Skolopender
Liebe Pan,
finde ich einen spannenden Text - er wirkt so gesangsleicht, obwohl er doch dramatisch durch seinen Inhalt wirken müsste. Was geschieht, erscheint beinah nur erwähnt, so als wäre es nicht besonders wichtig, obwohl es ja, was aber eine Interpretation wäre, um das letzte Auslöschen der Menschheit geht.
Ein Lied beinah, wie für ein Kind gesungen, zum Schlaf; eine alte Sage. Ich begann mich zu fragen, wie denn die Gegenwart dieser Erzählung aussieht; wie ist die Welt dann? Wer erzählt? Wo?
Man bleibt wie auf einer Schwelle stehen, durch die aber diese Luft zieht des Liedes; und ich zumindest höre bald auf zu fragen, weil es diese Beschaffenheit gibt des Bildes in deinem Text: Ich würde es ein "beschaffenes Bild" nennen, gewebt, fein, wie auf alten Teppichen: Man kann sie ansehen in deinem Text und an ihnen bleiben, sie haben fast keinen Nutzen, werden nicht gebraucht, dürfen für sich selbst sein.
Das hab ich gern gelesen, Pan.
Zwei drei Anmerkungen:
- Die Sonnen und Monde zu Anfang entwerfen für mich einen fremden Planeten - obwohl ich mir aber auch denken kann, dass Sonne und Mond täglich verschieden sich zeigen, dem Gefühl nach. (Es wird ja auch von der Spiegelung gesprochen ( so auch der Wahrnehmung).)
- Die Ufer säumten Teppiche aus verdorrten Pflanzen. (müsste passiv sein?)
- Das war einfach, viel einfacher als es vorher gewesen war, denn alle, Männer und Frauen, Kinder und Greise, hatten den selben [denselben Traum]. Da stocke ich etwas.
- Dunkles Gewürm, das hin- und herfühlerte... toll!
Liebe Grüße,
Peter
Ein weiteres Licht auf den Text wirft ja dann doch auch der Titel; erst jetzt gesehen. Finde ich sehr gut gewählt.
finde ich einen spannenden Text - er wirkt so gesangsleicht, obwohl er doch dramatisch durch seinen Inhalt wirken müsste. Was geschieht, erscheint beinah nur erwähnt, so als wäre es nicht besonders wichtig, obwohl es ja, was aber eine Interpretation wäre, um das letzte Auslöschen der Menschheit geht.
Ein Lied beinah, wie für ein Kind gesungen, zum Schlaf; eine alte Sage. Ich begann mich zu fragen, wie denn die Gegenwart dieser Erzählung aussieht; wie ist die Welt dann? Wer erzählt? Wo?
Man bleibt wie auf einer Schwelle stehen, durch die aber diese Luft zieht des Liedes; und ich zumindest höre bald auf zu fragen, weil es diese Beschaffenheit gibt des Bildes in deinem Text: Ich würde es ein "beschaffenes Bild" nennen, gewebt, fein, wie auf alten Teppichen: Man kann sie ansehen in deinem Text und an ihnen bleiben, sie haben fast keinen Nutzen, werden nicht gebraucht, dürfen für sich selbst sein.
Das hab ich gern gelesen, Pan.
Zwei drei Anmerkungen:
- Die Sonnen und Monde zu Anfang entwerfen für mich einen fremden Planeten - obwohl ich mir aber auch denken kann, dass Sonne und Mond täglich verschieden sich zeigen, dem Gefühl nach. (Es wird ja auch von der Spiegelung gesprochen ( so auch der Wahrnehmung).)
- Die Ufer säumten Teppiche aus verdorrten Pflanzen. (müsste passiv sein?)
- Das war einfach, viel einfacher als es vorher gewesen war, denn alle, Männer und Frauen, Kinder und Greise, hatten den selben [denselben Traum]. Da stocke ich etwas.
- Dunkles Gewürm, das hin- und herfühlerte... toll!
Liebe Grüße,
Peter
Ein weiteres Licht auf den Text wirft ja dann doch auch der Titel; erst jetzt gesehen. Finde ich sehr gut gewählt.
Hallo Pandora,
du entwirfst hier ein schauriges, endzeitliches Szenario, das mich vom ersten Satz an in seinen Bann zog. Beim Lesen kamen mir Assoziationen zur Offenbarung des Johannes aus dem NT sowie zu den 10 Plagen des AT. Dein Text formte sich mir zu Gemälden, von denen ich nicht weiß, ob es sie tatsächlich gibt, ich sie jemals gesehen habe, oder du sie mit deinen Worten vor meinem geistigen Auge gemalt hast.
Der angedeutete Rahmen am Schluss zwischen den übrig gebliebenen Männern und dem Gewürm greift in beklemmender Weise den Titel auf und schreibt ihn fort.
Das ist ein düsterer Text, der seine Rätsel nicht preisgibt (zumindest nicht mir) - und aus genau diesen Gründen finde ich ihn faszinierend!
Lieben Gruß
Herby
du entwirfst hier ein schauriges, endzeitliches Szenario, das mich vom ersten Satz an in seinen Bann zog. Beim Lesen kamen mir Assoziationen zur Offenbarung des Johannes aus dem NT sowie zu den 10 Plagen des AT. Dein Text formte sich mir zu Gemälden, von denen ich nicht weiß, ob es sie tatsächlich gibt, ich sie jemals gesehen habe, oder du sie mit deinen Worten vor meinem geistigen Auge gemalt hast.
Der angedeutete Rahmen am Schluss zwischen den übrig gebliebenen Männern und dem Gewürm greift in beklemmender Weise den Titel auf und schreibt ihn fort.
Das ist ein düsterer Text, der seine Rätsel nicht preisgibt (zumindest nicht mir) - und aus genau diesen Gründen finde ich ihn faszinierend!
Lieben Gruß
Herby
Liebe Pan,
ein apokalyptisches Szenario, die Insekten, hier die Tausendfüßer (Hundertfüßer, korrekt) übernehmen die Weltherrschaft.
