bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 13.03.2008, 19:49

[align=left]Kleine Texte zur Entspannung des vermeintlich lernenden Studentengehirns II[/align]

version 2 (endfassung)


bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen

pelz. schnauze. pfote, die über ohren reibt. im dickicht schnecken entdecken, auf
steinen wärme spüren, bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen. An rispen nagen.
auf pfaden keinen vermissen. den morgen erkennen, die nacht nicht fürchten.

mir kam die empfindung, menschen seien kleine tiere,
als ich die meinen vor die gebisse der füchse stieß;
auch kleine tiere, bekanntlich.










version 1

bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen

pelz. schnauze. pfote, die über ohren reibt. im dickicht schnecken entdecken, auf
steinen wärme spüren, bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen. An rispen nagen.
auf pfaden keinen vermissen. den morgen erkennen, die nacht nicht fürchten. nichts
ausrichten können gegen den eigenen schmerz.

mir kam die empfindung, menschen seien kleine tiere,
als ich die meinen vor die gebisse der füchse stieß;
auch kleine tiere, bekanntlich.
Zuletzt geändert von Lisa am 09.06.2008, 10:40, insgesamt 2-mal geändert.

Peter

Beitragvon Peter » 13.03.2008, 23:28

Liebe Lisa,

der erste Teil leuchtet mir sehr.

Der zweite Teil nimmt Stufen, die ich nicht kenne.

Sehr warme Bewegung, wie ich sie finde, im ersten Teil.

(Weißt du, es ist irgendwie schade, dass dieses Etwas-ist-da oder... ich kann es nicht nennen, dann anfängt, sich zu reflektieren. So geht es seiner... lebendigen Verlorenheit... verloren. "bekanntlich".)

Liebe Grüße,
Peter

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 14.03.2008, 08:17

Liebe Lisa,

Was du so als Entspannungstexte bezeichnest ... :-) Ich würde das eher als Albtraum einordnen (nicht das Schreiben, das Bild!)

Ein klasse Titel, so habe ich das noch gar nicht betrachtet, aber es stimmt natürlich, wehen tun sie erst ab einer gewissen Höhe!

Der 1. Teil ist mir ganz und gar schön.

Im 2. Teil ist aber empfindung/bekanntlich plötzlich zu sehr Belehrung, Erklärung. Kann man das nicht auch so direkt wie vorher formulieren?
Irgendwie richtig scheußlich und nahe, fragt sich

ELsa mit lieben Grüßen
Schreiben ist atmen

aram
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Beitragvon aram » 14.03.2008, 09:06

bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen
das ist ein schönes bild (wenn es keines ist, literaturwissenschaftlich gesehen, bitte um vokabel-nachhilfe),

mich erreicht, berührt ein im-raum-stehen ohne konjunktiv und indikativ.

(dann wollte ich vorhin noch über etwas im letzten teil schreiben, über bäume abhacken und äste abhacken; bis mir auffiel, dass ich gerade am aufwachen war; nachzudenken begann, ob das im zweiten teil überhaupt steht; musste den text nochmal ansehen in dieser hinsicht)

bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen,
setzt also voraus, das die äste nicht abgehackt sind.

die aussage der letzten zeile kann ich nicht nachvollziehen, nicht verstehen, wenn ich den text in 'offener' (träumender? kindlicher?) haltung lese, warum sind füchse kleine tiere? das glaube ich nicht.
warum wird das behauptet, als bekannt vorausgesetzt? vielleicht, weil es stimmt, vermute ich.
vielleicht, weil das lyr.ich einen schleier nimmt, versuche ich meinen glauben zu bekämpfen (inzwischen glaube ich es nämlich schon, dass füchse kleine tiere sind, wie menschen, obwohl die viel kleiner sind, wenn es kleine tiere sind. bekanntlich.)

ich betrachte: der text nähert sich dem leser auf zwei ebenen - erst die nachvollziehbare, die etwas sehnsuchtsvoll - angenehmes- schmerzhaft metaschmerzberuhigendes (eine ruhe ohne lindern und bewegungsverlust) bereithält, etwas, das öffnet, sogar noch im letzten der vollständig-unvollständigen sätze, mit einem annehmen, einem ziellosen ziel dieser ersten bewegung - nichts / ausrichten können gegen den eigenen schmerz.

dann begibt er sich auf die zweite ebene, die dem leser etwas mehr zumutet.

möge der leser lesen. möge die übung gelingen.


