zu stürmisch für rauchzeichen

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
Niko

Beitragvon Niko » 13.03.2008, 05:25

vom Autor gelöscht
Zuletzt geändert von Niko am 07.06.2009, 16:49, insgesamt 1-mal geändert.

wonigo

Beitragvon wonigo » 13.03.2008, 10:26

Hallo, Niko, alter Qualmer,

ein starker Text, der m. E. etwas Endgültiges feststellt.

Anfangs hatte ich den Eindruck, dass es "hinter deinem verbissenen" heißen müsste, aber es ist auch so möglich und richtig - nur ungewohnt. Gestolpert bin ich bei "verglühtes verbranntes". Ist das nicht doppelt gemoppelt? Verglühtes allein fände ich stärker für diesen Text.

Gefällt mir wieder mal sehr gut!
Gruß Wolfgang

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Pjotr
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Beitragvon Pjotr » 13.03.2008, 11:17

"zu stürmisch für rauchzeichen" – das finde ich eine sehr schöne, originelle Formulierung. Die solltest Du Dir patentieren lassen.


Salve

Pjotr

Jürgen

Beitragvon Jürgen » 13.03.2008, 14:14

Hallo Niko,

mir gefällt sie auch, überhaupt der gesamte Text spricht mich an.

Ich stolpere über das verbissene Lachen. Ich will immer Lächeln lesen. Kann Lachen verbissen sein?

Fragende Grüße

Jürgen

Niko

Beitragvon Niko » 13.03.2008, 21:44

Kann Lachen verbissen sein?

unbedingt, jürgen!!! kennst du dieses lachen mit unbewegter miene? und mit einem touch wahnsinn in den augen, die immer schreien: "nichts anmerken lassen! immer geradeaus und durch alles hinduch!"?
danke, pjptr. werd´s mir durch den verrauchten kopf gehen lassen mit dem patentieren ;-)
freut mich, wolfgang, dass dir der text gefällt. mit dem "hinter dein verbissenes lachen" hat ja auch eine etwas -ich sach ma - intensivere bedeutung. für mich steht es auch in der assoziation von "hinter deine denkweise" oder ähnliches kommen. dahinter kommen, hinter das warum...

lieben gruß: Niko

Max

Beitragvon Max » 13.03.2008, 22:46

Lieber Niko,

auch mir gefällt der Titel.

Beim Rest des Textes sehe ich das Finale, finde aber auch, dass es mit sehr großer Geste verkündet wird. Außer beim verbissenen Lachen (wo ich Jürgens Lächeln sehr bedenkenswert finde), habe ich Probleme konkrete Bilder mit den zeilen zu verbinden.

Beim letzten vers "zurück" frage ich mich, ob er wirklich notwendig ist?!

Liebe Grüße
Max

Niko

Beitragvon Niko » 14.03.2008, 05:29

hallo max!
haben irgendwie meine texte seit einem gewissen gelöschten kommentar jetzt ständig einen "großen gestus"? zum einen kann ich mit dem begriff wenig anfangen, weil er wie ein wattepacket klingt, dieser große gestus. es ist die diplomatischere variante von herumschwallen? viel worte um nix? - leutz......seit nich diplomatisch-vornehm, sagt doch mal einfach, was ihr denkt.
und das "zurück" muss bleiben. hinter großem gestus versteckt sich beizeiten auch sinnvolles.

sorry, max..........aber spüre gerade eine allergische reaktion und krieg pickel über die großen gesten.

lieben gruß: Niko

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Elsa
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Beitragvon Elsa » 14.03.2008, 08:08

Hallo Niko,

Meine bescheidene Meinung als Raucherin (ausgegrenzt, verdammt ;-) )

Der Rauch hat eher eine bleierne Farbe.

Der Titel ist super! Aber ich stolpere über hinter dein verbissenes lachen.
hinter deinem verbissenen lachen?

Verglüht/verbrannt ist ganz ehrlich zuviel (redundant), weniger wäre hier mehr, finde ich.

Daher lese ich es so (ich machs aram nach, also klitzeklein mein Vorschlag):


zu stürmisch für rauchzeichen

hinter deinem verbissenen
lachen verliert sich
der bleierne rauch
ein ascheregen fällt auf
verbranntes zurück


So ein verbissenes Lachen sagt mir viel, und die ganze Szene ist
schrecklich, entmutigend und gut gemacht.

