...
Liebe Leonie,
direkt vom Strand kommend, wo bei Windgeschwindigkeiten vom 100 km/h heute kein Drachen steigen kann, hat mich das Gedicht soffort angesprochen.
Vielleicht hat Lou Recht, und ein Gedicht darf mutig sein und seine Bilder im Indikativ behaupten. es klang für mich jedenfalls nicht schlechter.
Liebe Grüße
Max
direkt vom Strand kommend, wo bei Windgeschwindigkeiten vom 100 km/h heute kein Drachen steigen kann, hat mich das Gedicht soffort angesprochen.
Vielleicht hat Lou Recht, und ein Gedicht darf mutig sein und seine Bilder im Indikativ behaupten. es klang für mich jedenfalls nicht schlechter.
Liebe Grüße
Max
Liebe Klara,
danke! Ich freu mich!
Lieber Max,
es macht mich ganz krank, dass hier soviel von Strand die Rede ist. Vom echten, nicht nur dem gedichteten. Noch knapp fünf Monate, lechz...
Vielleicht hat Lou recht, das geht mir noch durch den Kopf, aber ich bin mir noch nicht sicher. In meinen Ohren ist es momentan so noch richtiger. Man weiß es schließlich nciht, und die Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders groß, oder? Und doch könnte es sein...
Liebe Grüße, genieß den Strand und das Meer und grüß schonmal von mir!
leonie
danke! Ich freu mich!
Lieber Max,
es macht mich ganz krank, dass hier soviel von Strand die Rede ist. Vom echten, nicht nur dem gedichteten. Noch knapp fünf Monate, lechz...
Vielleicht hat Lou recht, das geht mir noch durch den Kopf, aber ich bin mir noch nicht sicher. In meinen Ohren ist es momentan so noch richtiger. Man weiß es schließlich nciht, und die Wahrscheinlichkeit ist nicht besonders groß, oder? Und doch könnte es sein...
Liebe Grüße, genieß den Strand und das Meer und grüß schonmal von mir!
leonie
Hallo Leonie,
die zweite Strophe finde ich rund, wie sie ist. Ein schönes Bild, ein Wunsch, eine Vorstellung. Gefällt mir gut.
Bei der ersten Strophe irritiert mich nur, dass der Drache zugleich bleibt und steht, ich also ein statisches Bild vor mir habe, auf der anderen Seite er aber das Dunkel zerschneidet und Sterne freilegt, was für mich ein Bewegung beinhalten muss. Hier würde ich nochmal überlegen. Vielleicht würde zum lachen auch statt stehen ein sausen o.ä. passen?
(Der Titel scheint mir im Vergleich zum Gedicht sehr nüchtern?)
liebe Grüße smile
die zweite Strophe finde ich rund, wie sie ist. Ein schönes Bild, ein Wunsch, eine Vorstellung. Gefällt mir gut.
Bei der ersten Strophe irritiert mich nur, dass der Drache zugleich bleibt und steht, ich also ein statisches Bild vor mir habe, auf der anderen Seite er aber das Dunkel zerschneidet und Sterne freilegt, was für mich ein Bewegung beinhalten muss. Hier würde ich nochmal überlegen. Vielleicht würde zum lachen auch statt stehen ein sausen o.ä. passen?
(Der Titel scheint mir im Vergleich zum Gedicht sehr nüchtern?)
liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)
Liebe Smile,
Danke Dir für Deine Rückmeldung. Den Einwand kann ich verstehen, da überlege ich mir noch was.
Liebe Louisa,
findest Du, dass ein Konjunktiv immer so wirkt? Ich bin mir noch nicht sicher.
Ist eine Sehnsucht, ein Wunschdenken auch unsicher und schwach?
Ich denke weiter und probiere es in meinen Gedanken noch ein Weilchen aus.
Vielleicht hat Lou ja Recht!!!
Liebe Grüße
leonie
Danke Dir für Deine Rückmeldung. Den Einwand kann ich verstehen, da überlege ich mir noch was.
Liebe Louisa,
findest Du, dass ein Konjunktiv immer so wirkt? Ich bin mir noch nicht sicher.
Ist eine Sehnsucht, ein Wunschdenken auch unsicher und schwach?
Ich denke weiter und probiere es in meinen Gedanken noch ein Weilchen aus.
Vielleicht hat Lou ja Recht!!!