:blumen:
Zuletzt geändert von aram am 14.03.2008, 09:11, insgesamt 1-mal geändert.

Nicole

Beitragvon Nicole » 14.03.2008, 09:10

Hi Lisa,

Die Art wie Du mit den kleinen Tieren (ich sehe eine Maus) schnüffelnd, knabbernd und suchend durchs Unterholz streichst, ist brilliant. Nur mit diesem Satz
nichts ausrichten können gegen den eigenen schmerz.

verläßt Du für mich dieses Bild, Für mich bedarf es den nicht.

Und komisch, gerade den zweiten Teil lese ich völlig klar ... als hättest Du ihn "unverschlüsselt" geschrieben. Für mich ist dort auch keine Belehrung, eher etwas schuldbewußtes ...
als ich die meinen vor die gebisse der füchse stieß;


Wir sind alle kleine Tiere ... nur manche mit scharfen Zähnen, andere ohne.

Sehr, sehr gerne gelesen

Nicole

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 14.03.2008, 13:09

Hallo,

ihr seid toll! Ich freu mich, welchen Unbehagen euch der zweite Teil bereitet, genau so sollte es sein.
aram, du hast den Prozess genial beschrieben, wow! danke, dass du dich UND den text so beobachtet hast.

es ist natürlich (peters) (die) frage, ob der text so funktioniert oder ob sich das unbehagen eben gegen die form/den text richtet, denn es kann ja sein, dass ich eine angemessene vorstellung habe, aber die umsetzung nicht so gelingt, dass sie für den leser funktioniert. wahrscheinlich muss das in Ermangelung möglicher selbsteinschätzung von fall zu fall entschieden werden? aber den "albtraum-reflexions"-Effekt, den wollte ich bewusst erzeugen. öffnen und stoßen.

(kennt ihr das? man bekommt wut wegen irgendeiner angewohnheit oder detailhandlung eines menschen und diese wut ist auf eine so grundsätzliche art vorhanden, dass sie im grunde die liebe zu diesem menschen bricht, obwohl man das nie zugeben würde, weil es nicht praktikabel ist (wie soll man so liebe behaupten, in der form, wie man sie beansprucht?). später oder genau wenn einem das auffällt empfindet man einen schmerz (reue? und in diesem augenblick erscheinen alle menschen mir als wie im text beschriebene kleine tiere, die nichts ausrichten können dagegen, was ihnen widerfährt. ich bin dann angerührt, wie ich es mir sonst nicht erzeugen kann.)

die zeile mit dem schmerz ist auch für mich die einzige zeile, wo ich zweifle, ob man sie nicht streichen sollte, ich weiß nicht genau, ob der erste absatz auch ohne sie die suggestion beinhaltet, dass dieses kleine tier nichts gegen zugefügten schmerz ausrichten kann. wenn das der fall wäre, wäre ich überglücklich, und ich striche sie -aber tut sie das?

Liebe Grüße,
Lisa

ps: Elsa, die kleingedruckte Überschrift gilt für Texte, die ich beim Schreiben locker behandel und an die ich keine seelenansprüche stelle und sie einfach so sein lasse, wie sie sind. in dem sinne bin ich besonders unsicher, was sie angeht und kann der überschrift aus mangelndem mut nicht entbehren, zum anderen bin ich mir dann auch wieder ganz sicher, weil ich sie damit losgelassen habe. ich hoffe, das ist ok.
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 14.03.2008, 13:20

Liebe Lisa,

Hab die Zusatzüberschrift verstanden!

Die Schmerzzeile:

dass dieses kleine tier nichts gegen zugefügten schmerz ausrichten kann. wenn das der fall wäre, wäre ich überglücklich, und ich striche sie -aber tut sie das?


Ich meine dort wo sie weh - en, ist natürlich auch schon Schmerz. Übersetzt. Ebenso die Behauptungen: keinen vermissen/die nacht nicht fürchten. Gerade die Negationen drücken es für mich aus.
Und An rispen nagen. Das alles ist fühlbarer Schmerz.