Lieben Gruß
ELsa

edit: Nein, ich finde keinen großen Gestus, sondern ein Alltagsdrama.
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 14.03.2008, 11:08

Lieber Niko,

haben irgendwie meine texte seit einem gewissen gelöschten kommentar jetzt ständig einen "großen gestus"?


ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, worauf Du Dich beziehst.

sorry, max..........aber spüre gerade eine allergische reaktion und krieg pickel über die großen gesten.


Das tut mir leid, da hilft bestimmt Clerasil ;-).

Was ich als "große Geste" oder was auch immer empfinde, sind Ausdrücke wie

ein ascheregen fällt auf
verglühtes verbranntes


Also nun, da wir in Liebeslyrik sind, hat sich vermutlich zwischen zwei Protagonisten ein heftiger Streit abgespielt. Dieser Streit wird nun in einem Vokabular beschrieben, das für diesen Streit, jedweden Streit zweier Menschen, zu groß ist: Das ist das Vokabular eines Krieges zwischen zwei Armeen. Nun gut, es mag sein, dass dies subjektiv so empfunden wird, aber da weder die Verbidung "Streit-Krieg" noch das verwendete Vokabular zur Beschreibung der Hinterlassenschaften einer Schlacht sonderlich originell sind, sagt es mir nicht mehr, als dass da eben ein heftiger Streit war.

Ich fände - um ein wenig genauer zu beschreiben, was ich denn Verworrenes meinen könnte - in diesem Kontext die kleinen Gesten, auf die die beiden Streitenden reagieren, die Wörter, die den anderen an wunden Stellen treffen - und wenn wir schon bei der Kriegsterminologie sind - wodurch die oftmals dicken Deckungen durchbrochen werden, viel interessanter als die Terminologie verbrannter Erde, die sehr vage im Ausdruck bleibt.

Liebe Grüße
Max

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Beitragvon ferdi » 14.03.2008, 22:24

Hallo Max!

Ich glaube, Niko meint einen Beitrag von mir zu einem seiner Gedichte, denn ich dann aber wieder gelöscht habe ;-)

Hallo Jürgen!

Es gibt doch auch den Ausdruck: "Sich das Lachen verbeißen", oder? Da braucht dann das Lachen gar nicht verbissen sein...

Hallo Elsa!

"Hinter deinem verbissenen Lachen" (Frage: "Wo?") oder "Hinter dein verbissenes Lachen" (Frage: "Wohin?") - da müsste doch beides gehen, oder?! Und Niko hat sich für das zweite entschieden - finde ich in Ordnung...

Hallo Niko!

Für mein Empfinden ein stimmiger Text. Auch, weil er diesmal ein eng begrenztes Bilderfeld abgrast ;-) Auch die vorletzte Zeile kommt mir nicht redundant vor - schließlich hat sie neben der inhaltlichen Dopplung ja auch noch andere Auswirkungen, zum Beispiel schiebt sie das "zurück" weiter auf und gibt ihm so mehr Gewicht.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Beitragvon Elsa » 14.03.2008, 22:27

Hallo Ferdi,

sicher gibt es beides, aber das eine ist geläufiger, meine ich.

Lieben Gruß
Elsa
Schreiben ist atmen

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Beitragvon ferdi » 14.03.2008, 22:33

Hallo Elsa!

Geläufiger? Hm, kann das Kriterium sein?! Ich meine, es bedeutet doch etwas unterschiedliches, und da traue ich Niko einfach mal zu, sich bewusst für das eine und gegen das andere entschieden zu haben.

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)

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Beitragvon Elsa » 14.03.2008, 22:44

Lieber Ferdi,

MIR ist es geläufiger als Bild.

Vielleicht weil ich aus Wien bin, und weil beides möglich wäre.

Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen

Max

Beitragvon Max » 15.03.2008, 18:24

Ich glaube, Niko meint einen Beitrag von mir zu einem seiner Gedichte, denn ich dann aber wieder gelöscht habe ;-)


Lieber Ferdi, lieber Niko,

das wusste ich nicht (sonst hätte ich anderes geschrieben). Ich weiß auch nicht,Niko, ob Du mit meienr Kritik irgendetwas anfangen kannst.

Liebe Grüße
Max


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