fragment
Hallo Moshe,
Hm, warum die persönliche Ansprache? Der Text kann einer Beobachtung entspringen, ein LyrIch bleibt ein LyrIch, oder?
Hallo Niko,
Interessante Bilder, knappe Worte. Die Sonne ein Bad nahm, das gefällt mir. Die Sonne als Licht-/Hoffnungssymbol ist abwesend, weil sie sich reinigt. Ansprechend.
Schönen Abend
Jürgen
Noch weinst du.
Hm, warum die persönliche Ansprache? Der Text kann einer Beobachtung entspringen, ein LyrIch bleibt ein LyrIch, oder?
Hallo Niko,
Interessante Bilder, knappe Worte. Die Sonne ein Bad nahm, das gefällt mir. Die Sonne als Licht-/Hoffnungssymbol ist abwesend, weil sie sich reinigt. Ansprechend.
Schönen Abend
Jürgen
Lieber Gurke!
Ich spreche das Lyr-Ich in einem sehr persönlichen Text persönlich an.
Er (Der Text und der Autor) spricht nicht in der dritten Person.
Was möchtest du mich fragen? Ob etwas sein kann oder nicht?
Hier ist etwas: Die Nähe eines Textes, die Nähe von Lyrik zum Autor. Und Lyrik ist abstrakt, womöglich in einer fiktiven Welt? Wie Theater ja auch nur fiktiv und abstrakt ist, ohne die Nähe zum Autor und seinen Figuren, die mit IHM garnichts zu tun haben?
Es ist doch wohl keine technische Beschreibung eines möglichem Vorganges in einer mechanischen Welt?
Welcher Anspruch von einer Entfernung von sich selbst wird hier eigentlich erhoben?
Sollte ich in meinen Texten garnichts, wirklich garnichts von mir berichten und von ihnen so entfernt sein wie ein anderer Kosmos?
Dazu bin ich mir zu schade, dazu schreibe ich keine Lyrik, dazu schreibe ich noch nicht mal Prosa!
Gerade die Teilnahme aneinander schafft den Raum, das Interesse an Literatur, und in einem Forum besonders, wo man sich sich näher kommt, sich liest und die Entwicklungen der Kolleginnen und Kollegen verfolgt und sich versucht persönlich zu verstehen.
Eine Scarlett könnte ich ohne ihre Persönlichkeit, ihre Geschichte, ihren Ausdruck dieser Umstände, nicht verstehen, wenn ich in ihr nur ein Lyr-Ich sehen würde, und sie mir nicht auch meine persönlichen Gefühle zu ihren Texten gestatten würde.
Und wozu lesen Leser Literatur im Allgemeinen?
Um Unpersönliches zu erfahren, Abstraktes und lediglich Theoretisches?
Uff
Moshe
Ich spreche das Lyr-Ich in einem sehr persönlichen Text persönlich an.
Er (Der Text und der Autor) spricht nicht in der dritten Person.
Was möchtest du mich fragen? Ob etwas sein kann oder nicht?
Hier ist etwas: Die Nähe eines Textes, die Nähe von Lyrik zum Autor. Und Lyrik ist abstrakt, womöglich in einer fiktiven Welt? Wie Theater ja auch nur fiktiv und abstrakt ist, ohne die Nähe zum Autor und seinen Figuren, die mit IHM garnichts zu tun haben?
Es ist doch wohl keine technische Beschreibung eines möglichem Vorganges in einer mechanischen Welt?
Welcher Anspruch von einer Entfernung von sich selbst wird hier eigentlich erhoben?
Sollte ich in meinen Texten garnichts, wirklich garnichts von mir berichten und von ihnen so entfernt sein wie ein anderer Kosmos?
Dazu bin ich mir zu schade, dazu schreibe ich keine Lyrik, dazu schreibe ich noch nicht mal Prosa!
Gerade die Teilnahme aneinander schafft den Raum, das Interesse an Literatur, und in einem Forum besonders, wo man sich sich näher kommt, sich liest und die Entwicklungen der Kolleginnen und Kollegen verfolgt und sich versucht persönlich zu verstehen.