Und doch vermagst du es, lyrisch zu formulieren, das finde ich sehr schön. Es verleiht dem Grausen Eleganz, daher vermag ich Distanz zu behalten, was angesichts des Inhalts ziemlich angenehm ist. Mir ekelt vor all diesen Viechern ungemein!
Der Horror, das Ende der Menschheit schlägt einen Bogen zum Anfang der Schöpfung, als der Mensch an Land kroch, geht mir durch den Sinn.
Aber dazu ist es doch zu endgültig, die Fährte des Menschen verlor sich. Die Welt scheint am Ende zu sein, das Klima im Eimer. Aber die Insekten werden es überleben.
Tolle Vision, grauenhafte Vision, wunderbar geschrieben.
Fasziniert gelesen!
Lieben Gruß
ELsa
ein apokalyptisches Szenario, die Insekten, hier die Tausendfüßer (Hundertfüßer, korrekt) übernehmen die Weltherrschaft.
Und doch vermagst du es, lyrisch zu formulieren, das finde ich sehr schön. Es verleiht dem Grausen Eleganz, daher vermag ich Distanz zu behalten, was angesichts des Inhalts ziemlich angenehm ist. Mir ekelt vor all diesen Viechern ungemein!
Der Horror, das Ende der Menschheit schlägt einen Bogen zum Anfang der Schöpfung, als der Mensch an Land kroch, geht mir durch den Sinn.
Aber dazu ist es doch zu endgültig, die Fährte des Menschen verlor sich. Die Welt scheint am Ende zu sein, das Klima im Eimer. Aber die Insekten werden es überleben.
Tolle Vision, grauenhafte Vision, wunderbar geschrieben.
Dieser Satz fällt für mich komplett aus dem Stil des Textes heraus, er schrammt am Klischee entlang, ich habe das oft gelesen und empfinde es daher verbraucht. Ich bin sicher, du kannst das Pan-mäßig formulieren?Unerträglicher Gestank lag in der Luft: der Geruch von Verwesung und Tod.
Verletzung/Wunde ist da eine Doppelung, die es nicht braucht. Es ginge auch so: Wie eine unheilbare Wunde klaffte das wasserlose Tal.Wie eine Verletzung klaffte das wasserlose Tal auf der Landschaft. Eine Wunde, die nie mehr heilen würde.
Schien es finde ich unnötig.Die Ufer säumten Teppiche aus verdorrten Pflanzen. Innerhalb von wenigen Tagen waren sie zerfallen und hatten die Farbe von Kies angenommen. Nach und nach wurden sie eins mit dem steinigen Untergrund schien es. Sie verschwanden.
Die Stimme des Autors. Ohne den ersten Halbsatz gefiele es mir besser.Wer beschreibt das Erstaunen, welches sie ergriff, als es dort, über dem Ort, der einst ein See gewesen war, zu schneien begann?
Fasziniert gelesen!
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
lieber peter,
danke für deinen kommentar.
die sonnen, monde und sterne habe ich bewusst in den plural geschrieben. zum einen wird so für mich eine zeitspanne (eine sehr große) deutlich, in der das betreffende universum existierte. zum anderen lässt der plural auch den gedanken zu, es könne sich beim beschriebenen szenario NICHT um unseren heimatplaneten handeln.
das passivkonstrukt werde ich ändern.
beim traumsatz zögere ich noch ein bisschen. ich weiß, was du anmahnst. aber vielleicht ist dieses stocken ganz gut?
lieber herby,
danke!
liebe elsa,
du hast ganz aufmerksam gelesen und gibst wertvolle tipps. den gestankpassus muss ich mir noch einmal durch den kopp gehen lassen. gestank panmäßig umschreiben - schwierig. meinst du, es wäre sinnvoll "unerträglicher" wegzulassen? den wundensatz (punkt 2) werde ich deinem vorschlag entsprechend verändern. auch das "schien es" (punkt 3) kann ich rausnehmen. die autorenstimme, die möchte ich gern belassen.
lg an alle
peh
danke für deinen kommentar.
die sonnen, monde und sterne habe ich bewusst in den plural geschrieben. zum einen wird so für mich eine zeitspanne (eine sehr große) deutlich, in der das betreffende universum existierte. zum anderen lässt der plural auch den gedanken zu, es könne sich beim beschriebenen szenario NICHT um unseren heimatplaneten handeln.
das passivkonstrukt werde ich ändern.
beim traumsatz zögere ich noch ein bisschen. ich weiß, was du anmahnst. aber vielleicht ist dieses stocken ganz gut?
lieber herby,
danke!
liebe elsa,
du hast ganz aufmerksam gelesen und gibst wertvolle tipps. den gestankpassus muss ich mir noch einmal durch den kopp gehen lassen. gestank panmäßig umschreiben - schwierig. meinst du, es wäre sinnvoll "unerträglicher" wegzulassen? den wundensatz (punkt 2) werde ich deinem vorschlag entsprechend verändern. auch das "schien es" (punkt 3) kann ich rausnehmen. die autorenstimme, die möchte ich gern belassen.
lg an alle
peh
Liebe peh,
Schön, dass du meine Vorschläge wohlwollend aufnimmst.
Der besagte Satz:
Vielleicht in die Richtung: Die Luft war getränkt vom Gestank nach Tod und Verwesung.
?
Lieben Gruß
ELsa
Schön, dass du meine Vorschläge wohlwollend aufnimmst.
Der besagte Satz:
Unerträglich ist so ein Wort, genau, aber auch der Geruch von Tod und Verwesung (sollte übrigens in dieser Reihenfolge stehen, weil erst Tod, dann Verwesung. Das geht bestimmt genauer/anders. Hm.Unerträglicher Gestank lag in der Luft: der Geruch von Verwesung und Tod.
Vielleicht in die Richtung: Die Luft war getränkt vom Gestank nach Tod und Verwesung.
?
