Schlaf
Hochgestemmtes Meer
treibt
Entsetzen in die Augen
und Gott auf die Lippen
Donnernde Wasser
zerreißen
Schreie und
Leiber
Die Götter schlafen
Schlaf
Seid gegrüßt, ihr beiden!
Kaum einen Text eingestellt, seid ihr auch schon da, toll.
Nicole, die Gustlof ist dir näher als der Zunami vor zwei Jahren. Und um den dreht sich mein text. Bin lange damit schwanger gegangen, aber alle Versuche wurden zu schwülstig. Erst hier im Blauen Salon habe ich gesehen, was Knappheit vermag.
Ich danke euch!
Wolfgang
Kaum einen Text eingestellt, seid ihr auch schon da, toll.
Nicole, die Gustlof ist dir näher als der Zunami vor zwei Jahren. Und um den dreht sich mein text. Bin lange damit schwanger gegangen, aber alle Versuche wurden zu schwülstig. Erst hier im Blauen Salon habe ich gesehen, was Knappheit vermag.
Ich danke euch!
Wolfgang
hallo wonigo!
war nicht gerade vor ein paar tagen der film über die gustloff im fernsehen gewesen? zumindest hier in deutschland. ich könnte mir denken, dass daher nicoles überlegung kam. ich glaube, der tsunami ist unauslöschlich in jedem kopf.
der titel verstärkt dein gedicht: man geht ahnungslos zu einem text und wird förmich mitgerissen und überrollt. die "götter" - vielleicht hätte man da eher den tsunami erkennen müssen. wäre es die gustloff, so stünde wohl eher "gott" da. "zerreißen den schrei und die leiber" warum ein schrei? viele schreie, die zu einem gewaltigen schrei werden? - dennoch: "zerreißen schreie und leiber" wäre für mich noch stärker.
toller text! wohl auch deswegen, weil er mehrere betrachtungsebenen zulässt.
lieben gruß: Niko
war nicht gerade vor ein paar tagen der film über die gustloff im fernsehen gewesen? zumindest hier in deutschland. ich könnte mir denken, dass daher nicoles überlegung kam. ich glaube, der tsunami ist unauslöschlich in jedem kopf.
der titel verstärkt dein gedicht: man geht ahnungslos zu einem text und wird förmich mitgerissen und überrollt. die "götter" - vielleicht hätte man da eher den tsunami erkennen müssen. wäre es die gustloff, so stünde wohl eher "gott" da. "zerreißen den schrei und die leiber" warum ein schrei? viele schreie, die zu einem gewaltigen schrei werden? - dennoch: "zerreißen schreie und leiber" wäre für mich noch stärker.
toller text! wohl auch deswegen, weil er mehrere betrachtungsebenen zulässt.
lieben gruß: Niko
Hallo Wonigo,
der Text ist spannend, aber auch schwierig, vielleicht schwieriger als Du es möchtest. Ich stutzte an dieser Stelle:
Donnernde Wasser
zerreißen
den Schrei und
die Leiber
Warum wird hier für den Schrei der Singular benutzt, für die Leiber der Plural? Der Schrei eines einzelnen Opfers? Ein Kollektivschrei? Ich hoffe nicht, der kam später in den Medien. Geschrieen haben wahrscheinlich viele, warum also ein Schrei, aber mehrere Leiber?
Interessant ist die Gegenüberstellung Gott (den man auf den Lippen hat) und Götter (die schlafen). Viele rufen ihren jeweiligen Gott in so einer Situation an. Sie, die Götter, pennen allesamt. Das hat Sprengstoff und gefällt mir.
Der Titel kommt etwas schwach daher. Gibt es Alternativen?
Schöne Grüße
Jürgen
der Text ist spannend, aber auch schwierig, vielleicht schwieriger als Du es möchtest. Ich stutzte an dieser Stelle:
Donnernde Wasser
zerreißen
den Schrei und
die Leiber
Warum wird hier für den Schrei der Singular benutzt, für die Leiber der Plural? Der Schrei eines einzelnen Opfers? Ein Kollektivschrei? Ich hoffe nicht, der kam später in den Medien. Geschrieen haben wahrscheinlich viele, warum also ein Schrei, aber mehrere Leiber?
Interessant ist die Gegenüberstellung Gott (den man auf den Lippen hat) und Götter (die schlafen). Viele rufen ihren jeweiligen Gott in so einer Situation an. Sie, die Götter, pennen allesamt. Das hat Sprengstoff und gefällt mir.
Der Titel kommt etwas schwach daher. Gibt es Alternativen?
Schöne Grüße
Jürgen
Hallo Wolfgang,
ich würde jetzt gerne etwas zu dem letzten Vers deines Textes schreiben und weiß doch, dass ich im Moment noch nicht ausdrücken kann, was mich an und mit ihm umtreibt. Hätten denn die Götter verhindert, was geschah, wären sie wach gewesen?
Diesen Satz kann man als Schlussfrage wie ein Passpartout über alle Naturkatastrophen und über alle von Menschen am Menschen verübte Greuel stülpen. Er ist Aufschrei und Anklage, Ausdruck des Nicht - Fassen - Könnens und der eigenen Hilflosigkeit, falsch und richtig zugleich. Und ich habe selbst oft genug so gedacht.
Bevor ich jetzt weiter gedanklich herum stammele, schweige ich lieber und werde sehen, ob ich dir morgen strukturierter und klarer schreiben kann.