Eine Scarlett könnte ich ohne ihre Persönlichkeit, ihre Geschichte, ihren Ausdruck dieser Umstände, nicht verstehen, wenn ich in ihr nur ein Lyr-Ich sehen würde, und sie mir nicht auch meine persönlichen Gefühle zu ihren Texten gestatten würde.
Und wozu lesen Leser Literatur im Allgemeinen?
Um Unpersönliches zu erfahren, Abstraktes und lediglich Theoretisches?
Uff
Moshe
Lieber Moshe,
nix für ungut, aber persönliche Ansprache in Textkommentaren macht meines Erachtens nur Sinn, wenn man weiß, dass LyrIch und Autor eine Person sind. Ich geh da von mir selbst aus. Ich habe Gedichte geschrieben, in denen ich als Ich-Erzähler andere Personen beschrieb. Darum gab es jetzt Protest von mir. LyrIch ist nicht immer gleich Autor. Du gibst einen Ratschlag in Deinem Kommentar, Niko wird wissen, ob er für ihn oder den LyrIch taugt, ich weiß es halt nicht und es geht mich auch nichts an. Ich lese Texte erstmal so, als ob sie Beobachtungen oder vielleicht(!!!) Selbsterlebnisse des Autoren sind. Dann erübrigen sich Ratschläge, von denen man nicht weiß, an wen sie zu wenden sind. Die gehören nicht in die Lyrikbewertung, das überlassen wir mal lieber den Seelenklempnern!!!
So sehe ich es. Ich hoffe, der Kommentar kann verdeutlichen, wie ich es sehe und glaube, dass diese Sichtweise Lyrik nicht seelenlos macht. Es bringt die Lyrik doch weiter.
Beleidigen oder angreifen, Moshe, wollte ich nicht.
Schöne Grüße
Jürgen
nix für ungut, aber persönliche Ansprache in Textkommentaren macht meines Erachtens nur Sinn, wenn man weiß, dass LyrIch und Autor eine Person sind. Ich geh da von mir selbst aus. Ich habe Gedichte geschrieben, in denen ich als Ich-Erzähler andere Personen beschrieb. Darum gab es jetzt Protest von mir. LyrIch ist nicht immer gleich Autor. Du gibst einen Ratschlag in Deinem Kommentar, Niko wird wissen, ob er für ihn oder den LyrIch taugt, ich weiß es halt nicht und es geht mich auch nichts an. Ich lese Texte erstmal so, als ob sie Beobachtungen oder vielleicht(!!!) Selbsterlebnisse des Autoren sind. Dann erübrigen sich Ratschläge, von denen man nicht weiß, an wen sie zu wenden sind. Die gehören nicht in die Lyrikbewertung, das überlassen wir mal lieber den Seelenklempnern!!!
So sehe ich es. Ich hoffe, der Kommentar kann verdeutlichen, wie ich es sehe und glaube, dass diese Sichtweise Lyrik nicht seelenlos macht. Es bringt die Lyrik doch weiter.
Beleidigen oder angreifen, Moshe, wollte ich nicht.
Schöne Grüße
Jürgen
es ist doch so:
wenn wir einmal davon ausgehen würde, dass lyrich und ich eins sind, so ist ein "noch weinst du" im grunde überflüssig. denn - ich zumindest - würde nur erfahrenes schreiben. sozusagen als eine art schlusspunkt von etwas, was mich bewegt. kommt oft genug vor. hier mal gerade nicht.
wenn ich mich recht entsinne, moshe, ist beispielsweise dein text, in dem es um vergewaltigung geht, ebenfalls in der ich-form abgefasst. mich würde es nicht dazu veranlassen, dir in dieser beziehung irgendeinen trost auszusprechen oder ratschläge zu deinen vergewaltigungsproblemen verteilen.(wenn ich es wie du so 1:1 läse)
ich nehme es dir nicht übel, dieses "noch weinst du", aber ich sage ganz deutlich, das manche texte sehr viel mit mir zu tun haben und manche sehr wenig. und im grunde spreche ich jedem kommentator das recht ab zu WISSEN (!!!!!) wieviel prozent in einem text von der autorenpersönlichkeit respektive seinem direkten erleben und verarbeiten in diesem text steckt. ahnen. vielleicht. wissen geht nicht. und wenn ich also nur ahnen kann, dann kann ich dem autor nicht lyich = ich unterstellen.