Lieben Gruß
ELsa
Schreiben ist atmen
Hallo Pan,
ich bin mir noch nicht ganz sicher, was deinen Text angeht, deswegen lasse ich ihn noch ein paar Tage in und an mir arbeiten. Abe eine Frage hätte ich:
Von den Würmen, die an Ufer kriechen schreibst du:
Als dann die letzten Menschen endlich die Felsen erklommen hatten, findet sich nahezu die gleiche Formulierung:
Ist das Absicht? Ich stelle die Frage, weil in einem so kurzen Text messe ich einem solchen Gleichklang eine gewisse Bestimmung zu. Nun ist aber das Auftauchen der Würmer eine Art Eroberung, dagegen verlieren sich die Spuren der Menschen, als sie die Felsen erklommen haben. Auf der einen Seite der Triumph der "niederen" Kreatur, auf der anderen Seite, das Scheitern das Menschen und die Auflösung seiner Gemeinschaft. Wo besteht da die Verbindung, die durch die gleiche Art der Bewegungsbeschreibung (orientierungslos, aber mit einem Ziel) angedeutet wird, frage ich mich.
Liebe Grüße
Sam
ich bin mir noch nicht ganz sicher, was deinen Text angeht, deswegen lasse ich ihn noch ein paar Tage in und an mir arbeiten. Abe eine Frage hätte ich:
Von den Würmen, die an Ufer kriechen schreibst du:
Dunkles Gewürm, das hin- und herfühlerte, orientierungslos wirkte, aber ein Ziel kannte.
Als dann die letzten Menschen endlich die Felsen erklommen hatten, findet sich nahezu die gleiche Formulierung:
Die Männer hielten die Augen geschlossen, sie hatten die Sprache verloren und krochen über die Erde, nach links und rechts, orientierungslos, aber mit einem Ziel.
Ist das Absicht? Ich stelle die Frage, weil in einem so kurzen Text messe ich einem solchen Gleichklang eine gewisse Bestimmung zu. Nun ist aber das Auftauchen der Würmer eine Art Eroberung, dagegen verlieren sich die Spuren der Menschen, als sie die Felsen erklommen haben. Auf der einen Seite der Triumph der "niederen" Kreatur, auf der anderen Seite, das Scheitern das Menschen und die Auflösung seiner Gemeinschaft. Wo besteht da die Verbindung, die durch die gleiche Art der Bewegungsbeschreibung (orientierungslos, aber mit einem Ziel) angedeutet wird, frage ich mich.
Liebe Grüße
Sam
Liebe pan,
ich muss ehrlich sagen, ich mag apokalyptische Szenarien nicht. Ich mag auch dieses nicht. Ich bin auch etwas verwundert und fast ein wenig enttäuscht darüber, das von Dir hier zu lesen.
Zum einen unterscheidet es sich in meinen Augen viel zu wenig von dem, was ich schon hundertmal im Fernsehen gesehen oder in Büchern gelesen habe: Ödnis, Verwesung, Tod, Gestank, ekelerregende Tiere, die die Herrschaft übernehmen, Mütter, die ihre Kinder mit in den Tod nehmen, usw.
Wo ist das Überraschendem, Neue, das es nötig macht, (noch) so einen Text zu schreiben?
Zum anderen fällt es auch sprachlich ab gegen das, was ich von Dir zu lesen gewohnt bin. Zum Beispiel im Umgang mit Adjektiven und Doppelungen. Ich nenne einige Beispiele:
Dort, wo sich einst Sonnen, Monde und Sterne gespiegelt hatten, erstreckte sich jetzt schier endlose Ödnis.(erstrecken und schier endlos) Gluthitze flirrte (flirren verbindet man immer mit Hitze) und es war jeden Tag still.
Unerträglicher Gestank lag in der Luft: der Geruch von Verwesung und Tod.
Wie eine schlecht heilende (oder: schwärende?) Wunde klaffte das wasserlose Tal auf der Landschaft. Eine Wunde, die nie mehr heilen würde.
Teppiche aus verdorrten Pflanzen säumten die Ufer. Innerhalb von wenigen Tagen waren sie zerfallen und hatten die Farbe von Kies angenommen. Nach und nach wurden sie eins mit dem steinigen Untergrund. Sie verschwanden.
Dort, wo der See tiefer gewesen war, faulte ein stinkender Morast aus Algen und Tierleibern (faulen verbindet man immer mit stinken). Fischbäuche blähten sich weißgelb (man kennt die Farbe von Eitergeschwüren) wie Eitergeschwüre.
Die Menschen hatten sich ganz (?) an die Ränder der Senke zurückgezogen und vermieden es, sich bei Tageslicht zu bewegen. Nachts rückten sie zusammen und besuchten sich gegenseitig in ihren Träumen. Das war einfach, viel einfacher als es vorher gewesen war, denn alle, Männer und Frauen, Kinder und Greise, hatten den selben.
Dann frage ich mich auch, warum Du diese Überschrift gewählt hast. Sind die Tiere wirklich das Zentrale an dem Text?
Das ist nicht böse gemeint, aber der Text hat mich überhaupt nicht überzeugt.
Liebe Grüße
leonie
ich muss ehrlich sagen, ich mag apokalyptische Szenarien nicht. Ich mag auch dieses nicht. Ich bin auch etwas verwundert und fast ein wenig enttäuscht darüber, das von Dir hier zu lesen.
Zum einen unterscheidet es sich in meinen Augen viel zu wenig von dem, was ich schon hundertmal im Fernsehen gesehen oder in Büchern gelesen habe: Ödnis, Verwesung, Tod, Gestank, ekelerregende Tiere, die die Herrschaft übernehmen, Mütter, die ihre Kinder mit in den Tod nehmen, usw.
Wo ist das Überraschendem, Neue, das es nötig macht, (noch) so einen Text zu schreiben?
Zum anderen fällt es auch sprachlich ab gegen das, was ich von Dir zu lesen gewohnt bin. Zum Beispiel im Umgang mit Adjektiven und Doppelungen. Ich nenne einige Beispiele:
Dort, wo sich einst Sonnen, Monde und Sterne gespiegelt hatten, erstreckte sich jetzt schier endlose Ödnis.(erstrecken und schier endlos) Gluthitze flirrte (flirren verbindet man immer mit Hitze) und es war jeden Tag still.