Liebe Grüße
Herby
ich würde jetzt gerne etwas zu dem letzten Vers deines Textes schreiben und weiß doch, dass ich im Moment noch nicht ausdrücken kann, was mich an und mit ihm umtreibt. Hätten denn die Götter verhindert, was geschah, wären sie wach gewesen?
Diesen Satz kann man als Schlussfrage wie ein Passpartout über alle Naturkatastrophen und über alle von Menschen am Menschen verübte Greuel stülpen. Er ist Aufschrei und Anklage, Ausdruck des Nicht - Fassen - Könnens und der eigenen Hilflosigkeit, falsch und richtig zugleich. Und ich habe selbst oft genug so gedacht.
Bevor ich jetzt weiter gedanklich herum stammele, schweige ich lieber und werde sehen, ob ich dir morgen strukturierter und klarer schreiben kann.
Liebe Grüße
Herby
Hallo, Niko, Gurke und Herby!
Niko: Danke für den TSunami (Schreibweise). Danke vor allem für Deinen Änderungsvorschlag. Habe ihn eingearbeitet. Was man so alles übersieht!
Gurke: Gleichfalls Dank für Singular usw. Hervorragend, dass Du meine Absicht erkannt hast, zwischen Gott und Göttern zu unterscheiden. Jeder hat den seinigen auf den Lippen - aber alle haben geschlafen!?! Verzeih, der Textvorschlag war von dir! Aber du und Niko habt in die gleiche Kerbe gehauen
Herby: Ich weiß, was Dich umtreibt. Die Frage nach der Existenz Gottes. Darüber möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, wir haben noch Kampfgetümmel bei Elsa's Geschichte mit Daphne. Schätze: Würden wir Deiner Umtriebigkeit auf den Grund gehen, gäbe es erneut Getümmel. Vielleicht hattet ihr das Thema schon mal??? Freue mich auf Deine Gedanken (evtl. PN um Kampfgetümmel zu vermeiden).
Vielen Dank an euch
Wolfgang
Niko: Danke für den TSunami (Schreibweise). Danke vor allem für Deinen Änderungsvorschlag. Habe ihn eingearbeitet. Was man so alles übersieht!
Gurke: Gleichfalls Dank für Singular usw. Hervorragend, dass Du meine Absicht erkannt hast, zwischen Gott und Göttern zu unterscheiden. Jeder hat den seinigen auf den Lippen - aber alle haben geschlafen!?! Verzeih, der Textvorschlag war von dir! Aber du und Niko habt in die gleiche Kerbe gehauen
Herby: Ich weiß, was Dich umtreibt. Die Frage nach der Existenz Gottes. Darüber möchte ich an dieser Stelle nichts sagen, wir haben noch Kampfgetümmel bei Elsa's Geschichte mit Daphne. Schätze: Würden wir Deiner Umtriebigkeit auf den Grund gehen, gäbe es erneut Getümmel. Vielleicht hattet ihr das Thema schon mal??? Freue mich auf Deine Gedanken (evtl. PN um Kampfgetümmel zu vermeiden).
Vielen Dank an euch
Wolfgang
Hallo Wonigo,
die Gustloff kam mir spontan in den Sinn. Ich habe zwar den Film nicht gesehen, aber vielleicht war die Vorschau schon genug um es mir wieder ins Gesächtnis zu bringen ... Liegt vielleicht daran, daß ich mich u.a. mit den Schiffen, die Gotenhafen seinerzeit verließen, zur Zeit recht intensiv beschäftige.
Der Tsumani ist sehr viel "nähere" Vergangenheit. Und sicherlich ist es eine unfaßbare Katastrophe gewesen. In diesem Zusammenhang paßt für mich auch das Wort hochgestemmt eher.
Nicole
die Gustloff kam mir spontan in den Sinn. Ich habe zwar den Film nicht gesehen, aber vielleicht war die Vorschau schon genug um es mir wieder ins Gesächtnis zu bringen ... Liegt vielleicht daran, daß ich mich u.a. mit den Schiffen, die Gotenhafen seinerzeit verließen, zur Zeit recht intensiv beschäftige.
Der Tsumani ist sehr viel "nähere" Vergangenheit. Und sicherlich ist es eine unfaßbare Katastrophe gewesen. In diesem Zusammenhang paßt für mich auch das Wort hochgestemmt eher.
Nicole
Danke Nicole, der Zusammenhang war mir klar, deshalb werde ich die Vorschläge der Recken, die vor dir gesprochen haben aufgreifen, und den Titel in "Tsunami" ändern. Das verrät nichts, lenkt aber die Gedanken in die richtige Richtung. Erst dachte ich an "Als der Tsunami kam", dann an "Der Schlaf der Götter". Ich glaube aber, "Tsunami" passt zu der verdichteten Form insgesamt am besten.
Eure Meinung, Ihr Recken!
Ich grüße euch
Wolfgang
Eure Meinung, Ihr Recken!
Ich grüße euch
Wolfgang
Hallo Wolfgang,
als Titel Tsunami (übrigens nicht mit ie) würde ich nicht nehmen. Er verrät zuviel und dieser Effekt, dass man als Leser überrascht wird, geht flöten. "Schlaf" trifft es besser, zumal dieser auch unten im Text wieder vorkommt.
Saludos
Mucki
als Titel Tsunami (übrigens nicht mit ie) würde ich nicht nehmen. Er verrät zuviel und dieser Effekt, dass man als Leser überrascht wird, geht flöten. "Schlaf" trifft es besser, zumal dieser auch unten im Text wieder vorkommt.
Saludos
Mucki
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