ich würde sagen, bei dir ist der Text total gescheitert. Schade. Aber ich habe durch deinen Kommentar eine Ahnung bekommen, woran das liegen könnte. DANKE!
LG
Nifl
"Das bin ich. Ich bin Polygonum Polymorphum" (Wolfgang Oehme)
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