Unerträglicher Gestank lag in der Luft: der Geruch von Verwesung und Tod.
Wie eine schlecht heilende (oder: schwärende?) Wunde klaffte das wasserlose Tal auf der Landschaft. Eine Wunde, die nie mehr heilen würde.
Teppiche aus verdorrten Pflanzen säumten die Ufer. Innerhalb von wenigen Tagen waren sie zerfallen und hatten die Farbe von Kies angenommen. Nach und nach wurden sie eins mit dem steinigen Untergrund. Sie verschwanden.
Dort, wo der See tiefer gewesen war, faulte ein stinkender Morast aus Algen und Tierleibern (faulen verbindet man immer mit stinken). Fischbäuche blähten sich weißgelb (man kennt die Farbe von Eitergeschwüren) wie Eitergeschwüre.
Die Menschen hatten sich ganz (?) an die Ränder der Senke zurückgezogen und vermieden es, sich bei Tageslicht zu bewegen. Nachts rückten sie zusammen und besuchten sich gegenseitig in ihren Träumen. Das war einfach, viel einfacher als es vorher gewesen war, denn alle, Männer und Frauen, Kinder und Greise, hatten den selben.
Dann frage ich mich auch, warum Du diese Überschrift gewählt hast. Sind die Tiere wirklich das Zentrale an dem Text?
Das ist nicht böse gemeint, aber der Text hat mich überhaupt nicht überzeugt.
Liebe Grüße
leonie
Liebe pan,
ich lese das etwas weniger wie eine Metapher, ich lese den Text eher wie eine Metapher, die sich über sich selbst beugt. Denn kriechen da wirklich Skolopender aus dem Tümpel und rotten die Menschheit aus? Ich glaube nicht. Man sollte sich nicht davon irritieren lassen, dass es schon zu Beginn des Textes Menschen gibt, das ist nur ein Spiegel. Der Text hält wie Herby es schreibt -ohne den Text jetzt in direkten Vergleich damit zu setzen - die Spannung wie Kafkas Verwandlung aufrecht, bis zum Schluss. Und das finde ich auch richtig.
Sam,
für mich ist völlig klar, dass die Wiederholung Absicht ist. denn in der umkehrung der Aussage (weil es jetzt Leid bedeutet und zuvor war es dem Wesen gemäß) wird genau die schmerzhafte Wandlung sichtbar, ist Dreh- und Angelpunkt des Textes. Nicht der Skolopender (übrigens ein genialer Wortklang für den Text...ähnlich deinem monokeros,pan) ist das Ekelerregende, sondern die Menschen (und warum? weil sie sich ekeln, wie man sich fürchtet: man fürchtet sich eigentlich nie vor etwas als vor der Furcht selbst). Der Ekel vernichtet das Menschliche am Menschen, weil es ein Ekel vor sich selbst (vor Seiten an ihm, die sehr wohl schöpfende Seiten (orientierung haben) haben). MIch erinnert das auch an "Lord of the flies", in denen Simon auch gegen Ende sagt, dass das, wovor sich gefürchtet wird, kein Ungeheuer der Insel ist, sondern dass sie selbst es sind, wovor sie sich fürchten.
In diesem Sinne wirkt der Text auf mich überhaupt nicht biblisch oder christlichund ist auch kein Endzeitszenario, sondern ein Anfangszeitszenario. Der Mensch ist nicht ausgerottet, sondern erst geboren und der Text erzählt so rückwärts, wie der heutige Mensch wurde: durch ein Sterben, an sich selber. Dabei ist der Text so in Spannung gehalten, dass er sich dem Gestus, der Motivfarbe christlich-mystischer Verweise bedient und sie auch wirken lässt, nur ist das, worauf sie sich beziehen überaus diesseitig (diesseitiger geht's nicht). Deshalb stimme ich leonie gar nicht zu, obwohl ich es in einem anderen Fall sicher tun würde (ich weiß, was sie meint, aber der Text hat einen anderen Lichtkegel, er setzt genau dem Standardendzeitseznario kritisch etwas wahrlich Erschütterndes entgegen) (er setzt am Ende des Paradieses an und schickt den Menschen zurück ins Paradies, das nun aber nicht mehr das Paradies ist, sagt also: nicht das Paradies ist dem Menschen verloren gegangen, sondern der Mensch dem Paradies (oh, wäre das nicht ein gelungener Aphorismus, ich werde berühmt! .-)).
Für mich ein Text, der erzählt, wie der Mensch sich selbst leidend macht, indem er etwas ablehnt, was er nicht abzulehnen bräuchte, er es aber tun will, um überlegener zu sein, sich selbst zu überwinden, um sich als etwas anderes begreifen zu können, als das, was auf das er blickt - nicht zuletzt parallel (und mehr als das) verlaufend mit der Pyramide: Kinder/Greise > Frauen > Männer, das mir zwar etwas klassisch/zu einfach anmutet, das aber nur zeigt, dass der Mensch den Prozess auch noch mal in seiner eigenen Gattung vollzieht und sich so um die Fortpflanzung, sich so zwar unsterblich macht (weil es nur noch ihn und das Eis gibt), aber die Unstrblichkeit ist in Wahrheit nur die Einsamkeit.
(aufgrund dieser Deutung würde ich mir das in den Träumen besuchen noch um ein, zwei Sätze auserzählter wünschen, weil es für mich eine wichtige Zwischenstufe ist, die aber nicht berücksichtigt genug ist).
Sprachlich wirkt der Text auf mich allerdings auch noch etwas weniger ausgestaltet als deine anderen Prosatexte, allerdings sind das nur Justierungen - alles wichtige ist da. Ich mach mal ein paar Dinge, die mir beim ersten Lesen aufgefallen sind (das wichigste wäre für mich, dass du im letzten Satz "des Menschen" herausnimmst):
Ich finde es toll, was für eine Tiefe der Text (für solche wie mich.-)) bereit hält.
