Der Poet und die Worte

Bereich für Texte mit lyrischem Charakter: z.B. Liebeslyrik, Erzählgedichte, Kurzgedichte, Formgedichte, Experimentelle Lyrik sowie satirische, humorvolle und natürlich auch kritische Gedichte
moshe.c

Beitragvon moshe.c » 29.02.2008, 20:37

Der Poet und die Worte

Der Poet und die Worte
waren verwoben.

Im Angesicht eines Grabes
schwiegen
die raschelnden Blätter
seines Wesens,
der Ton eines Lebens
und Sinn war stumm.

Noch sprachen alle
im Sonnenlicht
wie vom Mond
am Tag

mit Bedacht
und Sorge im Gesicht
geschaut auf den Schädel
in der Krume,
ihre Gänge den Berg hinauf
mit einem Bein.

Das zweite gehörte
ihnen nicht.

Es ist dein.
Zuletzt geändert von moshe.c am 02.03.2008, 21:16, insgesamt 1-mal geändert.

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Ylvi
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Beitragvon Ylvi » 01.03.2008, 19:07

Hallo moshe,

ich verfolge deine Poetenreihe interessiert und finde in jedem Gedanken oder Wendungen, die mir im Gedächtnis bleiben. Ob ich diese ersten zwei Zeilen in ihrer etwas plakativen Aussage gelungen finde, weiß ich nicht so recht. Manchmal habe ich den Eindruck, dass sie dem Gedicht eine Tiefe nehmen, oder ablenken, die Gedanken zu sehr in eine Richtung zwingen.

Hier habe ich aufgrund des Fensters zuerst nur bis zu dieser Zeile gelesen:

Der Poet und die Worte
waren verwoben.

Im Angesicht eines Grabes
schwiegen
die raschelnden Blätter
seines Wesens,
der Ton eines Lebens
und Sinn war stumm.

Noch sprachen alle
im Sonnenlicht
wie vom Mond
am Tag

mit Bedacht


Und das hat mir sehr gefallen. Der Rest, der dann noch folgt, entzieht sich mir, als wäre es tatsächlich etwas neues, das noch angehängt wurde.

liebe Grüße smile
Das ist das Schöne an der Sprache, dass ein Wort schöner und wahrer sein kann als das, was es beschreibt. (Meir Shalev)

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 01.03.2008, 20:26

Hallo Smile!

Ja, da ist noch ein Bruch, mit dem ich auch nicht so recht zufrieden bin.
Aber letztendlich gehört es für mich schon zusammen.

Ich nehme zwei Änderungen vor:

'auf die Schädel' geändert in 'auf den Schädel'

und

'ihm nicht' in 'ihnen nicht'


So long

Moshe

Maija

Beitragvon Maija » 02.03.2008, 14:04

Hallo,

Als plakative Aussage kann ich die ersten Zeilen nicht erkennen. Sie gefallen mir so gut und fordern mich spontan auf, noch mehr zu lesen.

geschaut auf die Schädel
in der Krume,


Dieses Bild fällt mir schwer zu folgen (Leere) und raubt dem Gesamtbild die Form. Vielleicht willst du damit etwas wichtiges ausdrücken und ich kann es nicht erkennen. :12:
Eine Tiefe spüre ich schon und deine Gedanken gefallen mir sehr gut.

Gruß, Maija (Habe deine Stimme verfolgt, hat sich nichts geändert. ;-) )

moshe.c

Beitragvon moshe.c » 02.03.2008, 21:18

Ich bitte um große Vergebung: Vermutlich habe ich die Edition nicht abgeschickt.

Ist das so besser?

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