Find ich halt.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

aram
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Beitragvon aram » 14.03.2008, 13:41

die zeile mit dem schmerz ist auch für mich die einzige zeile, wo ich zweifle, ob man sie nicht streichen sollte, ich weiß nicht genau, ob der erste absatz auch ohne sie die suggestion beinhaltet, dass dieses kleine tier nichts gegen zugefügten schmerz ausrichten kann. wenn das der fall wäre, wäre ich überglücklich, und ich striche sie -aber tut sie das?
liebe lisa,
im nachhinein betrachtet könnte die zeile entfallen, und der text wirkte dann noch 'stärker'. ich bin aber skeptisch - neige zur ansicht, dass dieser 'trick', die sympathie des lesers so unverholen einzuholen, nötig ist, um (perspektivwechsel) den zweiten teil überhaupt so an sich ranzulassen. ohne diese zeile würden etliche leser, vermutlich auch ich eher 'weiterblättern', in distanz bleiben ohne etwas bei sich zu spüren=am text zu erkennen. ich kann mich aber auch total irren, jetzt im nachhinein mit noch so wenig abstand kann ich noch nicht mehr sagen.
Zuletzt geändert von aram am 14.03.2008, 13:44, insgesamt 1-mal geändert.

Nicole

Beitragvon Nicole » 14.03.2008, 13:42

Hi Lisa,

vielleicht lese ich "zu einfach" oder zu bildlich, keine Ahnung.
Aber für mich impliziert das Bild des "kleinen Tieres" an sich schon die Unfähigkeit, etwas gegen Schmerz auszurichten. Ich kann es auch gerne weiter fassen - irgendetwas "auszurichten".
Ein kleines Tier ist an sich schon hilflos, machtlos. Es wuselt so vor sich hin, sammelt hier ein Würmchen, knuspert eine Rispe, versteckt sich unter Laub, klettert auf Bäume - und ist jedweder Art von Leid, Willkür oder Macht der Größeren ausgeliefert - von daher auch dem Schmerz.
Vielleicht ist mir dieser Satz genau deswegen "zu viel". Ungefähr so, als würdest Du sagen:
"Eine hunderjährige Eiche. Ein hoher Baum mit einem mächigen Stamm und ausladender Krone."
Doppelt halt.

Nicole

aram
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Beitragvon aram » 14.03.2008, 13:50

p.s. jetzt wirkt der text ohne diese zeile auf mich um einiges schlanker, gefasster, eingängiger, brutaler.
- allerdings bin ich durch den rezeptionsprozess schon durch, wie gesagt.

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 15.03.2008, 23:04

Liebe Elsa, Nicole und aram,

ich denke, ich entschließe mich mit speicherung der zeile für die um den satz gekürzte variante. alle eure verweise haben mich von meiner eigenen meinung überzeugt .-)

Vielen Dank, dass ihr alle nochmal geschrieben habt!

liebe grüße,
Lisa
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Last

Beitragvon Last » 25.05.2008, 13:48

Hallo Lisa,

Es ist sehr stark, wie du hier mit Perspektiven spielst. Zwei vom Grundtenor so widersprüchliche Strophen ergeben ein Ganzes, das entlarvt wie fließend die Grenze zwischen den zwei Perspektiven doch ist. daumenheb

Zunächst war ich etwas irritiert. Das Brecht-Gedicht "Vom Klettern auf Bäumen", lenkte mich von der Weise wie du ein ähnliches Bild verwendest ab. Dort wird auch das Erklimmen von Bäumen bis zum Wipfel, der schwankt, als eine Art metaphysisches Sich-selbst-Finden beschrieben.
Andererseits dringe ich aus dieser Vorprägung heraus doch in deinen (vielschichtigen) Text ein. Auch bei dir handelt es sich um eine Selbstreflexion, eigentlich sogar um ein Zusammenspiel von zwei auf dem ersten Blick verschiedener Reflexionen.