Liebe Grüße,
Lisa
ich lese das etwas weniger wie eine Metapher, ich lese den Text eher wie eine Metapher, die sich über sich selbst beugt. Denn kriechen da wirklich Skolopender aus dem Tümpel und rotten die Menschheit aus? Ich glaube nicht. Man sollte sich nicht davon irritieren lassen, dass es schon zu Beginn des Textes Menschen gibt, das ist nur ein Spiegel. Der Text hält wie Herby es schreibt -ohne den Text jetzt in direkten Vergleich damit zu setzen - die Spannung wie Kafkas Verwandlung aufrecht, bis zum Schluss. Und das finde ich auch richtig.
Sam,
für mich ist völlig klar, dass die Wiederholung Absicht ist. denn in der umkehrung der Aussage (weil es jetzt Leid bedeutet und zuvor war es dem Wesen gemäß) wird genau die schmerzhafte Wandlung sichtbar, ist Dreh- und Angelpunkt des Textes. Nicht der Skolopender (übrigens ein genialer Wortklang für den Text...ähnlich deinem monokeros,pan) ist das Ekelerregende, sondern die Menschen (und warum? weil sie sich ekeln, wie man sich fürchtet: man fürchtet sich eigentlich nie vor etwas als vor der Furcht selbst). Der Ekel vernichtet das Menschliche am Menschen, weil es ein Ekel vor sich selbst (vor Seiten an ihm, die sehr wohl schöpfende Seiten (orientierung haben) haben). MIch erinnert das auch an "Lord of the flies", in denen Simon auch gegen Ende sagt, dass das, wovor sich gefürchtet wird, kein Ungeheuer der Insel ist, sondern dass sie selbst es sind, wovor sie sich fürchten.
In diesem Sinne wirkt der Text auf mich überhaupt nicht biblisch oder christlichund ist auch kein Endzeitszenario, sondern ein Anfangszeitszenario. Der Mensch ist nicht ausgerottet, sondern erst geboren und der Text erzählt so rückwärts, wie der heutige Mensch wurde: durch ein Sterben, an sich selber. Dabei ist der Text so in Spannung gehalten, dass er sich dem Gestus, der Motivfarbe christlich-mystischer Verweise bedient und sie auch wirken lässt, nur ist das, worauf sie sich beziehen überaus diesseitig (diesseitiger geht's nicht). Deshalb stimme ich leonie gar nicht zu, obwohl ich es in einem anderen Fall sicher tun würde (ich weiß, was sie meint, aber der Text hat einen anderen Lichtkegel, er setzt genau dem Standardendzeitseznario kritisch etwas wahrlich Erschütterndes entgegen) (er setzt am Ende des Paradieses an und schickt den Menschen zurück ins Paradies, das nun aber nicht mehr das Paradies ist, sagt also: nicht das Paradies ist dem Menschen verloren gegangen, sondern der Mensch dem Paradies (oh, wäre das nicht ein gelungener Aphorismus, ich werde berühmt! .-)).
Für mich ein Text, der erzählt, wie der Mensch sich selbst leidend macht, indem er etwas ablehnt, was er nicht abzulehnen bräuchte, er es aber tun will, um überlegener zu sein, sich selbst zu überwinden, um sich als etwas anderes begreifen zu können, als das, was auf das er blickt - nicht zuletzt parallel (und mehr als das) verlaufend mit der Pyramide: Kinder/Greise > Frauen > Männer, das mir zwar etwas klassisch/zu einfach anmutet, das aber nur zeigt, dass der Mensch den Prozess auch noch mal in seiner eigenen Gattung vollzieht und sich so um die Fortpflanzung, sich so zwar unsterblich macht (weil es nur noch ihn und das Eis gibt), aber die Unstrblichkeit ist in Wahrheit nur die Einsamkeit.
(aufgrund dieser Deutung würde ich mir das in den Träumen besuchen noch um ein, zwei Sätze auserzählter wünschen, weil es für mich eine wichtige Zwischenstufe ist, die aber nicht berücksichtigt genug ist).
Sprachlich wirkt der Text auf mich allerdings auch noch etwas weniger ausgestaltet als deine anderen Prosatexte, allerdings sind das nur Justierungen - alles wichtige ist da. Ich mach mal ein paar Dinge, die mir beim ersten Lesen aufgefallen sind (das wichigste wäre für mich, dass du im letzten Satz "des Menschen" herausnimmst):
Dort, wo sich einst Sonnen, Monde und Sterne gespiegelt hatten, erstreckte sich jetzt schier endlose Ödnis. Gluthitze flirrte und es war jeden Tag still. (das still würde ich umstellen)
Unerträglicher Gestank lag in der Luft: der Geruch von Verwesung und Tod.
Wie eine schlecht heilende (oder: schwärende?)Wunde klaffte das wasserlose Tal auf der Landschaft. Eine Wunde, die nie mehr heilen würde. (das ist sprachlich nicht gut umgesetzt: die wende: erst schlecht heilbar, dann gar nicht ist sprachlich nicht im Bogen hergesprochen..wünsche ich mir syntaktisch dramatischer, damit es nicht auseinanderfällt).
Teppiche aus verdorrten Pflanzen säumten die Ufer. Innerhalb von wenigen Tagen waren sie zerfallen und hatten die Farbe von Kies angenommen. Nach und nach wurden sie eins mit dem steinigen Untergrund. Sie verschwanden.
Dort, wo der See tiefer gewesen war, faulte ein stinkender Morast aus Algenund Tierleibern.Fischbäuche blähten sich weißgelb wie Eitergeschwüre.
Die Menschen hatten sich ganzan die Ränder der Senke (eine senke...für einen ehemaligen see vielleicht nicht das richtige wort?) zurückgezogen und vermieden es, sich bei Tageslicht zu bewegen. Nachts rückten sie zusammen und besuchten sich gegenseitig in ihren Träumen. Das war einfach, viel einfacher als es vorher gewesen war, denn alle, Männer und Frauen, Kinder und Greise, hatten den selben (zusammen?).