Liebe Grüße
leonie
liebe leonie,
mit dem text werde ich nicht ganz rund, die vielen gleichlautenden wörter irritieren mich etwas: drachen - wache - lachen - nacht; die weiteren a-laute (am strand - abends - stand - das) treten noch hinzu; vielleicht liegt es auch nur an ihrer verteilung - am anfang geballt, gefolgt von einer ballung anderer vokale, zum ende gemischt mit wieder vorherschendem a - ich finde die rhythmik/ balance nicht darin. {?}
die klammer der anfangs- und endzeile (abends - in der nacht) hinterlässt etwas unklarheit, ich finde hier keine bedeutung in der gegenüberstellung, sie wirkt zufällig auf mich. {?}
unsicher bin ich auch, ob 'abends' regelmäßigkeit ausdrücken soll, oder doch nicht; das geschilderte scheint eher ein einzelnes {?}
inhaltlich 'verstehe' ich nicht ganz, wie träume über ein (hoch)gehaltenes lachen bewacht werden können - das wirkt auf mich, als solle etwas statisches auf etwas fluides achten, o.ä. {?} (smile hat glaube ich die gleiche problematik an anderer stelle erlebt)
(die {?} stehen für das, wodurch ich als leser kein klares gefühl entwickle, obwohl die bilder und das 'erzählte' deutlich und schön und verständlich sind)
ich glaube, gut nachempfinden zu können, was und worüber dieser text erzählt, welches bild da entsteht durch den am nächtlichen strand fliegenden drachen.
sein flug ist zugleich statisch - 'platz haltend' - und dynamisch, in feiner spannung beweglich - dafür sind die besten worte glaube ich noch nicht gefunden. (flug/fliegen kann ich mir als annäherung vorstellen, oder möchtest du diesen begriff vermeiden?)
(versuch ~ eher meiner eigenen 'sprechgewohnheit' folgend
am strand
ein drachen blieb
flog das dunkel des abends
legte sterne frei
als wache er über träumende kinder
hoch an seinem platz
ein lachen durch die nacht
'drachen : lachen' irritiert mich auch hier.)
- zur frage des konjunktivs: für mich passt er in diesem fall etwas besser als der indikativ - und dahinter sehe ich keine grundsatz-frage à la "ein konjunktiv wirkt immer unsicher und schwach", sondern eine der perspektive und nuancierung. (möglicherweise hat louisa somit doch nicht recht - obwohl das natürlich unwahrscheinlich ist ,-))
insgesamt gefallen mir schlichtheit und dynamik, geschlossenheit des gesamtbildes; es gelingt dem text trotz der für mich offenen fragen sehr gut, die situation, das bild, den eindruck zu vermitteln.
mit dem text werde ich nicht ganz rund, die vielen gleichlautenden wörter irritieren mich etwas: drachen - wache - lachen - nacht; die weiteren a-laute (am strand - abends - stand - das) treten noch hinzu; vielleicht liegt es auch nur an ihrer verteilung - am anfang geballt, gefolgt von einer ballung anderer vokale, zum ende gemischt mit wieder vorherschendem a - ich finde die rhythmik/ balance nicht darin. {?}
die klammer der anfangs- und endzeile (abends - in der nacht) hinterlässt etwas unklarheit, ich finde hier keine bedeutung in der gegenüberstellung, sie wirkt zufällig auf mich. {?}
unsicher bin ich auch, ob 'abends' regelmäßigkeit ausdrücken soll, oder doch nicht; das geschilderte scheint eher ein einzelnes {?}
inhaltlich 'verstehe' ich nicht ganz, wie träume über ein (hoch)gehaltenes lachen bewacht werden können - das wirkt auf mich, als solle etwas statisches auf etwas fluides achten, o.ä. {?} (smile hat glaube ich die gleiche problematik an anderer stelle erlebt)
(die {?} stehen für das, wodurch ich als leser kein klares gefühl entwickle, obwohl die bilder und das 'erzählte' deutlich und schön und verständlich sind)
ich glaube, gut nachempfinden zu können, was und worüber dieser text erzählt, welches bild da entsteht durch den am nächtlichen strand fliegenden drachen.
sein flug ist zugleich statisch - 'platz haltend' - und dynamisch, in feiner spannung beweglich - dafür sind die besten worte glaube ich noch nicht gefunden. (flug/fliegen kann ich mir als annäherung vorstellen, oder möchtest du diesen begriff vermeiden?)
