[align=right]Wo ist nur das blaue K
l
e
i
d
vielleicht hat es der Koala
bär
gefressen
Hhm. .. .. [/align]
Im Sand
hihi [verzeihung], der erstkommentar gefällt mir besser als das kopfposting -
nach reiflicher betrachtung lese ich eine art dada-text, non-sense, d.h. ich vermute nicht, dass sich hinter worten und setzung 'tiefere bedeutungsebenen' verbergen.
einiges gefällt mir daran, anderes finde ich überzogen - insbesondere die setzung von "kleid" - da entdecke ich keinen klang, keine rhythmik; sie schwächt m.e. den ansonsten witzigen text. ähnlich empfinde ich die punkte am ende.
die rechtsbündigkeit, die umbrüche nach koala und bär, die schreibweise von "hhm." finde ich hingegen ansprechend/ den text stärkend.
etwa sosagte mir das ganze also eher zu. [nochmal verzeihung.-]
p.s. - vielleicht liege ich ja falsch mit den 'bedeutungsebenen' - sam, du hast doch zu "ein schwein" von moshe eine so treffliche interpretationsmöglichkeit entdeckt - hier etwa auch?
nach reiflicher betrachtung lese ich eine art dada-text, non-sense, d.h. ich vermute nicht, dass sich hinter worten und setzung 'tiefere bedeutungsebenen' verbergen.
einiges gefällt mir daran, anderes finde ich überzogen - insbesondere die setzung von "kleid" - da entdecke ich keinen klang, keine rhythmik; sie schwächt m.e. den ansonsten witzigen text. ähnlich empfinde ich die punkte am ende.
die rechtsbündigkeit, die umbrüche nach koala und bär, die schreibweise von "hhm." finde ich hingegen ansprechend/ den text stärkend.
etwa so
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p.s. - vielleicht liege ich ja falsch mit den 'bedeutungsebenen' - sam, du hast doch zu "ein schwein" von moshe eine so treffliche interpretationsmöglichkeit entdeckt - hier etwa auch?
Ich finde dieses Gedicht gelungen, da es auf komplexe Weise Real- und Metapher-Ebene ad absurdum führt. Der Clou des Gedichtes besteht darin, dass das blaue Kleid gesucht wird. Ich glaube, man darf annehmen, dass damit das Kleid des Wortes gemeint ist, also die Metapher. Diese Metapher wurde aber unerwartet von einer anderen Metapher aufgegessen. Interessant ist hier, zu bedenken, um wie vieles dünner der Stoff eines Kleides ist, bezogen auf die übliche Fellstärke eines Koala-Pelzes. Die Schichtung der Metapher scheint hier also ausschlaggebend. Auch wären noch die Farben zu bedenken, einerseits das Blaue (die Sehnsuchtsfarbe seit Novalis), andrerseits das konträre Schwarz und Weiß. Ich denke, dass uns der Dichter hier auf einen wesentlichen Zwiespalt aufmerksam machen will, der nämlich derjenige wäre zwischen der Erwartung des Wortes und der Erfüllung des Wortes. Interessant übrigens auch, dass man leicht an einen Spiegel denken kann durch die senkrechte Darstellung des Wortes "Kleid". Also, um was geht es? Ich meine, um den Gegensatz, den wir seit Kafka kennen, von Gesetz und Vorstellung. Auch wenn hier das Gesetz verniedlicht auftritt, besitzt es immer noch die Kraft zur Vernichtung. Ein Hoffnungsgebilde (auf der Realebene vielleicht das eines Rendezvous) wird verschlungen von den tieferen, metaphorischen Schichten eines Spiegels, der Ebenen in sich birgt, von denen wir nicht wissen, und wohl auch gar nicht wissen können. Daher schließt das Gedicht mit einem klugen "Hhm". Diese Unfassbarkeit zeigt sich übrigens auch im Titel: sich verschlingener Sand (daran dachte ich), wir wissen ja nicht, welchen Gründen nach.
Ich stimme Peter bis zu einem gewissen Grad zu, gebe aber zu bedenken, dass Zeile 2 bis 5 mit sich selbst eine Dissonanz erzeugt, und zwar indem dieser Abschnitt einen Schritt weitergeht durch den Abzug der zweiten Zeile. Ich zitiere:
l
e
i
d
Hier wurde offensichtlich das Leid erhängt. Und durch den Abzug der zweiten Zeile wird dieser Abschnitt mit sich selbst in Pathos gegossen. Ich zitiere:
e
i
d
Plötzlich ist von Eid die Rede. Naheliegend wäre hier natürlich die Schweiz als Eidgenossenschaft, zumal die Schweiz eine Antipode bildet zu der Heimat der Koalas. Daher auch die senkrechte Setzung. Ich finde das raffiniert. Einzig den "Sand" vermag ich in das Bild nicht integrieren können.
Pjotr
Oder der Blaue Salon wurde mangels Stacheln vom Schwein gefressen.
l
e
i
d
Hier wurde offensichtlich das Leid erhängt. Und durch den Abzug der zweiten Zeile wird dieser Abschnitt mit sich selbst in Pathos gegossen. Ich zitiere:
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d
Plötzlich ist von Eid die Rede. Naheliegend wäre hier natürlich die Schweiz als Eidgenossenschaft, zumal die Schweiz eine Antipode bildet zu der Heimat der Koalas. Daher auch die senkrechte Setzung. Ich finde das raffiniert. Einzig den "Sand" vermag ich in das Bild nicht integrieren können.
Pjotr
Oder der Blaue Salon wurde mangels Stacheln vom Schwein gefressen.
pjotr,
und wenn man die dritte zeile abzieht, steht da "id", also identity, identifikation.
zugleich das freudsche 'es' - verblüffender kontrapunkt, complexio oppositorum.
und wenn man die vierte abzieht, "d" - da kannst du als musiker sicher mehr dazu sagen.
und wenn man die dritte zeile abzieht, steht da "id", also identity, identifikation.
zugleich das freudsche 'es' - verblüffender kontrapunkt, complexio oppositorum.
und wenn man die vierte abzieht, "d" - da kannst du als musiker sicher mehr dazu sagen.
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