Dann kam das Ungeziefer. Es kroch in Scharen ans Ufer (das finde ich Numerus-komisch: Ungeziefer - es -in Scharen; nicht falsch aber kontraintuitiv zu lesen) . Dunkles Gewürm, das hin- und herfühlerte, orientierungslos wirkte, aber ein Ziel kannte. (gerade weil der Satz so wichtig ist, würde ich ihn pointensprachlich noch perfektionieren...klingt noch zu hilfskonstruiert so, das muss wahrer kommen, sofort beim ersten Lesen eine Bogen spannen).Die Männer versuchten anfangs, die Tiere mit Steinen und Knüppeln zu erschlagen. Sie gaben schnell auf. Der aus dem Chitin quellende grünliche Schleim, der aus dem Chitin quoll, verätzte ihnen Hände und Füße.
Immer mehr Tausendfüßler (die übersetzung, ist aber wohl eher hundertfüßer und tausendfüßer ist noch eien höhere gruppe? sagt wiki? tausenfüßer: Myriapoda.also klar sind skolopender auch taisendfüßer, aber da das hier als übersetzung gelesen wird, ist es "schräg"? na ja, vielleicht irrt wiki da auch, keien ahnung, ist mir nur aufgefallen) schlängelten sich aus den Gelegen im fauligen Schlamm.
Die Menschen wichen erschrocken zurück. Mütter versuchten, ihre Kinder zu beruhigen. Dann weinten sie. Als schließlich kein Fleck mehr sicher zu sein schien, versuchten alle, die Felsen zu erklimmen. Nur die Kräftigsten von ihnen waren überhaupt in der Lage, an den lehmigen Wänden ein Stück emporzuklettern. Die Alten und Kranken gaben zuerst auf. Sie ließen sich einfach fallen. Viele Frauen waren zu erschöpft und schwach, um die Anstrengung zu bewältigen. Lautlos stürzten sie in die schwarze Tiefe. Die meisten nahmen Kinder mit in den Tod.
Nur einige, wenige Männer waren übriggeblieben, die bluteten und keuchten. Sie zitterten und schrieen nach ihren Müttern. Manche von ihnen verfluchten Gott. (ich würde diesen verweis vielleicht(!) herausnehmen...er ist gesichert, aber vielleicht irritiert er zu viele in ihrer Lesart).
Endlich aber hatten sie es geschafft, sie griffen nach losem Wurzelwerk und Grasbüscheln, so (oder streichen) krochen sie aus dem Abgrund. Wer beschreibt das Erstaunen, welches sie ergriff, als es dort, über dem Ort, der einst ein See gewesen war, zu schneien begann? Große Flocken, filigrane Blütenblätter, fielen vom Himmel. Die Männer hielten die Augen geschlossen, sie hatten die Sprache verloren und krochen über die Erde, nach links und rechts, orientierungslos, aber mit einem Ziel. Manchmal hielten sie inne, für wenige Minuten. Sie schliefen ein oder verloren die Besinnung. Doch wenn sie wieder erwachten oder zu sich kamen, schleppten sie sich weiter. Der Schnee fiel dichter, hier und da hätte man eine Spur vermuten können. Schon bald aber verlor sie sich (oder weglassen ganz)
Ich finde es toll, was für eine Tiefe der Text (für solche wie mich.-)) bereit hält.
Liebe Grüße,
Lisa
Vermag man eine Geschichte zu erzählen, die noch nicht geschehen ist?
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Es verhält sich damit wohl wie mit unserer Angst. Fürchten wir uns doch gerade vor dem mit aller Macht, was gar nicht mehr geschehen kann, eben weil es schon längst geschehen ist.
Liebe Lisa,
ich kann für Deine Interpretation die Anhaltspunkte im Text nicht erkennen. Es ist doch so geschrieben (allein durch die zeitlich einordnenden Worte), als sei es ein Endzeitszenario. Vielleicht mündet es in einen neuen Anfang, das bleibt unklar.
Dann mag die Idee ja gut sein, aber in der Umsetzung ist es mir von den Bildern trotzdem zu altbekannt.
Auch die von Sam angesprochene Stelle: Das ist für mein Empfinden zu parallel formuliert als dass man etwas "Umgekehrtes" daraus lesen könnte.
Und das hier verstehe ich gar nicht:
Dafür finde ich im Text beim besten Willen keinerlei Anhaltspunkte.
Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd, um ihn zu verstehen. Wenn dem so sein sollte, dann bitte nur die sprachlichen Hinweise beachten (ich will den Kommentar nicht löschen, weil man dann Teile der Diskussion nicht verstehen kann, sonst wäre er schon weg)
Liebe Grüße
leonie
ich kann für Deine Interpretation die Anhaltspunkte im Text nicht erkennen. Es ist doch so geschrieben (allein durch die zeitlich einordnenden Worte), als sei es ein Endzeitszenario. Vielleicht mündet es in einen neuen Anfang, das bleibt unklar.
Dann mag die Idee ja gut sein, aber in der Umsetzung ist es mir von den Bildern trotzdem zu altbekannt.
Auch die von Sam angesprochene Stelle: Das ist für mein Empfinden zu parallel formuliert als dass man etwas "Umgekehrtes" daraus lesen könnte.
Und das hier verstehe ich gar nicht:
Für mich ein Text, der erzählt, wie der Mensch sich selbst leidend macht, indem er etwas ablehnt, was er nicht abzulehnen bräuchte,
Dafür finde ich im Text beim besten Willen keinerlei Anhaltspunkte.