Die erste Strophe erzählt übertrieben putzig (entschuldige bitte das Wort) einen Weg in die Höhe. Dieser Weg ist ein Weg der Erkenntnis. Entdeckt wird gerade die Natürlichkeit des Seins. Diese Reise ist sehr angenehm, man findet sogar an Steinen Wärme. Aber es ist auch ein einsamer Weg, niemand kann mitkommen, man denkt für sich allein und die wohltuenden Erkenntnisse kommen einer milden Flucht gleich, einem sich-ein-Igeln. Von der erhöhten Perspektive aus erscheint die Welt klein und angenehm, allein das Wehen, das erst an dieser Stelle spürbar wird und eigentliches Ziel der Reise war, macht auf die Ambivalenz aufmerksam, der sich die zweite Strophe widmet.
Erst von der erhöhten Position aus wirken Menschen wie kleine Tiere. Auf der Reise zur eigenen Erkenntnis hat man sie vernachlässigt und damit vor die Gebisse der Füchse gestoßen. Vergleichbar mit der Unbedarftheit eines Kleinkindes, das einer Fliege die Flügel ausreißt oder mit dem Verfüttern einer Maus an seine Hausschlange. Die Natürlichkeit dieser Grausamkeit anzunehmen, was einem selbst Sicherheit in Form von intellektuellem Abstand, emotionaler Unabhängigkeit verschafft, ist selbst eine Grausamkeit. Überhaupt sind alle Grausamkeiten solche Natürlichkeiten, für die erst eine Grenze übertreten werden muss. So gipfelt das Gedicht im letzten Vers. Am Ende sind alle bloß kleine Tiere, die fressen und gefressen werden, sogar der Versuch, dieser Natur zu entfliehen (vgl. Strophe 1), bringt einen Zurück in dieses Schicksal.
Ein anthropologischer Prozess ist zu erkennen. Der Wirtschaftswissenschaftler, dem es egal ist, wie die dritte Welt ausgebeutet ist, weil er die Mechanismen und Prinzipien kennt, die dazu führen. Der Pharmakonzern, der Tierversuche für legitim hält. Der kleine Student, der beim Verfassen seiner Hausarbeit seine Freunde und Familie vernachlässigt. Der Mathematiklehrer, der sich mit der freien Wirtschaft überfordert fühlt und deshalb in der kleinen Schulwelt bleibt, über die er den Überblick behält. Die Beispiele sind zahlreich...

Alles in allem ein sehr inspirierender Text. Sprachlich besonders im Auftakt gelungen, "pelz. schnauze. pfote, die über die ohren reibt.", der an sich auch im einzelnen ausinterpretierbar ist und eigtl schon -klammheimlich- den gesamten Textverlauf beinhaltet. Erst Pelz wachsen lassen, anschließend die Schnauze aufreißen und erst dann die Taten reflektieren (und verwischen, der Schlusssatz ist nämlich -auch- eine Entschuldigung: "Hier oben weht es gewaltig...").
Vielleicht übertrieben der Binnenreim: "schnecken entdecken" Ich sehe langsame Passanten in einer Fußgängerzone, alle jene, die den Erkenntnisweg nicht gehen, aber der Akzent, der durch den Reim entsteht ist mir hier zu stark.
Vielleicht übertrieben auch meine Interpretation. Ehm... Egal, es hat Spaß gemacht :-)

LG
Last

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Lisa
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Beitragvon Lisa » 28.05.2008, 13:25

Lieber Last,

wow, deine Annäherung an den Text habe ich wirklich genossen - also nochmal: schön, dass du wieder da bist!! Ich finde nicht, dass du dich verstiegen hast und der Brechtverweis war toll zu lesen (hab den Text gleich gesucht), ich finde das Motiv und damit die Aussage oder die Empfindung gar nicht unähnlich, Brecht brauchte nur nicht die Tiere zur hilfe nehmen :-).

Zum Binnenreim: Ich habe mir deinen hinweis in word mal als Kommentar gespeichert und werd das ganze in ein paar Monaten nochmal anschauen, es kann nämlich gut sein, dass du Recht hast, nur sehe ich das jetzt noch nicht.

Bitte lass dich ier öfter lesen und auf Texte von der DVD wäre ich mehr als gespannt - magst du es nicht auf einen Versuch ankommen lassen? Bitte!

Danke für diesen Lesegenuss...
Lisa
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Hakuin

Beitragvon Hakuin » 28.05.2008, 15:09

liebe lisa,

dieser (test)

bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen

pelz. schnauze. pfote, die über ohren reibt. im dickicht schnecken entdecken, auf
steinen wärme spüren, bäume erklimmen, bis dort, wo sie wehen. An rispen nagen.
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bis hier wunderschönes naturerleben. ich strich gar für mich beim lesen
wie oben gezeigt. und dachte, ja genau sich vergessen im wald und gar die nacht dort verbringen....

hier (strope 2) wollte ich dann DISESEN sprung nicht wahrhaben, also ein strophentilger sozusagen ;-)
und empfinde NUN gerade mit erinnertem blick über berge die kleinheit von wesen und selbst.

mit heftigem schlussakkord:

als ich die meinen vor die gebisse der füchse stieß

eine achterbanhnfahrt, eben.

gruß
hakuin


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