(versuch ~ eher meiner eigenen 'sprechgewohnheit' folgend
am strand
ein drachen blieb
flog das dunkel des abends
legte sterne frei
als wache er über träumende kinder
hoch an seinem platz
ein lachen durch die nacht
'drachen : lachen' irritiert mich auch hier.)
- zur frage des konjunktivs: für mich passt er in diesem fall etwas besser als der indikativ - und dahinter sehe ich keine grundsatz-frage à la "ein konjunktiv wirkt immer unsicher und schwach", sondern eine der perspektive und nuancierung. (möglicherweise hat louisa somit doch nicht recht - obwohl das natürlich unwahrscheinlich ist ,-))
insgesamt gefallen mir schlichtheit und dynamik, geschlossenheit des gesamtbildes; es gelingt dem text trotz der für mich offenen fragen sehr gut, die situation, das bild, den eindruck zu vermitteln.
Hallo Leonie,
aram hat hier schon fein seziert und in seinem Kommentar finde ich meine "Bedenken" dein Gedicht betreffend sehr gut formuliert. Einerseits entsteht beim Lesen sofort ein klares und sehr ansprechendes Bild. Der Drachen, der am Strand (wohl irgendwo angebunden) von den Kindern vergessen wurde, aber als Zeichen das kindlichen Vergnügen und auch die Träumerei, die in Verbindung mit dem Drachensteigenlassen entstehen, hoch in die Nacht hält.
Begnügt man sich mit diesem Bild, wird man als Leser zufrieden sein. Schaut man genauer hin, sieht man aber einige sprachliche Ungenauigkeiten, die aram z.T. ja schon erwähnt hat.
Vielleicht etwas, das mir noch aufgefallen ist:
Abends am Strand wird kein Drachen in der Luft "stehen". Er wird umherflattern, da es besonders gegen Abend hin am Strand sehr windig ist. Genen das "stehen" spricht übrigens das Zerschneiden der Luft, das ja eine Bewegung andeutet. Hier findet sich also eine eindeutiger Widerspruch.
Überhaupt werde ich durch den Titel und die ersten beiden Zeilen in ein konkretes Bild geführt (Der Drache am Strand), dass mir dann aber in der dritten und vierten Zeile und durch unscharfe Beschreibungen verwässert wird. Mir würde das Gedicht besser gefallen, wenn es in der ersten Strophe beschreibend bliebe und erst in der zweiten Strophe ins Übertragende wechselte.
Was mir jedoch sehr gefällt, ist die leicht melancholische Stimmung, die das Gedicht in mir erzeugt, und deswegen habe ich es sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Sam
aram hat hier schon fein seziert und in seinem Kommentar finde ich meine "Bedenken" dein Gedicht betreffend sehr gut formuliert. Einerseits entsteht beim Lesen sofort ein klares und sehr ansprechendes Bild. Der Drachen, der am Strand (wohl irgendwo angebunden) von den Kindern vergessen wurde, aber als Zeichen das kindlichen Vergnügen und auch die Träumerei, die in Verbindung mit dem Drachensteigenlassen entstehen, hoch in die Nacht hält.
Begnügt man sich mit diesem Bild, wird man als Leser zufrieden sein. Schaut man genauer hin, sieht man aber einige sprachliche Ungenauigkeiten, die aram z.T. ja schon erwähnt hat.
Vielleicht etwas, das mir noch aufgefallen ist:
Abends am Strand wird kein Drachen in der Luft "stehen". Er wird umherflattern, da es besonders gegen Abend hin am Strand sehr windig ist. Genen das "stehen" spricht übrigens das Zerschneiden der Luft, das ja eine Bewegung andeutet. Hier findet sich also eine eindeutiger Widerspruch.
Überhaupt werde ich durch den Titel und die ersten beiden Zeilen in ein konkretes Bild geführt (Der Drache am Strand), dass mir dann aber in der dritten und vierten Zeile und durch unscharfe Beschreibungen verwässert wird. Mir würde das Gedicht besser gefallen, wenn es in der ersten Strophe beschreibend bliebe und erst in der zweiten Strophe ins Übertragende wechselte.
Was mir jedoch sehr gefällt, ist die leicht melancholische Stimmung, die das Gedicht in mir erzeugt, und deswegen habe ich es sehr gerne gelesen.