Aber vielleicht bin ich auch einfach nur zu blöd, um ihn zu verstehen. Wenn dem so sein sollte, dann bitte nur die sprachlichen Hinweise beachten (ich will den Kommentar nicht löschen, weil man dann Teile der Diskussion nicht verstehen kann, sonst wäre er schon weg)
Liebe Grüße
leonie
liebe alle, danke für die vielen weiteren anmerkungen. ich bin mir nicht sicher, ob ich es noch heute schaffe, auf alles einzugehen. im laufe der woche werde ich das aber hinkriegen.
liebe leonie,
ich kann deine reaktion verstehen. natürlich sind apokalyptisch anmutende szenarien nichts besonders schönes und natürlich sind wir mit dererlei filmen und büchern auch übersättigt.
eine rosenknospe ist für einen durchschnittsästheten wie mich etwas viel reizvolleres als eine kellerassel oder ein tausendfüßler. aber mein leben säumen nun mal nicht nur rosenbeete, es gibt da auch die grauen ängste, furcht und bedrohung. ich will mich auch mit diesen dingen beschäftigen können (unter anderem) in meinem schreiben.
auch auf die gefahr hin, dass ich enttäusche, liebe leonie.
dass der text sprachlich erhebliche schwachstellen hat und mir die aufgezeigt werden, damit kann ich leben. (um genau zu sein: dafür bin ich hier. ich erwarte mir rückmeldungen und will an dem text arbeiten.) ich bin dir für viele deiner tipps diesbezüglich sehr dankbar.
es steht dir selbstverständlcih auch frei, den text nicht überzeugend zu finden - keine frage.
was mir nicht behagt, ist die tatsache, wie du hier äußerst, dass der inhalt / oder sollte ich thematik schreiben? "ein wenig enttäuscht".
ich weiß nicht, wie bei dir der schreibprozess abläuft. bei mir ist es so, dass ich manche texte monatelang im kopf haben kann, die feile ich dann so lange, bis sie nach meinem dafürhalten gut genug sind. dann gibt es aber auch noch eine zweite sorte. die sind einfach da. (bei mir sind das oft richtige bilder. manchmal auch ein klang.) die muss ich dann aufschreiben, sonst werde ich sie nicht los. oder, nein, anders, ich werde sie auf eine angenehmere art und weise los, wenn ich sie notiere. ich verständige mich beim schreiben mit mir selbst über das szenario. und manche dinge entwickeln dann eine eigendynamik. es geht in irgendeine richtung und man (frau) schreibt hinterher. oder vornweg. ich weiß nicht genau.
so war es jedenfalls bei "skolopender". der text war da. der titel war in meinem kopf. (und, um deine frage zu beantworten, ich finde schon, dass den tieren ein zentraler part zukommt.) und sie wollten raus.
lg
p.
PS: ich werde den text einer generalüberholung unterziehen. und ich hätte lust, zwei variationen zu schreiben. eine mit rahmen. und eine, die ich im geist noch "verzerrt" nenne. das bild von den in die tiefe stürzenden menschen würde ich gern ausbauen bzw. mit anderen vorzeichen versehen. vielleicht.
liebe leonie,
ich kann deine reaktion verstehen. natürlich sind apokalyptisch anmutende szenarien nichts besonders schönes und natürlich sind wir mit dererlei filmen und büchern auch übersättigt.
eine rosenknospe ist für einen durchschnittsästheten wie mich etwas viel reizvolleres als eine kellerassel oder ein tausendfüßler. aber mein leben säumen nun mal nicht nur rosenbeete, es gibt da auch die grauen ängste, furcht und bedrohung. ich will mich auch mit diesen dingen beschäftigen können (unter anderem) in meinem schreiben.
auch auf die gefahr hin, dass ich enttäusche, liebe leonie.
dass der text sprachlich erhebliche schwachstellen hat und mir die aufgezeigt werden, damit kann ich leben. (um genau zu sein: dafür bin ich hier. ich erwarte mir rückmeldungen und will an dem text arbeiten.) ich bin dir für viele deiner tipps diesbezüglich sehr dankbar.
es steht dir selbstverständlcih auch frei, den text nicht überzeugend zu finden - keine frage.
was mir nicht behagt, ist die tatsache, wie du hier äußerst, dass der inhalt / oder sollte ich thematik schreiben? "ein wenig enttäuscht".
ich weiß nicht, wie bei dir der schreibprozess abläuft. bei mir ist es so, dass ich manche texte monatelang im kopf haben kann, die feile ich dann so lange, bis sie nach meinem dafürhalten gut genug sind. dann gibt es aber auch noch eine zweite sorte. die sind einfach da. (bei mir sind das oft richtige bilder. manchmal auch ein klang.) die muss ich dann aufschreiben, sonst werde ich sie nicht los. oder, nein, anders, ich werde sie auf eine angenehmere art und weise los, wenn ich sie notiere. ich verständige mich beim schreiben mit mir selbst über das szenario. und manche dinge entwickeln dann eine eigendynamik. es geht in irgendeine richtung und man (frau) schreibt hinterher. oder vornweg. ich weiß nicht genau.
so war es jedenfalls bei "skolopender". der text war da. der titel war in meinem kopf. (und, um deine frage zu beantworten, ich finde schon, dass den tieren ein zentraler part zukommt.) und sie wollten raus.
lg
p.
PS: ich werde den text einer generalüberholung unterziehen. und ich hätte lust, zwei variationen zu schreiben. eine mit rahmen. und eine, die ich im geist noch "verzerrt" nenne. das bild von den in die tiefe stürzenden menschen würde ich gern ausbauen bzw. mit anderen vorzeichen versehen. vielleicht.
Liebe pan,
okay, ich kann das jetzt besser verstehen. Ich glaube, ich bin die ausgefeilten, oft nahezu perfekten Texte von Dir so sehr gewohnt, dass ich fast etwas ungehalten war, dass dieser anders ist. Dass er rauswollte (und das kenne ich nur zu gut!).
Ich bin zur Zeit zudem fast allergisch gegen Bilder, die ich als zu wenig "neu" empfinde.
Das hat man dem statement angemerkt, Du hast sicher etwas abgekriegt, was auch anderen "gehört" und das tut mir Leid. Da hätte ich die Ungehaltenheit vielleicht etwas mehr "sacken" lassen müssen und anders formulieren...
Für mich ist nicht deutlich genug, warum genau den Skolopendern die zentrale Rolle zukommt. Vom Schwerpunkt des momentanen Textes scheinen doch eher die Menschen bzw. das Szenario an sich diese Rolle zu haben. Mir würde es helfen, wenn das deutlicher herausgearbeitet würde.