wollte das nur mal so allgemein sagen. es soll wirklich kein vorwurf sein, moshe, sondern ein gedankenanstoß.
danke auch dir jürgen für deinen kommentar. freut mich, dass es dich anspricht!
lieben gruß: Niko
wenn wir einmal davon ausgehen würde, dass lyrich und ich eins sind, so ist ein "noch weinst du" im grunde überflüssig. denn - ich zumindest - würde nur erfahrenes schreiben. sozusagen als eine art schlusspunkt von etwas, was mich bewegt. kommt oft genug vor. hier mal gerade nicht.
Ich spreche das Lyr-Ich in einem sehr persönlichen Text persönlich an.
Er (Der Text und der Autor) spricht nicht in der dritten Person.
wenn ich mich recht entsinne, moshe, ist beispielsweise dein text, in dem es um vergewaltigung geht, ebenfalls in der ich-form abgefasst. mich würde es nicht dazu veranlassen, dir in dieser beziehung irgendeinen trost auszusprechen oder ratschläge zu deinen vergewaltigungsproblemen verteilen.(wenn ich es wie du so 1:1 läse)
ich nehme es dir nicht übel, dieses "noch weinst du", aber ich sage ganz deutlich, das manche texte sehr viel mit mir zu tun haben und manche sehr wenig. und im grunde spreche ich jedem kommentator das recht ab zu WISSEN (!!!!!) wieviel prozent in einem text von der autorenpersönlichkeit respektive seinem direkten erleben und verarbeiten in diesem text steckt. ahnen. vielleicht. wissen geht nicht. und wenn ich also nur ahnen kann, dann kann ich dem autor nicht lyich = ich unterstellen.
wollte das nur mal so allgemein sagen. es soll wirklich kein vorwurf sein, moshe, sondern ein gedankenanstoß.
danke auch dir jürgen für deinen kommentar. freut mich, dass es dich anspricht!
lieben gruß: Niko
hallo gerda!
dank dir für deine ge(r)danken. es stimmt schon: wenn man sich verliert, findet man (sich?) wieder. aber dieses "an sich verlieren", ist ja die gleiche redewendung wie zb "sich in jemandem verlieren". und das ist nie gut. weil es auch bedeutet, dass man sich selbst dabei ein stück weit verliert. die eigene persönlichkeit.
ich hoffe, es kommt ein wenig rüber, wie ich es meine...
lieben gruß: Niko
dank dir für deine ge(r)danken. es stimmt schon: wenn man sich verliert, findet man (sich?) wieder. aber dieses "an sich verlieren", ist ja die gleiche redewendung wie zb "sich in jemandem verlieren". und das ist nie gut. weil es auch bedeutet, dass man sich selbst dabei ein stück weit verliert. die eigene persönlichkeit.
ich hoffe, es kommt ein wenig rüber, wie ich es meine...
lieben gruß: Niko
hallo gerda!
natürlich könnte er über ein weinen hinausgehen. aber ein fragment bedeutet ja auch ein unvollständiger fetzen von irgendetwas, eine teilmenge. es kann auch nicht zwingend sinn eines gedichtes sein, bis zur völligen auflösung eines problems zu (be)schreiben. manchmal will ein gedicht nur einen moment festhalten. oder einen zeitraum. ohne auf einen anfang zurückzugreifen oder auf ein spezielles ende hinzuarbeiten.
plural bei verluste? es sind viele kleine verluste die einen großen verlust ausmachen.
lieben gruß: Niko
natürlich könnte er über ein weinen hinausgehen. aber ein fragment bedeutet ja auch ein unvollständiger fetzen von irgendetwas, eine teilmenge. es kann auch nicht zwingend sinn eines gedichtes sein, bis zur völligen auflösung eines problems zu (be)schreiben. manchmal will ein gedicht nur einen moment festhalten. oder einen zeitraum. ohne auf einen anfang zurückzugreifen oder auf ein spezielles ende hinzuarbeiten.
plural bei verluste? es sind viele kleine verluste die einen großen verlust ausmachen.
lieben gruß: Niko
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