Liebe Grüße
Sam
Sam, warum sind "stehen" und "schneiden" ein "eindeutiger Widerspruch"?! Zum einen kann ich problemlos in der Küche stehen, während ich eine Zwiebel schneide (ist sogar der Regelfall), und zum anderen zerschneidet der Drache doch einfach durch sein optisches Dasein (nämlich vor allem die Drachenleine) den Himmel - Bewegung ist da gar nicht nötig. Das der Drachen "angebunden", gar "vergessen" wurde, ist deine Sicht der Dinge - der Text weiß davon nichts.
Aram, wenn du eine "Balance" in der Verteilung der Vokale einforderst, macht Leonie am besten ein klassisches Reimgedicht daraus
Ich finde, dass vor allem die Zeilen, die kein "a" haben, dieses zu Recht entbehren und damit die Einheit des Gedichtes aufs Schönste gewahrt.
Also, ich bleibe dabei: Es ist gut so, wie es isr
Ferdigruß!
Aram, wenn du eine "Balance" in der Verteilung der Vokale einforderst, macht Leonie am besten ein klassisches Reimgedicht daraus
.gif)
Also, ich bleibe dabei: Es ist gut so, wie es isr

Ferdigruß!
Schäumend enthüpfte die Woge den schöngeglätteten Tannen. (Homer/Voß)
Ferdi, wenn ich schreibe:
dann ist mir völlig klar, dass dieses Bild bei MIR entsteht. Dazu gehört, dass der Drachen angebunden ist. Eigentlich hauptsächlich durch durch die Worte "stand" und "blieb". Es könnte natürlich sein, dass Leonie ein ganz anderes Bild imme Sinn hatte.
Das mag daran liegen, dass du ein wesentlich vielgliedrigeres Geschöpf bist, als ein Drache. Natürlich kannst du in der Küche stehen und dabei Zwiebeln schneiden. Deine Hand kann aber nicht auf der Küchenplatte liegen und dabei Zwiebeln schneiden, zumindest wäre das (für mich)ungenau ausgedrückt.
Ich verbinde mit dem Wort zerschneiden mehr als nur einen Schnitt. Durchschneiden wäre schon wieder ganz anders.
Aber wie gesagt, das alles passiert nur in meiner kleinen Leserbirne. Und mir fallen solche Sachen auf, weil ich meine, sprachliche Genauigkeit ist ein wesentliches Merkmal von Lyrik. Daran scheitern meine Gedichte auch sehr oft, und deswegen ist ein solcher Hinweis auf scheinbare Kleinigkeiten nicht nur für die Autorin gedacht (die ja damit machen kann, was sie will), sondern auch für mich selber.
Liebe Grüße
Sam
Einerseits entsteht beim Lesen sofort ein klares und sehr ansprechendes Bild.
dann ist mir völlig klar, dass dieses Bild bei MIR entsteht. Dazu gehört, dass der Drachen angebunden ist. Eigentlich hauptsächlich durch durch die Worte "stand" und "blieb". Es könnte natürlich sein, dass Leonie ein ganz anderes Bild imme Sinn hatte.
warum sind "stehen" und "schneiden" ein "eindeutiger Widerspruch"?! Zum einen kann ich problemlos in der Küche stehen, während ich eine Zwiebel schneide
Das mag daran liegen, dass du ein wesentlich vielgliedrigeres Geschöpf bist, als ein Drache. Natürlich kannst du in der Küche stehen und dabei Zwiebeln schneiden. Deine Hand kann aber nicht auf der Küchenplatte liegen und dabei Zwiebeln schneiden, zumindest wäre das (für mich)ungenau ausgedrückt.
Ich verbinde mit dem Wort zerschneiden mehr als nur einen Schnitt. Durchschneiden wäre schon wieder ganz anders.
Aber wie gesagt, das alles passiert nur in meiner kleinen Leserbirne. Und mir fallen solche Sachen auf, weil ich meine, sprachliche Genauigkeit ist ein wesentliches Merkmal von Lyrik. Daran scheitern meine Gedichte auch sehr oft, und deswegen ist ein solcher Hinweis auf scheinbare Kleinigkeiten nicht nur für die Autorin gedacht (die ja damit machen kann, was sie will), sondern auch für mich selber.
Liebe Grüße
Sam
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