Ich bin jedenfalls jetzt gespannt, wie es mit dem Text weitergeht.
Liebe Grüße und entschuldige meine ungefilterte Ungehaltenheit!
Liebe Grüße
leonie
okay, ich kann das jetzt besser verstehen. Ich glaube, ich bin die ausgefeilten, oft nahezu perfekten Texte von Dir so sehr gewohnt, dass ich fast etwas ungehalten war, dass dieser anders ist. Dass er rauswollte (und das kenne ich nur zu gut!).
Ich bin zur Zeit zudem fast allergisch gegen Bilder, die ich als zu wenig "neu" empfinde.
Das hat man dem statement angemerkt, Du hast sicher etwas abgekriegt, was auch anderen "gehört" und das tut mir Leid. Da hätte ich die Ungehaltenheit vielleicht etwas mehr "sacken" lassen müssen und anders formulieren...
Für mich ist nicht deutlich genug, warum genau den Skolopendern die zentrale Rolle zukommt. Vom Schwerpunkt des momentanen Textes scheinen doch eher die Menschen bzw. das Szenario an sich diese Rolle zu haben. Mir würde es helfen, wenn das deutlicher herausgearbeitet würde.
Ich bin jedenfalls jetzt gespannt, wie es mit dem Text weitergeht.
Liebe Grüße und entschuldige meine ungefilterte Ungehaltenheit!
Liebe Grüße
leonie
Hallo Lisa,
Ich habe das zwar als Frage an Pan formuliert, könnte mir aber von ihr eigentlich keine andere Antwort vorstellen, als ein Ja. Und wenn ja, dann müsste dies, wie du sagts ein Dreh und Angelpunkt der Geschichte sein. Mir ging es nur darum, in den Raum zu stellen, dass mir die Parallelität noch nicht einleuchtet.
Und so interessant deine Auslegung des Textes auch ist, für mich ist sie nicht ganz stimmig, bzw gelingt es mir nicht, sie am gesamten Text wirklich fest zu machen. Was deine Auslegung vor allem ausser acht lässt, ist das die "Vertreibung" ja schon vorher eingesetzt hat, und nicht erst mit dem Auftauchen der Skolopender.
Was an deinen Erklärungen aber sehr interessant ist, die die Erwähnung des Ekels. Es wird im Text ja nicht erwähnt, dass das Gewürm die Menschen angreift, sondern nur umgekehrt, dass die Menschen sich davon bedroht fühlen. Aber wie gesagt, schon vorher war etwas "faul". Und jener Satz, mit dem sich gegenseitig in den Träume besuchen, wirkt ein wenig fremd in der ganzen Konstruktion, sodass ich mir denke, auch dies müsste eine Schlüsselbedeutung haben.
Nein, ich bekomms bis jetzt nicht ganz rund für mich - was mich wurmt (!), denn ich finde den Text sehr spannend und reizvoll.
Liebe Grüße
Sam
für mich ist völlig klar, dass die Wiederholung Absicht ist.
Ich habe das zwar als Frage an Pan formuliert, könnte mir aber von ihr eigentlich keine andere Antwort vorstellen, als ein Ja. Und wenn ja, dann müsste dies, wie du sagts ein Dreh und Angelpunkt der Geschichte sein. Mir ging es nur darum, in den Raum zu stellen, dass mir die Parallelität noch nicht einleuchtet.
Und so interessant deine Auslegung des Textes auch ist, für mich ist sie nicht ganz stimmig, bzw gelingt es mir nicht, sie am gesamten Text wirklich fest zu machen. Was deine Auslegung vor allem ausser acht lässt, ist das die "Vertreibung" ja schon vorher eingesetzt hat, und nicht erst mit dem Auftauchen der Skolopender.
Was an deinen Erklärungen aber sehr interessant ist, die die Erwähnung des Ekels. Es wird im Text ja nicht erwähnt, dass das Gewürm die Menschen angreift, sondern nur umgekehrt, dass die Menschen sich davon bedroht fühlen. Aber wie gesagt, schon vorher war etwas "faul". Und jener Satz, mit dem sich gegenseitig in den Träume besuchen, wirkt ein wenig fremd in der ganzen Konstruktion, sodass ich mir denke, auch dies müsste eine Schlüsselbedeutung haben.
Nein, ich bekomms bis jetzt nicht ganz rund für mich - was mich wurmt (!), denn ich finde den Text sehr spannend und reizvoll.
Liebe Grüße
Sam
pandora hat geschrieben: Dunkles Gewürm, das hin- und herfühlerte, orientierungslos wirkte, aber ein Ziel kannte.
Die Männer hielten die Augen geschlossen, sie hatten die Sprache verloren und krochen über die Erde, nach links und rechts, orientierungslos, aber mit einem Ziel.
lieber sam,
ich glaube, dass die handlung sich im spannungsfeld der beiden sätze entwickelt.
und die parallele, die für mich dabei aussschlaggebend zu sein scheint, ist diese PROGRAMMIERUNG AUF (ÜBER-)LEBEN.
das ungeziefer überlebt, nutzt die entstandenen- offenbar günstigen - bedingungen, um sich auszubreiten. (es greift ja die menschen nicht an. es breitet sich aus.)
die menschen überleben. im sinne des wortes. denn vorher muss es andere konditionen gegeben haben. aber auch sie sind auf ÜBERLEBEN getrimmt, zumindest die meisten von ihnen. (interessanter gedanke: in krisensituationen, wann gesteht man sich ein, dass plan a nicht weiterverfolgt werden kann?) sie finden widrige/widrigere umstände vor (im vergleich mit den füßlern), aber auch sie haben, bewusst oder unbewusst, ein ziel.
sind das naive gedanken? ist das verwirrend erklärt?
ich habe aus den benannten gründen bewusst nahezu identische formulierungen verwendet. meinst du, es wäre sinnvoll, im zusammenhang mit tieren/menschen jeweils spezifischere wortgruppen zuu verwenden?
lg
pan
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